NBA

Königliche Dominanz

Von Philipp Jakob
LeBron James (r.) führt die Cavs zum Sieg und damit zur 2:0-Serienführung
© getty

LeBron James macht seinem Spitznamen alle Ehre und führt die Cleveland Cavaliers mit einer königlichen Leistung zum 94:82-Sieg (BOXSCORE) gegen die Atlanta Hawks. Die bleiben weiterhin vom Verletzungspech geplagt und stehen beim Stand von 0-2 in den Eastern Conference Finals bereits mit dem Rücken zur Wand.

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Die Fans der Cleveland Cavaliers können sich schon mal langsam auf die NBA Finals freuen - immerhin gewann LeBron James in der Vergangenheit alle 14 Playoff-Serien, in denen sein Team mit 2-0 in Führung ging. Und: Die Atlanta Hawks konnten in ihrer Franchise-Geschichte noch nie einen 0-2-Rückstand aufholen.

Außerdem bleiben die Hawks weiterhin vom Verletzungspech geplagt. Neben dem bereits angeschlagenen DeMarre Carroll verletzten sich in Spiel 2 auch noch Kyle Korver (Knöchel) und Al Horford (Knie). Deren Einsatz in Spiel 3 ist fraglich. Fraglich ist allerdings auch, ob Atlanta in der derzeitigen Verfassung gegen die Cavs überhaupt eine Chance hat. Denn neben den Verletzungssorgen machten besonders die schwachen Leistungen von Jeff Teague (12 Punkte, 5/16 FG) und Paul Millsap (4 Punkte) wenig Hoffnung.

Immerhin zeigte Dennis Schröder mit 13 Punkten sowie 3 Rebounds und 1 Assists bei nur 1 Turnover eine sehr gute Partie. Gegen LeBron James reichte das allerdings natürlich nicht. Der König verpasste mit 30 Zählern, 11 Assists und 9 Rebounds nur knapp ein Triple-Double. Bemerkenswert war auch Clevelands Performance von Downtown. Der Dreierregen der Cavs (12/30 3FG) gab Atlanta den Rest. Die stehen nun in Spiel 3 am Montag (ab 2.30 Uhr im LIVE-STREAM FOR FREE) mit dem Rücken zur Wand.

Die Reaktionen:

Dennis Schröder (Atlanta Hawks) über Spiel 3 in Cleveland: "Wir müssen da einfach rausgehen und gemeinsam als Team auftreten. Ich glaube, das haben wir in den ersten beiden Spielen nicht gemacht. Wir müssen in den 48 Minuten einfach alles geben und versuchen, Spiel 3 zu gewinnen."

LeBron James (Cleveland Cavaliers): "Ich versuche immer eine dreifache Gefahr auf dem Parkett darzustellen. Scoren, Passen oder was auch immer es sein mag. Ich habe vollstes Vertrauen in meine Mitspieler und versuche ihnen dort den Ball zu geben, wo sie ihn haben wollen. Ich weiß, wie wichtig es ist zu passen und wie ich meinen Mitspieler Selbstvertrauen einflößen kann."

David Blatt (Cavaliers-Coach): "Wie sehr hilft es, LeBron James im Team zu haben? Muss ich diese Frage wirklich beantworten?"

Mike Budenholzer (Hawks-Coach): "In den Playoffs brauchst du einfach mehr. Bessere Execution, bessere Screens. Du musst einige Dinge einfach härter angehen."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tipoff: Gute Nachrichten für die Hawks: DeMarre Carroll scheint fit zu sein und steht gemeinsam mit Jeff Teague, Kyle Korver, Paul Millsap und Al Horford in der Starting Five der Gastgeber. Nicht ganz so gute Neuigkeiten haben die Cavaliers zu vermelden. Kyrie Irving muss aufgrund von Knieproblemen aussetzen. Für ihn startet Matthew Dellavedova. Iman Shumpert, LeBron James, Tristan Thompson und Timofey Mozgov komplettieren die erste Fünf der Cavs.

5.: Die Hawks starten aggressiv - aber ohne Wurfglück. Nur 2 der ersten 9 Würfe von Atlanta finden den Weg durch die Reuse. LBJ macht es dagegen besser. Mit 7 Punkten in den ersten paar Minuten führt er die Cavaliers zur 11:5-Führung.

9.: Nach zwei Dreiern in Folge von Korver steigt auch Teague in den Spaß von Downtown mit ein. Atlanta präsentiert sich mittlerweile deutlich besser und geht dank eines 10:2-Laufes mit 15:13 in Front.

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17.: Nachdem sich die Cavs zwischenzeitlich mit 10 Zählern absetzen konnten, kämpft sich Atlanta mit einem 8:0-Lauf wieder zurück, inklusive schönem Rainbow-Shot von Horford. Nur noch 35:33 für Cleveland.

22.: Während Schröder einen Midrange-Jumper liegen lässt, hämmert Shumpert auf der anderen Seite einen Dreier eiskalt durch die Reuse. Kurz darauf sorgt der 24-Jährige für 2 weitere Zähler und bringt Cleveland mit 48:40 in Führung. Hawks-Coach Mike Budenholzer nimmt sofort eine Auszeit.

28.: Die Cavs machen da weiter, wo sie in Halbzeit 1 aufgehört haben und hämmern den Hawks einen Dreier nach dem andern um die Ohren. Zweimal Dellavedova und einmal Shumpert erhöhen für Cleveland auf 65:54.

32.: Die Hawks fallen aktuell komplett auseinander! In der Offense läuft es nicht und in der eigenen Hälfte bekommen sie einfach nicht den Dreierregen der Cavs unter Kontrolle. Shumpert versenkt nach einem spektakulären Behind-the-Back-Pass von LBJ seinen bereits vierten Dreier der Partie. 16:2-Lauf der Cavs, die jetzt mit 75:56 führen.

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40.: Geht hier etwa nochmal was für Atlanta? Nachdem Schröder bereits gegen Ende des dritten Viertels für Furore gesorgt hat, machen Shelvin Mack und Mike Scott jetzt weiter. Die Bank der Hawks bringt die Nummer 1 des Ostens immerhin wieder bis auf 14 Punkte heran - 86:72 für Cleveland.

44.: King James kommt wieder auf das Parkett zurück und nimmt den Hawks-Fans auch das letzte Fünkchen Hoffnung in dieser Partie. Mit 2 Assists und einem eigenen Zähler stellt er wieder einen 19-Punkte-Abstand her. Die Cavs liegen mit 93:74 in Front.

48.: Die Luft ist raus. Zwar kommen die Cavs im Schlussabschnitt nur noch auf 10 Punkte, das ändert aber nicht mehr viel am Ergebnis. Mit dem 94:82-Erfolg sichert sich Cleveland die 2:0-Führung in den Eastern Conference Finals.

Atlanta Hawks vs. Cleveland Cavaliers: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: LeBron James. Effektives Scoring? Check. Einbinden der Mitspieler? Check. Dominanz pur? Check. Was will man mehr vom 30-Jährigen? Atlanta hatte James absolut nichts entgegenzusetzen, sodass der King die Partie quasi nach Belieben dominieren konnte. Sei es durch die 30 Zähler, die LBJ selbst generierte oder seine hervorragende Court Vision. James bewies jederzeit das Auge für die offenen Mitspieler, die es ihm mit einem Dreierregen dankten. So kam LeBron neben seinen 9 Rebounds auch noch auf 11 Assists.

Der Flop des Spiels: Jeff Teague. Vom Point Guard der Hawks war über die vollen 48 Minuten wenig bis gar nichts zu sehen. Teague präsentierte sich in der Offensive extrem inaktiv und verweigerte viele offene Würfe, obwohl ihm die Cavaliers eine Menge Platz ließen. Wenn es der 26-Jährige doch mal versuchte, blieb er meistens am Ring hängen (5/16 FG). Anstatt sein Team also in einer schwierigen Situation auf die Schulter zu nehmen, enttäuschte Teague mit nur 12 Punkten sowie 6 Assists komplett.

Das fiel auf:

  • Die ersten paar Minuten machten nicht wirklich Hoffnung auf ein gutes Spiel der Hawks. In der Offense der Gastgeber lief einfach nichts zusammen, vor allem aufgrund der schlechten Wurfauswahl. Zwar drückte Atlanta von Beginn an aufs Tempo und versuchte Druck zu machen, daraus resultierten aber hauptsächlich überhastete und dementsprechend wenig vielversprechende Würfe.
  • Mit zunehmender Spieldauer kamen die Hawks allerdings immer besser ins Spiel und ließen den Spalding auch besser durch die eigenen Reihen laufen. Davon profitierte vor allem Korver, der von seinen Teamkollegen schon früh in der Partie häufig gesucht wurde. Korver bedankte sich artig mit 12 Punkten (2/6 Dreier). Allerdings war in Halbzeit 2 auch vom Scharfschützen nicht mehr allzu viel zu sehen. Zu guter Letzt verletzte sich der 34-Jährige auch noch am Knöchel und musste die Partie vorzeitig verlassen.
  • Im Gegensatz zu Spiel 1 wurde in der Defense der Hawks so gut wie nie geswitcht. So vermied Atlanta einige Mismatches, stoppen konnte das Team von Mike Budenholzer LeBron und Co. aber dennoch nicht. Die Gastgeber waren bemüht, die Rollenspieler der Cavs aus dem Spiel zu nehmen, indem LBJ nur selten gedoppelt wurde - mit mäßigem Erfolg. Der viermalige MVP bestrafte dies nämlich gnadenlos mit seinem eigenen Scoring.
  • Außerdem gelang es James nahezu nach Belieben zum Korb zu ziehen, sodass die Defense in die Zone kollabieren musste. Dadurch standen die Dreierspezialisten der Cavaliers letztlich also doch frei. LeBron hatte keine Probleme den offenen Mitspieler zu finden, der in den meisten Fällen eiskalt aus der Distanz abdrückte. Insgesamt versenkte Cleveland so hervorragende 12 von 30 Würfen von Downtown (40 Prozent).
  • Wer verteidigt LeBron? Das war vor der Partie die große Frage. Nachdem sich Carroll für Spiel 2 fit meldete, war die Sache aber erst mal geklärt. Trotz seiner Knieverletzung nahm es Carroll mit James auf, der 28-Jährige war aber sichtlich nicht bei 100 Prozent. Auch Kent Bazemore oder Paul Millsap zeigten sich bei der Bewachung des 30-Jährigen recht wirkungslos.
  • Ganz ähnlich wie in Spiel 1 brachen die Hawks im dritten Viertel komplett ein und mussten sich der Dominanz der Cavs hingeben. Die starke Defense der Cavs hielt Atlanta im dritten Spielabschnitt bei 31,8 Prozent aus dem Feld (7/22 FG) und gerade mal 16 Zählern. Die Hawks versenkten nur 1 von 7 Versuchen von Downtown und kamen zu guter Letzt auf keinen einzigen Assist. Cleveland konnte das dritte Viertel dementsprechend deutlich mit 30:17 für sich entscheiden.

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