Das ging so weit, dass man sich zwischenzeitlich nicht sicher sein konnte, ob die Rockets so extrem schlecht oder die Warriors so extrem gut agierten. Wahrscheinlich war es eine Mischung aus beidem. Einerseits ließ Golden State den Rockets mit ihrer starken Defense kaum Luft zum Atmen, andererseits ließ Houston auch einige weit offene Würfe liegen und fand vor allem von Downtown nie einen Rhythmus (5/25 Dreier).
Zu guter Letzt überzeugten die Dubs auch noch mit einer hervorragenden Leistung in der Offense, angeführt von Stephen Curry. Der 27-Jährige erledigte die Rockets mit 40 Punkten (12/19 FG, 7/9 Dreier), 7 Assists sowie 5 Rebounds fast im Alleingang, durfte sich aber auch über die tolle Unterstützung von Draymond Green (17 Zähler, 13 Rebounds) oder Festus Ezeli (10) freuen.
Jegliche Freude blieb den Rockets dagegen verwehrt. Zwar lieferte Dwight Howard erneut eine gute Partie ab (14 Punkte, 14 Rebounds), damit war Superman allerdings allein auf weiter Flur. Denn auch James Harden (17 Zähler) erwischte einen rabenschwarzen Abend und traf nur 3 seiner 16 Versuche aus dem Feld. Nach dieser Demütigung stehen die Rockets vor Spiel 4 in der Nacht von Montag auf Dienstag bereits mit dem Rücken zur Wand.
Die Reaktionen:
Corey Brewer (Houston Rockets): "Sie haben uns in den Arsch getreten. Das war peinlich! Es ist immer peinlich, wenn du mit mehr als 30 Punkten verlierst, besonders zu Hause."
Dwight Howard (Houston Rockets): "Wir dürfen jetzt nicht aufgeben. Wir sind so weit gekommen und haben schon einige schwierige Kämpfe überstanden. So wie heute dürfen wir es nicht enden lassen."
Steve Kerr (Warriors-Coach): "Es geht nur darum, jeden einzelnen Ballbesitz wert zu schätzen und wie verrückt zu verteidigen. Wenn wir das machen, dann sind wir sehr schwer zu besiegen."
Kevin McHale (Rockets-Coach): "Wir sind heute Abend zu keinem Zeitpunkt in einen guten Rhythmus gekommen. Und wir konnten sie nicht stoppen. Wir haben das Reboundduell klar verloren und konnten sie auch nicht in der Zone schlagen."
Alle Playoff-Matchups im Überblick!
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tipoff: Pünktlich zum Start meldet sich Dwight Howard trotz seiner Knieprobleme fit. Rockets-Coach Kevin McHale schickt also wie in den Partien zuvor auch Jason Terry, James Harden, Trevor Ariza, Josh Smith und Dwight Howard auf das Parkett. Auch auf Seiten der Warriors gibt es keine Veränderungen. Stephen Curry, Klay Thompson, Harrison Barnes, Draymond Green und Andrew Bogut starten für die Dubs.
5.: Superman hebt ab! Nach einem fantastischen Pass von Terry bringt Howard gleich zwei Warriors auf's Poster. Die Dubs revanchieren sich im Gegenzug aber mit einem Alley-Oop von Bogut und gehen mit 13:9 in Führung.
9.: Die Offense der Rockets läuft noch nicht ganz rund, immerhin holt sich Harden jetzt seine ersten beiden Punkte. Houston kann von Glück reden, dass bei den Warriors bisher der Dreier nicht fallen will, denn sonst könnte das Ganze schon deutlicher aussehen. So führen die Dubs nur mit 22:16.
Folge NBA.de bei Twitter - wie Dirk Nowitzki!
13.: Die Reservisten der Dubs machen genau da weiter, wo die Starter aufgehört haben. Mit starker Offense und noch besserer Defense erhöht Festus Ezeli per Alley-Oop-Dunk auf 32:20.
18.: Endlich! Endlich fällt mal ein Dreier durch die Reuse. Nachdem Josh Smith seinen ersten Versuch versenkt, stehen beide Teams jetzt bei 2 von 10 von Downtown. Da ist man eigentlich besseres gewohnt. Golden State liegt weiterhin mit 38:28 vorne.
20.: Der Dreier fällt bisher nicht? Egal, denkt sich Stephen Curry. Mit einem Dreier vom Parkplatz stellt er einen neuen NBA-Rekord für die meisten Dreier in den Playoffs auf. Kurz darauf legt er mit 3 Freiwürfen nach und bringt Golden State mit 52:32 in Front.
26.: Starker Start der Rockets in Halbzeit 2. Mit einem 7:0-Lauf erarbeiten sie sich wieder ein wenig Hoffnung. Auch die Fans sind wieder da. Geht hier etwa noch was für Houston? Die Warriors liegen nur noch mit 63:44 vorne.
Alle Spiele live! Hol Dir jetzt den reduzierten LEAGUE PASS
30.: Stephen Curry hat auf jeden Fall etwas dagegen! Der 27-Jährige ist für 11 der 12 Warriors-Zähler im dritten Viertel verantwortlich. Quasi im Alleingang sorgt er also für einen erneuten 24-Punkte-Vorsprung. Golden State führt mit 74:50.
39.: Wieder starten die Rockets gut ins Viertel. Bei Golden State ist mittlerweile die Intensität komplett dahin. So kann Houston nochmal auf 94:68 verkürzen. Warriors-Coach Steve Kerr will sein Team mit einer Auszeit wieder in die richtige Bahn lenken.
45.: Besser spät als nie. Klay Thompson trifft nach einer gefühlten Ewigkeit auch endlich mal wieder einen Dreier. Kurz darauf darf er auf der Bank Platz nehmen und die restliche Garbage Time von außen beobachten. Golden State führt mit 110:75.
Houston Rockets vs. Golden State Warriors: Hier geht's zum BOXSCORE
Der Star des Spiels: Stephen Curry. Überhaupt keine Diskussion! Der 27-Jährige lieferte eine überragende Partie ab und erledigte die Rockets quasi im Alleingang. Houston hatte der Leistung des Point Guards nichts entgegenzusetzen. Egal wer sich auch mit der Verteidigung Currys versuchte, er wurde vorgeführt. Seine 40 Punkte (12/19 FG, 7/9 Dreier), 7 Assists sowie 5 Rebounds sprechen eine deutliche Sprache. In dieser hervorragenden Verfassung ist Curry schlicht und einfach nicht zu verteidigen!
Der Flop des Spiels: James Harden. Während der MVP eine fabelhafte Leistung auf's Parkett zauberte, enttäuschte der Zweitplatzierte auf ganzer Linie. "The Beard" fand nie in seinen Rhythmus (3/16 FG) und konnte seinem Team einfach nicht weiterhelfen. Gerade in Halbzeit 1 zeigte sich der 25-Jährige nicht aggressiv genug. Immerhin präsentierte sich Harden im Laufe der Partie verbessert und fand noch öfters den Weg an die Freiwurflinie (10/11 FT). Seine insgesamt 17 Zähler reichen aber bei Weitem nicht aus, um die Rockets zu einem Sieg oder sogar in die Finals zu führen.
Das fiel auf:
- Im Gegensatz zu den Spielen 1 und 2 startete nicht etwa Klay Thompson mit der Verteidigung von James Harden, sondern Harrison Barnes. Warriors Head Coach Steve Kerr versprach sich davon, dass sein Shooting Guard dadurch Kräfte sparen könnte. Immerhin hatte die Defense gegen Harden in den ersten beiden Partien auch Einfluss auf die Offensiv-Leistung des 25-Jährigen. Die wurde allerdings auch in Spiel 3 nicht besser. Thompson hat in dieser Serie einfach noch nicht in seinen Rhythmus gefunden (17 Punkte, 6/16 FG, 2/8 Dreier).
- Zum Glück für die Warriors waren die Dubs in dieser Partie aber nicht unbedingt auf eine Explosion von Thompson angewiesen. Die Offense präsentierte sich extrem variabel und überzeugte besonders mit hervorragendem Ball-Movement (26 Assists). Immer wieder lief der Spalding so lange durch die eigenen Reihen, bis ein guter Wurf gefunden wurde. Meistens kam dann auch noch der Extra-Pass, um einen noch besseren Wurf zu ermöglichen. Beeindruckend war dabei die Sicherheit der Warriors. Das Team um Steph Curry leistete sich in der kompletten ersten Halbzeit nur einen einzigen Ballverlust.
- Rockets-Coach Kevin McHale musste sich dagegen in der ersten Halbzeit eine desaströse Vorstellung seines Teams anschauen. Vor allem in der Offense lief wenig bis gar nichts zusammen. Nur 29,3 Prozent ihrer Würfe fanden auch wirklich den Weg durch die Reuse. Allein Dwight Howard konnte die Warriors mit seiner Zonenpräsenz ansatzweise vor Probleme stellen. Der Rest des Teams - angefangen bei James Harden bis hin zu den Rollenspielern - enttäuschte maßlos. Das änderte sich auch im weiteren Verlauf der Partie nicht mehr.
- Houston hatte dabei eigentlich noch Glück, dass bei den Warriors aus der Distanz ebenfalls nichts zu holen war. Die Dubs versenkten nur sehr untypische 26,7 Prozent (4/15 3FG) ihrer Dreier in der ersten Hälfte - waren dabei aber immerhin noch besser als die Rockets (2/13 3FG, 15,4 Prozent). Es wäre also bereits zur Halbzeit eine deutlichere Führung als die 25 Punkte für GSW drin gewesen. Das machte sich in Halbzeit 2 bemerkbar, als Curry schließlich Feuer fing.
- Denn der MVP der regulären Saison ließ von den Problemen seiner Kollegen aus der Distanz nicht anstecken und stellte kurzerhand einen neuen NBA-Rekord auf. Mit seinen 7 erfolgreichen Dreiern erhöhte der 27-Jährige seinen Kontostand auf 64 Dreier in diesen Playoffs. Damit überholte er Reggie Miller, der mit 58 Dreiern in der Post-Season im Jahr 2000 den Rekord hielt. Der Scharfschütze der Pacers benötigte dafür übrigens 22 Spiele. Curry? Der pulverisierte den Rekord in gerade mal 13 Partien!