Unglaubliche 86 Mal gingen beide Teams zuammengenommen an die Linie, Dallas durfte davon gleich 54 Freiwürfe nehmen, wovon jedoch nur 37 verwandelt wurden. Durch die vielen Fouls (60) entwickelte sich so ein teilweise zerfahrenes Spiel, welches der Spitzenreiter im Westen jedoch größtenteils kontrollierte. Die Mavericks hielten knapp 20 Minuten dagegen und kamen im zweiten Viertel auf 37:37 heran, führten jedoch kein einziges Mal und mussten Golden State bis zur Pause davonziehen lassen. In Halbzeit zwei lief man beständig einem Rückstand hinterher.
Zudem musste man in der Schlussphase auf Rajon Rondo verzichten. Der Point Guard (4 Punkte, 5 Assists) spielte nur 19 Minuten, bevor er von Harrison Barnes bei einem Foul Rondos unabsichtlich einen Tritt gegen das Schienbein abbekam. Er konnte nicht mehr mitwirken, es soll sich um ein überstrecktes Knie handeln. Neben Chandler Parsons ist er damit der zweite Starter, der am Mittwoch gegen die Phoenix Suns ausfallen könnte.
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Die Warriors sind mit Sieg Nummer 63 nur noch theoretisch am Heimvorteil durch die gesamten Playoffs zu hindern, Atlanta kann es auf ebenfalls 63 Siege bringen, dazu müssten die Hawks jedoch ungeschlagen bleiben und Golden State alle verbleibenden Partien verlieren. Bester Werfer für die Dubs war Klay Thompson mit 21 Punkten, insgesamt punkteten sieben Akteure zweistellig. Für die Mavericks traf Dirk Nowitzki (18 Punkte, 12/15 FT) am besten.
Die Reaktionen:
Rick Carlisle (Coach Dallas Mavericks) über Rondos Verletzung: "Wir denken nicht, dass es etwas Ernstes ist."
Dirk Nowitzki (Dallas Mavericks) über Livingstons Foul: "Ich hatte keine Ahnung, was er da vorhatte, ob er mir den Ball durch die Beine wegschnappen wollte. Aber er ist kein schmutziger Spieler, er war es nie in seiner ganzen Karriere. Eigentlich ist er ein echt guter Kerl. (...) Ich habe seinen festen Griff wirklich genossen."
Andre Iguodala (Golden State Warriors): "Wir haben eine durstige Bank. Richtig durstig. Ich weiß nicht, ob genug Wasser für alle da ist."
Shaun Livingston (Golden State Warriors) über sein Foul an Nowitzki: "Es war einfach schlechtes Timing. Ich bin seit elf Jahren in der Liga und hatte noch nie eine unfaire Aktion. Es sah schlimmer aus als es war."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Rick Carlisle muss an diesem Abend auf Small Forward Chandler Parsons verzichten. Der hatte schon gegen die Houston Rockets aufgrund von Knieproblemen nicht bis zum Ende mitwirken können und setzt weiter aus. Um eine schwerere Verletzung soll es sich jedoch nicht handeln. Für ihn rückt Richard Jefferson in die Starting Five, darüber hinaus sind Rondo, Ellis, Nowitzki und Chandler von Beginn an dabei.
Steve Kerr beginnt mit der üblichen Formation bestehend aus Curry, Thompson, Barnes, Green und Bogut.
3.: Kein besonders guter Start für Dallas. Zwei Turnover zu Beginn, die Warriors drücken da natürlich auf die Tube. Als Thompson einen Dreier aus der Ecke trifft und Curry seinen Bewacher Rondo wenig später per Back Cut alt aussehen lässt, hat Carlisle genug gesehen und nimmt die Auszeit. Gerade mal 136 Sekunden gespielt. 10:3 Warriors.
9.: Das sieht nach einem Spiel mit abwechselnden Runs aus: Zuerst dreht das Heimteam auf und schafft den 12:12-Ausgleich, dann fallen die nächsten sieben Würfe wieder nicht und die Warriors ziehen davon. Andre Iguodala kommt von der Bank und verwandelt den Pullup-Dreier, dann wird Amar'e Stoudemire unter dem Korb von Bogut rigoros abgeräumt. Autsch! 22:17 Golden State.
16.: Oh oh, Foul Trouble für Nowitzki! Der hatte schon nach vier Minuten zwei Calls gegen sich auf dem Konto und musste runter, nach zweieinhalb Minuten im zweiten Viertel zieht Marreese Speights das Foul gegen ihn und darf an die Linie. Und der Deutsche geht wieder auf die Bank. 35:32 Warriors.
22.: Nach einem 37:37 haben sich die Warriors nun etwas abgesetzt, weil bei den Mavs nicht viel fällt, auch von der Linie nicht. Curry trifft den One-Man-Fastbreak. 49:40 Warriors.
24.: Wow! Mit noch drei Sekunden auf der Uhr zieht Ellis zum Korb, trifft den Layup zum and-one! Das Dreipunktspiel funktioniert, doch direkt danach kommt der lange Ball auf Speights an der Mittellinie. Der geht an der rechten Auslinie noch ein paar Schritte und lässt den Ball fliegen. Splash! Vom Parkplatz! Erst der vierte Dreier für den Big Man in diesem Jahr. Der lässt sich feiern, die Mavs gehen mit einem deutlichen Rückstand in die Kabine. 59:48 Golden State.
27.: Traumstart für die Warriors in Halbzeit zwei. Thompson trifft direkt zwei Dreier, wenig später legt er auch noch nach Offensiv-Rebound ein. Die Mavs dagegen haben nur einen Wurf getroffen - und schon wieder zwei Freiwürfe verworfen. Das könnte schon die Entscheidung sein. 69:51 Golden State.
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33.: Nein, noch ist das Ding nicht durch! Golden State hat die fünf Team Fouls enorm schnell voll, so gibt es weitere Trips an die Freiwurflinie, und der eine oder andere Wurf fällt auch. Die Warriors treffen nicht mehr so viel. Nach einem Drive von Ellis hat Kerr genug gesehen - Auszeit. 77:69 Warriors.
36.: Aber die Warriors schenken so schnell nichts her. Nach dem Timeout markiert man innerhalb einer halben Minute 5 Punkte und baut den Vorsprung so wieder auf. Für Dallas bräuchte es in den letzten zwölf Minuten schon eine sensationelle Aufholjagd. 90:76 Dubs. Sorgen macht nur Rajon Rondo. Der hat bei einem Foul gegen Barnes etwas abbekommen und muss in der Kabine behandelt werden.
42.: Das Spiel ist entschieden, dennoch zieht sich die Angelegenheit hier in die Länge wie Kaugummi. Das liegt vor allem daran, dass hier weiter munter an die Freiwurflinie marschiert wird. Insgesamt nun schon 71. Dann findet Green Barnes frei unter dem Korb. Der dunkt und holt sich zwei Zähler auf die altmodische Art. 115:96 Golden State.
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Der Star des Spiels: Klay Thompson. Der Juniorpartner der Splash Brothers stach diesmal aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung heraus, auch weil Steph Curry (11 Punkte, 4 Rebounds) weitgehend uninspiriert agierte. Thompson verwandelte gleich 5 Dreier und gewann das Duell mit Monta Ellis deutlich, auch dank seiner starken Defense. Zudem waren seine Treffer immer dann zur Hand, wenn ein Run der Mavs gestoppt werden musste. Bonuspunkte gehen an Speights, der es in nur zehn Einsatzminute auf 18 Punkte und 6 Fouls brachte.
Der Flop des Spiels: Dallas von der Linie. Ein ums andere Mal konnten die Mavs ihre Freiwürfe in Halbzeit eins nur splitten, gleich 11 wurden verworfen - und die ersten beiden der zweiten Halbzeit fielen ebenfalls nicht. Wäre man von der Linie sicherer gewesen, hätte man das Spiel womöglich über die ersten drei Viertel offen gestalten können, und dann - wer weiß? Auch von der Dreierlinie hatte man an diesem Abend nichts zu melden (19 Prozent) - dieses Duell ging mit 14:3 Treffern an die Warriors. Zu wenig für Dallas, das ja seine Spiele vor allem über die Offense gewinnen muss.
Das fiel auf:
- Gerade über die erste Halbzeit müssen sich Mavs ärgern. Immer wieder griffen sie den defensiv starken Frontcourt der Warriors an. Viele Würfe fielen nicht, dafür erarbeitete sich das Team von Carlisle jedoch für ihre Verhältnisse unglaubliche 26 Freiwürfe. Dummerweise fielen davon lediglich 15, ein ums andere Mal verließ man die Linie mit nur einem Punkt. Golden State dagegen ging nur neunmal in Halbzeit eins an die Linie.
- 54 Freiwürfe - so oft durften die Mavericks schon gefühlte Ewigkeiten nicht mehr an die Linie. Das lag zum einen an dem aggressiven Game Plan, zum anderen hatte es auf der Warriors-Seite aber auch System: Die Schützen der Mavs wurden von der Defense in die Arme von Bogut und Co. getrieben, und die räumten gnadenlos ab: Zwar standen nur vier Blocks zu Buche, aber die übrigen Versuche am Ring wurden so extrem erschwert - und bei den Mavs kam kaum einer so wirklich in den Rhythmus aus dem Feld. Dass die Freiwürfe dann noch so oft nicht vielen, spielte denn Dubs natürlich in die Karten.
- Dank des enorm tiefen Kaders von Steve Kerr machte der "Foul Trouble" den Warriors dann auch nicht so zu schaffen wie anderen Teams. Im Gegenteil: Die Bank spielte mit 65 Punkten extrem stark auf. Festus Ezeli zum Beispiel sorgte mit 10 Puntken und 9 Rebounds dafür, dass man Bogut (8 Punkte, 11 Rebounds) mit nur 18 Minuten Einsatzzeit vergleichsweise schonen konnte.
- Stephen Curry musste zu Beginn nicht viel tun, wurde oft gedoppelt - und musste in der zweiten Halbzeit kaum noch ran. Zudem fielen die offenen Würfe nicht: Nur 4 von 12 aus dem Feld. Das tut ihm insgesamt sicher nicht weh - höchstens im MVP-Race. Da machen sich 11 Punkte und 3 Assists nicht sonderlich gut. Wird das noch zum Faktor?
- Mit einem 14-Punkte-Vorsprung gegen Ende des dritten Viertels leistete sich Shaun Livingston einen üblen Aussetzer: Im Missmatch gegen Dirk Nowitzki schlug er den Deutschen von hinten zwischen die Beine, was zu lautem Protest im Publikum führte. Nach einem Video Review lautete das Urteil "Flagrant One" und Nowitzki versenkte zwei Freiwürfe. Livingston, der ansonsten stark spielte (9 Punkte, 5 Assists), war für den Rest des Abends der Lieblingsfeind der Fans und wurde gnadenlos ausgebuht.
- Hin und wieder landet die Putzkolonne, die dafür sorgt, dass es auf dem Parkett nicht zu Ausrutschern kommt, ja auch im Fokus. Gegen Ende des ersten Viertels war es diesmal soweit: Al-Farouq Aminu klaute den Ball an der Mittellinie und hatte einen freien Breakaway-Dunk vor sich - inklusive mehreren Wischmops, die gerade auf der Gegenseite saubermachten. Glücklicherweise konnten die sich rechtzeitig in Sicherheit bringen, Aminu stopfte unbedrängt.