NBA

Machtdemonstration der Spurs

Von Philipp Jakob
Tony Parker (r.) und die San Antonio Spurs zerlegten die Portland Trail Blazers in Spiel 2
© getty

Dank einer überragenden ersten Halbzeit holen sich die San Antonio Spurs den 114:97-Sieg (BOXSCORE) und die 2:0-Führung gegen die Portland Trail Blazers. Zwar lassen Tony Parker und Co. in der zweiten Hälfte deutlich nach, die Teamleistung ist dennoch mehr als überzeugend.

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Mit 70 Punkten in der ersten Hälfte machten die alten Herren aus Texas von Beginn an klar, wer als Sieger das Parkett verlassen würde. Neben dem fantastischen Ball-Movement überzeugte San Antonio mal wieder mit ihrem ausgeglichen Scoring. 7 Spieler kamen auf eine zweistellige Punkteausbeute.

Besonders stark präsentierte sich Kawhi Leonard, der mit 20 Punkten und hervorragenden Quoten (8/9 FG, 4/4 3FG) sein Team schon früh auf die Siegerstraße brachte. Neben ihm erzielten Tony Parker und Manu Ginobili jeweils 16 Zähler, Marco Belinelli kam auf 13, Boris Diaw auf 12 und Tim Duncan sowie Tiago Splitter auf 10 Punkte.

Die Trail Blazers wurden in Sachen Scoring von Nicolas Batum (21 Punkte) angeführt. Der Franzose kam außerdem auf 9 Rebounds. Damian Lillard half mit 19 Punkten, 5 Assists sowie 5 Rebounds und LaMarcus Aldridge erwischte trotz eines Double-Double (16 Zähler, 10 Rebounds) einen eher gebrauchten Abend (6/23 FG).

Nun geht es am Samstag nach Portland, wo Spiel 3 stattfinden wird. Unter Head Coach Gregg Popovich konnten die Spurs übrigens schon 19 Mal eine 2:0-Führung in einer Playoff-Serie einfahren - 17 Mal gewannen sie am Ende.

Die Reaktionen:

Tony Parker (Spurs): "Das komplette Team hat klasse gespielt. Das Ball-Movement war großartig. Kawhi und Marco haben ihre Würfe getroffen. Wir haben unsere Aufgabe erledigt. Wir haben unsere Heimspiele gewonnen."

Terry Stotts (Blazers-Coach): "Es geschah ziemlich schnell. Sie gehören zu den besten in der Liga, wenn sie dich attackieren. Sie kommen immer in Wellen und im zweiten Viertel haben sie es in die Höhe getrieben."

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Vor dem Tip-Off: Keine Überraschungen auf beiden Seiten. Spurs-Coach Gregg Popovich schickt Tony Parker, Danny Green, Kawhi Leonard, Tim Duncan und Tiago Splitter auf's Parkett. Sein Gegenüber Terry Stotts vertraut auf Damian Lillard, Wesley Matthews, Nicolas Batum, LaMarcus Aldridge und Robin Lopez.

5.: Kawhi Leonard versenkt seinen nächsten Dreier. Mit seinen 8 Punkten sorgt er quasi im Alleingang für die frühe Führung der Spurs - 12:7.

12.: Während Leonard weiterhin alles und jeden überragt haben die Big Men der Blazers bisher ein wenig zu kämpfen. Nur Batum mit seinen Dreiern hält die Blazers in Schlagdistanz - 29:26

15.: Danny Green versetzt nicht nur das Publikum in Ekstase, sondern sorgt mit seinem zweiten Dreier in Folge auch noch für eine 44:32-Führung der Spurs. Offensiv gelingt bei San Antonio nahezu alles - dementsprechend bedient ist Terry Stotts, der eine Auszeit nimmt.

22.: Manu Ginobili will auch etwas zu dem illustre Offensiv-Feuerwerk der Spurs beitragen und hämmert den Blazers den insgesamt 7. Dreier (bei 10 Versuchen) um die Ohren. Da ist es für Portland wahrscheinlich auch kein Trost, dass Parker aktuell bei 2 von 9 aus dem Feld steht - 63:47 San Antonio.

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28.: Trotz der Überlegenheit der Spurs ist es "nur" eine 15-Punkte-Führung für San Antonio. Aufgeben gilt also für die Blazers nicht, doch der nächste Dreier von Leonard versetzt den Hoffnungen der Portland-Fans aber den nächsten Dämpfer - 77:59 Spurs.

34.: Die Spurs haben jetzt schon 6 Würfe hintereinander an den Ring gesetzt, während Wesley Matthews den Abstand auf 11-Punkte verkürzt. Geht hier etwa doch noch was? 81:69 für San Antonio.

42.: Jetzt sind es nur noch 9 Punkte! Nach einem der seltenen Turnover der Spurs verkürzt Portland erneut. Doch bisher hatte San Antonio immer die richtige Antwort parat, wie auch jetzt Ginobili - 99:88 Spurs.

45.: Leonard! Schon wieder Leonard! Mit seinem 4. Dreier bringt er die Spurs wieder zu einer komfortablen Führung. Jetzt sollten die Spurs das Ding doch nach Hause bringen können - 107:93 San Antonio.

San Antonio Spurs vs. Portland Trail Blazers: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Kawhi Leonard. Zwar ist es extrem schwierig, aus dem extrem tiefen und starken Spurs-Team einen Spieler hervorzuheben, doch Leonard konnte besonders mit seinem ersten Viertel herausragen. Mit seinen 20 Punkten (8/9 FG) führte er die Spurs an und brachte sein Team schon früh auf die Siegerstraße. Sein vor Selbstvertrauen strotzendes Auftreten war vor allem wichtig, da die Big Three um Parker zu Beginn mit kleineren Problemen zu kämpfen hatten.

Der Flop des Spiels: LaMarcus Aldridge. Wie gesagt, bei San Antonio lief eigentlich alles hervorragend, bei Portland dagegen überhaupt nicht. Vor allem Aldridge erwischte einen rabenschwarzen Abend, traf nur sehr magere 26 Prozent aus dem Feld (6/23 FG) für insgesamt 16 Punkte. Dazu hatte er auch noch 4 Turnover im Statistikbogen stehen. Nach seinen 32 Punkten in Spiel eins kam der 28-Jährige einfach nicht zum Zuge.

Das fiel auf:

  • Blazers-Coach Terry Stotts reagierte auf die 33-Punkte-Performance von Tony Parker in Spiel eins und setzte von Beginn an Wesley Matthews anstatt Damian Lillard auf den Franzosen an. Wenn man dieses Duell in einem Vakuum betrachtete, dann funktionierte das auch recht gut. Der Point Guard traf nur 1 seiner 8 ersten Würfe aus dem Feld. Dumm nur, dass die restlichen Spurs alles - also wirklich alles - trafen. Im weiteren Spielverlauf nahm dann auch Parker an Fahrt auf und kam zur Halbzeit immerhin auf 10 Punkte und ganz starke 8 Assists.
  • Kein Parker, kein Problem. Das werden sich die Spurs gedacht haben - allen voran Kawhi Leonard. Der 22-Jährige legte ein fantastisches erstes Viertel hin, erzielte 12 Punkte und verwandelte 6 seiner 7 Feldwurfversuche. Am Ende hatte Leonard 20 Punkte , 5 Rebounds, 2 Steals und 2 Blocks auf dem Konto.
  • Als Portland die erste Offensiv-Wucht von Leonard überstand hatte, kamen die Bank-Spieler der Spurs auf's Parkett und machten alles eigentlich nur noch schlimmer. Boris Diaw baute die Führung der Gastgeber mit zwischenzeitlich 7 Punkten in Folge weiter aus, Marco Belinelli war von Anfang an extrem heiß (11 Punkte) und Manu Ginobili tat Manu-Ginobili-Dinge (16 Zähler, 5 Rebounds, 4 Assists, 3 Steals).
  • Was anderes als ein Loblied hat die fantastische Offense der Spurs mit ihrem unglaublichen Ball-Movement definitiv nicht verdient. 41 Punkte (!) erzielte das Team von Gregg Popovich im zweiten Viertel und setzte damit den Grundstein für den deutlichen und verdienten Erfolg. Ganze 19 Assists (bei 30 Field Goals) verteilten Parker und Co. in den ersten 24 Minuten. Den Assists standen nur 2 Turnover gegenüber - da fragt man sich, was eigentlich beeindruckender ist.
  • Während bei San Antonio in der ersten Hälfte einfach alles wie geschmiert lief, klappten bei den Trail Blazers noch nicht einmal die vermeintlich einfachen Dinge. Im für Portland ganz offenbar verfluchten zweiten Viertel, setzte LaMarcus Aldridge gleich zwei Dunks in Folge nur an den Ring. Bezeichnend.
  • Die Trail Blazers kamen ziemlich gut aus der Kabine zurück und erlaubten nach den 70 Punkten in der ersten Halbzeit nur 17 im dritten Viertel. Dass sich Portland zwischenzeitlich ein wenig herankämpfen konnte, lag neben der verbesserten Defense auch an Will Barton, der mit seinen 13 Punkten in 12 Minuten die Partie nochmal ansatzweise spannend gestalten konnte.

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