Der namhafte Umpire Joe West hat am Samstag für Aufsehen gesorgt. Im Spiel zwischen den Philadelphia Phillies und Chicago Cubs (7:1 Cubs) konfiszierte West einen Spickzettel von Phillies-Pitcher Austin Davis mitten im Spiel.
Wie Davis und Phillies-Manager Gabe Kapler später erklärten, nutzte der Linkshänder den Zettel dazu, Informationen über die gegnerischen Hitter nachzulesen. West jedoch fasste dies als illegal auf und nannte Regel 6.02(c) (7), die besagt, dass Pitcher keine "fremde Substanz an sich haben oder in ihrem Besitz haben" dürfen.
"Ich habe ihm gesagt, dass wir es nicht erlauben, dass Pitcher etwas an ihrem Handschuh, ihrer Person oder an ihrer Kleidung haben dürfen", sagte West gegenüber Reportern.
Ein ähnliches Kärtchen verwenden auch Positionsspieler der Phillies, etwa für die Positionierung im Feld gegen bestimmte Gegenspieler. Davis nahm den Zettel aus seiner Hosentasche und schaute drauf, bevor er gegen Kris Bryant antrat. Zudem nutzte er die Hilfe vor dem At-Bat von Pinch-Hitter Addison Russell.
Joe West zum Spickzettel: "Was zur Hölle ist das?"
Danach kam West dann zum Mound und kassierte den Zettel, woraufhin auch Kapler zum Mound kam und sich beschwerte. Doch West, der im Vorjahr sein 5000. Spiel in der MLB absolvierte, behielt den Zettel. "Ich sah, wie er ihn aus seiner Tasche nahm und dachte mir: 'Was zur Hölle ist das?'", sagte West.
Nach dem Spiel konsultierte West eigenen Angaben zufolge das Liga-Büro und gab an, dass die Nutzung eines Spickzettels wohl eine Grauzone im Regelwerk sei. "Auf lange Sicht lassen sie ihn so etwas vielleicht nutzen. Im Moment sind mir jedoch die Hände gebunden, bis die Liga ja oder nein dazu sagt", stellte West klar.
Dieser Artikel wurde ohne vorherige Ansicht durch die Major League Baseball veröffentlicht.