Wow! Dieses packende Playoff-Spiel hatte ein würdiges Finale verdient - und es bekam ein würdiges Finale. Über 48 Minuten schenkten sich die Teams nichts und auch ein schwacher Start der Spurs war schnell vergessen.
Während beide Teams von Downtown so ihre Probleme hatten (26 Prozent), trafen die Thunder besser aus dem Feld. Da sich OKC aber satte 18 Ballverluste leistete, half auch die im Vergleich zu Spiel 1 verbesserte Defense nicht, um San Antonio auf Abstand zu halten.
LaMarcus Aldridge zeigte eine Gala im Post und legte 41 Punkte (15/21 FG) und 8 Rebounds auf. Unterstützung bekam er von Kawhi Leonard (14 Punkte, 7 Rebounds, 3 Assists, 2 Steals, 2 Blocks) sowie von Manu Ginobili (11 Punkte).
Auf Seiten der Thunder waren es wie gewohnt Russell Westbrook (29 Punkte, 7 Rebounds, 10 Assists) und Kevin Durant (28 Punkte, 7 Rebounds, 4 Assists), die ihr Team trugen. Ebenfalls erwähnenswert ist das starke Double Double von Steven Adams (12 Punkte, 17 Rebounds).
Die Highlights von Westbrook im Video
Spiel 3 findet in der Nacht von Freitag auf Samstag statt. Dafür reisen beide Mannschaften nach Oklahoma City.
Die Reaktionen:
Dion Waiters (OKC) über die letzte Minute: "Ich bin mitten im Spiel, da weiß ich wirklich nicht, was abgeht. Das einzige was mich interessiert hat war es, den Ball ins Spiel zu bringen und dann hoffentlich ein Foul zu bekommen, aber es waren verrückte letzte 13 Sekunden. Wir haben es geschafft, und etwas anderes interessiert mich nicht."
Kevin Durant (OKC): "Wir haben es von Beginn an geschafft, es ihnen schwer zu machen. Der erste Wurf ging nicht rein und das war nach dem letzten Spiel ein Schritt in die richtige Richtung. Wir müssen es ihnen einfach jedes Mal schwer machen."
LaMarcus Aldridge (Spurs) über seine 41 Punkte: "Es fühlt sich schrecklich an, wie eine Verschwendung. Mir ging es nie darum, viele Punkte zu sammeln und trotzdem zu verlieren. Mir geht es nur um den Sieg. Es tut weh, auf diese Weise zu verlieren."
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Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Die gleichen zehn Spieler wie in Spiel 1 betraten den Court. Für San Antonio waren das Parker, Green, Leonard, Aldridge und Duncan. Auf der Gegenseite begannen Westbrook, Roberson, Durant, Ibaka und Adams.
1. Viertel: San Antonio war zu Beginn völlig von der Rolle und verlegte die ersten einfachen Würfe. Westbrook und Durant drückten früh auf die Tube und führten OKC zu einer 10-Punkte-Führung. Gregg Popovich reagierte und setzte bis auf Aldridge alle seine Starter auf die Bank, doch das brachte nicht viel. Westbrook war nicht zu stoppen und hatte schnell 12 Punkte auf dem Konto. Die Spurs fanden langsam ihren Rhythmus, vor allem LMA hielt die Gastgeber im Spiel. 29:21 die Thunder-Führung nach dem ersten Viertel.
2. Viertel: Mehrere Ballverluste von Oklahoma City ermöglichten den Spurs, das Spiel wieder offen zu gestalten. Aldridge ließ zudem einfach nicht nach und traf einen Wurf nach dem anderen. Auch Leonard fand nun den Groove, während bei den Thunder kaum noch etwas fallen wollte. Der Vorsprung war dahin, doch dank Russ und KD, die nach kurzer Pause wieder aufdrehten, führte Oklahoma City zur Halbzeit mit 56:53.
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3. Viertel: Nach einer schwachen Vorstellung in der ersten Hälfte hatte Ibaka einiges gutzumachen und sorgte mit 8 schnellen Punkten dafür, dass die Fans von Oklahoma City die ersten Minuten aus dem Gedächtnis streichen konnten. Dennoch war das Passing der Thunder ausbaufähig. Unterdessen schaltete sich Parker in die Spurs-Offensive ein, den Löwenanteil besorgte aber weiterhin LaMarcus Aldridge. Nach 7 Westbrook-Punkten in Serie hatte sich OKC wieder zweistellig abgesetzt, doch als der Point Guard auf der Bank war, kämpfte sich San Antonio mit kollektivem Einsatz wieder ran. 77:76 Thunder.
4. Viertel: Durant traf zwei Jumper, doch dank zweier Dreier vom bisher offensiv blassen Green blieb San Antonio dran. Dann explodierte die Menge, als sich Aldridge zwei Mal im Post durchsetzte und nach einem Wahnsinns-Assist von Parker auch noch eine Dreier traf. Einen Durant-Floater, einige Freiwürfe und Auszeiten später hatte OKC mit einem Punkt Vorsprung und 13 Sekunden auf der Uhr Einwurf im Frontcourt. Einwerfer Dion Waiters verschaffte sich illegal Platz gegen Ginobili, doch seinen Pass riss Green ohnehin Durant aus den Händen und ermöglichte den Spurs so einen letzten Angriff. Mills und Ginobili hatten Angst vor Adams und verweigerten den Layup-Versuch, stattdessen kam Mills aus der Ecke zu einem Dreier, der aber zu kurz war. Im anschließenden Bodenkampf um den Ball tickte die Uhr herunter und die Thunder konnten einen äußerst glücklichen 98:97-Sieg feiern.
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Der Star des Spiels: Kevin Durant. Sicher, Russell Westbrook hatte mal wieder beeindruckendere Zahlen vorzuweisen, doch KDs Plays im vierten Viertel und vor allem in der Crunchtime waren es die OKC überhaupt in die Position zum siegen brachten. Zuvor drohte das Momentum auf die Seite der Spurs zu kippen. Hatte darüber hinaus trotz Elite-Verteidiger Leonard die beste Wurfquote der Thunder (11/19 FG). Er beendete das Spiel mit 28 Punkten, 7 Rebounds und 4 Assists.
Der Flop des Spiels: Tim Duncan. Boxte zwar mehrfach gut gegen Adams aus - doch das war es dann auch schon mit den Leistungen des 40-Jährigen. Strahlte offensiv keine Gefahr aus und verlegte auch für ihn normalerweise machbare Würfe am Korb (1/8 FG). Kam kaum an den Perimeter zum Pick-and-Roll, ließ Westbrook im Fastbreak zweimal an sich vorbeilaufen und machte auch sonst einen eher müden Eindruck.
Das fiel auf:
- Leonard verteidigte wie in Spiel 1 gegen Westbrook, hin und wieder half Green aus. Auf der Gegenseite versuchte Billy Donovan, Parker mit der Länge von Roberson einzuschränken. Westbrook übernahm dafür die Bewachung von Green.
- Im ersten Spiel hatten die Thunder enorme Probleme mit dem Pick-and-Roll der Spurs, in dieser Hinsicht zeigte sich OKC deutlich verbessert. Dieses Mal waren es vor allem clevere Cuts, die Oklahoma City weh taten.
- Das hohe Tempo ist oft ein Vorteil des Thunder-Spiels, doch manchmal wird es auch zum Nachteil. Schon in der ersten Häfte produzierten die Gäste 11 Ballverluste, einige davon in aussichtsreichen Transition-Situationen. Bei dem schwachen Start von San Antonio hätten sich OKC ohne die Ballverluste bereits eine komfortable 20-Punkte-Führung erspielen können.
- Als Aldridge heiß gelaufen war, ging im dritten Viertel fast jeder Angriff der Spurs über ihn im Post. Dort entschied LMA, ob er selbst den Abschluss suchen sollte oder ob er einen der anderen Spieler bediente. Dabei traf der Big Man gute Entscheidungen und reagierte auch souverän auf die zwischenzeitlichen Double Teams der Thunder.
- Westbrook hatte mit Leonard den besten Kettenhund der Liga an seinen Fersen, daher versuchte OKC oft, durch mehrere Pick-and-Rolls einen Switch der Spurs-Defense zu provozieren. Hatte Russ das Mismatch gegen Aldridge, Diaw, Duncan, Parker oder West, ging es äußerst selten gut für San Antonio aus.
- Ende des dritten Viertels mussten die erfahrenen Ersatzspieler Nick Collison und Nazr Mohammed einen Westbrook mit Puls 180 davon abhalten, direkt nach seiner Auswechslung wieder ins Spiel zurückzukehren. Allerdings war die Bilanz wirklich erschreckend, wenn Westbrook auf der Bank saß. Mit ihm standen die Thunder bei +10, ohne ihn bei -10.