17 Innings bedeuteten in dieser Kategorie das längste Spiel der Geschichte im Target Field, der Heimstätte der Twins. Diese sind mit einer Bilanz von 48-24 derzeit das beste Team der American League.
Kepler, der in dem Spiel gegen World-Series-Champ Boston (40-35) ursprünglich eine Pause bekommen sollte, schlug ein Single bei besetzten Bases und brachte so einen Teamkollegen zum entscheidenden 4:3-Run über die Home Plate. Im Anschluss wurde er vom Rest der Mannschaft gefeiert und sogar über das Spielfeld verfolgt.
"Alle wollten einfach nur, dass das Spiel endlich vorbei ist", sagte Kepler. "Es war ein wildes Spiel. Ich bin froh, dass wir das glücklichere Ende für uns hatten." Unglaubliche fünf Stunden und 45 Minuten dauerte das Spiel, es wurde erst nach Mitternacht Ortszeit beendet. "Ich glaube, wir sind vor allem erleichtert, aber freuen uns natürlich über den Sieg."
Max Kepler: Gegen die Red Sox dreifacher Matchwinner
Dabei wurde Kepler nicht nur im 17. Inning zum Matchwinner: Zuvor hatte er sein Team bereits zweimal vor einer Niederlage bewahrt, es wäre die dritte in Folge gewesen. Im sechsten Inning war er als Pinch-Hitter beim Stand von 1:1 in die Partie gekommen, im achten Inning war es sein RBI-Single, das den Twins den Ausgleich zum 2:2 bescherte und sie so in die "Verlängerung" brachte.
Doch damit nicht genug: Red-Sox-MVP Mookie Betts legte für die Red Sox mit einem Solo-Homerun im 13. Inning vor, Boston war damit drei Outs vom Sieg entfernt. Doch Kepler war erneut "clutch": Als er im 13. Inning an der Reihe war, prügelte er einen Homerun zum erneuten Ausgleich auf die Tribüne im Right Field. Es war sein bereits 18. Homerun in der laufenden Saison.
"Ich freue mich einfach, dass ich dem Team helfen konnte, und ein bisschen Energie in das Spiel bringen konnte", sagte Kepler. "Ich war am Ende ziemlich geschafft, und dabei habe ich nicht einmal das ganze Spiel gemacht." Er ist der erste Spieler seit 1991, der so spät im Spiel erst einen Run zum Ausgleich und dann einen zum Sieg verbuchen konnte.
"Das ist eines der besten Spiele überhaupt, bei denen ich dabei war", jubelte Twins-Manager Rocco Baldelli. "Das war ein einmaliges Spiel, eine einmalige Erfahrung. Fantastisch." Für Boston war es die erste Niederlage nach sechs Siegen in Folge.
Max Kepler: Macht ihn seine starke Saison zum All-Star?
Für Kepler war es ein weiterer großartiger Auftritt in einer bislang starken Saison. Er kommt derzeit auf einen Schlagdurchschnitt von .279, 18 Doubles und 18 Homeruns. Im Vergleich zum vergangenen Jahr hat er sich in so ziemlich jeder Statistik verbessert.
Damit darf sich der 26 Jahre alte Right Fielder sogar Hoffnungen auf das All-Star Game am 9. Juli in Cleveland machen. Im Outfield der American League steht er derzeit mit 435.789 Stimmen auf Rang zehn. Damit müsste er nur einen Platz gut zu machen, um in die "Playoffs" der Abstimmung einzuziehen: Am 26. Juni haben die Fans einen Tag Zeit, um am "Election Day" aus den besten 9 Outfieldern die drei Starter zu wählen.
Aber auch wenn er nicht zum Starter gewählt werden sollte - was bei der starken Konkurrenz eine mittelschwere Sensation wäre -, kann sich Kepler Hoffnungen machen: Angesichts der bärenstarken Saison der Twins wird das Team definitiv weitere Spieler im All-Star-Kader stellen - vielleicht auch Kepler.
Die Kader der beiden All-Star-Teams werden am Sonntag, den 30. Juni bekanntgegeben.