Viele Fouls auf beiden Seiten störten den Spielfluss extrem, sodass keine wirklich hochklassige Partie zu Stande kam. Dafür zeigten beide Teams vorbildlichen Einsatz - kein Loose-Ball, kein Rebound wurde vorzeitig aufgegeben.
Am Ende hatten die Kings das bessere Ende für sich, hauptsächlich, da sie von ihrer Stärke an der Freiwurflinie (23/27 FT) und einer starken Wurfquote aus dem Feld (51,4 Prozent) profitieren konnten. DeMarcus Cousins kam nach anfänglichen Problemen auf 22 Punkte und 14 Rebounds (allerdings auch 5 Turnover und 5 Fouls), ganz stark war aber auch die Leistung von Rudy Gay.
Trotz anhaltender Probleme an der Achillesferse präsentierte sich der 28-Jährige höchst effektiv aus dem Feld (7/11 FG) und steuerte 20 Punkte sowie 7 Rebounds bei. Darren Collison erzielte 17 Zähler und verteilte 12 Assists und Omri Casspi und Derrick Williams kamen auf 14 beziehungsweise 10 Punkte.
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Die Bulls scheiterten dagegen ein ums andere Mal am eigenen Wurf - besonders der Dreier wollte einfach nicht fallen: Nur 5 der 19 versuche von Downtown fanden den Weg durch die Reuse. Bester Spieler auf Seiten der Bulls war Jimmy Butler, der auf 23 Punkte und 8 Rebounds kam. Das half aber ebenso wenig wie das Double-Double von Joakim Noah (10 Punkte, 11 Rebounds und 5 Fouls), sodass die Bulls die erste Auswärtsniederlage in dieser Saison einstecken mussten.
Die Reaktionen:
Darren Collison (Sacramento Kings): "Wir wollten das Spiel einfach nicht mehr aus der Hand geben, so wie wir es in den letzten Spielen gemacht haben. Aber in gewisser Weise taten diese Niederlagen ganz gut. Wir haben unsere Lehren daraus gezogen."
Tom Thibodeau (Bulls-Coach): "Das zweite Viertel hat uns weh getan. Das Spiel wurde im zweiten Abschnitt gewonnen und wir konnten damit im weiteren Spielverlauf nicht umgehen."
Michael Malone (Kings-Coach): "Das Team hat letztens die Clippers geschlagen und wir haben sie in den letzten drei Vierteln bei nur 59 Punkten gehalten. Das war eine klasse Defensiv-Leistung."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Die Bulls müssen erneut auf Derrick Rose und Pau Gasol verzichten. Coach Tom Thibodeau schickt dafür Kirk Hinrich, Jimmy Butler, Mike Dunleavy, Taj Gibson und Joakim Noah von Beginn an auf's Parkett. Für Sacramento starten Darren Collison, Ben McLemore, Rudy Gay, Jason Thompson und DeMarcus Cousins.
4.: Nach einem schnellen Move von Collison findet sich Hinrich auf einmal auf dem eigenen Hosenboden wieder. Der Point Guard der Kings nutzt das geschickt aus und versenkt den weit offenen Jumper zur 7:5-Führung.
10.: Jimmy Butler setzt mit einem schönen Finish direkt am Ring das Ausrufezeichen auf einen 11:2-Lauf der Bulls. Mittlerweile hat sich Chicago einen 24:17-Vorsprung erarbeitet.
19.: Es geht hin und her! Die Kings kämpfen sich mit einem eigenen 7:0-Lauf wieder heran. Rudy Gay setzt sich irgendwie in der Zone der Bulls durch und legt den Spalding in den Korb - 37:37.
23.: Aus dem 7:0-Lauf der Kings wurde mittlerweile ein 18:4-Lauf. Ganz besonders Gay scheint momentan ein wenig aufzudrehen. Der 28-Jährige versenkt seinen ersten Dreier und erhöht Sacramentos Führung auf 51:43.
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28.: Während die Bulls in der Offensive momentan einige Probleme haben, hämmert Ben McLemore auf der anderen Seite einen Dreier durch die Reuse - 61:49 für die Kings.
33.: Noah bekommt sein 5. Foul aufgebrummt. Aufgrund eines Flops von Cousins regt sich der Franzose zu Recht auf und bekommt zusätzlich ein Technisches Foul. Glück für die Kings, die ihre Führung auf 72:61 ausbauen.
38.: Auch wenn Sacramento jetzt leichte Vorteile hat, entschieden ist hier noch lange nichts. Nikola Mirotic nutzt einen gewaltigen Bock in der Verteidigung der Kings gnadenlos aus und verkürzt auf 82:71.
43.: Nehmen die Bulls Sacramento etwa doch noch den Sieg aus der Hand? Jimmy Buckets bringt Chicago wieder auf 8 Punkte heran, doch im nächsten Angriff leistet sich Aaron Brooks ein Offensiv-Foul. Collison stellt von der Freiwurflinie den alten Abstand wieder her - 92:82 Kings.
47.: Das sollte es gewesen sein! Dunleavy setzt den nächsten Versuch von Downtown an den Ring und sorgt damit für Jubelstürme bei den Kings-Fans. Auf der anderen Seite erhöht Cousins nach harter Arbeit unter dem Korb auf 99:86.
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Der Star des Spiels: Rudy Gay. Trotz seiner Probleme an der Achillesferse legte der 28-Jährige eine starke Partie hin. Gay ließ die Partie in aller Ruhe auf sich zukommen und überzeugte in den entscheidenden Situationen mit einer tollen Wurfauswahl (7/11 FG) und viel Durchsetzungsvermögen. Am Ende hatte Gay 20 Punkte und 7 Rebounds im Statistikbogen stehen.
Der Flop des Spiels: Mike Dunleavy. In den ersten 11 Spielen wusste Dunleavy noch mit einer Dreierquote von 40,4 Prozent zu überzeugen. Gegen die Kings wollte aber einfach nichts fallen. Der 34-Jährige traf insgesamt nur 4 seiner 13 Wurfversuche und setzte 5 von 7 Dreiern an den Ring. Seine 12 Punkte und 3 Assists bei 2 Turnover waren letztlich zu wenig.
Das fiel auf:
- Wie ausgeglichen das Spiel in der ersten Halbzeit war, zeigte nicht nur der Blick auf das Scoreboard (52:47 für die Kings), sondern auch der Blick in den Statistikbogen. Beide Teams verwandelten 20 Field Goals und gaben jeweils 5 Mal den Ball aus der Hand. Auch in Sachen Assists (14:13 Bulls), Rebounds (22:18 Bulls) und Points in the Paint (22:20 Kings) lagen Chicago und Sacramento mehr oder weniger gleichauf.
- Allerdings kristallisierte sich im Laufe der Partie ein gewaltiger Unterschied in den Wurfquoten heraus. Während die Bulls nur 42,9 Prozent aus dem Feld und schwache 26,3 Prozent von Downtown verwandelten, erreichte Sacramento eine starke Feldwurfquote von 51,4 Prozent. Außerdem konnten sich die Kings einen deutlichen Vorteil an der Freiwurflinie erarbeiten, den das Team von Michael Malone höchst effektiv ausnutzte (23/27 FT, 82,2 Prozent).
- Sacramento konnte in der Offensive mit einer starken, ausgeglichenen Teamarbeit überzeugen. Von den 10 eingesetzten Spieler kamen 6 auf eine zweistellige Punkteausbeute. Die Bank-Spieler steuerten 30 Zähler bei und entscheiden damit das Duell der Reservisten für sich (Bulls: 22). So war es den Kings möglich, den vergleichsweise eher schwachen Beginn von Boogie Cousins auszugleichen.
- Unter dem Ring lieferten sich Joakim Noah und DeMarcus Cousins einen sehr anschaulichen Zweikampf - besonders, wenn die Kings im Angriff waren. Besonders im ersten Spielabschnitt ging der Spalding regelmäßig in die Hände von Boogie Cousins, der in Noah aber seinen Meister fand. Nach den ersten 24 Minuten hatte DMC nur 6 Punkte bei einer mageren Wurfquote (2/8 FG) auf dem Konto. Mit zunehmender Dauer der Partie fand der Big Man besser ins Spiel, was auch an den Foulproblemen von Noah lag.
- Die Partie war nicht immer schön anzuschauen, sondern lebte vielmehr vom Kampf. Auf beiden Seiten wurde mit viel Willen um jeden Loose-Ball gekämpft und gekratzt. Besonders den Kings merkte man im Schlussabschnitt an, dass sie die Partie nicht mehr aus der Hand geben wollten und zeigten vorbildlichen Einsatz.