Kettenhund killt fahrlässige Cavs

SPOX
08. März 201609:29
Tony Allen (m.) stellte Kyrie Irving und LeBron James dieses Mal in den Schattengetty
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Kettenhund Tony Allen springt für die etlichen verletzten Kollegen ein und so sorgen die Grizzlies mit einer Rumpftruppe für den Überraschungssieg gegen die Cavs, die ihren angeschlagenen Gegner komplett unterschätzen. Auch die Spurs müssen sich überraschend geschlagen geben, während die Warriors sich zum Sieg zittern und dabei den nächsten NBA-Rekord aufstellen.

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Charlotte Hornets (34-28) - Minnesota Timberwolves (20-44) 108:103 (BOXSCORE)

Es ist noch gar nicht allzu lange her, das sorgten Zach LaVine und Aaron Gordon beim All Star Weekend für die Wiederbelebung des Slam Dunk Contests. Nicht wenige Experten beschwerten sich nach dem Spektakel aber darüber, dass LaVine zu Unrecht gewonnen habe.

In Charlotte wollte der Timberwolves-Guard anscheinend noch einmal beweisen, warum er der Slam Dunk Champion ist. So haute LaVine, im Fastbreak einen unglaublichen 360-Grad-Dunk durch die Reuse. Selbst das Publikum in Charlotte war beeindruckt. Am Ende stand LaVine bei 19 Punkten (7/20 FG). Die Niederlage konnte er aber durch seine spektakuläre Szene nicht verhindern.

Auf der Gegenseite hatte LaVine seinen Widersacher in Kemba Walker. Charlottes Spielmacher erwischte mal wieder einen sehr starken Abend und führte sein Team vorbildlich mit 34 Punkten (6/9 Dreier), 6 Assists und 7 Rebounds an. Gemeinsam mit Al Jefferson (20 Punkte, 9/14 FG) bildete er ein höchst effektives Duo.

Das sorgte schließlich auch dafür, dass die Hornets besser aus der Halbzeit kamen und im dritten Viertel den Grundstein für den Sieg legten, indem sie den bärenstarken Karl-Anthony Towns (28 Punkte, 11/18 FG, 14 Rebounds) zumindest kurzzeitig in Schach hielten und sich den Abschnitt mit 35:26 holten. Minnesota kämpfte zwar vorbildlich, kam am Ende aber nicht mehr ran.

Cleveland Cavaliers (44-18) - Memphis Grizzlies (38-25) 103:106 (BOXSCORE)

Als Grizzlies-Coach Dave Joerger vor dem Spiel erfuhr, dass sein Point Guard Mike Conley aufgrund einer Fußverletzung nicht spielen könne, entschloss er sich gleich komplett den Schongang einzulegen. So ließ er mit Zach Randolph und Matt Barnes zwei weitere Starter im Back-to-Back-Game auf der Bank, Chris Andersen fehlte ebenfalls verletzt. Gegen Memphis Rumpftruppe sahen die Cavs also schon wie der sichere Sieger aus.

Genau so trat Cleveland dann auch auf. Die Cavaliers schienen sich schon vorher zu sicher zu sein, unterschätzten den Gegner und spielten nicht mit dem nötigen Fokus. Sie leisteten sich einen fürchterlichen Saisonrekord von 25 Ballverlusten und luden Memphis dank schlampiger Defensive immer wieder zu einfach Punkten ein. Die Grizzlies-Reservisten dagegen gingen ans Limit und fügten den Cavs am Ende eine ganz bittere Niederlage zu.

"Kein Spieler ist ohne Grund in dieser Liga. Wir haben sie heute nicht respektiert und deswegen haben sie uns geschlagen", stellte ein erboster LeBron James fest. Clevelands Superstar war mit 28 Punkten (11/19 FG) und 9 Rebounds der beste Mann seines Teams und brachte die Cavs mit einem Dreier drei Sekunden vor Schluss sogar noch einmal ganz dicht ran, ehe Vince Carter (15 Punkte) schließlich von der Freiwurflinie alles klar machte.

Auf der Gegenseite drehte ein Spieler auf, den James eigentlich vor allem in der Defense fürchtet. Kettenhund Tony Allen nutzte seine Chance als Starter und stellte einen persönlichen Saisonrekord von 26 Punkten (11/17 FG) auf. In der Defensive war er zudem mit 5 Steals gewohnt stark. Gemeinsam mit Jamychal Green (16 Punkte, 10 Rebounds, 6 Assists) nutzte Allen die Fehler von Kyrie Irving (27 Punkte, 7 Turnover) gnadenlos aus und schenkte Memphis so den Überraschungserfolg.

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Indiana Pacers (34-30) - San Antonio Spurs (53-10) 99:91 (BOXSCORE)

Das nächste Kapital im Upset-Wahnsinn. Nicht nur die Cavaliers sondern auch die Spurs kassierten eine überraschende Niederlage. Der Abend hatte für die Texaner schon nicht gut angefangen, schließlich gab das Team kurz vor dem Spiel bekannt, dass Coach Gregg Popovich aufgrund einer medizinischen Situation in seiner Familie zuhause blieb und nicht mit nach Indiana reiste.

So war Popovichs Assistent Ettore Messina verantwortlich an der Seitenlinie und der Italiener sah ein von der Defense geprägtes Spiel, in dem die Pacers vom Start weg die Oberhand besaßen. Dank eines starken ersten Viertels, das Indiana mit 25:13 für sich entschied, konnten die Pacers San Antonio auf Abstand halten. Für Paul George war das der Schlüssel. So betonte der Flügelspieler: "Wir wussten, dass wir nur dann eine Chance haben, wenn wir von der ersten Minute an perfekt spielen. Das hat uns motiviert."

Vor allem George selbst schien motiviert. Er glänzte mit starker Verteidigung und 23 Punkten (7/20 FG) in der Offensive, wobei Monta Ellis mit 26 Punkten und 8 von 13 verwandelten Feldwürfen der Topscorer der Pacers war, die San Antonio bei lediglich 35,4 Prozent verwandelten Feldwürfen (4/28 Dreier) hielten.

Popovich-Vertretung Messina wollte die Niederlage nachher aber nicht zu hoch hängen. "Wir waren heute einfach nicht so gut in Form wie sonst. Wir hatten einige gute Gelegenheiten und haben sie nicht genutzt. Das passiert manchmal", meinte Messina, der in LaMarcus Aldridge (23 Punkte, 12 Rebounds) und Kawhi Leonard (23 Punkte, 9/23 FG) seine Topscorer hatte.

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Chicago Bulls (32-30) - Milwaukee Bucks (26-38) 100:90 (BOXSCORE)

Kaum hat Jimmy Butler sein Comeback gefeiert, musste er auch schon wieder auf der Bank Platz nehmen. Knieproblemen zwangen den Shooting Guard dazu, gegen die Bucks auszusetzen. Anders als zuletzt fand Chicago aber auch ohne Jimmy Buckets eine Lösung in der Offensive und glänzte mit Vielseitigkeit sowie einem überragenden Pau Gasol.

Der Spanier nahm das Heft gegen Milwaukee gleich von Beginn an in die Hand. Zwar verwandelte Gasol lediglich 4 seiner 14 Würfe aus dem Feld, dafür legte er aber mit 12 Punkten, 17 Rebounds und 13 Assists ein bärenstarkes Triple-Double auf, das er mit 5 Blocks garnierte. Generell machte Chicago die Zone geschickt zu und schickte den Spalding gleich elf Mal an den Absender zurück.

So fanden die Bucks nie richtig ins Spiel und rannten bis zum Schluss einem Rückstand hinterher, den sie sich im ersten Viertel, das mit 25:16 an die Bulls ging, eingehandelt hatten. Obwohl sich Chicago 18 Ballverluste leistete, konnten die Bucks so kein Nutzen daraus ziehen.

Dabei legten mit Giannis Antetokounmpo (12 Punkte, 10 Assists), Jabari Parker (18 Punkte, 11 Rebounds) und Greg Monroe (11 Punkte, 14 Rebounds) gleich drei Bucks ein Double-Double auf. Auf der Gegenseite musste Bulls-Coach Fred Hoiberg noch während des Spiels ansehen, wie auch Aaron Brooks und Bobby Portis das Feld früh mit Verletzungen verließen. Dafür war ein ehemaliger Langzeitverletzter der Topscorer des Spiels. Derrick Rose führte sein Team schließlich mit 22 Punkten (9/18 FG) zum Sieg.

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New Orleans Pelicans (24-38) - Sacramento Kings (25-37) 115:112 (BOXSCORE)

Dante Cunningham gehört nicht wirklich zu den elitären Distanzschützen der Liga. Gerade einmal 39 Dreier hatte der Flügelspieler in dieser Saison vor dem Spiel gegen die Kings verwandelt. Als diese also 35 Sekunden vor Schluss bei zwei Punkten Vorsprung Cunningham an der Dreierlinie freiließen, hatten sie wohl keine allzu große Angst. "Sie riefen: Lasst ihn ruhig werfen, lasst ihn ruhig werfen. Also dachte ich mir, dass ich ihn jetzt auch treffen muss", meinte Cunningham nach dem Spiel.

Cunningham traf ins Schwarze und vollendete schließlich ein bärenstarkes Pelicans-Comeback mit einem perfekten Dreier. New Orleans holte einen 13-Punkte-Rückstand zur Pause bis zum Schluss auf und krönte das Comeback dank Cunningham, der ansonsten 7 Punkte (3/5 FG) und 4 Steals auflegte, schließlich mit dem Sieg.

Zuvor hatten die Fans in New Orleans vor allen Dingen auf zwei Position hochinteressante Duelle gesehen. Dabei entschied Jrue Holiday das Spielmacher-Duell gegen Rajon Rondo (18 Punkte, 10 Assists) mit 20 Punkten, 10 Assists und 4 Steals hauchdünn für sich, während Anthony Davis (31 Punkte, 10 Rebounds) sich ein eindrucksvolles Duell mit DeMarcus Cousins (40 Punkte, 16 Rebounds, 4 Steals) lieferte.

Am Ende waren es aber eben Rondo und Cousins, die in den entscheidenden Szenen nicht die Nerven behielten. Cousins ließ sich 45 Sekunden vor Schluss von Perkins blocken, während Rondo sich anderthalb Minuten vor dem Ende bereits einen folgenschweren Turnover geleistet hatte. So kam Sacramento in den letzten zwei Minuten zu keinem Korberfolg mehr und schenkte den sicher geglaubten Sieg letztlich her.

Golden State Warriors (56-6) - Orlando Magic (27-35) 119:111 (BOXSCORE)

Die wichtigste Frage vor dem Spiel lautete wohl: Wie würden die Warriors im Back-to-Back-Game nach der frustrierenden Niederlage gegen die Lakers, als die Dubs lediglich 4 ihrer 30 Dreier versenkten, wohl reagieren? Die Antwort fand Golden State recht schnell und im Stile eines Champions mit einem Dreierfestival. So ließen sich die Warriors vom gestrigen Abend in keinster Weise beeinflussen und hauten gegen Orlando einfach Dreier um Dreier rein.

16 von 35 Distanzwürfen versenkten die Dubs gegen die Magic und schienen so schon früh für klare Verhältnisse zu sorgen. Zur Halbzeit führte Golden State bereits mit 13 Punkten Vorsprung, vor dem Schlussviertel waren es schon 17. Dann allerdings holte Orlando noch einmal auf und brachte den Champ ins Schwitzen. Der leistete sich viel zu viele Fehler (24 Ballverluste) und schien im zweiten Spiel in Folge an einigen Stellen unkonzentriert.

Eine Minute vor Schluss war Orlando nur noch zwei Punkte zurück. Die Warriors leisteten sich im folgenden Spielzug beinahe wieder den Turnover, doch irgendwie trudelte die Kugel zu Klay Thompson (27 Punkte, 11/23 FG), der diese mit ablaufender Wurfuhr direkt nahm und den irren Eckendreier verwandelte. Im Anschluss klaute Andrew Bogut Gegenspieler Victor Oladipo (19 Punkte, 8 Assists, 9 Rebounds) den Ball und Stephen Curry sorgte im Fastbreak für die Entscheidung. Der amtierende MVP war auch zuvor wieder einmal der überragende Mann im Spiel. Er erzielte seinen 300. Dreier der Saison und kam am Ende auf 41 Punkte (7/13 Dreier) sowie 13 Rebounds.

Mehr Rebounds als der Point Guard sammelte im Spiel lediglich der ebenfalls starke Aaron Gordon, der mit 20 Punkten und 16 Rebounds ein Double-Double auflegte. Damit war Gordon auch zusammen mit Evan Fournier und Brandon Jennings (je 20 Punkte) Magic-Topscorer. Das Trio konnte allerdings letztendlich nicht verhindern, dass die Dubs den 45. Heimsieg in Folge feierten und somit den nächsten überragenden NBA-Rekord aufstellten, der vorher noch den Chicago Bulls gehörte.

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