Die Atlanta Hawks setzen mit einem Blowout gegen die Washington Wizards ein veritables Statement und zeigen nahezu perfekten Team-Basketball. Damit bleibt Dennis Schröders Team weiterhin die beste Mannschaft der Eastern Conference. Die Memphis Grizzlies besiegen die Phoenix Suns in einem Overtime-Kracher. Außerdem: Ohne LeBron geht nichts bei den Cavaliers und Damian Lillard führt die Blazers einmal mehr zum Sieg.
Atlanta Hawks (29-8) - Washington Wizards (25-12) 120:89 (BOXSCORE)
Eigentlich spielten mit den Hawks und den Wizards ja zwei der Top-Teams im Osten gegeneinander. In diesem Fall wurden aber nur die Gastgeber dieser Bezeichnung gerecht. Mit einer unglaublich ausgeglichenen Teamleistung ließen die Hawks in dieser Partie überhaupt nichts anbrennen und stehen damit nun bei einer beeindruckenden 16:3-Bilanz vor heimischer Kulisse. Gleichzeitig war es bereits der achte Sieg in Folge.
"Das ist mein achtes Jahr in Atlanta und ich habe uns außerhalb der Playoffs noch nie so spielen sehen wie derzeit", sagte Al Horford. "Ich habe das Gefühl, dass die Fans langsam auftauen und anfangen, an uns zu glauben. Das zu sehen, ist aufregend. Wir haben ein gutes Team und brauchen ihre Unterstützung."
Washington konnte die Partie zwar bis zum Ende des dritten Viertels noch relativ eng halten, dann aber fegten die Hawks ihren Gegner völlig vom Parkett - mit 33:12 ging der letzte Durchgang an Atlanta. Topscorer für die Hawks war Kyle Korver mit 19 Punkten, allerdings punkteten neben ihm noch sage und schreibe sieben weitere Hawks zweistellig. Auch Dennis Schröder steuerte 10 Punkte und 4 Assists bei, wenngleich er nur vier seiner 14 Wurf-Versuche traf. 42 Field Goals gingen stolze 34 Assists voraus.
Die Bankspieler der Hawks machten insgesamt 48 Punkte, während ihr Gegenpart - abgesehen vom starken Kevin Seraphin (13 Punkte) - ziemlich blass blieb. So war die Starting Five mehr oder weniger auf sich selbst gestellt, konnte die extrem effektive Offense des Gegners (16/31 3FG!) aber letztlich nicht ausgleichen. John Wall war mit 15 Punkten noch der beste Scorer der insgesamt enttäuschenden Wizards.
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Die weiteren Spiele der Nacht:
Memphis Grizzlies (26-11) - Phoenix Suns (22-18) 122:110 2OT (BOXSCORE)
Marc Gasol schien nicht richtig im Spiel - nur 2 seiner 10 Würfe fanden ihr Ziel, dennoch waren die Grizzlies auf der Siegesstraße. Nur durch einen Layup von PJ Tucker 7 Sekunden vor dem Ende retteten sich die Suns in die Verlängerung. Auch die brachte noch nicht die Entscheidung und in der zweiten Overtime war Gasol plötzlich da. Die ersten 7 Punkte des Abschnitts gingen auf sein Konto, am Ende standen 12 Punkte und 9 Rebounds für ihn zu Buche. Der Unterschied zu den ersten 53 Minuten? "Der Ball ging rein", die lapidare Antwort des Centers.
"Marc war ganz groß", sagt auch Point Guard Mike Conley. "Zu Beginn schien er nicht so aggressiv zu sein, aber schließlich passte alles zusammen. Er wollte den Ball."
Der beste Spieler auf Seiten der Grizzlies war allerdings ein Anderer: Zach Randolph tankte sich in gewohnter Manier zu 27 Punkten und 17 Rebounds für Memphis, die mit einem Vorsprung von neun Punkten ins vierte Viertel gingen. Dort waren es vor allem Isaiah Thomas und Markieff Morris, die sich auf Seiten der Suns gegen die Niederlage stemmten. Morris erzielte am Ende 17 Punkte und holte sich 6 Rebounds, Thomas war mit 20 Punkten Phoenix' Topscorer und wurde am Ende doch zur tragischen Figur.
Kurz vor Ende der ersten Overtime führten die Suns mit zwei Punkten, die Grizzlies foulten nicht und erzwangen einen Turnover von Thomas. Courtney Lee fing seinen Pass ab, der zum Ausgleich durch Tony Allen führte. Eric Bledsoes Versuch in letzter Sekunde war zu kurz und dann war Gasol zur Stelle.
Neben Morris und Thomas konnte bei den Suns vor allem Alex Len überzeugen, der 14 Punkte und 13 Rebounds auflegte. Das Backcourt-Duo Bledsoe und Goran Dragic blieb mit zusammen 20 Punkten blass. Bei Memphis zeigte Conley mit 25 Punkten, 8 Rebounds und 7 Assists eine komplette Vorstellung und war der beste Guard des Abends.
Sacramento Kings (16-21) - Cleveland Cavaliers (19-19) 103:84 (BOXSCORE)
Die Kings sind abhängig von ihrem Superstar - das ist soweit nicht neu. Es zeigt sich allerdings, dass auch die Cavs trotz aller Bemühungen nach einer Big Three ebenfalls sehr von ihrem Superstar abhängig sind. Ohne LeBron James, der erneut verletzt ausfiel, verloren die Cavaliers das fünfte Spiel in Folge und stehen nun bei einer ausgeglichenen Bilanz.
Auf der anderen Seite war DeMarcus Cousins für die Kings zur Stelle. 26 Punkte und 13 Rebounds legte er auf, dazu 5 Assists und 4 Steals - Boogie war überall. Davon profitierte insbesondere Rudy Gay, der 23 Punkte bei starken 9 von 14 aus dem Feld erzielte.
"Das war ein Schlag ins Gesicht", sagte Kevin Love, mit 25 Punkten und 10 Rebounds bester Cavalier des Abends. "Als wir das erste Mal zweistellig hinten lagen, haben wir einfach die Köpfe hängen lassen". Kyrie Irving kam auf 21 Punkte und traf vier Dreier - allerdings allesamt im ersten Viertel. "Ohne LeBron müssen wir seine 27 Punkte allabendlich irgendwo anders hernehmen", sagte der Point Guard.
Die Neuzugänge der Cavaliers zeigten sehr unterschiedliche Partien. Timofey Mozgov startete und war mit 14 Punkten der einzige neben Love und Irving im zweistelligen Bereich. J.R. Smith enttäuschte hingegen, traf nur 2 seiner 10 Würfe und erzielte magere 4 Punkte. Die Cavs warten auf LeBron, der sich mit dem Team warmmachte und möglicherweise bald wieder auf dem Parkett stehen. In Sacramento freut man sich über Cousins in Topform.
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Los Angeles Lakers (12-26) - Portland Trail Blazers (30-8) 94:106 (BOXSCORE)
Ein ganz normaler Abend für Damian Lillard. Das Spiel ist knapp, das vierte Viertel läuft? Keiner übernimmt derzeit besser in solchen Situationen als der Blazers-Guard. 17 Punkte erzielte er in den letzten 8:17 Minuten der Partie und sorgte so für einen letztlich ungefährdeten Sieg über die Lakers, die auf Kobe Bryant verzichten mussten, der geschont wurde.
Andere Lakers mussten dafür in die Bresche springen, Wesley Johnson gelang dies mit 17 Zählern noch am Besten. Dazu kamen 14 Punkte von Jordan Hill und 13 von Carlos Boozer. Los Angeles konnte das Spiel lange Zeit offen gestalten, am Ende hatten sie allerdings wie schon vergangenen Montag keine Antwort auf Lillard.
"Es ist eine großartige Errungenschaft, 30 Siege nach 38 Spielen zu haben", sagte der Mann des Abends. "Wir müssen unsere Mentalität behalten und uns klarmachen, dass wir zu den Elite-Teams zählen. Das müssen wir jeden Abend beweisen und fokussiert bleiben."
LaMarcus Aldridge kam auf 15 Punkte und 9 Rebounds für die Blazers, Wesley Matthews erzielte 16. Die Blazers sind in dieser Saison in 20 Spielen unbesiegt, wenn sie nach dem dritten Viertel in Führung liegen. Der Hauptgrund dafür ist Damian Lillard.