Judo-Superstar Teddy Riner hat mit seinem vierten Olympia-Gold dem Gastgeber den bislang seinen vielleicht größten Moment der Spiele beschert.
Teddy Riner stand in triumphaler Feldherrenpose wie ein riesiger Napoleon inmitten der Marsfeld-Arena, ohrenbetäubender Jubel von 8500 Fans ließ fast das Dach wegfliegen: Frankreichs Judo-Superstar hat das bestellte Gold bei den Heimspielen geliefert, und eine ganze Nation wollte danach ihren gewaltigen Lieblings-Teddy knuddeln. Mit seinem historischen vierten Olympiasieg hat Riner für den nächsten ganz großen Moment der Gastgebernation gesorgt.
"Die Goldmedaille hier war das Ziel für so viele Jahre, daran habe ich immer geglaubt", hatte Riner gesagt. Am Freitagabend um genau 17.56 Uhr war der erfolgreichste Judoka der Geschichte am Ziel: Während aus Tausenden Kehlen "Allez, Teddy!" dröhnte, legte der 35-Jährige den südkoreanischen Weltmeister Kim Min Jong aufs Kreuz und krönte seine sagenhafte Karriere.
An einem Ort, der symbolischer kaum sein könnte: Das 2021 fertiggestellte Grand Palais Ephemere liegt 500 Meter Luftlinie vom Invalidendom entfernt, der allerletzten Ruhestätte Napoleons. Und spätestens jetzt dürfte der Bekanntheitsgrad des Riesen Riner, der als erster Judoka zum vierten Mal Olympiasieger wurde, jenem des körperkleinen Bonapartes nahekommen.