NBA

James führt Cavs in die Finals

Von Martin Gödderz
LeBron James legte 33 Punkte in Spiel 6 auf. Persönlicher Rekord in diesen Playoffs
© getty

LeBron James zieht zum sechsten Mal in Folge in die NBA Finals ein. In Spiel 6 gegen die Toronto Raptors war der 31-Jährige der überragende Mann auf dem Feld und führte seine Cleveland Cavaliers gemeinsam mit Kyrie Irving zu einem überdeutlichen 113:87-Sieg. Die Kanadier hatten gegen den Dreierregen der Cavs nichts entgegenzusetzen und blieben letztlich chancenlos.

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Das sechste Spiel der Eastern Conference Finals entwickelte sich relativ schnell zu einer Machtdemonstration der Cavaliers, die vom Start weg heiß liefen, schon schnell keinerlei Zweifel am Sieger aufkommen ließen und so zum zweiten Mal in Folge in die NBA Finals einziehen.

Angetrieben von einem bärenstarken LeBron James, der mit 33 Punkten (13/22 FG) einen persönlichen Bestwert in den diesjährigen Playoffs auflegte und zudem 11 Rebounds sowie 6 Assists auflegte, brachte Cleveland ein grandioses Spiel aufs Parkett. Bei den Toronto Raptors hielt vor allen Dingen Kyle Lowry lange Zeit dagegen. Der Point Guard war mit 35 Punkten (11/22 FG) am Ende Topscorer des Spiels.

Während James allerdings die Hilfe vom ebenfalls überragenden Kyrie Irving (30 Punkte, 9 Assists), Kevin Love (20 Punkte, 12 Rebounds) und J.R. Smith (15 Punkte, 5/8 Dreier) erhielt, legte bei den Raptors lediglich DeMar DeRozan mit 20 Zählern (9/18 FG) zweistellige Punktewerte auf.

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Die Reaktionen:

Tyronn Lue (Trainer Cavaliers): "Wir brauchten LeBron gerade am Anfang, damit er den Ton angibt. Und genau das hat er getan. Er ist ein großartiger Spieler, ein erwiesener Gewinner."

Kyle Lowry (Raptors): "Natürlich werden wird später zurückblicken und sehen, dass wir bis hierher eine großartige Leistung gebracht haben. Aber momentan bin ich einfach nur enttäuscht."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Auf den Rängen formten die Fans mit ihren Shirts die kanadische Flagge und sahen in den Startformationen bekannte Gesichter. Beide Teams mit unveränderter Starting Five. Die Cavs also mit Irving, Smith, James, Love und Thompson, bei Toronto Lowry, DeRozan, Carroll, Scola und Biyombo in der Startformation.

1. Viertel: Die Cavs starteten stark. James verwandelte gleich seine ersten vier Versuche aus dem Feld, darunter zwei Dreier, so dass Cleveland zur Hälfte des Viertels mit 20:10 führte, ehe sich die Raptors mit einem 6:0-Run zurückkämpften. Dann traf Biyombo beim Layupversuch Love mit dem Ellenbogen im Gesicht und erhielt ein etwas fragwürdiges Flagrant Foul gegen sich. Toronto tat sich im Anschluss vor allem defensiv schwer. Die Cavaliers führten bei Ertönen der Sirene mit 32:25.

2. Viertel: Gleich zu Beginn gerieten Jefferson und Valanciunas aneinander. Nach der folgenden Rudelbildung entschieden die Referees auf Technicals für beide Streithähne sowie für Patterson. Danach ging es mit etlichen Fouls weiter. Das Viertel schien schier ewig zu dauern, ehe James mit einem Eckendreier und einem Baseline Dunk wieder für Action sorgte und die Cavs mit elf Punkten in Front brachte. Die Cavs liefen vor allem aus der Distanz heiß, folglich sorgte Love auch per Dreier für den 55:41-Halbzeitstand.

3. Viertel: Cleveland kam gleich wieder stark aus der Kabine und verwandelte die drei ersten Wurfversuche. Irgendwann wirkten die Raptors ratlos. Jedes Broken-Play, jeder noch so schwierige Layup fiel bei den Cavs. Zudem kühlte Cleveland einfach nicht aus der Distanz ab. Als Smith und Love hintereinander ihre Dreier trafen und James einen weiteren Baseline Dunk zum 80:59 durch die Reuse donnerte, war es schließlich ganz still in der Halle, ehe Lowry gegen Ende richtig aufdrehte, die Raptors auf 86:74 heranbrachte und den wieder lauter werdenden Fans Hoffnung machte.

4. Viertel: Angetrieben vom Publikum kamen die Raptors mit Schwung ins Schlusssviertel und arbeiteten sich auf einen einstelligen Vorsprung heran, ehe James wieder übernahm. Fast jeden Punkt machte der King selbst oder bereitete ihn vor. Die Cavs ließen nicht locker und als Smith und Irving sechs Minuten vor Schluss zwei schwierige Distanzwürfe zum 102:81 verwandelten, sah man in den Gesichtern der Raptors, dass dieses Spiel entschieden war. Zwei Minuten vor Schluss wurden Lowry und DeRozan ausgewechselt, erhielten eine Standing Ovation sowie Umarmungen von Mitspielern und Gegner. Am Ende hieß es 113:87 für die Cavs.

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Der Star des Spiels: LeBron James. Im bis dato wichtigsten Spiel der Cavs in diesen Playoffs zeigte James seine beste Leistung. Die nicht gerade schlechten Zahlen reichen dabei nicht einmal aus, um die überragende Leistung des Forwards zu beschreiben. Der 31-Jährige war überall zu finden und strahlte eine unglaubliche Energie aus. Er gestaltete ununterbrochen freie Würfe für seine Kollegen, warf sich in Rebounds, übernahm in der Defensive beinahe jeden Spieler der Raptors und sammelte 3 Blocks. Abgesehen von den 3 Ballverlusten ein nahezu perfektes Spiel.

Der Flop des Spiels: Bismack Biyombo. Schon früh im Spiel erhielt der Center ein zweifelhaftes Flagrant Foul gegen sich gepfiffen. Das schien ihn dauerhaft zu beschäftigen. Biyombo schaffte es dieses Mal nicht, die nötige Energie aufs Feld zu bringen, war defensiv nicht so präsent wie sonst und blieb am Ende bei 4 Punkten und 9 Rebounds.

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Das fiel auf:

  • Die Cavaliers waren den Raptors an diesem Abend in beinahe allen Belangen überlegen. Es wurde an mehreren Stellen deutlich, dass Cleveland einfach über etwas mehr Talent im Team verfügt als der Kontrahent aus Kanada. Während Lowry und DeRozan händeringend nach Unterstützung in der Offensive suchten, glänzten die Cavs mit Flexiblität und Vielseitigkeit an beiden Enden des Feldes.
  • Vor allem jenseits der Dreierlinie spielte sich ein ungleiches Duell ab. Wie schon so oft in diesen Playoffs liefen die Cavs von Beginn an heiß aus der Distanz und trafen zur Halbzeit beeindruckende 10 ihrer 15 Dreier, während Toronto bei zwölf Versuchen nur zweimal erfolgreich war. Gerade die größeren Spieler um James, Love und Frye erhielten dabei zu viel Platz bei ihren Dreierversuchen. Den erhielten Patterson oder Scola auch. Der Unterschied: Sie trafen einfach nicht.
  • Die Raptors hatten es in der Serie eigentlich gut verstanden, die Gefahr der Cavs am Perimeter einzudämmen, doch dieses Mal schienen sie fast immer einen kleinen Schritt zu spät. Das lag auch an der glänzenden Courtvision von Irving und James, die immer wieder Lücken in der Defensive fanden und ihre Kollegen glänzend in Szene setzten. Am Ende standen die Cavs so bei bärenstarken 54,8 Prozent von jenseits der Dreierlinie.
  • Die Cavs agierten wesentlich effektiver im Fastbreak. Zwar leisteten sich beide Teams beinahe gleich viele Turnover, doch Cleveland nutzte die Fehler des Gegners wesentlich besser aus und kam viel leichter zu schnellen Punkten. So machten die Cavs 17 Punkte im Schnellangriff, die Raptors nur 5.

Der Spielplan im Überblick

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