Fünf. In Zahlen: 5. So viele Brüche hat John Wall in seiner linken Hand - und dennoch hinderte es den Point Guard der Wizards nicht daran, auf den Court zurückzukehren und sein Team zu führen. Doch es reichte nicht zum Sieg.
Dennis Schröder zeigte nach seinen guten Auftritten in den beiden Spielen zuvor eine Leistung mit Höhen und Tiefen. Obwohl in der ersten Hälfte nicht viel für den Deutschen zusammenlief, vertraute Coach Mike Budenholzer Schröder aber auch in der Crunchtime und legte den Spalding beim finalen Play in seine Hände. Am Ende standen für ihn 6 Punkte (3/12 FG), 5 Rebounds, 7 Assists und 4 Ballverluste zu Buche.
Die Wizards, deren Bank nur 9 Punkte zum Sieg beisteuerte, erhielten von ihrem Backcourt-Duo einen starken Boost. Wall (15 Punkte, 4 Rebounds, 7 Assists, 4 Steals, 2 Blocks) und Beal (23 Punkte, 7 Rebounds, 4 Assists, 3 Blocks) trugen die Hauptlast, Paul Pierce steuerte 11 Zähler bei, Marcin Gortat kam auf 14 Punkte (7/10 FG) und 7 Rebounds. Spiel 6 findet in der Nacht zum Samstag in Washington statt.
Die Reaktionen:
Al Horford (Hawks) über seinen Game Winner: "Eigentlich sollte mit dem Spielzug nichts zu tun haben. Aber als ich den Ball Richtung Korb fliegen sah, bin ich einfach hingerannt."
Randy Wittman (Coach Wizards): "Sie kämpfen richtig hart und ich liebe es. Heute haben sie ein Play mehr gemacht als wir."
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Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Wow! John Wall spielt! Wenige Tage nach seinem fünffachen Bruch in der linken Hand steht der Point Guard der Wizards wieder von Beginn an auf dem Parkett. An seiner Seite: Bradley Beal, Paul Pierce, Nene und Marcin Gortat. Atlanta stellt wie gewohnt Jeff Teague, Kyle Korver, DeMarre Carroll, Paul Millsap und Al Horford dagegen.
5.: Guter Start für die Hawks. Nach Carrolls Dreier räumt Horford Nene im Fastbreak ab. Auch Millsaps Runner passt, die Antwort kommt von Wall, der bereits zum zweiten Mal in Transition per Layup vollendet - 10:8 Atlanta.
9.: Wall umkurvt Schröder und findet Rollman Gortat mit einem schönen Wrap-around für den Leger, anschließend trifft Dennis mit seinem Runner lediglich die Oberkante des Bretts. In der Defense holt er sich gegen Beal sein erstes Foul ab. 18:16 Hawks.
15.: Mit den Bankspielern geht der Rhythmus etwas verloren. Mike Muscala hat die einzigen vier Punkte für Atlanta erzielt, Otto Porter antwortet mit einem Push Shot mit ablaufender Shotclock. 27:21 Hawks.
18.: Jetzt findet auch Nene ins Spiel und nach zwei weiteren Muscala-Jumpern haut er den Hawks einen einhändigen Slam rein, nach Schröders zweitem Ballverlust verkürzt Beal den Rückstand per Layup- 31:28 Atlanta.
22.: Und da ist es passiert. Wall vollendet einen 10:2-Lauf der Wizards per Midrage-Jumper und bringt Washington das erste Mal seit den Anfangsminuten in Führung. 38:37 Wizards.
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27.: Die Hawks starten das dritte Viertel mit vier (!) Ballverlusten, während Wall mit einem No-Look-Pass zu Beal und einem weiteren Assist zu Nene glänzt. Millsap und Nene haben sich ein paar Worte zu sagen, kurz darauf behaken sich auch Pierce und Carroll - beide bekommen ein T. Erste zweistellige Führung für die Wizards - 51:41.
32.: Bradley Beal! Erst trifft der Shooting Guard einen Longball aus der Ecke, dann steigt er richtig hoch und blockt Antic in Transition! Bereits die dritte Rejection für Beal - ist das stark! 58:55 Washington.
40.: Noch kein Punkt für Atlanta im vierten Viertel, dafür drei weitere Turnover. Da ist die kurzzeitige Führung wieder futsch. Beal geht weiter steil und trifft auch die nächsten beiden Jumper. 66:63 Wizards.
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44.: Wer ist das denn? Korver trifft seinen ersten Dreier - und zwar von ganz weit draußen! Endlich mal ein Erfolgserlebnis für den Scharfschützen. Horford legt einen weiteren Longball aus der Ecke nach. Atlanta ist wieder ganz nah dran. 73:72 Washington.
46.: Angst vor Kontakt hat Wall wirklich nicht! In Transition pflückt er Schröders Layup aus der Luft, aber Horford revanchiert sich und blockt Walls Drive. Zwei Jumper von Horford und Schröder bringen Atlanta wieder in Führung - 76:73 Hawks.
48.: The Truth beantwortet Dennis' Floater mit einem Dreier, anschließend gleich Gortat mit Hilfe des Rings aus. Carroll punktet im Fastbreak, doch Pierce schweißt mit 8 Sekunden auf der Uhr noch einen Dreier aus der Ecke rein! Schröder zieht zum Korb, wird von Wall geblockt, aber Horford reißt Nene den Rebound aus den Händen und legt ihn rein! Sieg Atlanta! 82:81!
Hawks vs. Wizards: Hier geht's zum BOXSCORE
Der Star des Spiels: Al Horford. Als die Hawks ins Hintertreffen gerieten, war es Horford, der die wichtigen Würfe nahm - und auch traf. Zudem war er Atlanta ein starker defensiver Rückhalt in der Zone (5 Blocks). Er ist der erste Spieler in der Franchise-Geschichte mit mehr als 20 Punkten (23), mehr als 10 Rebounds (11) und 5 Blocks in einem Playoff-Spiel. Und sein Wille, den letzten Offensiv-Rebound zu holen und das Spiel mit seinem Putback zu gewinnen, war einfach unwiderstehlich gut.
Der Flop des Spiels: Die Wizards-Bank. Neun Punkte? Das ist ja schwächer, als wenn es bei den Clippers schlecht läuft! Otto Porter scorte als einziger Reservist für Washington, zusammen mit Drew Gooden und Ramon Sessions stand er am Ende bei unterirdischen 3 von 21 Treffern aus dem Feld. Das war nix.
Analyse: Golden State dominiert Memphis
Das fiel auf:
- Vermutlich hat sich niemand mehr über die Rückkehr von Wall gefreut als Marcin Gortat. Ein Drittel der Assists des Spielmachers finden den Polish Hammer - und auch heute war das Pick'n'Roll der beiden die beste Waffe der Wizards. Wittman wechselte beide auch mehrfach gemeinsam ein und aus.
- Beide Teams taten sich in der ersten Hälfte mit dem Dreier richtig schwer. Während die Hawks lediglich 2 ihrer 11 Versuche von Downtown verwandelten, standen die Wizards nach 24 Minuten bei 1/7 vom Perimeter. Nach der Pause wurde es nicht wirklich besser. Atlanta (23 Prozent) und Washington (25 Prozent) hatten keinen Fokus von draußen.
- Wo war eigentlich Kyle Korver? Wie in den beiden Spielen zuvor wurde der beste Scharfschütze der Liga von Beal komplett abgemeldet. Und nicht nur, dass die Wizards ihn bei 5 Würfen (1/5 FG) hielten, er bekam kaum einen Pass! Dadurch fehlte den Hawks das so wichtige Spacing, was sich im Halfcourt negativ auswirkte. Sein Dreier in der Crunchtime vom Parkplatz war natürlich Gold wert.
- Die Turnover waren nicht nur ein Problem von Schröder, sondern der Hawks generell. 25 Ballverluste hatte Atlanta am Ende angesammelt - Washington erzielte daraus 25 Punkte. Es ist Atlantas drittes Spiel der Saison mit mehr Ballverlusten als Assists (21). Gewonnen hatten sie davon aber bisher keins. Die Wizards gingen ebenfalls sehr unvorsichtig mit dem Spalding um (19 Turnover).
- Pierce startete auf der Drei, im Laufe des Spiels zog ihn Wittman immer wieder auf die Vier. Gegen Millsap hatte The Truth in der D aber einen schweren Stand und ließ sich ein ums andere Mal abkochen. Dennoch traf Pierce die wichtigen Würfe am Ende, beinahe auch den Gamewinner. Doch Horford hatte etwas dagegen.