Tag 16: O Canada! Gold für Crosby und Co.

Packt die Taschentücher raus, das war's mit Rund um Olympia zu den Spielen in Sotschi. Wir haben gelacht, geflucht, getrauert - und vor allem haben wir nicht alles immer so ernst genommen. Nicht vergessen: Heute Abend gibt's noch das letzte Olympia kompakt. Zudem könnt ihr die Schlussfeier ab 17 Uhr in diesem Ticker verfolgen. Mir bleibt nur noch zu sagen: Danke, danke, danke - und wir sehen uns 2016 in Rio wieder. Klappe zu!

Zum Abschluss noch ein Blick auf den Medaillenspiegel nach der letzten Entscheidung: Russland beendet die Spiele auf Platz eins mit 13x Gold, 11x Silber und 9x Bronze - aber das war ja schon heute Morgen klar. Rang zwei geht an Norwegen, Kanada bleibt trotz Eishockey-Gold Dritter. Die USA wird nur Vierter, auch in den Staaten werden vermutlich einige Köpfe rollen. Deutschland ist am Ende Sechster mit nur 19 Mal Edelmetall (8x Gold, 6x Silber, 5x Bronze). Ganz ehrlich: Das ist schlicht und ergreifend eine große Enttäuschung.

Jaja, Migräne also... Von wegen! Schwedens Nicklas Backström verpasste angeblich das Finale, weil er positiv getestet wurde. Das berichtet zumindest "Yahoo Sports" laut einer NHLPA-Quelle. Es soll sich um ein Mittel gegen Schnupfen bzw. Husten handeln, in dem man die Substanz vorfindet. Das wäre einfach nur bitter, nachdem beide Nationen im Endspiel eine großartige Werbung für diesen Sport ablieferten.

36 Schüsse Kanada, 24 Schüsse Schweden - die Schussstatistik spricht eine eindeutige Sprache, verfälscht aber gerade den Eindruck im ersten Drittel.

Es war nicht so dramatisch wie in Vancouver als Sid the Kid in der Overtime das entscheidende Tor erzielte. Aber auch diesmal war Crosby mit seinem ersten Turniertreffer zur Stelle, nachdem er in den Spielen davor zwar engagiert war, aber eben auch häufig ein wenig unglücklich. Doch dann kam es drauf an - und der Superstar tauchte aus der Versenkung auf. Zweites Gold für ihn mit gerade einmal 26 Jahren - WAHNSINN!

Glückwunsch natürlich auch an die Schweden, die vor allem im ersten Drittel Kanada merklich in Bedrängnis brachten. Im Endeffekt scheiterten die Tre Kronor aber an zu vielen Leichtsinnsfehlern.

DAS WAR'S!!! Kanada holt sich wie vor vier Jahren Gold im Eishockey. Mit 3:0 besiegt man die Schweden, die Torschützen sind Jonathan Toews, Sid Crosby und Chris Kunitz. Was aber nicht unerwähnt bleiben darf: Der Schlüssel zum Sieg war vor allem die überragende Defense samt Goalie Carey Price (24 Saves)

Das ist die Entscheidung! Der nächste Fehler in der neutralen Zone, Kunitz übernimmt, marschiert ein paar Meter und schickt eine Fackel in den schwedischen Kasten. 3:0 Kanada!

40 Minuten sind vorbei - und Kanada führt mittlerweile völlig verdient mit 2:0. Bei den Schweden häufen sich die Fehler, einen davon nutzte Crosby mit seinem ersten Turniertor für den zweiten Treffer der Partie. Die große Frage vor dem Schlussabschnitt lautet jetzt: Können die Tre Kronor noch mal zurückschlagen? Hier geht's zum Einzel-Ticker.

You call that SUPERSTAR! Kein einziges Tor hat Crosby bislang erzielt, aber im Finale taucht er wieder auf. Wieder der Fehler in der neutralen Zone der Schweden, Sid the Kid schnappt sich die Scheibe, schaltet den Turbo im Break ein und lässt Lundqvist alt aussehen. 2:0 KANADA!

Uiuiui, die Tre Kronor unter Druck, vor Lundqvist herrscht extrem viel Betrieb, aber King Henrik behält die Ruhe. Trotzdem: Die Ahornblätter wollen jetzt das 2:0!

...nach einem Fehler in der neutralen Zone, aber sofort ist Karlsson da, der klasse aufpasst und den Superstar in die Parade fährt. Keine Chance für Sid the Kid!

Nash mit dem überragenden Pass auf St. Louis, der die Scheibe per One-Timer auf den Kasten knallt. Aber King Henrik ist wieder zur Stelle.

...und zwar mit einem Powerplay für die Schweden. Kunitz musste kurz vor dem Ende des ersten Drittels zum Abkühlen - High Sticking!

DA IST DAS DING! Carter legt die Scheibe quer, vor dem schwedischen Kasten verschafft sich Toews Platz und lenkt den Puck perfekt in Richtung Tor ab - und zwar durch Lundqvists Beine. 1:0 für Team Canada!

Das Privatduell geht munter weiter. Diesmal knallt Bergeron die Scheibe zwar an King Henrik vorbei, doch es klingtelt - und zwar am Pfosten. Irres Tempo im Finale, das halten die normalerweise never ever über 60 Minuten durch.

Wenn ihr euch schon gefragt habt, wo denn der Kollege Nicklas Backstrom ist, hier die Auflösung: Der Center leidet an Migräne und musste passen.

Leute, was ist denn im Dome los! Fast das 1:0 für die Schweden, ein Nyquist-Schlenzer prallt aber vom Innenpfosten wieder raus, Riesenglück für Goalie Price.

Das Warten hat ein Ende, das Spiel läuft. Mal schauen, was es wird: eine Abwehrschlacht oder doch ein Feuerwerk?

Kein Zetterberg, kein Henrik Sedin, kein Franzen. Und trotzdem sind die Tre Kronor eine Wucht im Powerplay.

Klar, auch die Schweden setzen auf die Defense - allen voran auf Rangers-Goalie Henrik Lundqvist, der zwei Shutouts feiern konnte.

Vor dem Turnier dachte man eigentlich, dass die Ahornblätter die Gegner kurz und klein schießen. Nur mal auf der Zunge zergehen lassen: 11 der 25 NHL-Topscorer stehen im kanadischen Kader. Trotzdem liegt's an der Defense, dass sie im Finale stehen.

Ein Spruch so alt wie der Sport: Die Verteidigung macht am Ende den Unterschied. Und im Finale treffen die wohl zwei besten Defenses des Turniers aufeinander. Es klingt total verrückt, aber Team Canada hat gerade einmal drei Treffer in fünf Partien kassiert.

Florschütz: "Es ist einfach blöd gelaufen. Wir sind sehr geknickt. Wir hatten natürlich andere Vorstellungen."

Arndt: "Der Kopf hat nicht richtig mitgespielt. Es ist schade, dass es genau in dem Jahr zu dem Rennen einfach scheiße läuft."

Lass ich jetzt einfach mal so stehen...

So, der Langlauf-Marathon und die Entscheidung im Viererbob waren ja ganz nett. Aber mal ehrlich: Wir warten doch alle nur auf das eine: Olympiasieger vs. Weltmeister. Sid the Kid vs. King Henrik. Oder anders ausgedrückt: Team Canada gegen Schweden. Der große Final-Clash im Eishockey - JETZT! Und zwar unter anderem auch hier im Einzel-Ticker.

Gold im Zweier, Gold im Vierer: So viele Leute haben das vor Zubkov nicht geschafft. Der Russe ist nach den vier Deutschen Anderl Ostler 1952, Meinhard Nehmer 1976, Wolfgang Hoppe 1984 und Andre Lange 2006 sowie dem Italiener Eugenio Monti 1968 der sechste Pilot, der das Double gewinnt.

Jetzt ist es offiziell: Das deutsche Bob-Team holt nichts, rein gar nichts. Keine einzige Medaille gab's, so schlecht waren wir zuletzt in Innsbruck 1964. Arndt am Ende auf sechs, Florschütz auf sieben und Friedrich auf zehn. Da muss was passieren, die Bobs waren in der Vergangenheit ja eigentlich eine Bank. Und wenn wir nur unsere Trabis verschrotten...

Was für ein Märchen!!! Zubkov kommt aus dem Ruhestand, holt dann Gold im Zweierbob, und zum Schluss auch noch Gold im Viererbob. MEHR GEHT NICHT!!! Der Putin baut dem doch jetzt ein ganzes Schloss. Silber geht an den Letten Melbardis (0,09 Sekunden), Bronze schnappt sich Holcomb (0,39 Sekunden).

Wahnsinn! Der Russe im Ziel schleudert seinen Helm weg, wieder hat's dieser Holcomb gemacht. 0,03 Sekunden rettet der US-Boy im Ziel, das ist schon mal sicher Bronze.

Das deutsche Bob-Debakel ist perfekt! Arndt schlägt nicht mal die Briten. DIE BRITEN! Früher wären wir denen im Plastik-Bob davongefahren. Unfassbar! 0,40 Rückstand, das dürfte am Ende Platz sechs werden, Florschütz vermutlich Siebter. Jetzt aber die Medaillenentscheidung!

Der Deutsche schlägt den Schweizer Bob um 0,24 Sekunden und verteidigt seine Position. Ein ordentlicher Lauf, damit mindestens Platz sieben.

Von wegen nach vorne kommen. Die Kanadier lassen sich nicht die Butter vom Brot nehmen, 0,04 Sekunden Vorsprung. Am Ende wird's wohl doch Platz neun für Friedrich.

Na also, es geht. Friedrich übernimmt erst mal die Führung, er war vier Zehntel schneller als im dritten Lauf. Mal schauen, vielleicht geht's ja noch ein paar Plätze nach vorne.

Das hat er sich verdient, König Ole. Der erfolgreichste Olympionik aller Zeiten bekommt heute Abend bei der Schlussfeier die norwegische Fahne in die Hand gedrückt.

Die Franzosen dürfen jubeln. Jean-Frederic Chapius (Gold), Arnaud Bovolenta (Silber) und Jonathan Midol (Bronze) dürfen ihre Medaillen im Skicross behalten. Der CAS wies am Sonntag in einer Ad-hoc-Entscheidung eine Klage von Kanada und Slowenien gegen das Ergebnis vom vergangenen Donnerstag ab. Es ging um den Vorwurf, dass Les Bleus ihre Rennkleidung regelwidrig verändert haben sollen.

Die vorletzte Entscheidung der Spiele in Sotschi hat begonnen. Die Besten kommen jetzt zum Schluss, es dauert also ein wenig, bis es im Eiskanal um die Medaillen geht.

Lange nichts mehr von der Evi gehört, oder? Jetzt gibt's aber was neues: Der DOSB hat nach der positiven Dopingprobe Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt. Wie angekündigt stellte der Verband der Münchner Schwerpunktstaatsanwaltschaft alle ihm vorliegenden Informationen zum Fall Sachenbacher-Stehle zur Verfügung. Die Staatsanwaltschaft München I ermittelt bereits seit Freitagabend. "Mit diesem Schritt gehen wir konsequent den in unserem Anti-Doping-Management vorgezeichneten Weg", so Generaldirektor Michael Vesper.

Nach Dürrs Dopingfall gibt's jetzt auch die ersten Stimmen seiner Kollegen. "Das ist einfach nur traurig, aber Gott sei Dank greift das System, und es werden solche erwischt und überführt", so Tobi Angerer. Petter Northug flüchtete sich dagegen in Ironie: "Man kann ihm nur gratulieren, das ist sicher ein großer Tag für ihn."

Wenn wir schon bei Jahreszahlen sind: Zum ersten Mal seit den Schweden 1936 schnappte sich im Klassiker über 50 km wieder eine Nation alle drei Medaillen. Muss ja auch mal gesagt werden, nicht wahr, liebe Russen!?

Momentan stehen wir ja in der einstigen Paradedisziplin ohne Edelmetall da. Es droht damit ein historisches Debakel. Zuletzt reisten die Deutschen 1964 aus Innsbruck ohne Medaille heim. Ach, wenn's doch nur mehr Rodelwettbewerbe geben würde...

So, die besten zwölf Bobs sind durch, da dürfte sich nicht mehr so viel zu tun. Gold und Silber sind bereits vor dem letzten Lauf um 12 Uhr quasi vergeben, es deutet eigentlich alles auf den zweiten Olympiasieg von Zubkov hin. In der Bronze-Pole-Position ist Holcomb, Arndt als bester Deutscher auf fünf, 0,16 Sekunden hinter dem US-Boy. Bedeutet: Wir brauchen ein Wunder! Florschütz auf sieben und Friedrich auf zehn haben sich eh schon aus dem Medaillenrennen verabschiedet.

Richtig Spaß macht das aus deutscher Sicht nicht wirklich. Auch Friedrich stürzt ab, der Bob fällt sogar fast um. 1,18 Sekunden hinter Zubkov, momentan Platz neun, aber das ist jetzt eigentlich auch schon egal. Boah, einmal durchpusten, ich brauch erst mal was zu essen. Bis gleich!

Mensch, das war's eigentlich schon mit einer Medaille. Sogar Russland 2 fährt vor Arndt auf Platz vier. Ist zwar nur eine Hundertstel, aber es sieht nicht so aus, als würden wir hier im letzten Lauf ein deutsches Wunder sehen. Achso: Florschütz momentan Sechster, 0,77 Sekunden hinter Zubkov. Das historische Debakel nimmt seinen Lauf...

Der US-Boy verliert zwar auf Russland und Lettland, aber für Arndt reicht's halt. 0,16 Sekunden liegt Holcomb vor dem letzten Lauf vor dem Deutschen. Eieiei, war's das schon mit Bronze? Macht's Florschütz jetzt besser?

WOW, war für eine Abreibung. Schon der Start läuft nicht nach Plan, sogar langsamer als gestern. Da dürfen sich die Arndt-Jungs wieder einiges anhören. Auch während der Fahrt wieder ein paar Fehler, am Ende sind's 0,61 Sekunden auf Zubkov - das gibt's doch nicht! Gold ist weg, Silber ist weg - und Bronze?

Das gibt's doch nicht, Arndt ist am Start noch mal langsamer als gestern. Da darf sich die Truppe wieder einiges anhören lassen. Und auch während der Fahrt wird's nicht besser. Was für eine Packung, 0,61 Sekunden hinter Zubkov. Gold weg, Silber, weg - und Bronze? Es kommt alles auf den US-Boy Holcomb an.

Melbardis kassiert eine Packung und verliert mehr als ein Zehntel auf Zubkov. Was hat denn der Russe da schon wieder für eine Show abgeliefert??? Aber jetzt: Maxi Arndt!

Schneller Start, gute Fahrt, 55,02 - Zubkov legt vor, jetzt müssen wir aber mal abwarten, was die Zeit wert ist.

Na, kommt er, oder kommt er nicht? Wie man so hört, soll sich Wladimir Putin tatsächlich angekündigt haben, um seinen Schützling Zubkov anzufeuern. Immerhin war er es ja auch, der Sascha zu einem Comeback überredete.

Russlands Ikone Zubkov, der bereits im Zweierbob Gold holte, führt mit 0,04 Sekunden vor den Letten. Maxi Arndt liegt auf Platz drei, auch nur mit 0,16 Sekunden Rückstand. Er muss aber auch nach hinten schauen: Mr. Holcomb scharrt mit einem Abstand von 0,01 Sekunden mit den Hufen. Auch Florschütz auf fünf und Friedrich auf neun ist noch ein bisschen was möglich.

Das Stadion wird brodeln. Hab grad gelesen, dass die drei Russen ihre Medaillen heute Abend bei der Schlussfeier bekommen. Ich sage jetzt schon mal: Gänsehautatmosphäre!

Übrigens: Wie die Kanadier sichern sich die Russen in der Heimat den Medaillenspiegel. Sonderlich überraschend kommt das nicht, jeder Gastgeber will ja immer die Nummer eins sein, ganz egal wie.

Der nächste Erfolg für den Gastgeber: Russland ist durch das Marathon-Triple nicht mehr von Platz eins im Medaillenspiegel zu verdrängen. 12x Gold, 11x Silber, 9x Bronze - das wird Onkel Wladimir aber freuen. Deutschland übrigens momentan auf Rang sechs mit 8x Gold, 6x Silber, 5 Bronze, aber es gibt ja jetzt noch den Viererbob, vielleicht ist also noch ein Sprung auf Platz fünf drin.

Das muss man sich mal vorstellen: Am Anfang war das eher ein langsames Rennen, aber was die Jungs auf der zweiten Hälfte abgeliefert haben, war nicht von dieser Welt. Die Siegerzeit: 1:46:55,2! BOCKSTARK!

Am Ende war für unseren Debütanten einfach nicht mehr drin. Fast zwei Minuten bekommt Bing, kurz danach kommen Teichmann (39.), Peiffer (40.) und Lesser (42.) ins Ziel.

Nichts war's für Schweden und Norwegen. Für Platz vier kann sich Sundby nichts kaufen, auf den Rängen sieben bis neun dann drei Schweden. Auch Titelverteidiger Northug geht die Luft aus und wird 18.

WOW! WOW! WOW! Die Russen schaffen den Dreifacherfolg. Was für eine Demonstration. Auf der Zielgeraden marschiert Legkov davon und kürt sich zum Langlauf-König. Silber geht an Vylegzhanin, Bronze an Chernousov. Der Norweger Sundby hat das Nachsehen.

Der Russe springt den letzten Anstieg hoch, das gibt's ja gar nicht. Und dahinter Vylegzhanin. Gibt's den Doppelsieg?

Boah, wie bitter!!! Colognas linker Ski bricht, der Schweizer ist raus aus dem Medaillenrennen. Das gibt es gar nicht.

Die entscheidende Runde ist eingeläutet, fünf Kilometer sind's noch. Und die Russen haben mit Legkov und Vylegzhanin zwei ganz heiße Eisen im Feuer.

Und siehe da, wer ist natürlich dabei: Dario Cologna. Den Typen hast du heute halt noch gar nicht gesehen, der hätte auch auf der Alm hocken und sich ein Bierchen gönnen können. Aber wenn's drauf ankommt, ist er da. Wird's sein drittes Sotschi-Gold? Bing versucht übrigens mit allen Mitteln, an der Gruppe dran zu bleiben.

So, das war's dann erst mal mit dem finnischen Ausreißversuch. Die Führungsgruppe ist zusammen, zehn Kilometer sind's noch. Übrigens: Keiner der Favoriten hat jetzt noch den Ski gewechselt. Eh klar, da müsste schon ziemlich bescheuert sein, jetzt könnte in jeder Sekunde die Post abgehen.

Ach ne, das war was anderes. Die Frage muss lauten: Wo sind die Deutschen? Bing auf knapp 40 Sekunden hinter den Finnen, Lesser mit 70 Sekunden Rückstand, Teichmann und Peiffer als Duo infernale weitere sechs Sekunden zurück.

WOW! Das Abtasten ist vorbei. Matti Heikkinen versucht's auf eigene Faust, 22 Sekunden nach 35 km vor der Verfolgergruppe, die aber wie gesagt fast nur aus No-Names besteht. Das wäre ein Ding! Den letzten finnische Olympiasieger über 50 km gab's 1960 in Squaw Valley. Es wird also mal wieder Zeit.

Durch das Chaos beim Wechsel liegen momentan ziemliche No-Names in Führung. Ich sag mal so: Der Spanier Imanol Rojo hat mit dem Podium eigentlich nichts zu tun. Aber aufpassen: Mit Ilvo Niskanen ist ein ganz interessanter Mann dabei.

Jetzt geht die Post ab... oder auch nicht. Alexander Leghov springt weg, aber nur, weil er die Skier wechselt. Und die anderen nehmen sich ein Beispiel, unter anderem auch alle vier Deutsche. Sieht aus wie beim Winterschlussverkauf im H&M. Man prügelt sich um freie Kabinen und will einfach so schnell wie möglich wieder raus.

So, es wird langsam heiß. Die Hälfte ist rum, wir sind mittlerweile bei Kilometer 28. Auch das Tempo wurde über die letzten paar Kilometern merklich angezogen. Stark bislang: Thomas Bing, der sich in der Spitzengruppe befindet. Die anderen drei Deutschen weiter hinten.

Teichmann gewann sein Silber in Vancouver zwar über 50 km - damals wurde allerdings auch noch im klassischen Stil gelaufen. Auch deswegen hat der Oldie mit den Medaillen nichts zu tun. Noch bitterer geht's aber bei den Schweden zu. Die müssen auf ihren Besten Marcus Hellner verzichten. Der den dreifache Olympiasieger ist an einem Infekt erkrankt.

Wie bei den Ladies gestern sind übrigens Skiwechsel nach jeder Doppelrunde möglich. Aber aufpassen: Wenn dann die Post abgeht, schaut man in die Röhre...

"Dieses Rennen kann mächtig Spaß machen - aber es tut auch so verdammt weh." Besser als "Großmaul." Petter Northug kann man die 50 km eigentlich gar nicht beschreiben. Ist ja aber auch klar, der Norweger ist immerhin Titelverteidiger. Zu den Favoriten gehört er aber nicht unbedingt, dafür war er in Sotschi bislang einfach zu schwach. Ich setzte da eher auf Cologna (zum Dritten???) oder den Russen Maxim Vylegzhanin.

Drei Entscheidungen stehen noch an, aber die Schlussfeier wirft bereits ihre Schatten voraus. Wie jedes Mal die große Frage: Was haben die Russen noch auf Lager? "Um ein möglichst unparteiisches Bild von unserer Kultur zu vermitteln, haben wir beschlossen, diese mit den Augen eines Europäers zu betrachten. Eines gebürtigen Mitteleuropäers - des hervorragenden Theaterregisseurs Daniele Finzi Pasca", so der Kreativdirektor der zeremoniellen Feierlichkeiten der Olympischen Winterspiele in Sotschi, Konstantin Ernst. Na dann, schau' mer mal, würde der Kaiser sagen...

Klar, als Biathlet hängst bei den 50 km wahrscheinlich irgendwann mal am Tropf, aber Arnd Peiffer freut sich trotzdem: "Es kann nicht mehr passieren, als Letzter zu werden. Wir werden wahrscheinlich unendliches Leid erfahren. Wie oft hat man schon die Chance, da mitzumachen?"

Okay, ich geb's zu, über 50 km haben wir jetzt nicht die größten Chancen. Teichmann erlebt das letzte Olympische Rennen seiner Karriere. Anders als wie in Vancouver, als er überraschend Silber gewann, dürfte es heute aber nichts zu holen geben. Debütant Bing hat mit dem Podium auch nichts zu tun, und für die beiden Biathleten Peiffer und Lesser ist das sowieso nur eine Zugabe. Aber später im Viererbob erwarte ich schon noch mal Edelmetall. Ranklotzen, Kollege Arndt. Um 10.30 Uhr geht's los im Eiskanal.

Bevor jetzt jemand sagt: Mensch, der Strobl, vergisst wieder die Langläufer. Keine Sorge, ich hab's im Auge, aber bei 50 km dauert die ganze Geschichte ja noch ein wenig. Es gibt übrigens auch wieder einen Einzel-Ticker.

In Sotschi war er nicht, dafür führt Bundespräsident Joachim Gauck das Begrüßungskomitee an, wenn das deutsche Team am Montag in München zurückgekehrt. Wer vor Ort sein will: Um 13 Uhr mit dem Lufthansa-Sonderflug LH 2022 kommen unsere Jungs und Mädels an

Man muss sich natürlich schon fragen: Wer dopt denn bitte im Jahr 2014 noch mit EPO? Aber der Österreicher wird schon seine Gründe gehabt haben... Immerhin hat er's ja schon zugegeben.

Die Causa Dürr ist mittlerweile bereits der fünfte Dopingfall der Spiele von Sotschi. Neben dem Österreicher ebenfalls auf der schwarzen Liste: Evi Sachenbacher-Stehle, der italienische Bobanschieber William Frullani, die ukrainische Skilangläuferin Marina Lisogor und der lettische Eishockey-Spieler Vitalijs Pavlovs.

Kleiner Blick zurück: Bereits bei den Winterspielen 2006 hatte das österreichische Team für einen Blutdopingskandal gesorgt. Bei einer Razzia der italienischen Polizei in Turin waren im Austria-Ausweichquartier zahlreiche verbotene Substanzen und Hinweise auf Blutdoping sichergestellt worden. Vier Skilangläufer und zwei Biathleten wurden lebenslang gesperrt.

Es gibt bereits die erste Stimme zu Dürrs Dopinfall. "Wir sind über diese Meldung schockiert, haben umgehend die entsprechenden Maßnahmen eingeleitet", sagte Karl Stoss, Präsident des Nationalen Olympischen Komitees für Österreich. Laut Stoss habe Dürr sein Dopingvergehen zugegeben und betont, dass er allein gehandelt habe und kein anderer Athlet darin involviert gewesen sein soll.

Eieiei, die nächste Hiobsbotschaft, diesmal für die Ösis: Langläufer Johannes Dürr wurde positiv getestet. Bei einer am 16. Februar in Obertilliach genommenen Probe wurde das Blutdopingmittel Epo nachgewiesen. Das war's dann natürlich mit einem Start über 50 km.

So, der Start über 50 km steht kurz bevor. Bevor's in der Loipe losgeht, kurzer Blick zurück: Am Samstag gab's drei deutsche Medaille, das Slalom-Drama mit Neureuther und Dopfer hat aber natürlich alles überstrahlt. Hier geht's noch mal zum Kompakt vom Kollegen Götz - samt Skifahrer aus Osttimor.

Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei! Der 16. und damit letzte Tag der Winterspiele in Sotschi steht an. Der hat es allerdings nochmal in sich. Langlauf, Bob und das große Finale im Eishockey sind ein würdiger Abschluss.

Die 3 Entscheidungen im Überblick:

8 Uhr: Langlauf/50 km Massenstart, Männer (Axel Teichmann, Thomas Bing, Arnd Peiffer, Erik Lesser)

10.30 Uhr/12 Uhr: Bob/Vierer, Männer (Maximilian Arndt, Thomas Florschütz, Francesco Friedrich)

13 Uhr: Eishockey/Finale, Männer Kanada vs. Schweden