Celtics gewinnen OT-Spektakel

SPOX
11. Februar 201609:33
Die Boston Celtics setzen sich in der Overtime durchgetty
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Die Boston Celtics sorgen weiterhin für Begeisterung und weisen die Los Angeles Clippers in die Schranken. San Antonio siegt etwas glücklich in Orlando, die Nuggets crashen die Party für Chauncey Billups und Memphis siegt im ersten Spiel ohne Gasol. Außerdem: Kobe und LeBron im Duell, unaufhaltsame Warriors und kletternde Blazers.

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Indiana Pacers (28-25) - Charlotte Hornets (27-26) 95:117 (BOXSCORE)

Diese Angelegenheit verlief nicht wirklich spannend - und zwar zu keinem Zeitpunkt. Denn besonders die Defensive der Pacers enttäuschte auf ganzer Linie und hatte nie eine Antwort auf die schnellen Drives der Hornissen.

So war es immer wieder das gleiche Bild: Ein Guard reißt die Lücke in der Verteidigung, zieht die Helpside auf sich und findet den freien Mann an der Dreierlinie. Sechs verschiedenen Spieler der Hornets durften sich von Downtown in den Statistik-Bogen eintragen und kamen zusammen auf eine beachtliche Quote von 42,9 Prozent, die damit nur geringfügig niedriger war als die Feldwurfquote Indianas.

Die Entscheidung fiel somit bereits recht früh. Genauer gesagt: Zu Beginn des zweiten Viertels, das Charlotte mit einem 17:4-Run einläutete und dadurch mit 42:29 in Führung ging. Indiana erholte sich davon nicht mehr, obwohl Paul George mit 22 Punkten, 8 Rebounds und 6 Assists eine ordentliche Leistung ablieferte.

Selbige Urkunde durfte sich auch Kemba Walker abholen, der 25 Punkte und 7 Rebounds verbuchte. Darüber hinaus überzeugte vor allem die Bank, die insgesamt auf 64 Zähler kam, wovon 16 auf die Kappe von Jeremy Lamb gingen.

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Orlando Magic (23-29) - San Antonio Spurs (45-8) 96:98 (BOXSCORE)

"Da haben wir Glück gehabt", fasste Head Coach Gregg Popovich nach dem Spiel die Schlussphase treffend zusammen. Gemeint hat er folgende Aktion: Nachdem die Spurs 0,9 Sekunden vor Schluss in Führung gingen und die Magic keine Auszeit mehr hatten, schien die Messe gelesen. Doch Evan Fournier schleuderte einen Verzweiflungspass nach vorne Richtung Elfrtid Payton, der auch direkt am Brett den Ball bekam - diesen aber nicht im Korb unterbringen konnte.

So war am Ende nicht er, sondern Kawhi Leonard (29 Punkte,12/19 FG) der Held des Abends, der aus der Halbdistanz für die besagte Führung seines Teams gesorgt hatte. Zuvor hatten die Texaner im vierten Viertel einen 14-Punkte-Rückstand wettgemacht, als gäbe es nichts Leichteres.

Entsprechend bedient war Orlandos Head Coach Scott Skiles, der nicht zum ersten Mal mit ansehen musste, wie sein Team einen komfortablen Vorsprung aus der Hand gibt. "In den Schlüsselmomenten eines Spiels sind wir einfach nicht in der Lage, unser Spiel durchzuziehen und für die Entscheidung zu sorgen. Zudem sind wir heute phasenweise viel zu lässig mit dem Ball umgegangen", monierte er.

Phildelphia 76ers (8-45) - Sacramento Kings (21-32) 110:114 (BOXSCORE)

Noch vor dem Spiel hatte Kings-Funktionär Vlade Divac der versammelten Presse erklärt, dass die Defense seines Teams verbessert werden müsse. Da kam doch ein Gastspiel beim Team mit der miesesten Offense der Liga gerade Recht, oder etwa nicht?

Nun ja. Sacramento kassierte in der ersten Halbzeit 66 Punkte - so viel dazu. Doch immerhin: Teams von George Karl sind ja zumindest offensiv traditionell nicht so schlecht, wodurch dank eines überragenden letzten Viertels (39:23, 73,7 Prozent FG) doch noch ein Sieg heraussprang. Besonders Darren Collison blühte in dieser Phase auf und kam allein im Schlussabschnitt auf 13 Punkte.

Unter den Brettern lieferten sich derweil DeMarcus Cousins und Jahlil Okafor ein ansehnliches Duell: Boogie legte 28 Punkte bei 12 Rebounds auf, der Rookie stellte seine Karriere-Bestleistung von 26 Zählern (11/18 FG) ein und pflückte 10 Rebounds. Rajon Rondo (14 Punkte) präsentierte sich mit 15 Assists mal wieder in Geberlaune.

Boston Celtics (32-23) - Los Angeles Clippers (35-18) 139:134 OT (BOXSCORE)

Wenn die Boston Celtics dieser Tage ein Basketball-Parkett betreten, dann gibt es anscheinend eine Spektakel-Garantie. Auch das Duell mit den Clippers bildete da keine Ausnahme - ein Blick auf den Endstand soll an dieser Stelle als Beweis dienen.

In einem offensiv hochklassigen Spiel wechselte die Führung insgesamt 10 Mal, ohne dass sich eine Seite entscheidend absetzen konnte. Und so war es fast unvermeidlich, dass es zum Showdown in der Schlussphase kommen würde - mit besserem Ende für die Kelten. Nachdem diese 3 Minuten vor Schluss noch mit 111:117 hinten lagen, übernahm das Duo Isaiah Thomas/Jared Sullinger das Kommando und narrte die Clippers-Defense mehrfach.

Besonders der Guard war mit seinen unwiderstehlichen Drives kaum zu stoppen - auch nicht von DeAndre Jordan. Dieser versuchte nämlich, Thomas davon abzuhalten, am Ende des vierten Viertels den Ausgleich zu erzielen, doch dieser wackelte ein paar Mal mit der Hüfte und versenkte dann einen Wurf aus der Halbdistanz zum 122:122. Chris Paul konnte den anschließenden potentiellen Gamewinner dann nicht im Korb unter bringen.

In der Verlängerung sah es dann kurz so aus, als würden die Clips wieder die Oberhand gewinnen. Doch das Team von Head Coach Brad Stevens bewies einmal mehr tolle Moral und bog die Geschichte dank vorbildlichem Team-Basketball ein letztes Mal um. Isaiah Thomas stach mit 36 Punkten (12/21 FG), 6 Rebounds und 6 Assists aus Masse heraus, was auf der anderen Seite auch für Chris Paul (35 Punkte, 13 Assists) galt.

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Brooklyn Nets (14-40) - Memphis Grizzlies (31-22) 90:109 (BOXSCORE)

Nach der schlechten Nachricht vom gebrochenen Fuß Marc Gasols konnten die Grizzlies durchaus etwas positive Ablenkung gebrauchen - das Gastspiel bei den harmlosen Brooklyn Nets kam also gerade zur rechten Zeit.

Denn nachdem die Gastgeber eine solide erste Halbzeit hingelegt hatten, machten sie nach dem Pausentee keine Probleme mehr. Das lag auch daran, dass die Gäste aus Memphis aus der Not eine Tugend machten: Da ihnen mit Gasol ihr bester Inside-Spieler fehlte, suchten sie ihr Glück immer wieder von der Dreierlinie (11/22) und hatten damit besonders im vorentscheidenden dritten Viertel (39:18) Erfolg.

"Genau so müssen wir spielen. Uns fehlt der beste Spieler, also müssen wir noch mehr den Ball bewegen, uns gegenseitig noch mehr Blöcke stellen und noch geschlossener als Team auftreten", zeigte sich Forward Zach Randolph nach dem Spiel zufrieden. Er selbst steuerte 15 Punkte und 6 Assists zum Sieg bei, Mike Conley (20 Punkte) wurde Topscorer seines Teams.

Auf der anderen Seite ging indes eine Serie zu Ende: Joe Johnson ging komplett leer aus, womit er zum ersten Mal seit 937 Spielen ohne eigenen Treffer aus dem Feld blieb. Etwas besser machte es Brook Lopez, der 20 Punkte bei 8 von 14 Treffern auflegte.

Detroit Pistons (27-27)- Denver Nuggets (22-32) 92:103 (BOXSCORE)

In der Halbzeitpause rückte das aktuelle Geschehen in den Hintergrund, schließlich baten die Pistons zur Zeremonie und hissten das Trikot mit der Nummer 1 unter die Hallendecke - "Mr. Big Shot" Chauncey Billups war anwesend und bekam im Palace die Anerkennung, die er verdient.

Wäre man jedoch gemein, könnte man sagen, dass die "Ablenkung" dem Spiel von Motor City nicht gerade gut tat. Denn: Zur Halbzeit führten die Pistons noch mit einem Pünktchen, danach ging nicht mehr viel. Eine starke Nuggets-Defense hielt die Gastgeber bei nur noch 39 Punkten, während die eigene Offense besonders von den Bankspielern getragen wurde.

Zu diesen gehörten auch Jusuf Nurkic und Will Barton, die die (nur aus drei Spielern bestehende) zweite Garde der Pistons in den Schatten stellten. Nurkic legte 16 Punkte und 11 Rebounds auf, Barton kam auf 20 Zähler. Mit dieser Leistung wurde der Highflyer zugleich Topscorer des Spiels, da es der beste Punktesammler auf der anderen Seite (Marcus Morris) bei 19 Zählern beließ.

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Cleveland Cavaliers (38-14) - Los Angeles Lakers (11-44) 120:111 (BOXSCORE)

Wo Kobe Bryant dieser Tage aufschlägt, da ist eines Gewiss: Es wird ihm jede Menge Respekt entgegen gebracht werden. So auch beim letzten Auftritt der Mamba in Cleveland, wo es zum Duell mit seinem "Nachfolger" LeBron James kommen sollte.

"Das war einfach ein Moment voller Respekt. Manchmal brauchen Dinge, die man schon weiß, nicht gesagt werden", erklärte der King nach dem Spiel seine kurze, aber intensive Umarmung mit Bryant. Und weiter: "Es mag größere oder athletischere Spieler gegeben haben als ihn. Aber er hat etwas in sich, das ihn immer wieder antreibt und ihn auf dieses unglaubliche Level gebracht hat."

Nun soll bei aller Emotionalität aber nicht vergessen werden, dass auch noch ein Spiel auf dem Tagesprogramm stand - mit klar verteilten Rollen. Die des Favoriten gehörte zweifelsohne dem Krösus der Eastern Conference, der mit einem 29:15 hervorragend aus den Startlöchern kam und auch anschließend wenig Probleme mit den Gästen hatte.

Auch das Duell der Superstars ging nach Ohio: James legte 29 Punkte (12/22 FG), 7 Rebounds und 11 Assists auf, Kobe kam auf auf 17 Zähler (5/16 FG) und 6 Rebounds. Etwas treffsicherer zeigte sich Louis Williams, der 28 Punkte auflegte und 4 seiner 6 Würfe von Downtown versenkte.

Minnesota Timberwolves (17-37) - Toronto Raptors (36-16) 117:112 (BOXSCORE)

Beginnen die Toronto Raptors etwa, sich auf der Woge ihre Erfolgs auszuruhen und vermeintlich leichte Gegner zu unterschätzen? Head Coach Dwane Casey hat genau das bei der überraschenden Niederlage angedeutet: "Wir sind nicht gut genug, um nur tolle Zeitungsartikel oder unsere Bilanz auf das Feld zu schmeißen und dabei vergessen, vernünftig zu spielen", kritisierte er nach dem Spiel seine Jungs.

Und es hatte in der Tat den Anschein, dass die Kanadier die Angelegenheit besonders defensiv nicht allzu ernst nahmen - schon gar nicht, nachdem sie im zweiten Viertel bereits mit 18 Punkten führten und alles in die erwartete Richtung zu verlaufen schien. Doch die Wolves, die eigentlich dafür bekannt sind, hohe Führungen wieder abzugeben, drehten diesmal den Spieß um und wischten dem Favoriten eins aus.

Großen Anteil daran hatte einmal mehr Karl-Anthony Towns, der mit 35 Punkten (12/19 FG), 11 Rebounds und 3 Blocks zeigte, warum er der heißeste Anwärter auf den Rookie-Thron ist. Auch Andrew Wiggins, der erst ein NBA-Jahr mehr auf dem Buckel hat, ließ mit 26 Punkten sein Potential aufblitzen. Auf der anderen Seite erreichte einzig DeMar DeRozan seine Höchstform und kam auf 35 Zähler bei 11/19 aus dem Feld. Kyle Lowry dagegen fand keinen Wurfrhythmus (14 Punkte, 4/15 FG).

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New Orleans Pelicans (20-32) - Utah Jazz (26-26) (BOXSCORE)

So schnell kann's gehen: Erst gestern freuten sich die Jazz darüber, dass sie mehr Siege als Niederlagen auf dem Konto haben und nun ist alles wieder vorbei. Schuld ist Anthony Davis, der am Ende des engen Spiels seine Shooter-Qualitäten unter Beweis stellte.

Es waren noch 37 Sekunden auf der Uhr, die Jazz waren auf 93:94 dran. Doch dann brachten die Pelicans ihre Braue ins Spiel, die nicht lang fackelte und von Downtown abdrückte - nicht als Nylon und somit die Vorentscheidung. Dass er zuvor nur 5 seiner 13 Würfe aus dem Feld getroffen hatte, war ihm dabei egal: "Ich fühle mich als Anführer des Teams und muss solche Würfe mit Selbstvertrauen nehmen."

So kam er am Ende auf 19 Zähler und - für seine Verhältnisse bescheidene - 4 Rebounds, während Jrue Holiday die Punkte-Produktion von der Bank ankurbelte (21 Punkte, 9 Assists). Für die Jazz präsentierte sich Derrick Favors mit 29 Punkten in Topform, Gordon Hayward blieb unter seinen Möglichkeiten.

Phoenix Suns (14-40) - Golden State Warrios (48-4) 104:112 (BOXSCORE)

Wenn der aktuelle Champion und Überflieger der laufenden Saison auf eines der schwächsten Teams der Liga trifft, dann dürfte von vornherein alles klar sein - auch ohne Gala-Vorstellung. Denn eine solche legte Golden State nicht gerade hin, investierte aber genug Energie, um letztendlich ungefährdet zu gewinnen.

"Wir haben heute sicherlich nicht unsere beste Seite gezeigt. Aber ich habe den Jungs vorher gesagt, dass sie einfach nur Ballverluste vermeiden und solide spielen sollen, dann wird das schon passen", erklärte Head Coach Steve Kerr nach der Partie seine simple Taktik. Damit sind die Warriors im Übrigens das erste Team der NBA-Geschichte, das mit 48 Siegen auf dem Konto in die All-Star-Pause geht.

"Diese Bilanz nach 52 Spielen ist sensationell. Es spricht für das Talent und den Charakter der Spieler, die es einfach lieben, zusammen auf dem Court zu stehen und Basketball zu spielen", so Kerr. Verlassen konnte er sich einmal mehr auf seinen MVP Stephen Curry, der mit 26 Punkten (5/10 3FG), 9 Rebounds und 9 Assists nur haarscharf am Triple-Double vorbeischrammte.

Bei den Suns kam es derweil zu einem unschönen Vorfall auf der Bank, als während einer Auszeit Markieff Morris und Archie Goodwin aneinander gerieten und getrennt werden mussten. Geht es nach ihnen, war das allerdings nur halb so schlimm: "Wir sind eine Familie. So etwas passiert. Ich liebe ihn wie einen Bruder und er liebt mich", erklärte Goodwin.

Portland Trail Blazers (27-27) - Houston Rockets (27-28) 116:103 (BOXSCORE)

Wer die Bedeutung dieser Partie erfassen möchte, dem sei ein Blick auf die Tabelle nahegelegt - in welcher die Blazers plötzlich auf Platz sieben stehen und die Rockets durch die dritte Niederlage in Folge nur noch auf Rang neun.

Diese Konstellation war natürlich auch den Fans im Moda Center nicht entgangen, die ihr Team mit einer beeindruckenden Playoff-Atmosphäre beschenkten. Und die Spieler revanchierten sich damit, was sie am besten können: Schnellen Offensiv-Basketball, viel Einsatz, großes Spektakel.

Zwischendurch stand sogar eine 21-Punkte-Führung auf dem Papier - Blowout-Gefahr! Doch Houston riss sich im vierten Viertel noch einmal zusammen und kam auf 88:93 heran, wurde in der Folgezeit aber erneut überrannt. Damian Lillard unterstrich seine überragende Form mit 31 Punkten und 9 Assists, Mo Harkless kam auf 19 Zähler. Bei den Rockets konnte sich James Harden für seine individuell überragende Leistung mal wieder nichts kaufen (34 Punkte, 9 Rebounds, 11 Assists).

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