Etwas überraschend wurden Tim Duncan und Manu Ginobili eine Ruhepause verschrieben, sodass die beiden die komplette Partie von der Bank aus verfolgen mussten. Auch Marco Belinelli und Tiago Splitter kamen nicht zum Einsatz, sodass Coach Pop seine zweite Garde auf's Parkett schickte.
Die war allerdings nur minder erfolgreich und verwandelte in der ersten Halbzeit gerade einmal 25 Prozent ihrer Feldwürfe. Bis der erste Dreier saß, mussten sich die Spurs-Fans sogar bis ins dritte Viertel gedulden. Enttäuschend waren dabei besonders die Leistungen von Kawhi Leonard, Tony Parker und Danny Green.
Der Dreierspezialist verwandelte keinen einzigen seiner 6 Versuche von Downtown und beendete das Spiel mit mageren 10 Punkten. Unter den Spurs-Startern war er damit allerdings trotzdem zweitbester Scorer! Parker erzielte nur 6 Zähler (3/8 FG) und verteilte nur 1 Assist, Leonard kam auf 7 Punkte (2/11 FG), 4 Rebounds, 5 Assists und immerhin 4 Steals.
Ein ganz anderes Bild lieferte dagegen Dwight Howard ab. Der Center dominierte die Begegnung nach Belieben, erzielte 32 Punkte bei hervorragenden Quoten (12/18 FG) und schnappte sich 16 Rebounds. Dabei profitierte Superman von zahlreichen, tollen Alley-Oop-Anspielen von James Harden, der 20 Punkte beisteuerte. Desweiteren kam Jason Terry auf 16 Punkte.
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Probleme hatten die Rockets - und besonders "The Beard" - allerdings mit den Ballverlusten. Insgesamt 21Turnover (allein Harden mit 8) hatten die Rockets im Boxscore stehen. So hielten sie die Spurs in der ersten Halbzeit noch in Reichweite, bevor sie in der zweiten Hälfte bis auf 31 Punkte davon zogen.
Damit blieben die Houston Rockets weiterhin ungeschlagen und fuhren den besten Saisonstart seit 1996 ein. Damals erreichten die Rockets mit Hakeem Olajuwon am Ende der Saison übrigens die Western Conference Finals.
Die Reaktionen:
Kevin McHale (Rockets-Coach): "Wir haben uns bei der Videoanalyse ein paar Sachen angeschaut und ihm (Dwight Howard) den Ball im Post gegeben. Es ist wichtig, dass er Spielzüge angesagt bekommt und in einen Rhythmus kommt. Es kommt nicht drauf an, wer auf der anderen Seite steht. Dwight muss für uns gut spielen."
Gregg Popovich (Spurs-Coach): "Wir müssen all unsere Puzzleteile zusammen haben, um auf höchstem Niveau zu spielen. Wir können uns nicht auf einen Spieler verlassen. Wir müssen das als Gruppe machen. Wenn wir Verletzungen zu beklagen haben, dann brauchen wir unsere komplette Bank, um weiterhin gut spielen zu können."
James Harden (Houston Rockets): "Es ist für alle schwer, wenn der beste Big Man der Liga in die Zone gerollt kommt. Er ist ein gutes Ziel für Lob-Pässe und wir haben gute Schützen um ihn herum. Das ist schwer zu verteidigen."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Die Houston Rockets müssen weiterhin auf den verletzten Terrence Jones verzichten und auch Patrick Beverly kann nicht spielen. Also findet sich Isaiah Canaan gemeinsam mit James Harden, Trevor Ariza, Donatas Montiejunas und Dwight Howard in der Starting Lineup wieder. Einige Veränderungen gibt es auch bei den Spurs. Head Coach Gregg Popovich schont Tim Duncan und Manu Ginobili, während Tiago Splitter verletzungsbedingt fehlt. Neben Tony Parker, Danny Green und Kawhi Leonard stehen also Matt Bonner und Aron Baynes von Beginn an auf dem Parkett.
5.: Die zweite Garde der Spurs hat bisher noch rein gar nichts zu melden. Alle 10 Würfe von San Antonio gingen bisher an den Ring, während sich die Rockets eine frühe 7:0-Führung erspielen.
11.: James Harden geht mit einem tollen Euro-Step durch die Defense der Spurs und erhöht auf 15:8 für Houston. Alle 15 Punkte kommen übrigens ausschließlich von Harden und D12.
15.: Mit einem gewissen Dwight Howard unter dem Korb, reicht es manchmal auch einfach, wenn man den Spalding irgendwie Richtung Korb schmeißt. Das dachte sich wohl auch Troy Daniels, dessen Pass über die komplette Spurs-Defense hinweg von D12 dankend angenommen wird - 26:17 für die Rockets.
22.: Der nächste Alley-Oop von Howard - dieses Mal kommt der Pass von James Harden. Ein 8:0-Lauf der Rockets führt zur 40:24-Führung von Houston. Tim Duncan macht auf der Spurs-Bank ein ziemlich bedröppeltes Gesicht.
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27.: Der nächste 8:0-Lauf ermöglicht den Rockets die bisher höchste Führung der Partie. So langsam aber sicher wird es ziemlich deutlich. Können sich die Spurs von dem 53:31-Rückstand noch einmal erholen?
35.: Jason Terry versenkt seinen dritten Dreier der Partie und bringt die Rockets mit 80:49 in Front. Übrigens: Harden und D12 haben genauso viele Punkte, wie das komplette Spurs-Team zusammen!
45.: Isaiah Canaan darf als einziger Starter der Rockets in der Garbage Time ran und nutzt die zusätzliche Einsatzzeit auch gewinnbringend. Mit seinem zweiten Dreier in der Partie erhöht der 23-Jährige auf 91:73.
Houston Rockets vs. San Antonio Spurs: Hier geht's zum BOXSCORE
Der Star des Spiels: Dwight Howard. Niemand konnte D12 am heutigen Abend stoppen - nicht einmal einschränken. Howard befand sich die vollen 48 Minuten über "in the zone" und dominierte unter den Brettern. Verständlicherweise wurde der 28-Jährige ständig von seinen Mitspielern gesucht und bekam eine Menge Touches - egal ob mit dem Rücken zum Korb im Post oder per Alley-Oop-Anspiel.
Eine Augenweide war es allerdings jedes Mal auf's Neue. So versenkte Superman 12 seiner 18 Feldwurfversuche (66,6 Prozent), präsentierte sich souverän von der Freiwurflinie (8/13 FT) und räumte an den Brettern ordentlich auf (16 Rebounds). Die Spurs hatten einem Howard in dieser Verfassung nichts entgegenzusetzen.
Der Flop des Spiels: Tony Parker und Kawhi Leonard. Die beiden übrig gebliebenen Superstars auf Seiten der Spurs hätten das Spiel an sich reißen und ihr Team zum Sieg tragen sollen - so zumindest der Plan von Coach Pop. Doch beide enttäuschten auf ganzer Linie. Der Finals-MVP erzielte nur 7 Punkte bei ganz schwachen Quoten (2/11 FG). Viel besser machte es Parker auch nicht (6 Zähler, 3/8 FG), der außerdem noch den schlechtesten Plus/Minus-Wert des Teams vorzuweisen hatte (-27).
Das fiel auf:
- Spurs-Coach Gregg Popovich ist bekannt dafür, seine besten Spieler während der regulären Saison hin und wieder zu schonen. Dass er bereits im vierten Saisonspiel zu dieser Maßnahme griff, kam allerdings schon ein wenig überraschend. Nichtsdestotrotz verfolgten Marco Belinelli, Tim Duncan und Manu Ginobili das komplette Spiel von der Bank aus und mussten zusehen, wie ihre Kollegen unter die Räder kamen.
- Besonders offensiv lief rein gar nichts bei den Spurs. Gerade zu Beginn der Partie wirkte das Offensiv-Spiel des amtierenden Champions ein wenig durcheinander und unkoordiniert. Das machte sich in der katastrophalen Feldwurfquote bemerkbar, die nur selten an der 30-Prozent-Hürde kratzte. Zur Halbzeit hatten Parker und Co. gerade einmal 25 Prozent (11/44 FG) ihrer Würfe versenkt. Nach 48 Minuten konnten sich die Spurs immerhin noch auf 34,4 Prozent steigern.
- Dass San Antonio dennoch lange in Reichweite blieb, lag an den zahlreichen Turnover der Rockets. In den ersten 24 Minuten gab Houston insgesamt 11 Mal den Spalding aus der Hand (insgesamt 21) - besonders Harden hatte mit 8 Ballverlusten große Probleme. Wie gut, dass die Spurs im Laufe der Partie in Sachen Turnover immer weiter aufholten und schließlich auch ganze 17 Ballverluste auf dem Konto hatte - davon ganze 3 Shotclock-Violations!
- Die Partie wäre wahrscheinlich auch deutlich interessanter gewesen, wenn bei beiden Teams ein paar mehr Dreier gefallen wären. Doch obwohl hier zwei der besseren Teams in dieser Kategorie aufeinandertrafen, fand niemand so richtig zu seinem Wurfglück. Die Spurs konnten zur Halbzeit keinen ihrer 12 Versuche von Downtown verwandeln, während Houston nur schwache 2 von 9 Dreiern traf.
- Immerhin schaffte es die Bank der Spurs immer wieder, für positive Akzente zu sorgen. Angeführt von Cory Joseph (18 Punkte, 9/11 FG) entschied San Antonio das Duell der Reservisten mit 41:27 für sich. So gelang es den Spurs, das Spiel in der ersten Halbzeit noch relativ eng zu gestalten.
- Ein effektives Mittel, um die Defense der San Antonio Spurs regelmäßig auszuschalten, waren die Alley-Oops. Dwight Howard stellte eine ständige Gefahr unter dem Korb der Spurs dar, die Coach Pop und sein Team einfach nicht in den Griff bekommen konnten. So hämmerte D12 dem amtierenden Champion einen krachenden Alley-Oop-Dunk nach dem anderen um die Ohren - meistens nach einem Zusammenspiel mit Harden.