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Gnadenlos! OKC erlegt desolate Dubs

Kevin Durant war von den Warriors wieder einmal nicht zu stoppen
© getty

Die Titelverteidigung der Golden State Warriors ist erstmals akut gefährdet! In Spiel 3 der Western Conference Finals zeigten die Dubs ihre schlechteste Vorstellung seit langem und wurden von bärenstarken Oklahoma City Thunder nach Strich und Faden vermöbelt. Durch den 133:105-Erfolg gingen Kevin Durant und Co. in der Serie mit 2-1 in Führung.

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Man hätte mit vielem rechnen können, aber wohl nicht damit: Golden State wurde von OKC völlig überrannt und lag bereits zur Pause mit 25 Punkten hinten - einem so großen Halbzeit-Rückstand hatte der Meister seit April 2014 nicht mehr hinterherlaufen müssen. Es war gar ein Rückstand, den noch nie ein Playoff-Team hatte aufholen können und das sollte sich auch in dieser Partie nicht ändern. Im Gegenteil.

Vor allem die OKC-Stars Kevin Durant (33 Punkte, 8 Rebounds) und Russell Westbrook (30, 8 und 12 Assists) sorgten dafür, dass ihr Team den Vorsprung im dritten Viertel sogar noch deutlich ausbauen konnte. Unterstützung bekam das Tandem von allen Seiten, wobei vor allem Andre Roberson (13 Punkte, Serge Ibaka (14), Enes Kanter (10, dazu 11 Rebounds) und Dion Waiters (13) zu gefallen wussten.

Westbrooks Assists im Video!

Golden State dagegen erlebte im Kollektiv einen rabenschwarzen Tag. Die Topscorer waren Stephen Curry (24 Punkte) und Klay Thompson (18), aber auch die Splash Brothers haderten in dieser Partie mit ihrem Wurf und trafen gemeinsam nur fünf ihrer 19 versuchten Dreier. Spiel 4 der Serie findet am Mittwoch um 3 Uhr erneut in Oklahoma City statt - die Warriors müssen nun eine Reaktion zeigen.

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Die Reaktionen:

Russell Westbrook (OKC) über den Tritt von Draymond Green gegen Steven Adams: "So wie ich das sehe, war das schon Absicht. Das ist jetzt zweimal in den letzten beiden Spielen passiert. Man kann nicht einfach dauernd Leuten in ihren Privatbereich treten."

Steven Adams (OKC): "Es ist nicht das erste Mal passiert, Mate. Der Kerl ist ziemlich treffsicher. Es ist aber nicht meine Entscheidung, ob er dafür suspendiert werden sollte. Ich spiele einfach weiter."

Draymond Green (Warriors): "Es ist mir egal, wie es aussah. Ich weiß nicht, wie irgendjemand denken könnte, dass ich das absichtlich gemacht habe."

Steve Kerr (Coach Warriors): "Wir haben heute bekommen, was wir verdient haben. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir uns in Spiel 4 anders präsentieren und eine gute Leistung zeigen werden."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Thunder-Coach Billy Donovan beließ es nach dem Blowout in Spiel 2 bei seiner bewährten Starting Five und begann mit Westbrook, Roberson, Durant, Ibaka und Kanter. Auch die Warriors blieben sich treu und schickten zunächst Curry, Thompson, Barnes, Green und Bogut ins Rennen.

1. Viertel: Vor einer beeindruckenden Kulisse in OKC begann das Spiel hektisch, aber keineswegs schlecht - vielmehr schien die Offense beider Teams von der frenetischen Pace zu profitieren. Nach rund sechs Minuten war Kerr gezwungen, seine erste Auszeit zu nehmen, da Durant und Westbrook OKC eine 21:13-Führung bescherten. Zunächst half das nicht, aber nach der Hereinnahme von Iguodala besserte sich die Offense der Dubs wieder. Nach zwölf Minuten führte OKC mit 34:28.

2. Viertel: Mit einem kuriosen Lineup ohne ihre drei All-Stars glichen die Warriors die Partie nach drei Minuten aus, doch OKC ließ sich nicht beirren und zog dank Russ erneut davon. Dann hatte Green großes Glück, als er Adams mit einem Tritt in dessen "Privatzone" versah und dafür bloß ein Flagrant-1 bekam - das schien OKC aber noch weiter zu beflügeln, die Halbzeit beendete man mit einem 32:7-Run! Gerade Durant war fortan überhaupt nicht mehr zu stoppen. Der Pausenstand? 72:47 für OKC!

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3. Viertel: Die Thunder mussten einen kurzen Schock verkraften, als Durant an der Wade behandelt werden musste, der 2014er MVP kehrte aber schnell zurück und zog schon eine Minute später wieder spektakulär zum Korb. Und so nahmen die Dinge ihren Lauf, OKC blieb im Rausch und führte zwischenzeitlich mit 39 Punkten. Mit 117:80 (kein Tippfehler!) ging es ins letzte Viertel.

4. Viertel: Viel gab es nicht mehr zu berichten - das letzte Viertel war nur noch Garbage Time. Die Warriors-Reserve verhinderte immerhin, dass Spiel 3 zur höchsten Niederlage ihrer Saison wurde. OKC gewann am Ende mit 133:105.

Thunder vs. Warriors: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Kevin Durant. Westbrook lieferte mal wieder fast ein Triple-Double und dennoch war KD noch beeindruckender. Als Scorer eiskalt und höchst effizient (33 Punkte bei 10/15 FG), dazu auch noch mit richtig guter Defense nach Switches gegen Curry und 3 Blocks - Durant auf der 4 war in diesem Spiel tatsächlich der Schlüssel gegen das "Lineup of Death".

Alle Punkte von KD im Video!

Der Flop des Spiels: Barnes und Thompson gaben zwar auch Bewerbungen ab, nach dieser Leistung führte jedoch kein Weg an Draymond Green vorbei. Sein Tritt gegen Adams hätte eine Ejection verdient gehabt und auch sonst zeigte Green vermutlich sein schlechtestes Spiel in dieser Saison. Krass unterlegen am Brett, teilweise vogelwilde Pässe und dann auch noch eine ganz miese Quote (1/9 FG). Wird er auch noch für Spiel 4 suspendiert, könnte es für die Warriors richtig bitter werden.

Das fiel auf:

  • Verkehrte Welt bereits im ersten Viertel: Ein kleines Lineup des Gegners (Durant und Ibaka auf 4 und 5) stellte die Dubs vor große Probleme. Kerr hielt zunächst daran fest, entweder Ezeli, Bogut oder Varejao auf dem Court zu haben, obwohl alle seine Center in Transition regelmäßig alt aussahen. Gerade Westbrook und Waiters (als Playmaker!) rannten ihnen im Fastbreak immer wieder davon. Bis zur Pause erzielte OKC bereits 22 Fastbreak-Punkte. das war ein Rekord für die Thunder in diesen Playoffs - und zwar für gesamte Spiele!

  • Offensiv schwächelte Golden State ebenfalls. Die Thunder verteidigten gut, dennoch bekamen die Warriors mit ihrem Ball-Movement eigentlich die Looks, die sie haben wollten - es fehlte nur an Präzision. Gerade Thompson, Curry und Green ließen diverse gute Möglichkeiten liegen. Die Reaktion darauf war ebenfalls keine gute - im zweiten Viertel warfen die Dubs ihre Strategie über Bord und überstürzten ihre Abschlüsse, was noch schlechter funktionierte.
  • Nach dem Green-Foul brach der Meister endgültig ein und traf in den letzten 8 Minuten vor der Pause nur 2/23 aus dem Feld! Anders als OKC, das eine sehr gute Offensiv-Balance hatte und den Großteil seiner Punkte in Korbnähe oder an der Freiwurflinie (23/25 FT in Halbzeit eins) machte, attackierten die Dubs kaum mal mit richtigem Elan. In Halbzeit eins gingen sie bloß viermal an die Freiwurflinie.
  • Auch wenn sich das nach der Pause etwas änderte, war die Messe spätestens im dritten Viertel gelesen. OKC spielte sich in einen derartigen Rausch, dass selbst Roberson zum Scharfschützen wurde (3/4 3FG). Kerr lachte auf der Bank teilweise nur noch sarkastisch vor sich hin - er erkannte, dass an diesem Tag rein garnichts für sein Team zu holen war.

Der Spielplan im Überblick

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