Die Los Angeles Clippers sind mit einer starken Leistung in die Playoffs gestartet. Sie gewannen gegen die Portland Trail Blazers mit 115:95. Blake Griffin beseitigt alle Zweifel an seiner Form und harmoniert prächtig mit Chris Paul. Damian Lillard vermisst seinen Backcourt-Partner.
nbaNachdem er zum Ende der regulären Saison etwas eingerostet wirkte, präsentierte sich Blake Griffin zum Playoff-Auftakt in Bestform. Er erzielte nicht nur 19 Punkte und 6 Rebounds, sondern ließ es auch mehrmals spektakulär krachen und verteilte obendrein 6 Assists.
Ein ebenfalls starkes Spiel lieferte Chris Paul ab, der mit 28 Punkten und 11 Assists auf ein Double-Double kam. DeAndre Jordan (18 Punkte, 12 Rebounds) gelang ebenfalls ein solches. Für die Blazers legte Damian Lillard 21 Punkte und 8 Assists auf, er erhielt aber zu wenig Unterstützung. Besonders C.J. McCollum (9 Punkte) blieb unter seinen Möglichkeiten.
Die Reaktionen:
DeAndre Jordan (Clippers, zur Vorstellung Griffins): "Er war großartig heute. Dominant in der Zone, dominant im Abschluss, spektakulär. Wenn er so spielt, sind wir mit ihm ein noch viel besseres Team."
Damian Lillard (Blazers): "Sie haben sehr stark verteidigt. Vor allem das Pick'n'Roll. Obwohl wir darauf vorbereitet waren, konnten wir da nicht mit umgehen. Das muss sich ändern."
...zum Grund der Niederlage: "Wir haben nicht gescort. Ganz einfach."
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Vor dem Tip-Off: Bei den Clippers stand dem Einsatz vom zuletzt angeschlagenen J.J. Redick nichts im Wege. Er startete zusammen mit Paul, Mbah a Moute, Griffin und Jordan. Sie bekamen es mit Lillard, McCollum, Harkless, Aminu sowie Plumlee zu tun.
1. Viertel: Beide Teams fackelten nicht lange und hielten munter drauf (9:9). Das erste dicke Ausrufezeichen setzte dann nach knapp 5 Minuten Blake Griffin mit einem And-One-Dunk. Das soweit zu den Befürchtungen, er sei eingerostet. Die Blazers waren davon aber weniger beeindruckt und konnten sich zunächst auf ihren Distanzwurf verlassen. Mit der Betonung auf "zunächst" - denn die Clippers nutzten eine kleine Durstrecke der Gäste für ein erstes Punkte-Polster: 26:21.
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2. Viertel: Aminu (von draußen) und Plumlee (am Brett) glichen das Spiel mit 5 schnellen Punkten aus (35:35), kurze Zeit später sorgte Lillard mit einem Dreier für die erste Gäste-Führung. Die Offensive der Clippers strauchelte erstmals, wodurch sich Chris Paul berufen fühlte und mehrfach aus dem Post punktete. Kurz vor dem Pausentee gerieten nach einem Jump Ball Jordan und Lillard aneinander, was die Atmosphäre etwas aufheizte. Die Clips nutzten diese Welle für einen 8:0-Run zum 50:42.
3. Viertel: Nach zähem Beginn war es wieder Griffin, der mit einem Dunk über Plumlee die Zuschauer zurückholte. Auf der anderen Seite traf Portland fast 4 Minuten nichts aus dem Feld, sodass die Führung der Clips langsam anwuchs. Der nächste Dunk von Griffin nach Zuckerpass von Paul sorgte für eine 65:48-Führung. Portland hatte zu diesem Zeitpunkt etwas den Faden verloren und war auf Einzelaktionen von Lillard angewiesen, dessen Moral nach einem spektakulären Jordan-Block aber auch bröckelte: 81:66.
4. Viertel: Die Clips spielten in den Schlussminuten locker ihren Stiefel runter und ließen nichts mehr anbrennen. Austin Rivers und Jamal Crawford sorgten für Feuerkraft von der Bank und hielten den Vorsprung am Leben. Den letzten wirklichen Aufreger gab's 5 Minuten vor Schluss, als Harkless den durch die Zone fliegenden Griffin zu Boden beförderte und über ein mögliches Flagrant Foul diskutiert wurde. Am Ende war alles halb so schlimm und der Rest lockeres Showlaufen.
Los Angeles Clippers vs. Portland Trail Blazers: Hier geht's zum BOXSCORE
Der Star des Spiels:Blake Griffin. Wer wirklich geglaubt hat, die Clips wären ohne ihn besser dran, sieht sich nach diesem Auftritt eines Besseren belehrt. Griffins Präsenz in der Zone war beeindruckend, seine Entschlossenheit im Abschluss ebenso. Dazu sorgte er mit mehreren spektakulären Dunks dafür, dass die - ansonsten eher zurückhaltenden - Zuschauer aufwachten.
Der Flop des Spiels:C.J. McCollum. Er war heute nicht der gefürchtete Sidekick von Damian Lillard. McCollum übernahm weniger Verantwortung als sonst, und die Aktionen, die er hatte, gelangen ihm nicht. Sein Pick'n'Roll wurde ihm von einer starken Clips-Defense genommen, was ihn aus dem Konzept brachte. Die Blazers brauchen mehr als 9 Punkte (3/11 FG) und 3 Assists von ihm.
Das fiel auf:
- Wie gewohnt starteten die Clips mit einigen Plays für Redick, der durch Pindowns auch gleich seinen Rhythmus fand. Danach war allerdings Griffin-Zeit. Der Power Forward wurde immer wieder von CP3 in Szene gesetzt und wütete erfolgreich im Lowpost. Aminu oder Plumlee hatten dem nichts entgegenzusetzen - 10 Punkte und 4 Rebounds hatte er nach dem ersten Viertel schon auf dem Konto. Es hatte den Anschein, als wolle er die Diskussion um seine Form schon im Keim ersticken.
- Das Pick'n'Roll mit McCollum als Ballhandler wurde von L.A. oft getrappt, teilweise auch geswitcht. Diese Taktik fruchtete auch, denn der MIP-Anwärter spielte überhastete Pässe oder musste schwierige Würfe nehmen (3 TO, 3/8 FG zur Halbzeit). Gegen Lillard griffen die Hausherren jedoch nicht auf dieses Mittel zurück. Sie verließen sich wohl auf die starke individuelle Verteidigung von Paul gegen Dame.
- Portland verlor im dritten Viertel den Faden und lief kaum noch strukturierte Angriffe. Vieles lief auf Isolationen Lillards hinaus, der aber stark verteidigt wurde. Und war der Ball mal nicht in seiner Hand, wussten seine Kollegen nicht viel mit diesem anzufangen und dribbelten oftmals unproduktiv auf der Stelle, bis die Zeit knapp wurde und ein Notwurf her musste. Coach Stotts benötigte zwei Auszeiten, um seine Jungs wieder auf den rechten Pfad zu leiten - doch da hatten sich die Clips schon abgesetzt.
- Das Pick'n'Roll von Paul/Griffin war eine Macht. Vor allem, wenn auch noch Jordan auf dem Feld stand und Griffin deshalb von einem kleineren Forward verteidigt wurde, entstanden aus nahezu jedem Play gefährliche Situationen. Lillard konnte nicht unter dem Blocksteller durchtauchen, da CP3 auch von außen traf. Beim Versuch, oben rum zu kommen, blieb er aber hängen, sodass es regelmäßig zu einer Zwei-gegen-Eins-Situation in der Zone kam. Der Rest war dann Formsache, da auch die Helpside-Rotation der Blazers nicht stimmte.
- Vor dem Start der Serie hatte Terry Stotts noch angekündigt, dass Hack-a-Jordan "definitiv" stattfinden werde - es dauerte aber bis 5 Minuten vor dem Ende, ehe Chris Kaman den Freiwurfmuffel absichtlich an die Linie schickte. Jordan machte seinem Ruf zwar alle Ehre und setzte beide Würfe auf den Ring, doch da stand es schon 98:79.