Head Coach Brad Stevens hatte seine Starting Five auf zwei Positionen umgestellt, was sich zunächst in einer stark verbesserten Dreierquote niederschlug. Schon nach wenigen Minuten hatte sein Team 5 Triples versenkt, wodurch eine erste frühe Führung heraussprang, die bis zur Halbzeit erhalten blieb (57:45).
Allerdings gelang den Hawks ein Comeback im dritten Viertel, an dem auch der starke Dennis Schröder großen Anteil hatte. Nachdem er zuletzt wegen einer Knöchelverletzung pausieren musste, legte der Deutsche einen persönlichen Playoff-Bestwert von 20 Punkten (8/14 FG) auf.
Allerdings wurde seine Leistung von Isaiah Thomas in den Schatten gestellt. Bostons Guard erzielte mit 42 Punkten (12/24 FG) ein neues Career High (Playoffs und Regular Season) und verhalf seinem Team damit zum wichtigen Sieg. Unterstützt wurde er von Evan Turner (17 Punkte, 7 Assists).
Für die Hawks überzeugten neben Schröder auch Jeff Teague (23 Punkte, 5 Assists) und Kent Bazemore (20 Punkte).
Die Reaktionen:
Isaiah Thomas (Celtics): "Wir haben jede Menge Selbstvertrauen. Wir wissen, dass wir diese Serie gewinnen können. Am Sonntag folgt der nächste Schritt."
...zu den Gründen seiner Leistungssteigerung: "Meine Mitspieler und der Coach haben an mich geglaubt und mir den Ball überlassen. Und in den letzten Tagen haben mir viele Leute geschrieben, wie Allen Iverson oder Jamal Crawford. Das hat mich motiviert."
Kyle Korver (Hawks): "Sie haben gerade am Anfang einen Haufen Würfe getroffen, die sie in den ersten beiden Spielen nicht getroffen haben. Das hat uns aus dem Konzept gebracht."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Bei den Celtics startete als Ersatz für Bradley zuletzt Smart, doch der war nun auch angeschlagen und saß vorerst auf der Bank. Daher rutschte Turner in die Starting Five neben Thomas, Crowder, Johnson und Jerebko. Auf der anderen Seite konnte Coach Budenholzer sein bestes Lineup aufs Feld schicken: Teague, Bazemore, Korver, Millsap und Horford.
1. Viertel: Was für ein Start der Hausherren, die schon nach 4 Minuten 4 Dreier versenkt hatten (15:6). Die Hawks schienen von dem hohen Tempo überrascht zu sein und brauchten eine Auszeit, ehe sie dank Teague und Bazemore im Spiel ankamen. Boston blieb allerdings gifitg und erzwang Turnover. Einer davon mündete in einem Ein-Mann-Fastbreak Crowders, der von Teague unschön abgeräumt wurde - die Atmosphäre wurde nochmals intensiver (22:14). Dann geriet Schröder mit Thomas aneinander - für beide gab's ein "T". 37:20.
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2. Viertel: Nach einem umstrittenen Pfiff kassierte Korver sein drittes Foul - blieb aber vorerst auf dem Feld. Die Celtics-Offense kühlte sich derweil erstmals ab, doch die Kobolde blieben dank starker Defense in Front (42:27). Ein Anklebreaker von Turner gegen Teague mit anschließendem Treffer aus der Halbdistanz ließ den Lautstärke-Pegel wieder steigen, doch Drives von Bazemore und Teague hielten die Hawks im Spiel (49:39). Den Schlusspunkt hinter eine spektakuläre erste Halbzeit setzte Thomas mit perfektem Alley-Oop-Pass auf Johnson: 57:45.
3. Viertel: Ein schwieriger Dreier von Thomas war Mittelpunkt eines 7:0-Runs, mit dem die Celtics die zweite Halbzeit einläuteten. Nach einer Auszeit antworteten die Gäste aber mit einem 12:0-Lauf ihrerseits, der vor allem auf die Kappe von Teague und Korver ging. Anschließend gab es ein wildes Auf und Ab und wenig Setplay, wovon die Celtics und vor allem Thomas mit seinen Dreiern mehr profitierten (73:61). Die letzten vier Minuten des Durchgangs gehörten aber wieder den Hawks, die die immer löchriger werdende Zone Bostons attackierten: 80:78.
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4. Viertel: Schröder sorgte mit einem starken Drive für die erste Hawks-Führung seit langer Zeit (84:85). Anschließend hagelte es Dreier und And-Ones auf beiden Seiten, ehe Turner am Brett auf 104:98 stellte. Auf der anderen Seite sorgte Smart mit einem starken Block gegen Horford für Ekstase. Auch danach stimmte die Celtics-Defense wieder und holte mehrere Ballgewinne. Vorne traf Thomas den nächsten wilden Dreier (108:101) - die Vorentscheidung! Denn Atlantas Offensive brachte nicht mehr viel zu Stande, sodass es wieder Thomas (wer sonst?) war, der das Spiel von der Freiwurflinie nach Hause brachte!
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Der Star des Spiels: Isaiah Thomas. Was für eine Show des Wirbelwinds. In der ersten Halbzeit nahm er noch zweifelhafte Würfe mit entsprechender Quote, ließ sich davon aber nicht aus dem Konzept bringen. Im Gegenteil: Nach dem Pausentee gelang ihm fast alles, womit er ein Hawks-Comeback zunichte machte. Er traf von draußen (5 Dreier), attackierte erfolgreich den Korb und zog viele Fouls (13/15 FT).
Der Flop des Spiels: Paul Millsap. In der Offensive tauchte er nahezu unter (8 Punkte, 3/9 FG), zudem beging er 40 Sekunden vor Schluss den entscheidenden Turnover. Auch defensiv hatte er zunächst Probleme mit dem verbesserten Shooting auf den großen Positionen der Celtics.
Das fiel auf:
- Neben der verletzungsbedingten Umstellung auf der Zwei nahm Celtics-Coach Brad Stevens eine weitere Änderung vor: Jonas Jerebko ersetzte Jared Sullinger im Frontcourt. Das zuletzt schwache Spacing seines Teams gewann an Qualität, da jeder Spieler auf dem Parkett Gefahr von draußen ausstrahlte. Millsap und Horford konnten dadurch nicht so einfach ihr Zerstörungswerk in der Zone verrichten, was wiederum Isaiah Thomas und seinen Drives in die Karten spielte.
- Davon profitierte natürlich auch das Ball Movement Bostons. Der Ball rotierte deutlich schneller als noch in Atlanta durch die eigenen Reihen, einzig Thomas (4/15 FG in der ersten Halbzeit) verfiel hin und wieder in den Rambo-Modus und entschied sich dann für einen Korbleger gegen drei Leute anstatt für einen einfachen Kickout-Pass. Trotzdem hatte sein Team nach zwei Vierteln schon fast genau so viele Assists gespielt (14) wie im gesamten zweiten Spiel der Serie (16).
- Nachdem Dennis Schröder zweimal mit Thomas aneinander geriet, war er im TD Garden der Staatsfeind Nummer eins und wurde bei jeder Aktion ausgebuht. Der Deutsche reagierte mit ein paar übermotivierten Aktionen (schnelle Dreier, Turnovers nach "Kopf durch die Wand"-Drives), fing sich aber schnell wieder und sorgte mit 10 Punkten in der ersten Halbzeit dafür, dass Atlanta in Reichweite blieb.
- Das Comeback im dritten Viertel gelang den Hawks vor allem durch erfolgreiche Drives in die Zone. Dabei profitierten Teague und auch der stark aufspielende Schröder davon, dass Budenholzer in dieser Phase im Frontcourt gute Werfer aufstellte, die sich rund um die Dreierlinie platzierten. Es gab Offensiv-Sequenzen, in denen die Zone samt naher Umgebung komplett unbesetzt war, wodurch die Verteidiger weite Wege hatten. An diesem Offensiv-Konzept der Hawks haben sich schon viele Teams die Zähne ausgebissen.