Es schien lange Zeit, als fehlte Atlanta ein wenig der Glaube daran, diese Partie gewinnen zu können. Dabei waren die Hawks die meiste Zeit lediglich rund 10 Punkte hinten. Dann zog der beste Spieler seines Teams Atlanta mit: Dennis Schröder.
Der Backup-Point Guard zeigte ein fantastisches Spiel und legte mit 27 Punkten (10/20 FG) ein neues Career High auf (Alle Punkte im Video!). Er spielte gute Defense gegen Kyrie Irving und Matthew Dellavedova, dazu sammelte der Braunschweiger 3 Rebounds und 6 Assists. Auch seine 5 getroffenen Dreier sind ein neuer Karriere-Bestwert.
James übernahm das Spiel in der Schlussphase und hatte am Ende 25 Punkte, 7 Rebounds und 9 Assists auf dem Konto (LeBrons Punkte im Video). Kyrie Irving (21 Punkte, 8 Assists) tauchte zwischenzeitlich lange ab, Kevin Love (17 Punkte, 11 Rebounds) fand erst spät seinen Wurf (4/17 FG) und verletzte sich im Schlussviertel.
LeBron hat nun 120 Playoff-Siege auf dem Konto und zieht damit an Michael Jordan (119) vorbei. Spiel 2 findet in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag ebenfalls in Cleveland statt.
Die Reaktionen:
Dennis Schröder (Hawks): "Ich denke, wir haben an beiden Seiten des Feldes gut dagegen gehalten und in der Offense den Ball gut bewegt. Das müssen wir gegen Cleveland tun. Wenn wir in der ersten Hälfte ein paar mehr Würfe treffen, ist es ein ganz anderes Spiel."
Mike Budenholzer (Coach Hawks): "Dennis hatte ein starkes Spiel für uns, aber insgesamt können wir noch besser spielen. Am Ende konnte wir ein paar Rebounds nicht sichern, aber wir haben in diesem ersten Spiel viel gelernt und werden uns sowohl in der Defense als auch in der Offense verbessern."
LeBron James (Cavs): "Wir haben alles gebraucht. Unser Spiel war nicht besser als Ok. Ich denke nicht, dass wir an unser normales Level herangekommen sind. Im ersten Spiel ist es immer ein Abtasten und sich in die Serie hineinfühlen."
Kent Bazemore (Hawks): "Wir sind stolz darauf, dass wir uns selbst die Chacne gegeben haben, hier zu gewinnen. Es gibt keine Sieger der Herzen, aber du willst deine Energie positiv halten. Wir werden eine weitere Chance bekommen."
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Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Keine Veränderungen im Vergleich zur ersten Runde. Die Cavs starten mit Irving, Smith, James, Thompson und Love. Mike Budenholzer stellt Teague, Korver, Bazemore, Millsap und Horford dagegen.
1. Viertel: Uncle Drew war heiß und ließ die Hawks gleich mal sein Feuer spüren. Bazemore war nach einem Layup und zwei Dreiern in den ersten Minuten der Matchup-Sieger gegen James, während Atlantas Big Men gar nicht ins Spiel kamen. Mit den Big Three auf der Bank ging erst nicht viel bei Cleveland, dann schraubten Smith und Channing Frye den Spielstand nach oben. 30:19 nach zwölf Minuten.
2. Viertel: Auch mit Schröder fanden die Hawks ihren verlorenen Rhythmus nicht wieder. Nach einigen Fehlwürfen traf Dennis aber einen wichtigen Dreier. Apropos: Von dort rauchten die Colts der Cavs (7/14), während Atlanta nach gutem Start gar nichts mehr traf (28 Prozent) und ziemlich einfallslos wirkte. Einzig Offensivrebounds, Ballkontrolle und Schröder hielten die Hawks im Spiel. Richtig: Dennis durfte die Halbzeit für Teague beenden, warf nun selbstbewusst und war Topscorer der Hawks (12 Punkte). Dennoch gingen sie mit einem 41:51-Rückstand in die Kabine.
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3. Viertel: Millsap bekam gleich zum Start den Arm von Smith ins Gesicht, doch er konnte nicht einmal seine beiden Freiwürfe nach dem Flagrant I treffen. Bezeichnend für den Abend des All-Stars. Auch Horford bekleckerte sich nicht mit Ruhm. Sein offener 18-Footer wurde zum Backstein. Auf der Gegenseite sah Love drei Mal in Folge den Spalding durch die Reuse fallen, ein Fastbreak-Jam von LBJ bescherte Cleveland die höchste Führung des Spiels (+16). Aber Schröder war zur Stelle und befeuerte mit seinen Punkten 13 bis 20 einen 16:2-Lauf der Hawks. Nur noch 74:70 zum Ende des dritten Viertels.
4. Viertel: Nächster Dreier für Schröder - bang! Nie traf Dennis mehr als 3 Dreier, da waren es schon 5 und ein neues Playoff Career High. Millsap räumte Love mit seinem furiosen Chasedown-Block ab, anschließend fand Schröder Horford mit dem Lob, der zur ersten Atlanta-Führung des Spiels stopfte. Irving, der lange abgetaucht war, lieferte sich ein kleines Privat-Duell mit Schröder und brachte Cleveland wieder in Front. Zwei kostspielige Schröder-Turnover ermöglichten Cleveland allerdings einen späten 10:0-Run, davon erholte sich Atlanta nicht mehr - auch da LeBron mit starken Plays den Sieg festhielt. 104:03 der Endstand.
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Der Star des Spiels: LeBron James. Der King war überall auf dem Court und spielte zusätzlich zu starke Offense auch starke Defense. 5 Steals sammelte er, während er 25 Punkte, 7 Rebounds und 9 Assists auflegte. In der Crunchtime war er zur Stelle und obwohl er zuvor im Schlussviertel wenig eingebunden war, holte er für sein Team die Kohlen aus dem Feuer. Seine wichtigen Defensive Plays und Körbe besiegelten den Sieg.
Der Flop des Spiels: Kyle Korver. Der Scharfschütze der Hawks war im Prinzip überhaupt nicht auf dem Court. 37 Minuten, 1 verfehlter Wurf, 3 getroffene Freiwürfe, 5 Defensivrebounds und 2 Fouls sind alles, was der Swingman im gesamten Spiel zu Stande brachte.
Das fiel auf:
- LeBron James wird kein Jumpshooter mehr. Der Ex-MVP hatte bei seinen Würfen häufig kein Glück, sowohl vom Elbow als auch vom Perimeter. Deutlich erfolgreicher waren seine Ausflüge in die Zone. Setzte er seinen Körper ein und kam bis in die Paint, fiel fast alles für James. Dennoch kam er nicht ein einziges Mal an die Linie.
- Im ersten Viertel nahm Cavs-Coach Tyronn Lue alle seine drei Stars gleichzeitig vom Feld - das sorgte für einen Bruch in Clevelands Spiel. Doch die Reservisten besannen sich auf ihre Fähigkeiten und spielten nach einer kurzen Unterbrechung soliden Basketball. Im weiteren Verlauf war aber stets einer der Big Three auf dem Parkett.
- Generell war das Ball Movement der Cavs beeindruckend. Zur Pause standen bereits 16 Assists bei 20 Fieldgoals im Spielbogen, während bei den eigentlich teamorientierteren Hawks nur 8 Vorlagen zu finden waren. Vor allem im zweiten Viertel agierte Atlanta einfallslos und nahm teils schlechte und frühe Würfe anstatt die Plays zu laufen und auch den besten Wurf zu warten. Je enger das Spiel aber wurde, desto weniger lief der Spalding durch die Cavs-Reihen.
- Kevin Love fand nicht wirklich ins Spiel. Die Cavs brauchen ihn für das Spacing am Perimeter, dort ließen ihn die Hawks beim Pick-and-Pop lieber offen als den Ballführer. Love konnte das nicht bestrafen. Es war seltsam, dass er nicht einmal zum Korb abrollte, um Selbstbewusstsein zu tanken. Erst im dritten Viertel fing er an zu treffen, doch im vierten Viertel verletzte er erst seine rechte Schulter, dann den linken Knöchel. Es war nicht sein Abend.
- Timofey Mozgov sah nicht eine Minute Spielzeit, stattdessen setzte Lue auf Small Ball, wenn er Love und Thompson runternahm. Channing Frye war der einzige Big Man von der Bank. Das war ein Grund für die Rebound-Überlegenheit der Hawks (48:44).