NBA

Der Wahnsinn geht weiter

Von Philipp Jakob/Max Marbeiter
Kevin Durant (l.) und Russell Westbrook kämpfen um den Einzug in die Conference Finals
© getty
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Oklahoma City Thunder (2) - Los Angeles Clippers (3)

Saisonbilanz: 2-2

Ausgangslage: Wahrscheinlich trifft man sich vor Spiel eins am Montag erst mal zum kollektiven Durchatmen. Viel fehlte nicht, und Runde zwei hätte in Oakland und Memphis und nicht Los Angeles und Oklahoma City stattgefunden. Am Ende setzten sich die Favoriten dann doch durch. Knapp. Aber das interessiert ab Montag ohnehin niemanden mehr.

Speziell die Thunder dürften froh sein, die Knochenmühle Grizzlies irgendwie überstanden zu haben. Mal wieder verlangte Memphis OKC alles ab. Mal wieder verteidigte Tony Allen Kevin Durant so intensiv, dass der MVP-Kandidat erst spät seinen Rhythmus fand. Mal wieder bereiteten die Big Men der Grizzlies den Thunder Probleme. Einzig der Ausgang war diesmal ein anderer - sicherlich auch dank Zach Randolphs Sperre im finalen siebten Spiel.

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Durant drehte auf, Westbrook drehte auf - und OKC darf sich glücklich schätzen. Mit den Clippers lässt sich nämlich deutlich besser spielen als mit Memphis. Uptempo-Basketball statt harter Duelle im Halbfeld dürfte angesagt sein. Durant, Westbrook, Serge Ibaka auf der einen, Chris Paul, Blake Griffin und DeAndre Jordan auf der anderen Seite. Wer Spektakel erwartet, ist in dieser Serie mit großer Wahrscheinlichkeit nicht fehl am Platz.

Auch der Spannungsbogen, den die erste Runde so erfolgreich gespannt hat, dürfte nicht plötzlich absacken. Die Saisonbilanz steht nicht umsonst bei 2-2. Interessant dabei: Jedes Mal gewann jeweils das Team, das häufiger an die Linie marschierte. Zieht man nun L.A.'s gegen die Warriors beinahe allgegenwärtige Foulproblematik in Betracht: kein allzu gutes Omen für die Clippers.

Dazu dürfte sich Kevin Durant erst einmal ausleben wollen, nachdem er Tony Allen endlich los ist. Matt Barnes stellt schließlich den wesentlich angenehmeren Gegenspieler dar. Überhaupt haben die Clippers eigentlich niemanden, der Durant wirklich einengen, geschweige denn stoppen kann. Nicht unproblematisch.

Andererseits muss sich Scott Brooks genau überlegen, wie er das Duo J.J. Redick/Jamal Crawford zu verteidigen gedenkt. In der Vergangenheit hatten die Thunder für derartige Aufgaben eigentlich Thabo Sefolosha eingeplant. Nur sank der Einfluss des Schweizers im Verlauf der Serie gegen Memphis so weit, bis er sich schließlich nur noch zum Feiern von der Bank erheben durfte. Ob der Clipper'schen Offensivwaffen könnte Sefolosha nun jedoch sein Comeback auf dem Court geben.

Das Schlüsselduell: Serge Ibaka vs. Blake Griffin. Draymond Green bereitete Griffin wesentlich mehr Probleme als erwartet. Nicht umsonst ließen BGs Quoten just in dem Moment nach, in dem Mark Jackson seine Vorliebe für den Small Ball entdeckte und seinen Sophomore gegen L.A.'s Power Forward stellte. Unter Umständen kommt Griffin das Matchup gegen den physischeren Ibaka also sogar entgegen.

Nun landete "Air Congo" bei der Wahl zum Defense Player of the Year jedoch nicht umsonst auf Rang vier. Limitiert Ibaka Griffin, stehen die Clippers vor einem Problem. Auf der anderen Seite sollte Ibaka seinen offensiven Output allerdings ebenfalls steigern, um Durant und Westbrook ein wenig zu entlasten. Dass die beiden trotz ihrer unglaublichen Scoring-Fähigkeiten in der Offense durchaus Unterstützung gebrauchen können, weiß man schließlich nicht erst seit Runde eins.

X-Faktor: Caron Butler. Als die Serie gegen Memphis den Thunder zu entgleiten drohte, setzte Scott Brooks zusehends auf den Veteranen, ließ ihn ab Spiel sechs sogar starten - mit positiven Folgen für OKCs Offense. So überlegen Butler Thabo Sefolosha vorne ist, so deutliche Vorteile hat der Schweizer jedoch in der Defense. Die wird gegen die Clippers zwar deutlich mehr gefragt sein als gegen Memphis, bekommt Butler den Spagat zwischen offensivem Output und halbwegs stabiler Defense hin, kann er für die Thunder allerdings zum wichtigen Faktor werden.

Prognose: Beide Teams begegnen sich auf höchstem Niveau, am Ende dürfte Kevin Durant jedoch den Unterschied machen. Wechselt Tony Allen nicht plötzlich nach L.A., haben die Clippers eigentlich keine Möglichkeit, KD effektiv einzuengen. Andererseits brauchen die Thunder einen Plan, um der starken Offense der Clips halbwegs beizukommen, ohne Russell Westbrook und Durant wieder zu offensiven Alleinunterhaltern verkommen zu lassen. Thunder in 6.

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