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In den Zaubertrank gefallen

Austin Rivers scorte im dritten Viertel auch gegen Houstons Starter nach Belieben
© getty

Die Los Angeles Clippers haben Spiel 3 gegen die Houston Rockets souverän mit 124:99 (BOXSCORE) gewonnen. Damit liegt das Team von Doc Rivers in der Serie mit 2-1 in Führung. Point Guard Chris Paul konnte trotz seiner Verletzung mitwirken, Held des Abends war jedoch sein Backup: Austin Rivers stellte mit 25 Punkten einen persönlichen Playoff-Rekord auf und entschied das Spiel im dritten Viertel fast im Alleingang.

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Als Clippers-Coach und GM Doc Rivers seinen Sohn ins Team holte, war nicht jeder überzeugt, dass der 22-jährige Guard die an ihn gestellten Erwartungen erfüllen könnte. Spätestens im dritten Spiel gegen Houston bewies er allen Kritikern das Gegenteil.

Chris Paul war wieder mit von der Partie und kam trotz seiner Oberschenkelverletzung in 23 Minuten auf 12 Punkte (5/12 FG) sowie 7 Assists. J.J. Redick blieb mit 31 Punkten knapp unter seinem Career High, vor allem seine Effizienz stach heraus (11/14 FG, 5/6 Dreier).

Für die Rockets kam Dwight Howard nach einer guten ersten Hälfte auf 14 Punkte und 14 Rebounds, die zweiten 24 Minuten wird D12 wohl lieber vergessen. James Harden erzielte 25 Punkte und kam zudem auf 11 Assists.

Spiel 4 der Serie findet in der Nacht auf Montag erneut in Los Angeles statt.

Die Reaktionen:

Doc Rivers (Coach Clippers) über seinen Sohn: "Er war einfach sehr aggressiv und das habe ich ihm auf aufgetragen. Sein Scoring und auch alles andere war großartig. Wir lieben es. Aber für das Gesamtbild war wichtig, dass wir es C.P. [Chris Paul] dadurch ermöglicht haben, in die Serie zurückzukommen, sich gut zu fühlen und es nicht direkt übertreiben zu müssen."

Austin Rivers (Clippers) über seinen Dad: "Unsere Beziehung war immer eine zwischen Coach und Spieler. Er ist hart mit mir, weil er das Beste für mich will."

Chris Paul (Clippers) über seine Verletzung: "Ich bin irgendwie durchgekommen. Austin war unglaublich. Ich war vermutlich sein größter Fan im dritten Viertel. Ich habe gesagt, dass ich nicht wieder ins Spiel reinkommen möchte, wenn es nicht unbedingt notwendig ist."

Dwight Howard (Rockets): "Wir dürfen einem Spieler wie Austin Rivers nicht erlauben, 25 Punkte zu erzielen. Das ist einfach zu viel für ihn. Außerdem müssen wir den Korb härter attackieren. Das haben wir heute nicht immer gemacht und da sind sie dann davon gezogen."

James Harden (Rocekts): "Es war ein Blowout. Aber es war nur ein Spiel."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Chris Paul ist zurück! Der Clippers-Guard spielt trotz seiner Oberschenkelverletzung und steht neben J.J. Redick, Matt Barnes, Blake Griffin und DeAndre Jordan in der Starting Five. Keine Änderungen bei den Rockets: Coach McHale schickt Jason Terry, James Harden, Trevor Ariza, Terrence Jones und Dwight Howard aufs Parkett.

5.: Houston bekommt zu Beginn gleich mal die Macht des griffinschen Hammers zu spüren, der sie zweimal empfindlich trifft. Aber auch von draußen geht es - Redick profitiert wie Griffin von Pauls Vorlagen und schickt Jumper um Jumper durch die Reuse. 13:11 Clippers.

13.: Seitdem McHale vier seiner fünf Starter ersetzt hat, geht bei Houston gar nichts mehr. Nach fünf Minuten ohne Punkt bricht Pablo Prigioni mit einem Dreier endlich den Bann, die Clippers-Bank macht es da besser. Austin Rivers trifft bereits seinen dritten Jumpshot. 38:29 L.A.

20.: Die Rockets treffen nun ebenfalls von Downtown! Harden legt vor, Terry schickt zwei weitere Longballs auf die Reise - Bang, bang, bang! Aber die Clippers sind noch vorn - 54:46.

22.: Jetzt beginnt wieder Hack-a-Howard. 1/2, 1/2, 1/2 - immerhin bleibt D12 konstant bei 50 Prozent von der Linie. Paul beweist seine Exzellenz im Midrange-Game, dann punktet Griffin in der Zone. 60:48 L.A.

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27.: Guter Start in die zweite Hälfte für Houston. Die Defense hat zwar zweimal Glück, dass Griffin im Post nicht das Foul zieht, aber ein Dunk von Ariza und ein Terry-Jumper in Transition bringen die Rockets wieder heran. 66:63 Clippers.

32.: So richtig gut sieht das nicht aus, wie sich Paul über das Feld bewegt. Der Oberschenkel scheint doch mehr Probleme zu machen, als er zeigen will. Im Fastbreak findet Harden den enteilten Brewer, der Lob City wörtlich nimmt und den Alley-Oop durch den Ring hämmert. 79:71 Los Angeles.

36.: Was geht denn mit Rivers ab? Ist der in den Zaubertrank gefallen? In vier Minuten erzielt der Sohnemann der Coaches 15 Punkte und führt damit einen 18:3-Run der Clippers an. Die Rockets wissen gar nicht, wie ihnen geschieht. Hinten schaut das ganze Team nur zu, vorne ballert Houston Wurf um Wurf an den Ring. Unfassbar! 99:76 Clippers.

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40.: Jetzt setzt die Frustration ein. Erst rammt Terry Griffin als das Spiel längst unterbrochen ist - dafür wird er zurecht vorzeitig zum Duschen geschickt. Dann will DeAndre Jordan ein Zeichen mit einem Block setzen, holt sich aber zusätzlich zum persönlichen Foul gegen Howard noch ein Technisches ab. 110:81 L.A.

46.: McHale schwenkt die weiße Flagge und holt seine Starter vom Feld. Das Ding hier ist längst durch und auch Houstons Versuch, den Blowout zu verhindern, ist gescheitert. 121:95 Clippers und die 2-1 Führung ist nur noch Formsache.

Los Angeles Clippers vs. Houston Rockets: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Austin Rivers. 25 Punkte in einem NBA-Spiel erzielen - nicht schlecht. Dabei 10 von 13 Würfen treffen - Respekt. Aber ein so wichtiges drittes Spiel in den Playoffs zu übernehmen, als Bankspieler das Team zu schultern und zum Sieg zu führen - unbezahlbar. Nuff said.

Der Flop des Spiels: Jason Terry. Ist dem Jet da eine Sicherung durchgebrannt? Oder war der Stoß gegen Griffin Kalkül? Hoffen wir es nicht. Gut, dass sich dabei niemand verletzt hat. Die Aktion war komplett überflüssig und einfach nur dämlich. Gut möglich, dass die Liga Terry für ein oder zwei Spiele sperrt. Damit hat er seiner Mannschaft, der es ohnehin an Guards fehlt, einen Bärendienst erwiesen.

Das fiel auf:

  • Die Coaches warteten mit einigen interessanten Matchups auf. Ariza verteidigte gegen Paul, Terry gegen Redick. Dafür nahm es Redick in der Defense mit Harden auf - und das klappte erstaunlich gut. J.J. ließ den Beard dribbeln und biss bei kaum einem Fake. Die stoische Ruhe machte es Harden nicht leicht und häufig passte er den Ball nach zehn Sekunden des Dribblings entnervt zu einem Mitspieler.
  • Das spielte L.A. enorm in die Karten. Zur Halbzeit stand Harden lediglich bei 10 Punkten und 0 Freiwürfen, am Ende hatte er 25 Punkte, jedoch nur 5 Besuche an der Linie vorzuweisen. Das Hauptproblem der Rockets war, dass andere Spieler die Plays machen und die Würfe treffen mussten. Das klappte nicht. Weder Ariza (3/9 FG) noch Terrence Jones (4/10) oder Josh Smith (3/10 FG) konnten überzeugen.
  • Der Unterschied in der Feldwurfquote der beiden Teams war enorm. Während die Clippers 56 Prozent ihrer Würfe trafen, kam Houston gerade einmal auf 40 Prozent. Immerhin war nach dem schwachen Perimeter-Shooting in Spiel 2 ein Aufwärtstrend beim für das Rockets-Spiel so wichtigen Dreier erkennbar (33 Prozent).
  • Das Transition Game der Clippers war um einiges besser als das der Rockets. In puncto Fastbreak-Punkte entschied L.A. die erste Hälfte mit 14:3 für sich. Dabei suchten Redick und Co. in Überzahlsituationen auch immer wieder den Abschluss von Downtown. Lediglich die ausgedehnte Garbage Time sorgte dafür, dass sich das Verhältnis zum Ende etwas anglich (23:19).

Der Spielplan im Überblick

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