Zwischen Fuerte und Kalifornien

SID
Jonas Reckermann (r.) will bei den Olympischen Spielen 2012 eine Medaille holen
© Getty

Die Olympischen Spiele 2012 in London rücken immer näher. Damit wird es auch für Jonas Reckermann zusammen mit seinem Partner Julius Brink langsam ernst. In seiner SPOX-Kolumne berichtet der 32-Jährige über die Erlebnisse auf seinem Road to London. Diesmal: Genickbruchgefahr im Flugzeug, Schnuppertage in London und der FC Bayern Schalke.

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Hallo zusammen,

eigentlich wollte ich in diesem Moment ein wenig die Augen schließen und mich von den Strapazen des gerade beendeten Trainingslagers erholen, allerdings befördert uns ausnahmsweise mal wieder "Iberia" von Fuerteventura zurück aufs Festland und da ist in der Regel schlafen ausgeschlossen!

Dass man hier keine Ruhe findet, liegt allerdings nicht an atemberaubenden Stewardessen oder dem überragenden Flight-Entertainment, sondern eher an der Bestuhlung. Zwar bleiben die Kniescheiben diesmal unberührt, weil ich einen Notausgangplatz erhalten habe, aber Eltern werden mich verstehen: Auf einem Kinderstuhl lässt es sich einfach nicht so richtig gut einnicken!

Genickbruchgefahr im Flugzeug?

Während die Beckenknochen zwar seitlich anschlagen aber noch in den Sitz passen, hat der Kopf nur mit der Deckenwand bzw. den darin befindlichen Luftdüsen Kontakt. Versuchte man (oder zumindest Personen über 1,85m) diesen hinten anzulehnen, bestünde akute Genickbruchgefahr durch Überstreckung, denn erst der Tisch des Hintermanns würde den freien Fall stoppen.

Dabei haben die Sitze durchaus eine Kopfstütze - diese befindet sich aber leider irgendwo im Brustwirbelsäulenbereich und sorgt auf diese Weise lediglich für eine ziemlich aufrechte Körperhaltung. Ihr glaubt ich übertreibe? Seht selbst (ich sitze wirklich...).

Schnuppertage in London

Nötig war die Wahl dieser Fluglinie, weil wir eine Verbindung brauchten, die uns noch ein vormittägliches Training im Robinsonclub-Jandia auf Fuerteventura erlaubte und uns dennoch am selben Abend nach London bringen sollte. London? Aber sicher!

Nun bietet sich die Inselhauptstadt für ein Frühlingstrainingslager ungefähr so an, wie eine "Iberia"-Maschine als Wellness-Oase durchgeht, aber in etwas mehr als vier Monaten steigt dort - hoffentlich mit uns - ein größeres Sportereignis und unser Partner smart (Ja, dort passe ich wirklich sehr gut hinein!) möchte mit uns dort schon mal etwas olympische Luft schnuppern und ein kleines Photoshooting durchführen.

Ich bin mal gespannt, wie das Wetter dort sein wird, immerhin wurden wir auf Fuerteventura mal wieder richtig verwöhnt, denn neben den wie üblich perfekten Bedingungen trugen auch Temperaturen um die 25°C bei warmen Saharawinden zu einem erfolgreichen Trainingslager bei.

Keine Spur von Partyleben

Nicht nur wir und unsere polnischen Trainingspartner nutzten die Gegebenheiten, sondern gleich 12 bis 15 weitere Teams aus Deutschland, Spanien, England und Österreich bereiteten sich dort auf die anstehende Saison vor.

Hierunter befand sich auch die deutsche Nachwuchselite, im Übrigen allesamt sehr vernünftige Jungs und Mädchen, keine Spur von Partyleben, sondern eine im Sand und Kraftraum gewissenhaft arbeitende Trainingsgruppe mit berechtigten Ambitionen, einmal in die Fußstapfen der jetzigen Nationalteams treten zu können.

Apropos Trainingsgruppe: Sowohl die Nummer eins der deutschen Damen als auch Julius und ich bieten in diesem Jahr zusammen mit Robinson je ein Beachvolleyballcamp an! Für das einwöchige Camp auf Fuerteventura bzw. in der Türkei gibt es noch freie Plätze. Wer also im Herbst von Profis durch den Sand gescheucht werden möchte, kann ja mal hier vorbeischauen.

Berlin peilt Zuschauerrekord an

Bis dahin ist es aber noch ein langer Weg mit einigen Turnieren auf dem Programm. Neben dem im Rahmen der Stippvisite erwähnten Highlight steht zuvor auch noch eine EM auf dem Programm, die ebenso zu den olympischen Qualifikationsturnieren zählt wie beispielsweise die Grand Slams in Peking, Shanghai, Moskau und Rom.

Auch Berlin steht endlich wieder auf dem Turnierplan der Weltserie und strebt mit der Waldbühne als Austragungsort einen neuen Zuschauerrekord für ein Beachvolleyballturnier an - 20.000 Fans finden dort Platz!

Der FC Bayern Schalke

Ihr seht also: Es steht ein interessanter und abwechslungsreicher Sommer bevor. Nach dem Besuch in London sind wir aber erst mal eine Woche in der Heimat, bevor es ins letzte Trainingslager nach Kalifornien geht!

Von dort melde ich mich dann das nächste Mal, wünsche Euch bis dahin eine schöne Zeit, viel Spaß beim Angrillen (falls Ihr das nicht schon letzte Woche gemacht habt) und verabschiede mich nun mit dem Foto des Tages, gefunden an einer Wohnungstür in Köln. Keine Ahnung, wie so eine Konstellation zustande kommt, ungefähr so stimmig wie ein Bremen-Hamburg-Freundschaftschal in Leipzig!

Beste Grüße,

Euer Jonas

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