NBA

Zum 14. Mal in Folge: Celtics win!

Von SPOX
Kevin Garnett erzielte moderate 12 Punkte gegen Philly, in der Defense bleibt er aber unverzichtbar
© Getty

Die Boston Celtics sind auch von den Philadelphia 76ers nicht zu stoppen. Carmelo Anthony verpasst aus tragischen Gründen das Spiel gegen die San Antonio Spurs, Tracy McGrady spielt wie ein junger Gott und beleidigt Chris Bosh.

Cookie-Einstellungen

Boston Celtics (23-4) - Philadelphia 76ers (11-18) 84:80

Es ist nicht immer schillernd und spektakulär, wie die Celtics gewinnen. Aber darum geht es ja nicht. Sie gewinnen - und nur das zählt. Angesichts der Personallage wären Highlights am laufenden Band auch etwas viel verlangt. "Eigentlich haben Teams ja immer dann einen Lauf, wenn alle Spieler fit sind und es richtig rund läuft. Bei uns ist genau das Gegenteil der Fall", wunderte sich Coach Doc Rivers.

Rajon Rondo: verletzt. Delonte West: verletzt. Shaquille O'Neal: nur zeitweise fit. Jermaine O'Neal: ein körperliches Wrack. Kendrick Perkins: seit Sommer in der Reha. Und trotzdem läuft's. Weil die Big Three ihr Team gnadenlos auf Kurs halten. Diesmal war Ray Allen mit 22 Punkten bester Mann auf dem Platz.

Beim Gegner zeigte Elton Brand (16 Punkte, 12 Rebounds) eine gute Leistung, eine brutale Enttäuschung war dagegen Andre Iguodala: Der Flügelspieler traf nur zwei von elf Würfen und kam auf neun Zähler.

Immerhin: Nach der bösen Klatsche gegen Chicago am Vortag sah Coach Doug Collins eine Verbesserung. "Ich bin stolz auf meine Jungs. Das Bulls-Spiel war ein Schlag in die Magengrube. Aber die Art und Weise, wie sie hier dagegen gehalten haben, zeigt mir den wahren Charakter der Mannschaft."

San Antonio Spurs (25-3) - Denver Nuggets (16-11) 109:103

Manchmal gibt es Dinge im Leben, die sind wichtiger als Basketball. Carmelo Anthony kann davon ein Lied singen. Der Star der Nuggets verpasste das Spiel gegen San Antonio, weil seine Schwester am Dienstag verstorben war und er zu seiner Familie nach Baltimore reiste.

"Wir sind alle am Boden zerstört", fühlte George Karl mit. Der Coach der Nuggets weiß nach zwei Krebserkrankungen am besten, was es heißt, gegen den Tod zu kämpfen. Angesichts der Ausnahmesituation war es umso bewundernswerter, wie sich das Team beim Ligaprimus schlug.

J.R. Smith rückte in die Starting Five und war mit 22 Zählern ein Grund, warum sein der Gast sogar am Sieg schnupperte. Am Ende jedoch waren es ein Routinier und ein Überraschungs-Rookie, die San Antonio zum Sieg führten: Manu Ginobili und Gary Neal waren mit je 22 Zählern zwei von sechs Spurs-Akteuren mit zweistelliger Punktzahl.

Toronto Raptors (10-19) - Detroit Pistons (10-19) 93:115

Für diesen einen Abend in Toronto war wieder das Jahr 2004. Richard Hamilton: 35 Punkte. Tracy McGrady: 17 Punkte, 7 Rebounds, 7 Assists. Gut, ein bisschen Moderne war auch dabei. Rodney Stuckey machte 21, Charlie Villanueva 18 Punkte.

Und für den Forward zählte sowieso nur eins: Revanche für die 116:120-Pleite Anfang Dezember, als Detroit einen 25-Punkte-Vorsprung verspielte. Das war den Pistons nie zuvor passiert. "Ganz klar: Diese Partie hatte ich mir vorgemerkt", gab Villanueva zu.

McGrady wurde von einigen Toronto-Fans ausgebuht. Der Ex-Raptor war sich aber sicher, dass sie selbst nicht wussten warum: "Es ist ja nicht so, dass ich die Stadt bei meinem Wechsel schlecht gemacht hätte, als wäre Toronto der schlimmste Ort der Welt. Ich bin ja nicht Chris Bosh. Ich wollte damals einfach in meine Heimat Orlando zurückkehren."

Für die Gastgeber punkteten zwar fünf Spieler zweistellig (Topscorer Leandro Barbosa:21) und schossen 52 Prozent, aber wer 23 Turnover verursacht, der wird es in jedem Spiel schwer haben. Ganz vorne dabei: Jose Calderon (13 Assists, 8 Turnover). Für Ben Wallace war es übrigens das 1000. Spiel seiner NBA-Karriere. Und was für ein schönes.

L.A. Clippers (8-22) - Houston Rockets (14-15) 92:97

Wen interessiert es denn, dass der Clippers-Lauf von drei Siegen in Folge zu Ende ging. Es geht ja nicht mehr darum, die Playoffs zu erreichen. Sondern darum, das junge Team zu entwickeln. Und in der Beziehung muss man zugeben, dass die Clippers in den letzten Partien gewaltige Sprünge in punkto Selbstvertrauen, Teamchemie und Sieger-Mentalität gemacht haben.

Blake Griffin lag am Ende natürlich wieder bei 24 Punkten und 18 Rebounds, dazu brachte er wie immer die Korbanlagen mit krachenden Dunks in Gefahr.

Aber noch beeindruckender war, dass die Hausherren nach einem 16-Punkte-Rückstand zurück kamen und tatsächlich am Sieg schnupperten - weil Griffin einen Dreier traf und DeAndre Jordan (14 Punkte, 13 Rebounds) und Rookie Al-Farouq Aminu zusammen sieben Clutch-Freiwürfe versenkten.

Das wäre zu Beginn der Saison undenkbar gewesen. Das Problem: Houston ist gerade auch sehr gut in Fahrt: Für die Rockets war es der vierte Sieg in Serie und der neunte in den letzten zwölf Spielen. Die Texaner sind sehr wohl auf Playoff-Kurs, verantwortlich für den Erfolg waren einmal mehr Kevin Martin (28) und Luis Scola (22). Auch stark: Shane Battier (13 Punkte, 10 Rebounds, 7 Assists).

Minnesota Timber wolves (6-24) - Utah Jazz (21-9) 107:112

Da waren es nur noch zwei: Mit seinem 1211. Sieg als Trainer zog Jazz-Coach Jerry Sloan endgültig an Pat Riley vorbei und hat jetzt nur noch Don Nelson (1335) und Lenny Wilkens (1332) vor sich.

Aber wer den Jazz-Coach kennt, der weiß, was jetzt kommt: "Ich bin froh, dass wir gewonnen haben. Statistiken interessieren mich nicht", spielte Sloan seine Leistungen über mehr als 20 Jahre herunter. "Das einzige, was ich in dem Zusammenhang sagen möchte ist, dass ich der Jazz-Organisation dankbar bin, dass ich seit so langer Zeit hier arbeiten darf."

Für den historischen Abend war es doch nur passend, dass das Spiel verlief wie viele Utah-Spiele: Der Gegner erspielte sich einen großen Vorsprung (15 Punkte), die Männer um Deron Williams (25 Punkte, 7 Rebounds, 7 Assists), Paul Millsap (23 Punkte, 11 Rebounds) und Al Jefferson (23) schlugen zurück. "Wir machen es uns ja gerne schwer", scherzte Jefferson anschließend.

Davon kann Gäste-Coach Kurt Rambis ein Lied singen: "Es ist immer das Gleiche. Wir sind oft nah dran, aber in den entscheidenden Momenten treffen wir zu oft die falschen Entscheidungen." Kevin Love war mit 25 Punkten und 19 Rebounds bester Timberwolf, Michael Beasley kam auf 24 und 10.

New York Knicks (17-12) - Oklahoma City Thunder (20-10) 112:98

Topscorer: Amare Stoudemire (23), Wilson Chandler (21) - Kevin Durant (26), Russell Westbrook (23)

Toprebounder: Landry Fields (10), Amare Stoudemire (7) - Serge Ibaka, Thabo Sefolosha (je 8)

Topassistgeber: Raymond Felton (10), Danilo Gallinari (5) - Russell Westbrook (5), Kevin Durant, James Harden (je 3)

Atlanta Hawks (19-12) - Cleveland Cavaliers (8-21) 98:84

Topscorer: Joe Johnson (23), Al Horford (18) - Antawn Jamison (23), Mo Williams (18)

Toprebounder: Josh Smith (11), Al Horford (8) - Anderson Varejao (13), Antawn Jamison (7)

Topassistgeber: Joe Johnson (7), Josh Smith (6) - Mo Williams (11), Anthony Parker, Ramon Sessions (je 3)

New Orleans Hornets (17-12) - New Jersey Nets (9-21) 105:91

Topscorer: Emeka Okafor (21), David West, Marcus Thornton (je 18) - Brook Lopez (16), Devin Harris (21)

Toprebounder: Emeka Okafor (10), David West (9) - Troy Murphy (7), Kris Humphries (6)

Topassistgeber: Chris Paul (14), Trevor Ariza (4) - Devin Harris (8), Brook Lopez, Jordan Farmar (je 3)

Washington Wizards (7-20) - Chicago Bulls (18-9) 80:87

Topscorer: Nick Young (22), Kirk Hinrich (19) - Carlos Boozer (30), Derrick Rose (25)

Toprebounder: JaVale McGee (10), Andray Blatche (6) - Carlos Boozer (10), Ronnie Brewer (8)

Topassistgeber: Kirk Hinrich (9), JaVale McGee, Andray Blatche (je 2) - Carlos Boozer (7), Derrick Rose (5)

Charlotte Bobcats und Coach Larry Brown gehen getrennte Wege

Artikel und Videos zum Thema