Maddon: Brauchte Davis heute nur für den Save

Stefan Petri
29. Oktober 201701:45
Cubs-Manager Joe Maddon (r.) zusammen mit Closer Wade Davisgetty
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Cubs-Manager Joe Maddon verzichtete bei der 1:4-Niederlage seines Teams in Spiel 2 der NLCS auf Closer Wade Davis, im neunten Inning ging die Partie dann verloren. Hätte Davis auch ohne Führung pitchen müssen? Maddon erklärte anschließend seine Entscheidung.

Normalerweise ist der Closer der beste Relief Pitcher eines Teams. Normalerweise wird dieser beste Pitcher vor allem oder sogar exklusiv nur im neunten Inning eingesetzt, um eine Führung heil ins Ziel zu bringen.

Aber diese Tradition geriet in den letzten Jahren mehr und mehr in die Kritik, auch dank der immer größeren Bedeutung von Analytics: Sollte man den besten Mann nicht in der wichtigsten Situation einsetzen, unabhängig von Inning und Spielstand?

Dodgers-Manager Dave Roberts setzte beim Stand von 1:1 nach acht Innings auf seinen Closer Kenley Jansen. Der pitchte ein makelloses neuntes Inning. Maddon ließ seinen Closer dagegen im Bullpen, John Lackey gab daraufhin den 3-Run-Homer von Justin Turner ab.

Seine Entscheidung bereute der 63-Jährige, der sicherlich nicht als störrischer Manager der alten "Das haben wir immer so gemacht, basta!"-Schule abgetan werden kann, jedoch nicht. "Ich habe [Davis] heute nur für den Save gebraucht", erklärte er. "Er hatte nur eine gewisse Anzahl Pitches im Tank. Er hätte nur ein Inning pitchen können, und unter diesen Umständen lässt man ihn sich nicht warm machen und dann bleibt er draußen." Hätte man die Führung erzielt, "dann hätte er gepitcht. Das ist alles."

Maddons Entscheidung ging jedoch nicht auf. Lackey, eigentlich ein Starter, hatte schon am Vortag aus dem Bullpen gepitcht. Zum ersten Mal in seiner 15-jährigen Karriere ging er zwei Tage in Folge auf den Mound - und schaffte diesmal kein einziges Out. "Ich habe vor allem auf seine Erfahrung gesetzt", rechtfertigte sich Maddon. "Ich dachte wirklich, dass John sich nicht von dem Moment beeinflussen lässt."

Davis, der in Spiel 5 gegen die Nationals über 2.1 Innings gleich 44 Pitches geworfen hatte, so viel wie noch nie in dieser Saison, wollte keine Kritik an seinem Manager üben. "Du nimmst dir denn Ball, wenn der Manager von dir verlangt, den Ball zu nehmen", erklärte er bloß. Nun bekommt der 32-Jährige einen weiteren freien Tag. Und wird darauf hoffen, am Dienstag vor eigenem Publikum in Spiel 3 mit einer Führung auf den Mound zu kommen. SPOX zeigt Spiel 4 in der Nacht auf Donnerstag im LIVESTREAM FOR FREE.

Dieser Artikel wurde ohne vorherige Ansicht durch die Major League Baseball veröffentlicht.