Bittere Auftaktpleite für den Besten im Westen: Die San Antonio Spurs haben das erste Spiel der ersten Playoff-Runde der NBA gegen die Memphis Grizzlies überraschend mit 98:101 verloren. Auch die Los Angeles Lakers mussten eine überraschende Niederlage einstecken. Boston machte es gegen die Knicks extrem spannend und die Thunder schlagen Denver - dank der 41 Punkte von Kevin Durant.
Los Angeles Lakers - New Orleans Hornets 100:109
Hoppla! Damit hätten die Lakers-Fans wohl nicht gerechnet. Da kommen die New Orleans Hornets ins Staples Center von Los Angeles - und gewinnen Spiel 1 der Playoffs. Gegen den amtierenden Champion. Ganz locker. Einfach so.
Überragend dabei: Chis Paul - mit 33 Punkten, 14 Assists und sieben Rebounds. Der 25-Jährige läuft pünktlich zu den Playoffs zur Hochform auf. "Während der gesamten Saison habe ich mich schwer getan, herauszufinden, von wo ich meine Würfe nehmen muss", sagte Paul. "Doch jetzt ist Playoff-Time. Das ist etwas ganz anderes."
Die Lakers enttäuschten hingegen auf ganzer Linie. Experten sprachen erneut von nur halbherzigem Einsatz, den Los Angeles zum Playoff-Auftakt zeigte. "Besonders in der Defensive waren wir immer zu spät dran", erklärte Lakers-Coach Phil Jackson. "Obwohl: Eigentlich waren wir immer und überall zu spät. Offenbar haben wir aus den Augen verloren, worauf es ankommt."
Einen besonders schlechten Tag erlebten Pau Gasol (8 Punkte, 6 Rebounds, 6 Assists) und Andrew Bynum (13 Punkte, 9 Rebounds). Anstatt wie von den meisten Experten erwartet das Spiel gegen die körperlich unterlegenen Spieler aus New Orleans zu dominieren, spielten die Big Men der Lakers kaum eine Rolle. Überzeugen konnte bei Los Angeles lediglich Kobe Bryant. Der 32-Jährige war mit 34 Punkten (5 Rebounds, 4 Assists) bester Scorer auf dem Platz.
San Antonio Spurs - Memphis Grizzlies 98:101
Ohne den verletzten All-Star Manu Ginobili, der aufgrund eines verstauchten Ellenbogens passen musste, verloren die San Antonio Spurs überraschend das Auftaktmatch gegen Memphis.
Rund 30 Minuten lang sahen die Fans im AT&T Center eine enge Partie, in der sich kein Team eine deutliche Führung herausarbeiten konnte. Erst durch einen Dreier von Gary Neal konnten die Spurs gegen Ende des dritten Viertels zum ersten Mal auf zehn Punkte davonziehen - 67:57.
Im Schlussviertel kämpften sich die Grizzlies aber zurück ins Spiel: Zach Randolph, mit 25 Punkten der Topscorer bei den Gästen (dazu 14 Rebounds), brachte sein Team knapp acht Minuten vor Schluss per Korbleger mit 81:80 in Front. Doch es blieb bei einem dramatischen Hin und Her.
Als noch 23 Sekunden zu spielen waren, versenkte Shane Battier den vorentscheidenden Dreier zur 99:98-Führung für die Grizzlies, Ginobili-Ersatz George Hill scheiterte im Gegenzug beim Dreierversuch ebenso wie Teamkollege Richard Jefferson bei seinem Wurf mit der Schlusssirene.
Der zweifache MVP Tim Duncan zeigte bei den Spurs nur eine durchschnittliche Leistung und traf im Schlussviertel sogar gar nicht mehr, lieferte aber immerhin ein Double-Double ab. Am Ende standen bei ihm 16 Punkte und 13 Rebounds zu Buche. Bester Spurs-Scorer war Tony Parker mit 20 Punkten.
Boston Celtics - New York Knicks 87:85
Zwei Teams, zwei Stars. Und zweimal die Chance, zum Helden des Tages zu werden. Doch nur einer konnte am Ende glänzen: Ray Allen. Der Celtics-Guard (24 Punkte, 6 Rebounds, 1 Assist) führte sein Team nach einem Pass von Paul Pierce (18 Punkte, 4 Rebounds, 4 Assists) mit einem starken Dreier zwölf Sekunden vor dem Ende zum Comeback-Sieg über die Knicks. "Ray ein Held. Wegen des Wurfs", sagte Bostons Coach Doc Rivers. "Und Paul ist ein Held. Wegen seines Passes. Er ist ein großes Beispiel dafür, nicht alles selbst machen zu wollen."
Vollkommen zufrieden waren die Celtics dennoch nicht. "Wir dürfen uns auf diesem Sieg nicht ausruhen", sagte Pierce. "Denn das war auf keinen Fall unser bester Basketball." Dass Boston überhaupt noch die Möglichkeit zum Entscheidenden Wurf bekam, lag auch an einem umstrittenen Call der Referees. Beim Stand von 85:84 für die Knicks pfiffen sie 21 Sekunden vor dem Ende ein Offensiv-Foul an Carmelo Anthony. Die Vorlage für den Dreier von Allen.
Bei den Knicks hatte Anthony (15 Punkte, 4 Rebounds, 4 Assists) dennoch die Chance dazu, selbst zum Helden zu werden. Doch sein potenzieller Game-Winner verfehlte das Ziel. Noch bitterer als die Niederlage könnte für New York allerdings die Verletzung von Chauncey Billups sein. 51 Sekunden vor dem Ende des Spiels musste dern Point Guard vom Feld - offenbar mit einer Zerrung an Knie oder Oberschenkel. Bester Spieler bei den Knicks war Amare Stoudemire mit 28 Punkten und 11 Rebounds.
Oklahoma City Thunder - Denver Nuggets 107:103
Zwei Spieler. Mehr brauchte Oklahoma City nicht, um die Nuggets zu besiegen. Ihre Namen: Kevin Durant und Russell Westbrook. Ihre Punkteausbeute: 41 (Durant) und 31 (Westbrook) Punkte. Der Rest der Thunder-Starting-Five brachte es auf neun Punkte. Zusammen. Dennoch hatte auch Kendrick Perkins (4 Punkte, 5 Rebounds) entscheidenden Anteil am Sieg.
Der Center war gut eine Minute vor dem Ende des Spiels mit dem Tip-In zur Stelle, als Westbrooks Jumpshot vom Ring abprallte. Die 102:101 Führung. Auch wenn viele Spieler Goaltending vermuteten. "Aber so ist nunmal das Spiel", sagte Perkins. "Am Ende des Tages haben wir gewonnen und müssen jetzt weitermachen."
Bester Spieler bei den Nuggets war Nene Hilario. Der Center kam auf 22 Punkte, acht Rebounds und einen Assist. Ebenfalls start: Danilo Gallinari (18 Punkte, 4 Rebounds, 2 Assists).
NBA: Ergebnisse und Spielplan der Playoffs