Nach seinen 41 Punkten in Spiel 5 legte LeBron James mindestens genauso stark nach. Mit seinen aggressiven Drives stellte der King die Warriors immer wieder vor enorme Probleme und erzielte schließlich erneut 41 Zähler (16/27 FG). Damit ist LeBron erst der fünfte Spieler in der NBA-Historie, der in den Finals in zwei Spielen in Folge mindestens 40 Punkte erzielte.
Doch damit nicht genug. James setzte auch seine Mitspieler sehr gut ein (11 Assists) und überzeugte in der Defense mit 8 Rebounds, 4 Steals sowie 3 Blocks. Unterstützung bekam er vor allem von Kyrie Irving (23 Punkte) und Tristan Thompson, der mit 15 Punkten und 16 Rebounds ein starkes Double-Double auflegte.
Ausraster! Curry wirft Mundschutz auf Fan
Auf Seiten der Warriors konnten allein die Splash Brothers für positive Akzente sorgen. Stephen Curry kam auf 30 Punkte (6/13 Dreier), während Klay Thompson 25 Zähler beisteuerte. Allerdings hatte Curry mit Foulproblemen zu kämpfen und musste schließlich mit 6 Fouls frustriert das Parkett verlassen. Ansonsten enttäuschten die Warriors nahezu auf ganzer Linie. In der Nacht von Sonntag auf Montag steigt das entscheidende Spiel 7 in Oakland - natürlich im LIVESTREAM FOR FREE bei SPOX.
Die Reaktionen:
LeBron James (Cleveland Cavaliers): "Es ist noch ein Spiel übrig. Das spiele ich egal wo."
Tyronn Lue (Cavaliers-Coach): "LeBron ist einfach LeBron! Er ist einer der besten aller Zeiten. Wir waren mit dem Rücken zur Wand und er hat uns gemeinsam mit Kyrie [Irving] getragen. Sie haben uns dahin gebracht, wo wir hinwollten - und das ist Spiel 7."
Steve Kerr (Warriors-Coach): "Curry bekommt sechs Fouls gepfiffen, drei davon waren absolut lächerlich. Als der MVP dieser Liga kriegt er für einfache Berührungen ein Foul in den Finals angehängt. Ich bin froh, dass er seinen Mundschutz weggeworfen hat."
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Vor dem Tip-Off: Kein Bogut, dafür meldete sich Draymond Green nach seiner Suspendierung wieder zum Dienst. Warriors-Head-Coach Steve Kerr schickte deshalb sein Death-Lineup bestehend aus Curry, Thompson, Barnes, Iguodala und Green auf's Parkett. Bei den Cavaliers gab es keine Veränderungen. Wie gewohnt starteten also Irving, Smith, James, Love und Thompson.
1. Viertel: Was war denn da los? Golden State fand von Beginn an überhaupt keinen Zugriff und startete mit mehreren frühen Fouls in der Defense, sowie mit 1 von 8 aus dem Feld in der Offense. Besser wurde es anschließend nicht. Curry musste mit zwei Fouls auf die Bank und die Cavaliers machten unglaublich Druck. Der 13:2-Vorsprung wuchs schnell auf 22 Zähler an. Das erste Viertel endete mit 31:11 für die Cavs.
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2. Viertel: Mit Steph Curry auf dem Parkett lief es für die Warriors deutlich besser. Dank des zweimaligen MVP fand GSW langsam aber sicher immer besser in die Partie. Mit vier Dreiern vom Parkplatz brachte Curry sein Team sogar bis auf 8 Punkte heran. Die Antwort der Cavs? Ein eigener 8:0-Lauf, der den Gastgebern ein wenig Luft verschaffte. Mit 59:43 ging es in die Halbzeitpause.
3. Viertel: Während die Warriors einen Wurf nach dem anderen an den Ring setzten, waren die Cavaliers sofort wieder hellwach. Die Folge: Eine erneute 22-Punkte-Führung für die Gastgeber. Schließlich verschwand Iguodala schon zum zweiten Mal in dieser Partie mit Rückenproblemen in die Kabine. Das störte die Cavs wenig, die weiterhin eine wahre Alley-Oop-Show ablieferten. Zumindest so lange, bis Klay Thompson Feuer fing und die Warriors auf 80:71 heran brachte.
4. Viertel: Golden State ließ einfach nicht locker. Ein Dreier von Barbosa brachte die Dubs sogar bis auf 7 Zähler heran - doch gegen LeBron James war kein Kraut gewachsen. Egal ob in Isolations, in Pick & Rolls oder in der Defense, der King nahm Golden State fast im Alleingang auseinander. Die Cavaliers erarbeiteten sich wieder einen zweistelligen Vorsprung, kurz darauf musste Curry mit seinem sechsten Foul die Partie verlassen. Die Frustration beim MVP nahm seinen Lauf, Curry pfefferte seinen Mundschutz in die Zuschauerränge. Das Spiel war entschieden. Cleveland gewann mit 115:101.
Cleveland Cavaliers vs. Golden State Warriors: Hier geht's zum BOXSCORE
Der Star des Spiels: LeBron James. Erneut lieferte der 31-Jährige eine fantastische Performance ab. Besonders offensiv präsentierte sich James gnadenlos und attackierte unaufhörlich die Zone der Warriors. Dort kam der King meist zu sehr guten Abschlüssen in Ringnähe, die hochprozentig durch die Reuse fielen - egal, wer ihn verteidigte. Die meisten seiner 41 Zähler erzielte LBJ also wenig verwunderlich in der Painted Area. Dazu steuerte der King aber auch noch 3 Dreier, 8 Rebounds, 11 Assists, 4 Steals sowie 3 Blocks bei.
Der Flop des Spiels: Harrison Barnes. Schon in Spiel 5 war die Leistung von Barnes recht ernüchternd und auch an diesem Abend sollte es nicht besser werden. Der 24-Jährige traf keinen einzigen seiner 8 Versuche (0/5 Dreier) und kam dementsprechend auf 0 Zähler. Kein Wunder also, dass Head Coach Steve Kerr seinen Small Forward nur 16 Minuten einsetzte.
Das fiel auf:
- Was für ein Fehlstart der Warriors! Schon allein die nackten Zahlen im ersten Viertel lieferten kein gutes Bild ab: Eine Feldwurfquote von 22,7 Prozent, von Downtown fand gerade mal 1 der 9 Versuche den Weg durch die Reuse und dann auch noch 4 Turnover. Golden State hatte in der kompletten Saison noch nie so wenige Punkte in einem Viertel erzielt wie an diesem Abend (11). Das lag einerseits an der starken Defense der Cavaliers und andererseits am Fehlen von Steph Curry.
- Der musste nämlich schon relativ früh mit zwei Fouls auf die Bank. Anschließend ging bei Golden State erst recht nichts mehr. Als der MVP im zweiten Viertel zurück auf's Parkett kam, zeigten die Gäste immerhin so etwas wie Gegenwehr. Curry versenkte in allerbester Curry-Manier einen Dreier nach dem anderen. Das Problem dabei: Von seinen Teamkollegen war weiterhin nichts zusehen. Abgesehen von Curry (und mit Abstrichen Thompson sowie Barbosa) waren die Warriors ein Totalausfall.
- Ein ganz anderes Bild zeigten die Cavaliers. Die Gastgeber schienen von Anfang an top motiviert und gingen Spiel 6 mit viel Einsatz und Willen an. Das zahlte sich aus. Dabei stach vor allem Tristan Thompson heraus. Der Big Man strotze nur so vor Energie, schnappte sich in der Defense Rebound um Rebound und sprintete anschließend Richtung gegnerischen Korb. Dort bedienten ihn seine Mitspieler mustergültig für den ein oder andern krachenden Alley-Oop.
- Damit hatte auch Thompson einen großen Anteil an der Dominanz der Cavaliers in der Zone. Zum einen ging das Duell an den Brettern recht eindeutig an die Cavs (45:35), zum anderen hatten die Gastgeber durch die vielen Drives Vorteile in Sachen points in the paint (42:30). Das lag unter anderem auch an dem guten Transition-Game der Cavs, die in Fastbreak-Situationen immer wieder die noch unsortierte Defense der Dubs für ihre Attacken ausnutzten (19:10 Fastbreak-Punkte).