Die Los Angeles Dodgers treffen in der World Series auf die Houston Astros. Doch wer hat das bessere Personal? Wer geht als Favorit in den Fall Classic in der MLB? SPOX nimmt die Teams unter die Lupe, vergleicht alle Mannschaftsteile und wagt eine Prognose. Sehen Sie die ersten vier Spiele der World Series 2017 im LIVESTREAM FOR FREE bei SPOX und alle Spiele der World Series live auf DAZN.
Dodgers vs. Astros: Catcher
Austin Barnes vs. Brian McCann:
Beide Teams verfügen über starke Defensiv-Catcher. Sowohl der erfahrene McCann als auch der sechs Jahre jüngere Barnes gehören zu den besseren Vertretern ihrer Zunft hinter der Platte. Und beide hatten auch offensiv ihren Anteil am Erfolg ihrer Teams.
McCann begann die Postseason schwach, erwachte jedoch spät gegen die Yankees mit Walks in wichtigen Situationen sowie ein paar Hits zur rechten Zeit. Sein 2-Run-Double in Spiel 7 brachte die Partie endgültig außer Reichweite. Barnes wiederum war über weite Teile der Saison Backup, wies aber zuletzt die bessere Form gegenüber Yasmani Grandal auf und glänzte während der Regular Season bereits als Einwechselspieler.
Fazit: Unentschieden.
Dodgers vs. Astros: Infield
Cody Bellinger (1B), Logan Forysthe (2B), Justin Turner (3B), Corey Seager (SS) vs. Yuli Gurriel (1B), Jose Altuve (2B), Alex Bregman (3B), Carlos Correa (SS):
Der Vergleich der Infields dieser Mannschaften ist hochinteressant. Während die Dodgers die Ecken dominieren, dürften wohl die Astros in der Mitte Vorteile aufweisen.
An der ersten Base setzen die Dodgers auf Bellinger, der in seiner Rookie-Saison 39 Homeruns geschlagen hat und auch in der Postseason schon zwei Long Balls fabrizierte. Er ist allerdings auch im Outfield zuhause, was ihn extrem variabel macht. Ihm gegenüber steht mit Turner der vielleicht gefürchtetste Hitter dieses Lineups. Turner hat in dieser Postseason schon zwölf RBI (3 HR) und eine 1.177 OPS (OPS? Hier geht's zum Baseball-Glossar von SPOX!). Ihn auszumachen war bislang kaum möglich, vor allem in den entscheidenden Phasen einer Partie. Die Corner-Infielder der Astros, Gurriel und Bergman, sind verlässliche Größen ihres Teams, können den Dodgers-Gegenübern aber nicht das Wasser reichen.
Ganz anders sieht es da in der Mitte des Infields aus. Altuve ist wohl der beste Hitter der Liga aktuell, schlug in dieser Postseason einen Average von .400 mit einer 1.275 OPS und hat schon fünf Homeruns und 16 Hits auf dem Konto. Er ist dieser Tage eigentlich permanent auf Base und dort mit seinem Speed immer eine Gefahr. Sein Double-Play-Partner Correa ist derweil einer der besten Shortstops der Liga und überzeugte ebenfalls in der Postseason.
Insofern läuft dieser Vergleich auf ein Unentschieden hinaus. Die Verhältnisse verschieben sich jedoch, wenn Corey Seager tatsächlich von seiner Rückenverletzung zurückkehrt. Denn Seager ist der Garant für Erfolg bei den Dodgers. Ist der Shortstop fit - und danach sieht es aus -, geht diese Positionsgruppe an die Dodgers.
Fazit: Vorteil Dodgers.
Dodgers vs. Astros: Outfield
Enrique Hernandez (LF), Chris Taylor (CF), Yasiel Puig (RF) vs. Marwin Gonzalez (LF), George Springer (CF), Josh Reddick (RF):
Während das Outfield der Astros im Grunde genommen steht, sind die Dodgers hier sehr variabel aufgestellt. Im Left Field etwa hat sich zwar zuletzt Kike Hernandez in den Vordergrund gespielt - nicht nur wegen seiner drei Homeruns in Spiel 5 gegen die Cubs - doch auch Joc Pederson oder Curtis Granderson kommen für Einsätze vordergründig gegen Rechtshänder infrage. Puig wiederum ist in großer Form und schlägt bislang .414 in der Postseason. Allzweckwaffe Taylor bleibt derweil im Center Field.
Während sich im Grunde alle Dodgers-Outfielder in Hochform befinden, sind die der Astros auf der Suche nach selbiger.
Fazit: Vorteil Dodgers.
Dodgers vs. Astros: Starting Pitcher
Clayton Kershaw (LHP), Rich Hill (LHP), Yu Darvish (RHP), Alex Wood (LHP) vs. Dallas Keuchel (LHP), Justin Verlander (RHP), Charlie Morton (RHP), Lance McCullers Jr. (RHP):
Kein Pitcher ist derzeit in besserer Form als Verlander, der gegen die Yankees nach Belieben dominierte und auch gegen die Red Sox überzeugte. Über 24 2/3 Innings ließ er ganze vier Runs zu und ist 4-0 in der Postseason. Dallas Keuchel wiederum schwächelte lediglich in Spiel 5 gegen New York und war ansonsten ebenso eine Bank. Die Spiele 3 und 4 gehen sicherlich wieder an Charlie Morton und Lance McCullers Jr., die beiden Helden aus Spiel 7 gegen die Yankees.
Die Dodgers setzen natürlich auf den besten Pitcher des Planeten, Kershaw, der in seinen bisherigen drei Starts nur im ersten gegen Arizona Probleme hatte. Ansonsten pitchte er weitestgehend souverän, auch wenn er schon sechs Homeruns abgab - allein vier gegen Arizona. Dahinter wartet mit Hill ein zuverlässiger Linkshänder sowie mit Darvish einer, der wie Verlander erst kurz vor Toresschluss kam und seither die erhoffte Verstärkung wurde. Als Ex-Spieler der Rangers traf er schon 14 Mal auf Houston, seine Bilanz ist 5-5 (3.44 ERA).
Fazit: Vorteil Astros.
Dodgers vs. Astros: Bullpen
Kenley Jansen (CL), Tony Watson, Brandon Morrow, Josh Fields, Kenta Maeda vs. Ken Giles (CL), Chris Devenski, Joe Musgrove, Will Harris, Francisco Liriano:
Die größte Waffe im Pen beider Teams ist zweifelsohne Jansen. Der dominante Closer der Dodgers ist sich nicht zu schade, auch mal mehrere Innings zu pitchen und mit seiner Kombination aus mächtigem Fastball und einem vernichtenden Breaking Ball kaum zu überwinden (1.32 ERA). Er hat drei Saves und einen Sieg auf dem Konto und in acht Innings in dieser Postseason noch keinen Run verschuldet.
Bei den Astros stach hingegen bislang keiner von den etablierten Relievern heraus. Die effektivsten Relief-Outings hatten vielmehr etatmäßige Starter wie McCullers mit seiner Curveball-Arie gegen New York. Auffällig ist, dass die Astros mit Liriano nur einen Lefty im Pen haben, was angesichts der zahlreichen guten linkshändigen Hitter der Dodgers zum Problem werden könnte.
Fazit: Vorteil Dodgers.
Dodgers vs. Astros: Bank/Designated Hitter
Da die Dodgers aufgrund ihrer drei Siege mehr in der Saison den Heimvorteil haben, werden die Astros im Umkehrschluss auch nur dreimal auf den Designated Hitter zurückgreifen könnte. Damit landen per se schon mal Evan Gattis und Carlos Beltran im Dodger Stadium auf der Bank. Beide teilten sich den DH-Spot, wobei Beltran hauptsächlich gegen Rechtshänder spielte, Gattis gegen Linkshänder. Gattis ist zudem der Backup-Catcher und könnte ebenso wie Beltran im Outfield agieren. Beide sind dort aber eher schwach. Auffällig ist, dass Houston auf einen Backup-Infielder verzichtet - mit Gonzalez hat man jedoch einen gelernten Shortstop im Outfield, der eigentlich überall im Diamond spielen kann.
Bei den Dodgers wiederum wimmelt es von brauchbaren Bankspielern, die meist vielseitig einsetzbar sind. Da Grandal oder Barnes häufig als Pinch-Hitter eingesetzt werden, steht mit Kyle Farmer noch ein dritter Catcher im Kader. Zudem stehen mit Chase Utley und Andre Ethier für In- und Outfield stets bereite und extrem erfahrene Hitter zur Verfügung.
Fazit: Vorteil Dodgers.
Dodgers vs. Astros: Manager
Dave Roberts vs. A.J. Hinch:
Der National League Manager of the Year, Dave Roberts, trifft auf A.J. Hinch, der mit seinem Team wie Roberts auch zum zweiten Mal in der Postseason steht. Beide erlebten bereits Höhen und Tiefen des Manager-Daseins, wobei Hinch dank seiner zwei Jahre in Diensten der Arizona Diamondbacks (2009-2010) über ein wenig mehr Erfahrung verfügt.
Roberts, der erst seit 2015 (San Diego Padres) als Manager tätig ist, erreichte nun aber auch schon zum zweiten Mal mindestens die NLCS. Beide stehen erstmals in der World Series, wobei sie Roberts 2004 mit den Red Sox als Spieler bereits einmal gewann.
Beide haben keine Angst davor, häufig ins Spiel einzugreifen, gerade in Sachen Bullpen-Management. Während Roberts als NL-Manager freilich mehr Praxis bei Wechseln in der Offensive hat, zeigte Hinch zuletzt meist ein gutes Händchen bei Pitcher-Wechseln. Vor allem, weil er auf gelernte Starter setzte und belohnt wurde.
Fazit: Unentschieden.
Dodgers vs. Astros: Prognose
Vier Duelle gehen an die Dodgers, eines an die Astros, bei zwei Unentschieden. Doch wird die Serie wirklich so klar ausgehen? Mitnichten! Gerade aufgrund der Tatsache, dass die Astros in einer Serie, die maximal sieben Spiele andauert, viermal auf Keuchel oder Verlander zurückgreifen können, sind sie extrem konkurrenzfähig. Die Yankees und Red Sox können ein Lied davon singen!
Die Dodgers haben freilich auch keine Laufkundschaft auf dem Mound und zudem wohl den besseren Bullpen in den ersten Spielen - auf Starter setzt man in solchen Serien in der Regel erst ab Spiel 6. Die Astros gewannen gegen die Yankees nur ihre Heimspiele, die Dodgers sind daheim noch ungeschlagen in der Postseason. Zudem verfügen die Dodgers durch die Bank über Spieler, die den Ball ins Spiel bringen, was etwa die bisherigen Gegner der Astros nicht von sich behaupten konnten. Daher liegt unterm Strich der hauchdünne Vorteil bei den Dodgers. Dodgers in sechs Spielen.
Dieser Artikel wurde ohne vorherige Ansicht durch die Major League Baseball veröffentlicht.