Was lange währt, wird endlich gut. Nach 108 Jahren gewannen die Chicago Cubs 2016 die World Series und mussten nun auch etwas länger warten, bis endlich der Championship-Banner gehisst werden konnte. Einen Walk-off-Erfolg gab's obendrauf. Die New York Yankees flirteten derweil mit Perfektion, während die Washington Nationals die St. Louis Cardinals demontierten.
National League
San Francisco Giants (3-5) - Arizona Diamondbacks (6-2) 4:1 BOXSCORE
- Die Giants, die gerade unter der Inkonstanz ihres Bullpens zu leiden hatten, brauchten dieses Mal wenig Extra-Hilfe von der Bank. Starter Matt Moore (3 H, ER, 5 SO) warf acht Innings und ließ bis auf den Solo-Shot von Left Fielder Yasmany Tomas nichts zu.
- Das Spiel begann für die Giants mit einer gehörigen Schrecksekunde: Catcher Buster Posey wurde von einem 94-MPH-Fastball von D-backs-Starer Taijuan Walker am Kopf getroffen und ging sofort zu Boden. Er war danach zwar ansprechbar und verließ das Feld aus eigener Kraft, wurde jedoch umgehend ausgewechselt und wird wohl auch das Spiel am Dienstag verpassen.
Pittsburgh Pirates (3-3) - Cincinnati Reds (5-2) 1:7 BOXSCORE
- Was auf dem Papier wie ein Pitcher-Duell aussah, entwickelte sich schnell zu einer Parade der Unzulänglichkeiten. Weder Tyler Glasnow auf Seiten der Pirates, noch Brandon Finnegan bei den Reds sah besonders gut aus. Glasnow kam nicht einmal aus dem zweiten Inning heraus (1 2/3), ließ dabei vier Hits und fünf Runs zu. Zum Verhängnis wurden ihm dabei aber vor allem die fünf Walks, die er abgab.
- Ebenso viele Walks hatte dann auch Finnegan auf dem Konto, der aber immerhin auf 3+ Innings kam. Dann war auch für ihn Schluss und Michael Lorenzen, der vor kurzem noch Starter war und dies gern wieder wäre, übernahm und trotz Bases Loaded und keinen Outs keinen Run zuließ. Er pitchte letztlich drei perfekte Innings mit drei Strikeouts und bekam den Sieg angerechnet.
- Bei den Reds kamen Left Fielder James Duvall sowie Third Baseman Eugenio Suarez auf je zwei RBI, um Cincy auf die Siegerstraße zu bringen.
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Philadelphia Phillies (3-4) - New York Mets (4-3) 3:4 BOXSCORE
- Mit 3 Hits und 2 Walks im ersten Inning brachte Starter Jacob deGrom (7 IP, 3 SO) seinen Mets direkt einen 0:2-Rückstand ein. Zum Glück machte Teamkollege Jay Bruce dann aber da weiter, wo er am Vorabend aufgehört hatte: mit Homeruns. Solo-Shot im vierten Inning, im achten dann ein absoluter 2-Run-Moonshot zur 4:2-Führung.
- Für den Aufreger des Abends sorgte Phillies-Reliever Edubray Ramos, dessen Pitch knapp über Asdrubal Cabreras Kopf segelte und beinahe für leere Dugouts sorgte. "Wenn du schon auf jemanden wirfst, dann wirf tiefer", ärgerte sich Cabrera. "Was zum Teufel macht er da?" Zur Rudelbildung kam es nicht, allerdings warf der Plate Umpire Phillies-Manager Pete Mackanin aus dem Spiel, nachdem der zu viel protestiert hatte.
- Sorgenkind der Mets ist weiter Leadoff-Hitter Jose Reyes, der in 27 Chancen erst einen einzigen Hit in dieser Saison verbuchen konnte. Kommentar von Manager Terry Collins? "Ich habe auf der Suche nach dem echten Jose Reyes bereits das FBI eingeschaltet."
Washington Nationals (4-3) - St. Louis Cardinals (2-5) 14:6 BOXSCORE
- Offensiv-Explosion der Nationals! 19 Hits und 6 Walks verbuchte das Lineup aus Washington und brachte in gleich sechs Innings mindestens einen Mann über die Home Plate. Dabei war das Spiel bis ins achte Inning sogar noch vergleichsweise offen - doch dann folgten noch einmal sieben Runs.
- Bester Hitter bei den Nationals: Right Fielder Bryce Harper mit 4 Hits und 2 Walks, zusätzlich kam er auf 3 RBI.
- Gleichzeitig beging die Defense der Nationals gleich vier Errors und schenkte den Cardinals so zwei Unearned Runs. "Das war ein ziemlich hässliches Spiel", kommentierte Manager Dusty Baker. "Aber wenn man punktet, lindert das so ziemlich alle Leiden."
Chicago Cubs (5-2) - Los Angeles Dodgers (4-4) 3:2 BOXSCORE
- Banner Night in Chicago. Doch die Fans im Wrigley Field mussten beim Home-Opener geduldig sein, denn aufgrund schlechten Wetters konnte die World-Champions-Flagge von 2016 erst mit erheblicher Verspätung gehisst werden. Die Ringe - stilecht mit 108 Diamanten für die 108 Jahre ohne Titel - gibt es dann am Mittwoch.
- Auf dem Platz sahen die Cubs lange wie der sicherer Sieger aus, doch L.A. kämpfte sich zurück und schaffte durch ein etwas undurchsichtiges Play den 2:2-Ausgleich im achten Inning: Dodgers-Pinch-Hitter Chase Utley schlug in eine Fielder's Choice und kam selbst per Error von Cubs-Shortstop Addison Russell auf Base. Währenddessen überquerte Second Baseman Logan Forsythe die Home Plate zum Ausgleich.
- Die Entscheidung führte schließlich Cubs-First-Baseman Anthony Rizzo mit einem Walk-Off-RBI-Single herbei. Outfielder Jon Jay erzielte dabei den entscheidenden Run des Spiels.
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Colorado Rockies (5-3) - San Diego Padres (4-4) 3:5 BOXSCORE
- Single im ersten Inning. Double im dritten. Homerun im sechsten. Und schließlich das Triple im achten Inning, macht summa summarum den ersten Cycle in Will Myers' Karriere. "Ich habe 'drei' [Bases] geschrien", erklärte seine Gedanken nach dem Line Drive ins Left Center im achten Inning. "Also innerlich, nicht laut." Passt schon: Obwohl er an der zweiten Base fast stürzte, machte der First Baseman der Padres erst den zweiten Cycle der Franchise-Historie perfekt.
- Zum Sieg der Padres reichte es ebenfalls, auch dank der 2 RBI von Myers. Ein 2-Run-Homerun von Hunter Renfroe im sechsten Inning sorgte für das 4:0, und der starke Auftritt von Starting Pitcher Jarred Cosart (4 IP, 0 ER) war ebenfalls hilfreich.
American League
New York Yankees (3-4) - Tampa Bay Rays (5-3) 8:1 BOXSCORE
- Was ergebnistechnisch wie eine klare Angelegenheit aussieht, war lange Zeit eine enge Kiste. Eine potenziell historische gar, denn Yankees-Starter Michael Pineda (7 2/3 IP, 2 H, 1 ER, 11 SO) hatte bis zum zweiten Out im siebten Inning ein Perfect Game am Laufen. Erst ein Double von Third Baseman Evan Longoria beendete Pinedas Jagd auf erst das 24. Perfect Game der MLB-Geschichte.
- Für die Yankees schlugen Right Fielder Aaron Judge, Third Baseman Chase Headley sowie Second Baseman Starlin Castro Homeruns, während die Rays durch einen Homer von Logan Morrison im achten Inning wenigstens den Shutout abwendeten.
Detroit Tigers (4-2) - Boston Red Sox (3-3) 2:1 BOXSCORE
- Es war ein Duell potenzieller Cy-Young-Kandidaten. Auf Seiten der Tigers ließ Justin Verlander lediglich einen Unearned Run zu (7 IP, 3 H, 2 BB, 4 SO), während Sale (7 2/3 IP, 5 H, 2 ER, 1 BB, 10 SO) sogar zwei Outs mehr zustande brachte, allerdings auch gegen seinen letzten Batter, Third Baseman Nick Castellanos, das RBI-Single abgab, das letztlich den Sieg für Detroit bedeutete.
- Die Red Sox mussten auf ihren etatmäßigen Center Fielder Jackie Bradley Jr. verzichten, der mit Kniebeschwerden auf die 10-Day-DL gesetzt wurde. Manager John Farrell geht jedoch davon aus, dass es bei den zehn Tagen bleiben wird.
Die Geschichte des Baseball: Von 1845 bis heute
Kansas City Royals (2-5) - Oakland Athletics (4-4) 0:2 BOXSCORE
- Während die Royals einfach nicht in Tritt kommen in dieser Saison, freuen sich die Oakland A's über Youngster Jharel Cotton. Der Starting Pitcher überragte mit sieben Shutout-Innings und ließ ganze zwei Hits zu (3 BB, 6 SO). Selbst Royals-Manager Ned Yost war beeindruckt: "Er war eine Granate!"
- Die A's haben nun ihre letzten sieben Spiele gegen KC in Serie gewonnen. Offensiv half dabei Left Fielder Khris Davis mit einem 2-Run-Homerun im vierten Inning.
- Vor dem Spiel sang Melissa Etheridge die Nationalhymne, anschließend gab es einen emotionalen Tribut in Gedenken an den bei einem Autounfall tödlich verunglückten Pitcher Yordano Ventura. Seine Mutter warf den zeremoniellen ersten Pitch.
Seattle Mariners (2-6) - Houston Astros (4-4) 6:0 BOXSCORE
- Home sweet Home hieß es für die Mariners nach einem harschen Road-Trip zum Saisonstart. Im Safeco Field lief es dann deutlich besser für die M's, die sich auf Starter James Paxton verlassen konnten. Sieben Shutout-Innings bildeten die Grundlage für den erfolgreichen Home Opener.
- Offensiv präsentierte sich Designated Hitter Nelson Cruz in besonders guter Form mit drei Hits und zwei RBI. Auf Seiten der Astros wusste dagegen lediglich Shortstop Carlos Correa (3/4) zu überzeugen, der Rest des Lineups blieb eher blass.