NBA

Melo und J.R. zerlegen die Nuggets

Carmelo Anthony (r.) zeigte gegen die Denver Nuggets sein zweites starkes Spiel in Folge
© getty

Die New York Knicks (3-8) haben ihren Negativtrend umgekehrt und gegen die Denver Nuggets (2-7) einen überzeugenden 109:93-Sieg eingefahren. Dabei machten es die Gastgeber kurzzeitig unnötig spannend, behielten jedoch im letzten Viertel die Nerven. Denver spielte ein historisch schlechtes zweites Viertel.

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Beide Teams gingen von Anfang an ein sehr hohes Tempo, Defense stand nicht unbedingt im Vordergrund. Die Nuggets suchten ihr Heil dabei vor allem vom Perimeter, alleine Arron Afflalo traf im ersten Viertel schon vier Dreier. Die Knicks punkteten allerdings munter mit, sodass es mit 31:31 in die Viertelpause ging.

Im zweiten Durchgang ging den Gästen dann völlig die Luft aus: Es dauerte die kompletten zwölf Minuten, bis Ty Lawson das erste Field Goal der Nuggets erzielte. Die Knicks zogen folgerichtig auf den Schultern von J.R. Smith und Carmelo Anthony davon und gingen mit 62:39 in die Halbzeitpause.

Der Vorsprung hätte reichen sollen, könnte man meinen. Doch Denver kam im vierten Viertel noch einmal bis auf 9 Punkte heran. Bevor die Situation richtig brenzlig werden konnte, sorgten Anthony (28 Punkte, 10/14 FG, 9 Rebounds) und Smith (28 Punkte, 10/16 FG) jedoch für 7 schnelle Punkte und nahmen den Gästen damit den Wind aus den Segeln.

Insgesamt schossen die Knicks starke 53,9 Prozent aus dem Feld. Amar'e Stoudemire kam an seinem 32. Geburtstag auf 9 Punkte und 6 Rebounds, leistete sich allerdings auch 5 Fouls und ein Technical. Bei den Nuggets avancierte Afflalo zum Topscorer (18 Punkte), Lawson steuerte 17 Zähler und 9 Assists dazu, verlor allerdings auch sechsmal den Ball. Kenneth Faried kam auf 16 Punkte und 9 Rebounds, auch Wilson Chandler (11) und Darrell Arthur (10) punkteten in Double Figures.

Die Reaktionen:

Amar'e Stoudemire (Knicks): "Das war ein schönes Geburtstagsgeschenk. Dieser Sieg war wichtig für uns und auch für die Fans."

Derek Fisher (Coach Knicks): "Ich freue mich einfach für die Jungs, dass sie sich selbst bewiesen haben, dass sie zuhause noch gewinnen können. Das zweite Viertel hat den Unterschied gemacht."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Bei den Knicks fällt Iman Shumpert mit einer Hüftverletzung ebenso aus wie Andrea Bargnani und Jose Calderon. Die Starting Five bilden daher Shane Larkin, J.R. Smith, Carmelo Anthony, Quincy Acy und Sam Dalembert. Amar'e Stoudemire ist nach seiner Verletzungspause wieder im Kader.

Die Gäste beginnen mit Ty Lawson und Arron Afflalo im Backcourt, dazu gesellen sich Wilson Chandler, Kenneth Faried und Timofey Mozgov.

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4.: Was für ein Auftakt für Afflalo! Der Shooting Guard hat schon drei Dreier eingestreut, beim letzten tut ihm Smith zudem den Gefallen, ihn zu foulen. Vierpunktespiel, 13:8 für die Gäste!

10.: Melo ist noch nicht so richtig drin in der Partie. Beim Rebound-Kampf gegen Mozgov hat er den Ball eigentlich schon sicher, lässt ihn sich dann aber doch abnehmen. Lawson nutzt die Gelegenheit und trifft zum 29:25 für Denver.

16.: Nach der Viertelpause gibt es hier auf beiden Seiten etliche Fehlwürfe und Ballverluste. Hardaway nimmt sich im Fastbreak endlich ein Herz und stopft das Ding rein, 35:32 New York.

18.: Unglaubliche Szene, die ziemlich perfekt zum Niveau dieses Viertels passt. Robinson verdribbelt sich, Prigioni sammelt den Ball ein und spielt ihn auf Acy, der völlig frei zum Korbleger kommt. Treffen tut er nicht...

21.: Was ist nur mit den Nuggets passiert? Das ganze Viertel über hat Denver KEIN EINZIGES Field Goal erzielt! Die Knicks ballern derweil munter weiter, nach fünf schnellen Melo-Punkten führt New York mittlerweile mit 55:37. Auszeit Denver!

31.: Die Nuggets wissen mittlerweile zwar wieder, wo der Korb hängt, allerdings ist auch Melo weiter on fire. Per Jumper erhöht der Superstar auf 79:54, Shaw versucht es wieder mit einer Auszeit.

35.: Wunderschöner Cut von Lawson, der durch die Zone schneidet und dann Faried findet. Der Weltmeister stopft ihn rein, 86:68. Kommt Denver nochmal ran?

40.: Und da waren's nur noch 10! Prigioni produziert einen völlig unnötigen Ballverlust, Robinson schließt den Fastbreak ab - 89:79! Kryptonate wird zudem gefoult, den Freiwurf gibt's aber erst nach einer Auszeit der Knicks.

43.: Melo und Smith sind zurück - und so schnell geht's dahin: Erst macht J.R. vier schnelle Punkte, dann trifft Melo den Dreier - mit Brett! Anthony grinst sich eins und die Knicks sind wieder mit 17 Punkten vorne. Die Entscheidung?

New York Knicks vs. Denver Nuggets: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Zum ersten Mal in dieser Saison rückte J.R. Smith in die Starting Five, Iman Shumperts Verletzung machte es möglich. Und der Shooting Guard trumpfte in der neuen Rolle auf: Smith überzeugte als Scorer (10/16 FG, 28 Punkte), spielte aber auch einige gute Pässe (4 Assists) und agierte nicht selten als primärer Ballhandler. Ebenfalls wichtig: Durch seine Cuts brachte er Afflalo, der offensiv Denvers Bester war, schon früh in Foul-Trouble. Auch defensiv überraschend gut (2 Steals, 1 Block). Als Denver im vierten Viertel noch einmal ranzukommen drohte, machten Smith und Melo gemeinsam den Sack zu.

Der Flop des Spiels: Ty Lawson. Der Point Guard erlebte eine extrem schlechte erste Halbzeit, traf nur 2 seiner 8 Würfe und leistete sich zudem 4 Ballverluste, von denen einige wohl in der nächsten Ausgabe von "Shaqtin A Fool" auftauchen dürften. Versuchte sein Glück teilweise durch wilde Abschlüsse zu erzwingen und übersah dabei besser postierte Mitspieler. Stabilisierte sich in der zweiten Halbzeit, da war der Sieg jedoch schon außer Reichweite.

Das fiel auf:

  • So richtig verinnerlicht hat New York die Triangle Offense noch nicht - gelegentlich ließen sich zwar Dreiecke erkennen, ein Großteil der Knicks-Angriffe lief aber wie in den vergangenen Jahren über Isolations. Wenn dann aber die Isolierten, also in erster Linie Carmelo Anthony und J.R. Smith, dermaßen effizient treffen wie in diesem Spiel, lässt sich natürlich auch auf diese Art und Weise ein Spiel gewinnen.
  • Die Nuggets lebten offensiv fast ausschließlich von Dreiern und Fastbreaks. Vor allem Afflalo profitierte in der Anfangsphase von der häufig falsch rotierenden Verteidigung der Knicks, durch die sich immer wieder offene Triples ergaben. Nicht zu Unrecht stellt New York bisher die schlechteste Dreier-Defense der Liga.
  • Aber: Musste Denver ins Setplay, offenbarten sich schnell Probleme - fast alles hing an der Penetration von Lawson und Robinson, ernstzunehmende Alternativen gab es nicht. Zu häufig wurden dann Aktionen erzwungen oder überhastet, woraus etliche unnötige Turnover (insgesamt 18) resultierten. Abseits vom Ballführenden gab es viel zu wenig Bewegung in der Offense.
  • Denver war in der bisherigen Saison eins der besten Teams, was Points in the Paint anging. Gegen New York sah das anders aus - und zwar vor allem dank Samuel Dalembert. Der Center lieferte keine auffälligen Stats, änderte mit seiner Präsenz in der Zone allerdings extrem viele Würfe; vor allem Lawson scheiterte immer wieder am Hünen in der Zone. Stark auch, dass Dalembert dabei fast immer ohne Foul auskam. Insgesamt machte Denver in der Zone nur 32 Punkte - deutlich unter ihrem Saisondurchschnitt.

Der Spielplan im Überblick