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Mavs-Offensive überrollt auch Charlotte

Von Martin Gödderz
Dirk Nowitzki machte gegen die Hornets seinen 27.000 Karrierepunkt
© Getty

Mit einer abermals enorm starken Offensivleistung fahren die Dallas Mavericks (8-3)bei den harmlosen Charlotte Hornets (4-7) den vierten Sieg in Folge ein. Mit 80:107 (BOXSCORE) ließ sich Charlotte vor eigenem Publikum auseinandernehmen. Für Dallas war es der erste Saisonsieg gegen ein Team, was im letzten Jahr auch in den Playoffs stand. Dirk Nowitzki erreichte den nächsten Meilenstein.

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Die Dallas Mavericks fegen weiter über die Konkurrenz hinweg. Der vierte Sieg in Folge, dabei zum dritten Mal hintereinander mindestens mit einer 14-Punkte-Führung. Angeführt von Top-Scorer Monta Ellis (18 Punkte, 7/17 FG) und einem perfekten Tyson Chandler (14 Punkte, 7/7 FG, 9 Rebounds) ließen die Mavs ihrem Kontrahenten aus Charlotte von Beginn an kaum eine Chance.

Dirk Nowitzki hatte leichte Probleme mit seinem Wurf (13 Punkte, 6/14 FG) und hielt sich das gesamte Spiel über zurück. Lediglich in der einzig brenzligen Situation der Begegnung war der Deutsche zur Stelle. Dank der deutlichen Führung konnte er früh geschont werden und stand nur 25 Minuten auf dem Feld. Dabei erzielte er den 27.000 Punkt seiner Karriere. Nowitzki ist erst der vierte Spieler, der dies mit nur einem Team geschafft hat.

Auch die anderen beiden Starter Chandler Parsons (17 Punkte, 9 Rebounds, 6 Assists) und Jameer Nelson (11 Punkte, 8 Assists) machten starke Spiele. Von der Bank kommend punktete Brandan Wright zweistellig (10 Punkte). Al-Farouq Aminu schrammte mit 9 Punkten und 11 Rebound knapp am Double-Double vorbei.

In einem schwachen Hornets-Team war Gerald Henderson mit 18 Punkten (8/14 FG) der beste Scorer. Al Jefferson (6 Punkte, 5 Rebounds) und Kemba Walker (11 Punkte, 4 Assists) blieben blass. Auch Lance Stephenson (6 Punkte, 6 Rebounds, 7 Assists) konnte relativ wenige Akzente setzen. Zu allem Überfluss humpelte Rookie P.J. Hairston im dritten Viertel auch noch verletzt vom Feld.

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Die Reaktionen

Dirk Nowitzki (Dallas Mavericks) zu seinem Meilenstein: "Es bedeutet mir sehr viel, dass ich diesen Rekord bei nur einer Franchise aufgestellt habe, wo ich vor langer Zeit nicht wusste, was mich erwartet. Es war ein langer Weg seitdem. Die Leute hier waren von Beginn an großartig zu mir. Jeder hat mich in meinem ersten Jahr, als ich noch Probleme hatte, unterstützt. Mark Cuban hat das Team gekauft und war stets loyal zu mir. Ich bin sehr stolz darauf und hoffe, dass noch viele Körbe und Punkte dazukommen."

Rick Carlisle (Trainer Mavericks): "Die Hornets sind ein müdes Team. Sie kamen von einem Back-to-Back-Game an der Westküste und das ist immer eine schwierige Sache."

Al Jefferson (Charlotte Hornets): "Natürlich bin ich nicht glücklich. Es ist wirklich sehr enttäuschend, aber ich denke, dass ich diese Leistung jetzt schnell aus dem Kopf bekomme."

Steve Clifford (Trainer Hornets): "Wir haben den Kampf einfach nicht angenommen und um gegen so ein Team zu bestehen, musst du das. Da muss man diszipliniert sein und zusammen bereit sein für jeden Ballbesitz zu kämpfen. Dort waren wir heute nicht."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Bei den Hornets gibt es eine Änderung gegenüber der Blowout-Niederlage bei den Warriors: Henderson ersetzt Hairston in der Starting Five und läuft neben Walker, Stephenson, Williams und Jefferson auf. Rick Carlisle schickt das gewohnte Lineup bestehend aus Nelson, Ellis, Parsons, Nowitzki und Chandler in Charlotte aufs Feld.

5.: Die Mavs finden gut ins Spiel. Ellis macht sechs schnelle Punkte und dann ist Parsons zur Stelle. Nach starkem Ball-Movement am Perimeter drückt der Small Forward aus der Distanz ab. Der Dreier ist drin und Charlotte nimmt die erste Auszeit des Spiels. 14:7 Mavs.

11.: Ellis zieht energisch zum Korb, wird beim Korbleger aber gestört und verlegt. Doch aus dem Hintergrund rauscht Brandan Wright heran und haut den Spalding mit einem spektakulären Putback Dunk über Zeller hinweg in die Reuse 32:24 Mavs.

14.: Nowitzki trifft den Dreier, Aminu lässt einen Distanzwurf aus der Ecke folgen und Dallas zieht so langsam davon. 40:26 Mavs.

17.: Vogelwilde Phase im Spiel. Beide Teams bekommen kaum einen Ball sicher an den Mann. Tyson Chandler setzt dem humorlos ein Ende. Harris versucht es mit dem Lob Pass und der Mavs-Center ist per Alley-Oop-Dunk zur Stelle. 46:31 Mavs.

24.: Nelson vernascht Walker mit einem starken Crossover und haut den Dreier rein. Gleich im nächsten Spielzug geht Nelson dank eines Nowitzki-Blocks locker an Walker vorbei. Nächster Lob Pass, nächster Alley-Oop-Dunk. Dieses Mal verwertet Wright zur Pausenführung. 67:43 Mavs.

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29.: Die Mavs treffen plötzlich keinen einzigen Wurf mehr. Nowitzki vergibt frei aus der Mitteldistanz, Parsons vergibt zwei offene Dreier. Charlotte startet den 9:0-Lauf, den Henderson mit einem Turnaround-Jumper abschließt. Carlisle nimmt die Auszeit. Nur noch 69:52 Mavs.

31.: Nowitzki übernimmt die Verantwortung und trifft zwei bedrängte Würfe aus der Mitteldistanz. Parsons lässt den Eckendreier folgen und schon steht es wieder 76:52 für die Mavs.

37.: Dallas baut die Führung bis zum letzten Viertel weiter aus. Dort gibt Biyombo den Hornets aber noch einmal einen kleinen Funken Hoffnung. Nach einem vergebenen Henderson-Jumper verwertet er den Tip-In. Trotzdem führen die Mavs komfortabel mit 88:63.

39.: Aminu gibt die zügige Antwort. Nach einem schönen Parsons-Pass nimmt er jenen Biyombo mit einem riesigen Slam Dunk mit aufs Poster. Die Hornets lassen die Köpfe hängen, die Ersatzspieler kommen rein. Das war's wohl. 92:63 Mavs.

48.: Charlie Villanueva dreht noch einmal auf. Erst trifft er aus der Mitteldistanz, dann versenkt er den offenen Dreier. Das alles ist aber nicht mehr wichtig. Die Mavs spielen die Uhr runter und gewinnen am Ende 107:80.

Hornets vs. Mavericks: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Tyson Chandler. Vorne der ideale Verwerter hinten der defensive Motor. Der Mavs-Center hatte offensiv alle Freiheiten in der Zone und nutzte diese perfekt aus. Etliche Male fanden ihn seine Guards vor allem in der ersten Hälfte nach dem überragenden Pick and Roll.

Das Ergebnis? Krachende Alley-Oop-Dunks und 7 von 7 verwandelte Feldwürfe für höchst effektive 14 Punkte. Defensiv hielt der Big Man seinen Gegenspieler Jefferson das gesamte Spiel über in Schach und griff sich zudem 9 Rebounds. Lautstark führte er sein Team an und erlaubte in der Zone keine einfachen Punkte.

Der Flop des Spiels: Al Jefferson. Schnell im ersten Viertel verwandelte Jefferson gleich drei Feldwürfe und schien für die Mavs zum echten Problem zu werden. Dann allerdings begann Dallas den Big Man häufiger zu doppeln, Chandler und Wright setzten ihm zu und so entwickelte sich ein ernüchternder Abend für den Low-Post-Professor.

Jefferson fand kaum eine Lösung und traf lediglich 3 von 12 seiner Feldwürfe. Fast noch schlimmer als die Offensivleistung war allerdings seine Verteidigung. Der Center verlor Gegenspieler Chandler immer wieder aus den Augen und war auch im Reboundkampf unterlegen.

Das fiel auf:

  • Mitte des zweiten Viertels sah man einen lachenden Tyson Chandler zurück in die eigene Hälfte laufen. Der Mavs-Center hatte allen Grund zur Freude, hatte er doch gerade bereits seinen vierten Alley-Oop-Dunk in die Maschen gehauen. Eine symbolträchtige Szene. Die Mavs hatten am Ende mehr als doppelt so viele Punkte in der Zone erzielt als die Hornets (50:24).
  • Die Mavs waren bereits zur Halbzeit das komplett überlegene Team. Sie dominierten die Bretter, waren in der Offensive und in der Defensive stärker. Im dritten Viertel schien Dallas erneut einzubrechen. Dort war dann allerdings der ansonsten sehr unauffällige Nowitzki mit zwei enorm wichtigen Würfen zur Stelle. So brachte er die Mavs zurück ins Spiel. Seine Mitspieler ließen danach nichts mehr anbrennen.
  • Fast über das gesamte Spiel bewegte sich die Mavs-Offensive nahe an der Perfektion. Dabei war das Konzept gegen die Hornets simpel: Drive and Kick. Immer wieder zogen die Mavs-Guards gen Zone und fanden dann beinahe jedes Mal die richtige Lösung. Ob dies nun der eigene Abschluss war oder eben der Kick-Pass zu Chandler und Wright in die Zone oder zu den freien Distanzschütze. Der Plan ging perfekt auf.
  • Lediglich 8 Turnover bei gleichzeitig 32 Assists. Ein Beweis dafür, dass das Verhältnis in der effektiven Mavs-Offensive stimmte. Die Hornets leisteten sich im Vergleich dazu 13 Turnover bei 22 Assists und erzielten nicht einen einzigen Punkt per Fastbreak.
  • Überraschenderweise dominierte Dallas auch die Bretter komplett. Big Al war völlig abgemeldet, zudem gewannen die Mavs das Reboundduell mit 50:35 sehr deutlich. Hier stach vor allem der enorm agile Al-Farouq Aminu hervor, der viel Energie und gute Defensive mit von der Bank brachte.
  • Bereits zum vierten Mal in dieser Saison hatten die Mavs eine 30-Punkte-Führung im Spiel. Das gelang keinem anderen NBA-Team so häufig. Lediglich die Warriors haben es überhaupt geschafft in mehr als einem Spiel mit 30 Punkten zu führen.

Der Spielplan im Überblick