In einem über weite Strecken hart umkämpften Duell bezwangen die Los Angeles Clippers (20-10) die Golden State Warriors (23-5) mit 100:86 (BOXSCORE). Es war nicht das erwartete Offensiv-Spektakel - ganz im Gegenteil. Beide Teams hatten Probleme mit ihrem Wurf, vor allem L.A. traf den Korb zu Beginn überhaupt nicht. Für die Warriors ist es die zweite Pleite im Staples Center binnen drei Tagen, nachdem man zuletzt gegen die Lakers das Nachsehen hatte.
Der Start des Spiels war kurios: Mit 28 Prozent Feldwurfquote erlebten die Clippers die schlechteste Halbzeit der laufenden Saison. Im ersten Viertel setzten Chris Paul und Co. 16 Würfe am Stück daneben. Dass sie dennoch zur Pause nur mit einem Zähler zurücklagen, verdanken sie ihrer Fähigkeit, an die Freiwurflinie zu kommen und Jamal Crawford, der sein Team von der Bank kommend im Spiel hielt.
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Nach der Pause schaltete Los Angeles einen Gang hoch und die Warriors parallel einen Gang runter. Die Clippers erarbeiteten sich mit einem 11:2-Lauf einen kleinen Vorsprung, den sie mit ins vierte Viertel nahmen. Dort legten die Gastgeber noch einmal einen 11:2-Run nach und setzten sich so entscheidend ab. Die Dubs kamen nicht mehr zurück.
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Stephen Curry spielte gut, aber nicht herausragend, dennoch schnupperte er an einem Triple Double (14 Punkte, 9 Rebounds, 7 Assists). Sechs Warriors-Akteure scorten zweistellig, darunter alle Starter. Bei L.A waren es fünf, Chris Paul kam auf 22 Zähler und 7 Rebounds und 4 Assists.
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Der Star des Spiels:Jamal Crawford. In Hälfte eins hielt der amtierende Sixth Man die Clippers allein im Spiel als er in 4 Minuten 10 Punkte erzielte. Bei den Runs im dritten und vierten Viertel spielte er ebenfalls die Hauptrolle. Zusätzlich zu seinen 24 Punkten griff sich der Shooting Guard starke 7 Rebounds und traf 4 seiner 10 Dreierversuche. Ebenfalls stark: DeAndre Jordan.
Der Flop des Spiels:Klay Thompson. Der Scharfschütze der Warriors fand zu keiner Zeit seinen Wurf und stand am Ende bei 33 Prozent Wurfquote (6/18 FG). Zwar kam Thompson schlussendlich auf 15 Punkte, seine Ineffizienz und die 3 Turnover ließen die negativen Seiten seines Spiels aber überwiegen.
Das fiel auf:
- Obwohl die Warriors auf Andrew Bogut und Festus Ezeli verzichten mussten, waren sie unter den Körben fast ebenbürtig. Die Clippers sind trotz Liga-Spitzenreiter Jordan eines der schlechtesten Rebound-Teams - das Fehlen der Warriors-Bigs hätte das Team von Doc Rivers aber besser ausnutzen müssen (nur 50:44 Boards).
- Zeitweise stellte Golden State Draymond Green auf die Fünf und spielte somit Small Ball allererster Güte. Green arbeitete mit einem Double-Double weiter an seiner Breakout-Saison (10 Punkte, 10 Rebounds) und so wie der Forward derzeit spielt, sieht es nicht so aus, als sollte David Lee seinen Starting Spot zurückerhalten - auch wenn er ebenfalls eine gute Partie ablieferte.
- In der zweiten Halbzeit stellte L.A. das Spiel um. Anstatt wie in Hälfte eins auf Jumpshots zu setzen, attackierten die Gastgeber häufiger den Korb - und wurden belohnt. Mit dem sich dadurch ergebenden Platz fielen dann auch die Jumper wieder und die unterirdische Quote der ersten Halbzeit stieg bis zum Ende auf 39 Prozent (Warriors: 43 Prozent).
- Die Bank der Clippers war eine Katastrophe. Außer Crawford erzielte lediglich Glen Davis 2 magere Pünktchen vor der Garbage Time, mehr Unterstützung kam nicht von den Reservisten. So kann man zwar Spiele gewinnen, aber keine Meisterschaft.
- Blake Griffin hat in der Offseason nicht nur an seinem Jumpshot gearbeitet, sondern auch seine Freiwurftechnik verbessert. Ganz im Gegensatz zu DeAndre Jordan. Der Center brachte das Kunststück fertig, mit einem Freiwurf weder den Ring noch das Netz zu treffen.
- Steve Kerr kassierte im ersten Viertel ein technisches Foul - es war bereits das fünfte in dieser Saison. Damit führt der Rookie die Liste der verwarnten Coaches an.