Die Atlanta Hawks (14-6) sind auch von den Indiana Pacers (7-14) nicht zu stoppen - der 108:92-Sieg im Bankers Life Fieldhouse war für die Hawks bereits der siebte Sieg in Folge. Dabei ist vor allem die überragende Offensive der Schlüssel zum Erfolg für das Team von Dennis Schröder.
Die Hawks erwischten in fremder Halle den wesentlich besseren Start - schon nach zehn Minuten Spielzeit führten sie mit ebenso vielen Punkten. Der Knackpunkt: Atlanta traf fünf seiner ersten acht Dreier, während die Pacers zwar ebenfalls recht effektiv trafen, dabei aber zu sorglos mit dem Ball umgingen (6 Turnover im ersten Viertel). Mit 28:18 ging es in die Viertelpause.
Im zweiten Durchgang setzte sich das fort - die Hawks kontrollierten das Tempo und kamen immer wieder zu einfachen Punkten in Transition. Der Halbzeitstand von 60:43 lässt erahnen, dass die Partie überhaupt nicht nach dem Geschmack der Gastgeber ablief.
Auch nach der Pause bot sich weitestgehend das gleiche Bild. Das mucksmäuschenstille Publikum musste zusehen, wie Atlanta einen offenen Wurf nach dem anderen bekam und nie mit weniger als zehn Punkten führte.
Sieggaranten auf Seiten der Hawks waren vor allem Al Horford (25 Punkte, 8 Rebounds, 3 Blocks) und Jeff Teague (21 Punkte, 7 Assists, 8/11 FG), auch Kyle Korver (13) und DeMarre Carroll (12) punkteten zweistellig. Insgesamt schossen die Hawks aus dem Feld starke 51,9 Prozent, dazu versenkten sie 9 ihrer 21 Dreier.
Dennis Schröder stand knapp 14 Minuten auf dem Feld und verzeichnete in dieser Zeit 6 Punkte bei starker Quote (75 Prozent), zudem sammelte er 3 Rebounds und spielte einen Assist. Ärgerlich waren allerdings seine vier Turnover, zwei davon durch Offensiv-Fouls.
Bei den Pacers machten Rodney Stuckey und CJ Miles jeweils 15 Punkte, Luis Scola kam auf 12 Zähler. Mit ihren Ballverlusten (insgesamt 17) schossen sie sich die Pacers immer wieder selbst ins Knie und kassierten somit letztlich die fünfte Niederlage in Folge.
Die Reaktionen:
DeMarre Carroll (Hawks): "Ich denke, unsere Defense ist momentan hervorragend."
Mike Budenholzer (Coach Hawks): "Unsere Energie war auf beiden Seiten des Courts gut. Wir müssen nur weiter besser werden und darauf aufbauen. Wenn wir einige Dreier treffen, öffnet das immer das Feld und erlaubt es uns, zum Korb zu ziehen."
Luis Scola (Pacers): "Unser Energie-Level über 48 Minuten ist nicht da, wo es sein sollte. Teams machen gegen uns von Anfang an Dampf und wir reagieren nur, was oft einfach nicht mehr funktioniert."
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Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Frank Vogel schickt gegen die Hawks folgendes Team aufs Parkett. Rodney Stuckey und Solomon Hill im Backcourt, Chris Copeland, David West und Roy Hibbert auf den großen Positionen. Bei den Hawks starten wie gewohnt Jeff Teague, Kyle Korver, DeMarre Carroll, Paul Millsap und Al Horford.
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1.: Diese erste Minute hätten die Pacers sicher gerne zurück! Erster Ballbesitz, Turnover Stuckey, Dreier durch Korver. Zweiter Ballbesitz, Turnover Hibbert, Jumper, Horford! Es kann nur besser werden...
5.: Nach einem Treffer von Copeland joggen die Pacers zurück in die Defense - ein gefundenes Fressen für Horford! Der Big Man läuft allen davon und wird von Teague mustergültig per Alley-Oop-Pass bedient. 9:8 für die Hawks.
10.: Die Hawks schmeißen eine Bombe nach der anderen von draußen - vor allem Carroll! Nachdem er selbst einen Pass abfängt, bedient ihn Mack in der Ecke für seinen dritten Three des Spiels. 24:14, Auszeit Indiana!
spox15.: Die Hawks sind gerade on fire - auch dank Schröder! Vier schnelle Punkte hat Dennis selbst gemacht, dann fängt er einen Ball ab und bedient Sefolosha in Transition für den einfachen Leger. 34:21 für die Hawks!
21.: Die Pacers machen ausnahmsweise selbst mal ein wenig Tempo - und legen prompt einen 7:0-Run hin. Nach einem Layup von Hill hat Bundeholzer genug gesehen und nimmt die Auszeit. 49:39 für die Gäste.
27.: Dieser Angriff hatte was von Spurs-Basketball! Horford spielt einen Entry-Pass auf Millsap, der in der Zone die Aufmerksamkeit auf sich zieht und dann auf Carroll in der Ecke passt. Der spielt auf Korver, der bereits werfen könnte, den Ball allerdings auf den jetzt völlig freien Teague weiterschwingt. Three, Swish! 63:45 für die Hawks.
36.: Schon wieder sehen die Pacers gegen eine Pass-Stafette der Hawks ganz alt aus. Schröder zieht von rechts rein und passt auf Scott an der Birne. Der passt sofort weiter auf Millsap für einen offenen Dunk - 85:64. Ob hier nochmal was geht?
42.: Indy versucht sich noch einmal an einem kleinen Run, der Dreier von Watson zum 98:82 ist bereits der fünfte Pacers-Dreier in diesem Viertel. Allerdings enden die nächsten beiden Angriffe dann beide wieder mit Ballverlusten - so wird das nichts.
Indiana Pacers vs. Atlanta Hawks: Hier geht's zum BOXSCORE
Der Star des Spiels: Die Defense gegen Al Horford brachte für die Pacers eine Zwickmühle mit sich, weil der Hawks-Center ein so sicherer Schütze aus der Mitteldistanz ist. Bei Pick'n'Rolls sank Hibbert als Verteidiger meist ab, um den Ring zu beschützen - dadurch ergaben sich aber schon im ersten Viertel viele offene Jumper für Horford.
Der Hawks-Center wusste seine Freiräume extrem effektiv zu nutzen. Wenn Hibbert dann doch mal eng dran war, zog Horford entweder das Foul oder spielte den Pass. Mit seiner Vielseitigkeit war der Fünfer dadurch offensiv der Schlüssel, und auch defensiv zeigte er eine gute Vorstellung. Das Center-Duell ging klar an ihn.
Der Flop des Spiels: Es ist nicht Rodney Stuckeys Schuld, dass er eigentlich kein Point Guard ist und aufgrund der Verletztenmisere auf der Eins aushelfen muss. Offensiv lässt sich das auch einigermaßen kaschieren, wenngleich ein Passing-PG den Pacers wohl mehr helfen würde. Defensiv allerdings sah Stuckey gegen die Hawks richtig schlecht aus. Teague und Schröder konnten immer wieder an ihm vorbei marschieren, was die Defense hinter ihm zum Aushelfen zwang. Da die Hawks die dadurch entstehenden Lücken gut ausnutzen konnten, ergaben sich so große Probleme für Indiana.
Sein Rating von -18 war nicht von ungefähr das schlechteste bei seinem Team - allerdings war er auch bei weitem nicht der einzige enttäuschende Spieler. Im Prinzip hätte sich nahezu die komplette Starting Five als Flop qualifiziert.
Das fiel auf:
- Indianas Defense hat nicht zu Unrecht ihren Ruf als Bollwerk - auch in dieser Saison lassen nur sechs Teams weniger Punkte zu als die Pacers. Gegen Atlanta war davon aber nicht viel zu sehen, denn die Hawks sezierten gekonnt jede Lücke und fanden mit cleverem Ball-Movement wieder und wieder freie Schützen. 40 Field Goals gingen 27 Assists voraus - ein herausragender Wert!
- Nicht nur statistisch erinnerten die Hawks bisweilen stark an ihr großes Vorbild, die San Antonio Spurs. Das Mantra "give up good shots to get great shots" hat mittlerweile jeder Rotationsspieler verinnerlicht, und so wurde die Offense bisweilen zur Augenweide. Wenn die Jump-Shots dann noch so hochprozentig reingehen wie in diesem Spiel, kann Atlanta jeden Gegner vor Probleme stellen.
Indy versuchte wie üblich, das Tempo gering zu halten. Bei den eigenen Angriffen wurde immer wieder die gesamte Shotclock heruntergespielt, bis dann meistens eine Einzelaktion zum Erfolg führen sollte. Der Erfolg hielt sich dabei allerdings in Grenzen, da die Pacers derzeit eben nicht die großen Offensiv-Künstler haben - wenn ein Roy Hibbert einen Wurf erzwingen muss, sieht das eben anders aus, als wenn es beispielsweise Paul George oder George Hill (oder sogar Lance Stephenson) versuchen.
Gleichzeitig lässt sich das Tempo nur kontrollieren, wenn man es auf beiden Seiten durchzieht. Was die Pacers allerdings zeitweise als "Transition Defense" verkaufen wollte, verdiente den Namen absolut nicht. Wenn der Gegner selbst nach eigenen Treffern einen Semi-Fastbreak samt komplett freiem Korbleger laufen kann, macht man definitiv etwas falsch.
Dennis Schröder kam zwar erst kurz nach Shelvin Mack in die Partie. Grund zur Sorge war das aber nicht unbedingt, denn in seinen 14 Minuten Spielzeit lieferte Schröder seinem Coach einige gute Argumente. Sein Speed stellte die Pacers vor große Probleme, ähnlich wie Jeff Teague konnte er mit seiner Penetration immer wieder Lücken reißen. Seine Stats reißen vielleicht keine Bäume aus, dennoch war es eine solide Vorstellung vom jungen Deutschen. Nur die Turnover waren abermals problematisch.