Die Wild Card Games sind hinter uns, nun stehen die "richtigen" Playoffs in der MLB vor der Tür. Wer sind die Favoriten, wer ist am besten besetzt und worauf sollten wir uns am meisten freuen? Axel Goldmann vom Podcast "Just Baseball" und Ryan Fagan von Sporting News diskutieren mit den SPOX-Redakteuren Lukas Zahrer und Marcus Blumberg über den Höhepunkt der Baseball-Saison, dem Oktober.
Die Indians und Dodgers erreichen die World Series
Axel Goldmann (Just Baseball): Die Indians haben mit Ihrem famosen Zwischensprint - den 22 Siegen in Folge - bewiesen, dass sie das "Team to beat" in der American League sind, haben mit Terry Francona den wahrscheinlich besten In-Game-Manager und die beste Rotation in der Liga. Es wird allerdings schon eine Herausforderung, gegen die Yankees die ALDS zu gewinnen, und in der ALCS gegen Boston oder Houston kommen dann noch einmal bessere Teams. Dennoch traue ich den Indians ohne Zweifel den AL-Titel zu. In der NL glaube ich allerdings nicht so recht an die Dodgers, denn zu mittelmäßig, ja schwach, war ihr Auftritt im Spätsommer. Viele (auch mentale) Fehler, wenig Hits, die Dodgers leben noch ein wenig von der fantastischen ersten Saisonhälfte. Dazu kommt - wie jedes Jahr - die Frage, wie sich Clayton Kershaw in der Postseason verkaufen wird. Sein aktueller Playoff-ERA liegt bei 4.55, verglichen mit den 2.31 aus der Regular Season eine dramatische Verschlechterung. Insgesamt vertraue ich der Rotation der Dodgers nicht hundertprozentig. Hier sehe ich ein ganz großes "vielleicht".
Ryan Fagan (Sporting News): Wie Axel schon sagte, hatten die Dodgers eine lange Strecke, in der sie erstaunlich guten Baseball gespielt haben. Und überhaupt 104 Spiele zu gewinnen, ist beeindruckend. Aber Oktober-Baseball ist ein kurzer Sprint und sie werden gegen Elite-Offenses antreten müssen. Und ich bin einfach nicht überzeugt davon, dass dieser Pitching-Staff gut genug ist, um die World Series zu gewinnen. Sie haben einen Elite-Starter, Clayton Kershaw, und einen Elite-Closer, Kenley Jansen. Aber diese beiden können natürlich nicht jedes Inning pitchen. In der AL schwanke ich zwischen Cleveland und Houston. Beide Teams sind sehr fähig, die Meisterschaft zu gewinnen. Es wäre der erste Titel der Astros überhaupt und der erste für Cleveland seit 1948.
Marcus Blumberg (SPOX): Die zwei Wildcard-Spiele haben nochmal gezeigt, was im Oktober so alles passieren kann. Leute werden nervös, machen eher Fehler als in der Regular Season und in letzter Konsequenz sind die Spiele so noch unberechenbarer als ohnehin schon im Baseball. Zudem kann sich keiner so richtig auf seine Starting Pitcher verlassen. Wen würde es wundern, wenn Kershaw mal wieder im Oktober einbricht - oder auch Corey Kluber bei den Indians? Sale von den Red Sox hat noch nie in der Postseason gepitcht, Gray bei den Yankees auch nicht. Wie werden sie diese Jungs präsentieren? Wer weiß das schon dieser Tage? Doch während die Indians, die zweifelsohne das beste Team der AL haben, über einen überragenden Bullpen verfügen und so etwas kompensieren können, kann man das von den Dodgers nicht behaupten. Zudem hatten sie gerade in letzter Zeit zu viele Totalausfälle, die in Pleiten resultierten. Passieren solche Auftritte in der Postseason, kann alles ganz schnell vorbei sein. Kurzum: Die Dodgers haben die Regular Season zu sehr dominiert und mental zu früh beendet, als dass sie nun noch die richtige Spannung wiederfinden können. Die Indians halte ich für Titel-fähig, die Dodgers eher nicht.
Lukas Zahrer (SPOX): Ich gehe noch einen Schritt weiter als meine Vorredner, denn ich habe das Gefühl, dass es keiner von beiden in die World Series schafft. Die Indians haben den Höhepunkt ihrer Saison gefühlt schon erlebt, für zwei Wochen hat man nur über Cleveland berichtet, als man ihnen zugesehen hat, wie sie ihren Siegeslauf in die Höhe schraubten. Vielleicht hat das die starken Pitcher ein bisschen ihre Energie geraubt. Zudem sitzt der Stachel der bitteren Niederlage vom letzten Jahr tief. Wenn es einmal beginnt, in den Playoffs nicht rund zu laufen, könnte diese Erinnerung schnell in die Köpfe zurückkehren und die Leistung der Indians hemmen. Zu den Dodgers berufe ich mich auf die Zahlen: Mit elf Niederlagen in Folge wurde in der Geschichte noch kein Team MLB-Champion. Diese Negativserie im August gibt allen anderen Teams die Gewissheit, dass die Dodgers trotz der höchsten Payroll im Baseball schlagbar sind. Die Playoff-Krankheit wird sich in L.A. fortsetzen. Ich schätze überdies in der NL andere Teams besser ein.
Den besten Bullpen haben ...
Lukas Zahrer (SPOX): Die Chicago Cubs haben den besten Pen! Closer Wade Davis ist eine Maschine, 97 Prozent seiner Save-Versuche waren erfolgreich. Carl Edwards Jr. gefällt mir mit seinen Fastballs sehr, außerdem ist Hector Rondon rechtzeitig zu den Playoffs wieder fit. Mit den Leftys Justin Wilson, Brian Duensing und Mike Montgomery wird man Bryce Harper und den Nationals den Zahn ziehen. Vor allem Montgomery spielte auf dem Weg zum Titel im letzten Jahr eine große Rolle. Diese traue ich ihm auch 2017 zu. Zudem haben die Reliever in den vergangenen Wochen eine gute Figur gemacht, als ihnen durch Verletzungen von Lester und Arrieta eine größere Rolle zuteilwurde.
Ryan Fagan (Sporting News): Ich sehe da eher die American League im Vorteil. Die Yankees haben sicherlich im AL Wild Card Game gegen die Twins gute Argumente geliefert - und dabei haben sie nicht mal Dellin Betances (2.87 ERA, 15.1 K/9) eingesetzt. Sie haben im Grunde fünf Closer bzw. Setup-Pitcher, die alle mehrere Innings gehen könnten. Das ist schwer zu übertreffen. Ich muss aber sagen, dass Clevelands Kombo aus Andrew Miller und Cody Allen herausragend ist. Und die Astros haben auch einen überraschend guten Bullpen. Zudem muss man sagen, dass die Red Sox ihren Pen durch die Hinzunahme von David Price als Stopper für mehrere Innings bedeutend besser gemacht haben.
Marcus Blumberg (SPOX): Grundsätzlich halte ich den Pen der Indians für den besten im Baseball. Schon deshalb, weil sie es schon im Vorjahr bewiesen haben. Terry Francona hat zudem diese progressive Art des Bullpen-Managements ins Schaufenster gestellt. Ich gehe sogar soweit zu sagen, dass Franconas Bullpen-Management im Oktober 2016 der Grund dafür war, dass Joe Girardi von den Yankees gegen die Twins so früh und so aggressiv gewechselt hat. Ein wichtiger Faktor für Cleveland könnte sein, dass der "Fixer" Andrew Miller knapp einen Monat mit Knieproblemen draußen war und so eben auch seinen Arm schonte. Vielleicht hat er dadurch nun noch etwas mehr Gas im Tank, um auch bis Ende Oktober dominant zu sein. Letztes Jahr ging ihm spätestens in der World Series die Puste aus. Ebenfalls stark sind die Yankees, doch der von dir, Ryan, angesprochene Dellin Betances hatte zuletzt große Probleme und wurde von Girardi gegen Minnesota auch deshalb draußen gelassen. Ohne ihn fehlt diesem Pen ein ganz wichtiger Arm.
Axel Goldmann (Just Baseball): Mit der AL liegt ihr schon richtig, aber ich sage: die Boston Red Sox! Zum einen haben sie mit David Price einen eigentlichen Starter im Long Relief, der auch schon früh im Spiel eingreifen und problemlos an zwei Tagen hintereinander drei Innings pitchen kann. Das ist ein riesiger Luxus. Robby Scott, Carson Smith, Joe Kelly und Brandon Workman sind ebenfalls sehr verlässliche Reliever, dazu kommt mit Addison Reed ein Setup-Man für das achte Inning und Craig Kimbrel steht sowieso über den Dingen. Das Red-Sox-Pitching ist mittlerweile das Schmuckstück des ehemaligen Hitting-only-Teams aus Boston. Der ERA ist mit 3.70 zwar "nur" der viertbeste der Liga, aber aus den oben aufgeführten Gründen haben die Red Sox für mich dennoch den besten Bullpen der diesjährigen Playoff-Teilnehmer.
Die Cubs scheitern in Runde eins
Marcus Blumberg (SPOX); Eigentlich spricht alles für die Nationals, zumal auch Bryce Harper rechtzeitig zurück ist und mit Ryan Zimmerman und Anthony Rendon so gute Protection wie eigentlich noch nie hinter sich weiß. Aber die Oberschenkelprobleme von Pitching Ace Max Scherzer kamen natürlich zur Unzeit. Dadurch wird die Sache wieder spannender, besonders wenn die Serie länger gehen sollte. Die Nationals bleiben zwar der Favorit, zumal ihr Bullpen insgesamt stabiler daher kommt, aber in Sachen "Intangibles" spricht vieles für Chicago. Sie sind der Champion, dessen Herz man nie unterschätzen darf. Und die Nationals haben die Angewohnheit, im Oktober zu versagen. Seit dem Umzug nach D.C. haben sie in bisher drei Anläufen noch keine Postseason-Serie gewonnen. Dies gelang ihnen auch nur einmal insgesamt, nämlich 1981 als Montreal Expos.
Ryan Fagan (Sporting News): Vor zwei Wochen hätte ich diesem Statement noch ohne zu zögern zugestimmt. Aber du hast Recht, Marcus, es hängt einfach so viel von der Gesundheit von Star-Pitcher Max Scherzer ab. Diese Oberschenkelproblematik muss den Nationals-Fans schlaflose Nächte bereiten. Wenn der wahrscheinliche Cy-Young-Gewinner nicht mit voller Kraft spielen kann oder vielleicht nur ein Spiel in der Serie pitcht, dann ist das ein großes Problem. Das Lineup der Cubs ist dazu in der Lage, viele Pitches zu sehen und sich durch Bullpens zu kämpfen. Und Gio Gonzalez, der Linkshänder der Nationals, der über weite Teile der Saison richtig gut war, gab in seinen letzten sechs Starts im Schnitt 5.85 Runs ab. Zudem überlebte er in der Zeit nur zweimal das fünfte Inning.
Axel Goldmann (Just Baseball): Gegen die Nationals müssten sich die Cubs schon gehörig gegenüber ihrer bisherigen Jahresleistung steigern. Es hat am Ende zwar dann doch noch recht komfortabel für den Divisions-Sieg gereicht, aber über weite Strecken der Saison waren die Männer aus dem Norden Chicagos eigentlich eine große Enttäuschung, wenn man sich das gesammelte Talent in der Truppe vor Augen führt. In der Regular Season trafen die Cubs dieses Jahr sieben Mal auf die Nationals, am Ende verlor man diese Serie mit 3-4. Das größte Argument für ein frühes Ausscheiden in diesem Jahr ist allerdings der 1-2-3-Punch der Nationals, bestehend aus Max Scherzer, Stephen Strasburg und Gio Gonzalez. Gerade in einer kurzen Serie sehe ich hier die Nationals klar im Vorteil gegenüber Arrieta, Quintana und Lester. Ich könnte mir sogar einen Sweep der Nationals vorstellen.
Lukas Zahrer (SPOX): Da, werter Axel, muss ich dir leider vehement widersprechen! Klar, bis zum All-Star-Break war das alles andere als beeindruckend, aber die Pause hat den Cubs gut getan. Nur die Indians waren im zweiten Abschnitt der Saison besser, die Cubs erzielten sogar seit Juli die meisten Runs überhaupt. Die goldene Regel des Baseballs lautet zwar "Pitching wins Championships", dennoch haben die Cubs einige Spiele in dieser Saison durch ihre vielseitige Offense gewonnen: Sechs Spieler sind über .500 im Slugging, Joe Maddon kann auf eine herausragende Tiefe an der Plate bauen. Auch gegen die Nationals wird die Offense das Duell entscheiden.
Am meisten freue ich mich auf ...
Axel Goldmann (Just Baseball): ... die (erträumte) ALCS zwischen den Yankees und den Red Sox. Mal ehrlich, darauf warten wir doch alle schon wieder etwas länger, oder? Unvergessen die dramatischen Ereignisse aus 2003 und 2004, die Rivalität ist mittlerweile ja schon fast einer kühlen Animosität gewichen. Aaron Judge im neunten Inning des siebten Spiels gegen Craig Kimbrel, das wäre es doch. Ich will die Small-Market-Teams gar nicht kleiner machen als sie sind, aber eine Playoff-Serie zwischen Concourse, Bronx und Fenway-Kenmore ist dann doch noch mal etwas anderes als Houston gegen Cleveland. Oder etwa nicht?
Marcus Blumberg (SPOX): Stimmt, Yankees-Red-Sox hatten wir lange nicht mehr. 2003 war episch und 2004 ... war das was?! Egal! Ich für meinen Teil freue mich auf die besondere Atmosphäre im Oktober. Jedes Spiels zählt mehr als üblich. In der Postseason kann man es sich nicht erlauben, einfach mal zwei, drei Spiele in der Woche zu verlieren. Man muss immer voll da sein und alles abrufen. Entsprechend ist die Stimmung in den Ballparks. Die gerade hierzulande gängige Meinung ist ja, dass beim Baseball die Leute nur rumsitzen, sich Junk-Food in rauen Mengen reinschaufeln und kaum am Spiel interessiert sind. In der Postseason wird das definitiv nicht der Fall sein! Denn in der Postseason sind wirklich alle Augen aufs Spiel gerichtet, keiner will einen wichtigen Moment verpassen. Es macht einfach Spaß, dabei zuzusehen und diese Anspannung aufzusaugen, wenn das Publikum im Ballpark so richtig mitgeht. Einfach toll!
Lukas Zahrer (SPOX): Ihr Nostalgiker ... ich für meinen Teil freue mich besonders auf Justin Verlander! Die Houston Astros holten sich in einer schwachen Phase Ende August Verlander von den Detroit Tigers. Und der Rechtshänder hat in Texas so richtig eingeschlagen: er steht bei einer Bilanz von 5-0 bei fünf Starts und das mit einem 1,05 ERA - Verlander ist derzeit einer der heißesten Pitcher der Liga. Gleich im ersten Spiel der AL Divisional Series trifft er auf die Boston Red Sox und Chris Sale, der mit seinen 308 Strikeouts mit Abstand die meisten in beiden Ligen verzeichnen konnte. Das wird ein wahres Pitching-Feuerwerk, und eine ganze Stadt, die sich gerade von Hurrikan Harvey erholt, wird Verlander und die Astros zum Sieg peitschen wollen.
Ryan Fagan (Sporting News): Mein Lieblingsaspekt am Oktober-Baseball ist überrascht zu werden. Ich liebe die Analysen und Konversationen vor und nach den Spielen. Ich liebe es den Power-Hittern dabei zuzusehen, Homeruns in den größten Momenten zu schlagen. Und ich liebe es, den besten Pitchern dabei zuzusehen, wie sie gegnerische Lineups niedermähen. Ich liebe es einfach, den Größten dabei zuzusehen, ihren Job zu machen auf der größten Bühne, die dieser Sport zu bieten hat. Aber nichts übertrifft es, die erstaunlichen "Ist nicht wahr"-Momente zu erleben. Letztes Jahr haben die Cubs ihre erste World Series seit 1908 gewonnen. Aber wenn ich einen Lieblingsmoment dieser Serie herauspicken müsste, wäre es dieser: Ich saß auf der Zusatz-Pressetribüne in Cleveland, als Rajai Davis, der die AL bei den Stolen Bases angeführt hatte, den 2-Run-Homerun zum Ausgleich im achten Inning in Spiel 7 gegen Super-Closer Aroldis Chapman geschlagen hat. Unmöglich, dass das jemand erahnen konnte. Es war wunderschön.
Champions werden ...
Ryan Fagan (Sporting News): Ich habe diese Wahl so lange wie möglich herausgezögert. Kann ich einfach sagen, der Sieger der AL gewinnt die World Series?
Marcus Blumberg (SPOX): Sorry, aber nein! (lacht)
Ryan Fagan (Sporting News): Verdammt! Ich entscheide mich dann für die Astros. Das Lineup ist herausragend. Die Spitze der Rotation ist brillant. Der Bullpen ist überraschend gut. Besonders wenn man die Starter dazu zählt, die während der Playoffs Relief-Rollen übernehmen werden. Und ein World-Series-Triumph der Astros nach Hurrikan Harvey wäre überdies eine großartige Story (Ryan Fagan war kurz nach Harvey in Houston und beschrieb in einem Erlebnisbericht die Situation nach der Rückkehr der Astros nach Hause).
Axel Goldmann (Just Baseball): Nach allem, was in den letzten Monaten passiert ist, müssen es eigentlich die Indians werden. Sie sind aktuell das beste Team im Baseball, haben im Winter mit Edwin Encarnacion genau das Puzzlestück addiert, welches letztes Jahr noch gefehlt hat, haben das beste Pitching in der Liga, eine fantastische On-Base-Percentage und dazu noch das "unfinished Business" im Kopf. Mit dem oben erwähnten Terry Francona haben sie noch einen Manager, der weiß, wie man gewinnt, und ein begeisterungsfähiges Publikum im Rücken. Dieses Jahr kann es endlich klappen, denn auch wenn es letztes Jahr etwas untergegangen ist, auch in Cleveland wartet man seit 1948 auf einen World-Series-Titel. Es ist an der Zeit.
Lukas Zahrer (SPOX): Ich glaube, man hat es schon rausgehört, dass mir die Cubs gut gefallen. Ich halte es mit Anthony Rizzo: "Wir kennen das schon", sagt der First Baseman zur Außenseiterrolle der Cubs. In Chicago wird man versuchen, sich in den selben Flow vom Oktober 2016 zu spielen. Wenn das gegen eventuell nervöse Nationals, die sich selbst zu sehr unter Druck setzen, gelingt, ist auch der ganz große Coup möglich. Keiner rechnet mit ihnen, bei den Buchmachern liegt Chicago gerade mal auf Platz fünf. Ich denke aber, die Titelverteidigung ist durchaus drin.
Marcus Blumberg (SPOX): Nichts gegen die Cubbies, aber unterm Strich scheint tatsächlich in diesem Jahr die AL stärker zu sein als die NL. Gerade in Sachen Bullpens haben die NL-Teams nicht annähernd die Tiefe, die die Indians oder Yankees mitbringen. Und offensiv haben nicht zufällig die Astros und Yankees die mit Abstand meisten Runs erzielt. Zudem sehe ich auch niemanden in der NL, der so explosiv auftritt wie die Red Sox. Konzentrieren wir uns also auf die AL. Und klar, die beste Storyline wären die Astros, denn es wäre die so beliebte Feel-Good-Story. Und klar wären die Indians mal dran. Aber wie wäre es mit einer Underdog-Story? Ein Team, das keiner auf dem Zettel hatte, weil es sich in einem Übergangsjahr befindet, und auf junge Leute setzt, die sich zum Teil zu Topstars des Spiels entwickelt haben? Wäre auch interessant! Die schönsten Erfolge sind ja die, die keiner erwartet. Und daher sage ich ganz mutig: Die Yankees! Sie haben das Pitching - Starter und Bullpen -, sie haben eine sehr gute Offensive um einen möglichen MVP in Aaron Judge. Und - nicht ganz unwichtig - nichts zu verlieren, denn ihre nächste große Zeit wird gemeinhin erst in ein, zwei Jahren erwartet. Eine gefährliche Kombination.
Dieser Artikel wurde ohne vorherige Ansicht durch die Major League Baseball veröffentlicht.