Indiana Pacers (16-31) - Toronto Raptors (30-15) 91:104 (BOXSCORE)
Es ging ganz schön träge los für die Raptors, die beim Tip-Off irgendwie noch nicht so richtig im Bankers Life Fieldhouse angekommen waren. Mit 0:9 lag das Team von Coach Dwane Casey hinten, besann sich dann aber, dass man zum Basketballspielen nach Indiana gekommen war und drehte auf.
Was folgte, war ein starkes zweites Viertel, in dem Toronto dank der Reservisten einen 20:0-Lauf hinlegte und sich somit eine 6-Punkte-Halbzeitführung erspielen konnte.
In Hälfte zwei taten sich die Pacers weiterhin schwer und die Raptors konnten ihren Vorsprung dank Kyle Lowry und DeMar DeRozan auf bis zu 16 Punkte ausbauen. Davon erholte sich Indy nicht mehr.
"Ich fühle mich von Tag zu Tag besser", sagte DeRozan nach dem Spiel. Der Swingman hatte 21 Spiele aufgrund eines Sehnenrisses in der Leiste verpasst und war gegen Indiana in Hochform (24 Punkte, 6 Rebounds). Auch All-Star Lowry zeigte eine ansprechende Leistung (19 Punkte, 7 Rebounds, 8 Assists).
Rodney Stuckey war Topscorer der Pacers und kam auf 22 Zähler. George Hill, der nach langer Verletzungspause sein drittes Spiel absolvierte, legte 13 Punkte bei schwacher Quote auf (5/14 FG).
Für Toronto war es Sieg Nummer 30 und damit ein neuer Franchise-Rekord. Noch nie hatte das Team aus Kanada vor dem Allstar-Break so viele Spiele gewonnen.
Detroit Pistons (17-29) - Cleveland Cavaliers (26-20) 95:103 (BOXSCORE)
Im dritten Viertel hielten die Cavs-Fans kollektiv den Atem an. Soeben war LeBron James beim Versuch, Jodie Meeks am Drive zu hindern, unsanft auch dem Boden gelandet. "Ich hatte Angst, weil ich mit in der Highschool bei genau so einem Sturz das Handgelenk gebrochen hatte", so James nach dem Spiel: "Ich konnte nur auf dem Gesicht landen oder mich mit den Händen abstützen. Als ich aufkam, waren beide Arme taub, aber jetzt bin ich wieder Ok." Da war Durchschnaufen angesagt für die Anhänger in Ohio.
Und es war nicht die einzige Szene, bei der der King im Mittelpunkt stand. James scorte unaufhaltsam und insgesamt auf 32 Punkte (11/24 FG), 7 Assists und 6 Rebounds. Aber damit war er noch nicht der beste Spieler der Partie. Diese Ehre gebührt Kyrie Irving.
Der Cavs-Spielmacher erzielte 38 Punkte (13/23 FG), verteilte 6 Assists und traf 6 seiner 10 Dreier. Aufgrund der 70 Punkte der beiden Stars konnte David Blatt es auch verschmerzen, dass Kevin Love einen schwachen Abend erlebte (3/11 FG) und dass außer Irving kaum jemand vom Perimeter traf (Rest des Teams: 3/24 Dreier).
Die Pistons versuchten dem One-Two-Punch aus Cleveland mit einer geschlossenen Teamleistung entgegenzutreten, aber selbst sechs Spieler in Double Figures reichten nicht, um den Sieg einzufahren. 18 Turnover waren dann doch deutlich zu viel (Cavs: 9) und machten in einem engen Spiel den Unterschied. Für Cleveland ist es der siebte Sieg in Folge.
D.J. Augustin, der nach der Verletzung von Brandon Jennings den Job in der Starting Five übertragen bekommen hat, machte mit 19 Punkten und 9 Assists ein gutes Spiel, Andre Drummond kam auf 12 Zähler und starke 17 Rebounds.
Miami Heat (20-25) - Milwaukee Bucks (23-22) 102:109 (BOXSCORE)
Immer das gleiche mit diesen Bucks. Jeder kann punkten, jeder darf punkten und jeder punktet. Egal ob Bank oder Starter, das Team ist der Star in Milwaukee. Gegen Miami verlor der Benchmob um den starken Jerryd Bayless das Duell gegen die Starting Five um den effizienten Khris Middleton äußerst knapp mit 54:55.
Achso, da waren ja auch noch die Heat. Und auch das Team von Erik Spoelstra machte einen guten Job. Alle fünf Starter erzielten 12 Punkte oder mehr, die Bank war dagegen mit nur 13 Zählern eine Enttäuschung.
Der größte Unterschied zwischen beiden Teams war aber der Dreier. Während die Bucks korveresque 56 Prozent von Downtown trafen, kam Miami nur auf 35 Prozent.
Milwaukee führte im zweiten Viertel bereits mit 10 Punkten, aber die Heat kamen heiß aus der Kabine. Im dritten Viertel zogen die Heat davon und erspielten ihrerseits einen Vorsprung von 10 Zählern. Doch im Schlussabschnitt kamen die Bucks noch einmal zurück. Ein 17:5-Lauf drehte das Spiel erneut und besiegelte die Niederlage für Miami.
Hassan Whiteside zeigte unter den Augen von Floyd Mayweather und Manny Pacquiao auch gegen die Bucks ein starkes Spiel. Nach seinem Triple Double vor zwei Tagen gegen Chicago ließ der Publikumsliebling 16 Punkte (6/12 FG) und 16 Rebounds folgen. Dieses Mal blieb er aber ohne Block. Topscorer der Partie war Chris Bosh mit 26 Zählern, Mario Chalmers erzielte 21 Punkte und verteilte 8 Assists.
Dwyane Wade musste im dritten Viertel mit einer Oberschenkelzerrung ausgewechselt werden und kehrte nicht mehr aufs Parkett zurück.
Golden State Warriors (36-7) - Chicago Bulls (30-17) 111:113 OT (BOXSCORE)
9/20 - das war die Quote der Warriors von Downtown in der ersten Hälfte - dem besten Dreier-Team der Liga durchaus würdig. 0/13 - das war die Quote der Warriors von Downtown in der zweiten Hälfte und der Verlängerung - dem besten Dreier-Team der Liga sowas von überhaupt nicht würdig.
Und das Duell zwischen Chicago und Golden State hielt noch einige weitere Besonderheiten bereit. Zum Beispiel die Statline von Derrick Rose: 33 Würfe, 13 Treffer, 4/12 Dreier, 30 Punkte, 7 Rebounds, 1 Assist - und 11 Turnover! Dennoch avancierte Rose zum Matchwinner in Overtime. Aber immer der Reihe nach.
Bis zur Mitte des zweiten Viertels war das Spiel ziemlich ausgeglichen, dann konnten sich die Warriors erstmals einen zweistelligen Vorsprung erspielen. Doch der hielt nicht wirklich lange. Direkt nach der Auszeit von Thibs legten die Bulls zehn Zähler in Folge auf - und das ohne Topscorer Jimmy Butler, der das Spiel aufgrund einer Erkältung verpasste.
Nach der Pause war es trotz des schwächelnden Shootings das Team von Steve Kerr, das sich erneut absetzen konnte. Bis auf 11 Zähler was Golden State im Schlussabschnitt schon davongezogen, dann kämpfte sich Chicago noch einmal heran.
Kurz vor Schluss wurde es richtig hektisch: Nach einem Fehlwurf von Noah sicherte David Lee den Rebound und übergab den Spalding bei einem Punkt Vorsprung an Steph Curry. Der wurde an der Seitenlinie gedoppelt und anstatt eine Auszeit zu nehmen, versuchte er den wilden Pass über beide Verteidiger.
Der abgefälschte Ball landete bei Kirk Hinrich, der kompromisslos einen Dreier reinschraubte und die Bulls mit zwei Zählern in Führung brachte. Das Warriors-Play nach der anschließenden Auszeit verteidigte Chicago gut, sodass Andre Iguodala von der Birne einen Not-Dreier nehmen musste. Den Offensiv-Rebound tippte Draymond Green im zweiten Versuch mit noch 1,4 Sekunden auf der Uhr in den Korb. Der Verzweiflungsdreier von Rose verfehlte sein Ziel - es ging in die Overtime.
Dort waren Punkte Mangelware und einzig Curry vermochte für die Warriors zu scoren. Mit 7 Sekunden zu spielen war es dann Rose, der einen langen Jumper ins Gesicht von Klay Thompson traf und die Bulls jubeln ließ, da dessen letzter Versuch nur auf dem Ring landete.
Das dramatische Ende der Partie war dem hochklassigen Duell durchaus angemessen und beendet die Warriors-Serie von 19 Heimspielen ohne Niederlage. Thompson war mit 30 Punkten (13/27 FG) und 10 Rebounds Topscorer bei Golden State, David Lee kam von der Bank auf 24 Zähler und 9 Rebounds.
Die Big Men der Bulls waren schlicht und einfach fantastisch: Begünstigt durch das Fehlen von Warriors-Center Andrew Bogut steuerte Pau Gasol 18 Punkte, 16 Rebounds und 8 Assists zum Erfolg bei, Joakim Noah stand ihm mit 18 Punkten, 15 Rebounds und 6 Vorlagen in nichts nach.
Los Angeles Lakers (12-34) - Washington Wizards (31-15) 92:98 (BOXSCORE)
Es hätte so ein schöner Abend werden können für die Lakers. Ohne Kobe (schulter) und Swaggy P. (Knöchel) zeigte das Team von Byron Scott in der ersten Hälfte eine ansprechende Leistung, ließ dann aber genau so stark nach.
"Wir haben sie ganz schön unterschätzt", gab Bradley Beal nach dem Spiel zu: "Wir waren überrascht, wie selbstbewusst sie aufgetreten sind. Aufgrund ihrer Bilanz hatten wir ein einfaches Spiel erwartet, aber sie haben großartig gespielt."
Dank Wayne Ellington (28 Punkte, Career-High) und Rookie Jordan Clarkson (18 Punkte, Career-High) erspielten sich die Lakers im zweiten Viertel ein 19-Punkte-Polster, das im Laufe der Partie aber nach und nach dahinschmolz.
Anfang des vierten Viertels übernahm Washington die Führung und brachte den knappen Sieg über die Zeit. So steht am Ende Pleite Nummer neun in Folge - es ist die längste Niederlagenserie der Lakers seit April 1994. Washington verteidigt mit dem Erfolg den zweiten Platz im Osten.
John Wall schrammte mit 21 Punkten, 13 Assists und 9 Rebounds nur äußerst knapp an einem Triple-Double vorbei, Backcourt-Partner Bradley Beal kam auf 19 Zähler.