18 Minuten lang waren die Warriors kaum wiederzuerkennen - die stärkste Defense der Regular Season wurde von den Rockets vor allem in der Zone dominiert, die Offense kam nicht ins Rollen. Folglich führten die Gäste mit 16 Zählern und die Oracle Arena wirkte geschockt. Dann jedoch stellte Steve Kerr auf "super-small". Die Folge: Auf einmal klappte fast alles, die Dubs legten einen 25:6-Run hin und gingen bis zur Halbzeitpause sogar knapp in Führung.
Die Rockets ließen sich davon jedoch nicht einschüchtern und hielten sich stets in der Partie, obwohl Dwight Howard sich am Knie verletzte und in der Folge keinen guten Eindruck mehr machte - im vierten Viertel spielte er nur noch wenige Sekunden. James Harden leistete dafür umso mehr und bekam von Trevor Ariza (20 Punkte) und einer starken Bank tatkräftige Unterstützung. Allein in Halbzeit zwei machte der Bärtige 21 Punkte und beendete die Partie mit 28, 11 Rebounds und 9 Assists.
Am Ende reichte es trotzdem nicht ganz für Houston. Stephen Curry führte die Dubs mit 34 Punkten an und sorgte auch für die Entscheidung, als er 11 Punkte in den letzten 6 Minuten erzielte. Vier weitere Warriors punkteten zweistellig, Draymond Green (13 Punkte, 12 Rebounds, 8 Assists) kratzte ähnlich wie Harden am Triple-Double. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag geht es mit Spiel 2 in Oakland weiter.
Die Reaktionen:
Steve Kerr (Coach Warriors) über sein kleines Lineup: "Es zieht das Spiel auseinander, weil alle werfen können. Houston macht es ja ähnlich. Es war ein interessantes Schachspiel, weil beide Teams gerne klein spielen."
Stephen Curry (Warriors): "Wir haben gekämpft. Das ist die eine Sache, auf die man bei diesem Team immer zählen kann. Wir kämpfen."
Kevin McHale (Coach Rockets): "Hoffentlich hat Dwight nichts Schlimmes, damit wir in Spiel 2 auch mal groß spielen können. Diese Optionen hatten wir heute am Ende nicht."
Dwight Howard (Rockets) über sein Knie: "Gott sei Dank ist es keine schwere Verletzung, aber mit Kniebeschwerden dieser Art ist es schwer, viele der Dinge umzusetzen, die ich auf dem Court machen will."
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Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Keine Überraschungen bei den Starting Fives: Golden State beginnt wie üblich mit Curry, Thompson, Barnes, Green und Bogut. Bei den Rockets bleibt Smith in der Anfangsformation und startet neben Terry, Harden, Ariza und Howard.
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5.: Start nach Maß für... die Gäste! Während die Dubs den Großteil der ersten Würfe versemmeln, punkten Howard und Smith am Korb. Kerr verzichtet trotz 2:9-Rückstand auf eine Auszeit und wird belohnt: Erst ein Dunk, dann ein Dreier von Klay. Und einen Jumper später der Ausgleich aus der Mitteldistanz.
10.: Houston erlebt eine Schrecksekunde, weil Howard angeschlagen in den Locker Room muss. Allerdings wird er von Capela gut vertreten. Der Rookie punktet zweimal am Korb und macht auch defensiv vieles richtig - nach dem Alley-Oop zum 23:16 für Houston hat Kerr genug. Auszeit!
16.: Die Warriors sind noch immer nicht optimal drin, die Bankspieler drücken angeführt von Livingston und Iguodala aber auf die Tube. Iggy verkürzt nach tollem Pass von Barbosa in Transition per Layup auf 33:40 aus Dubs-Sicht, dann folgen Turnover, Fehlwürfe und die nächste Auszeit.
18.: Wow! Nach der Auszeit gibt's erst den Jump-Hook von Howard, dann Dreier und Dunk von Smith - und nebenbei holt sich Bogut sein zweites und drittes Foul ab. Die Rockets führen 47:33, die Roaracle Arena schweigt.
24.: Und das macht die Dubs aus: Die Explosivität! Kerr stellt auf klein mit Green auf Center. Und prompt legen die Warriors einen 20:4-Run hin! Mit dem Buzzer haut Curry einen Jumper rein und die Dubs führen mit 58:55 - nach dieser Halbzeit unfassbar!
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29.: Houston ist wieder aus seinem Koma aufgewacht und zurück im Spiel. Dann aber bekommt Curry zwei viel zu offene Würfe - und die sitzen natürlich! 67:61 für G-State.
36.: Die Warriors sind drauf und dran, davonzuziehen, Ariza und Harden können jedoch antworten. Zum Ende des Viertels zeigt Harden nochmal einen sensationellen Layup - 84:79, alles drin in dieser Partie!
40.: Harden versucht jetzt zu übernehmen und knockt zwei Stepback-Jumper in Serie rein. Green antwortet per Layup. Wer generiert hier die nächsten Stopps? 90:87 Warriors.
43.: Harden läuft so heiß, dass er sogar zwei Meter hinter der Dreierlinie gedoppelt wird! Also passt der Bart weiter und J-Smoove gleicht die Partie per Dreier aus. Curry trifft den Leger, aber dann kommt wieder Harden mit dem Stepback. Was für eine Schlussphase!
48.: 5 Punkte Vorsprung Warriors, Ballbesitz Houston. Harden spielt Smith an, der bekommt keine Kontrolle - Turnover! Houston klaut den Ball zurück und Ariza swisht den Dreier aus der Ecke. Curry wird gefoult und trifft beide Freebies. Harden verfehlt den Dreier - Spiel 1 geht an die Dubs!
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Der Star des Spiels: Shaun Livingston. Durch seine Hereinnahme wandelte sich bei den Dubs vieles zum Guten. Hatte defensiv seine Krakenarme in diversen Passwegen und arbeitete gut am Brett (6 Rebounds), vorne stahl er sich immer wieder in den Rücken der Defense und kam am Ende auf ein persönliches Career High in den Playoffs (18 Punkte, 6/8 FG). Natürlich waren auch die Kollegen Curry und Green wieder einmal überragend.
Der Flop des Spiels: Dwight Howard. Man könnte D12 dafür loben, dass er trotz seiner Knieprobleme Toughness zeigen wollte, allerdings schadete er seinem Team in dieser Form eher. Verlor fünfmal den Ball und konnte sich im Post nicht einmal gegen den so viel kleineren und leichteren Green im Eins-gegen-Eins durchsetzen. Ebenfalls schwach: Jason Terry.
Das fiel auf:
- Viel wurde vor der Serie gerätselt, wie die Rockets sich defensiv formieren würden, gerade auf den kleinen Positionen. Die Antwort: Terry verteidigte Curry, Ariza verteidigte Thompson und Harden bekam Barnes zugeteilt. Auch Prigioni bekam einige Minuten gegen den MVP. Nachdem der seine ersten drei Dreier traf, durfte es dann Brewer versuchen. Erfolgreich war keiner.
- Die Rockets trafen im ersten Viertel 59 Prozent ihrer Würfe - das lag vor allem daran, dass sie viel zu leicht in der Zone zu Abschlüssen kamen. Harden konzentrierte sich zu Beginn vor allem aufs Playmaking und servierte Smith, Howard, Jones und Capela maßgerechte Anspiele in Ringnähe.
- Gleichzeitig machten die Rockets defensiv einen richtig guten Eindruck. Golden State kam nur in Transition zu guten Abschlüssen, im Set-Play gelang dagegen wenig - auch weil die mobilen Rockets-Bigs die Splash Brothers nach Switches vor sich halten konnten. Die Folge: Nur 36 Prozent aus dem Feld im ersten Viertel.
- Das Spiel änderte sich komplett, als Kerr sein "Super-Small-Lineup" mit Curry, Livingston, Thompson, Barnes und Green spielen ließ. Die Intensität in der Defense der Warriors nahm deutlich zu, auf einmal wirkten die Dubs fast hyperaktiv und forcierten 6 Turnover des Gegners. Mit ihrem Speed kamen sie nun auch endlich zu besseren Abschlüssen und legten einen 25:6-Run hin.
- Möglich wurde diese Umstellung einmal mehr durch die defensive Vielseitigkeit von Green. Im Laufe der Partie verteidigte er Harden, Smith, Howard und Jones - und das auch noch effektiv. Gerade Howard nahm er phasenweise komplett aus dem Spiel und war entscheidend daran beteiligt, dass D12 sich 5 Turnover leistete. Seine Statline las sich gut - sie erzählte aber wie so oft nur die Hälfte.
- Kerr hatte im Vorfeld der Serie angekündigt, die "Hack-A"-Strategie vermutlich in der Schublade zu lassen. In Wirklichkeit packte er sie bereits zum Schluss des dritten Viertels gegen Capela aus. Der traf zwar 1 von 2, McHale nahm ihn trotzdem ganz schnell wieder vom Feld.