In einem spannenden, aber keineswegs hochklassigen Spiel fiel die Entscheidung erst in der Verlängerung, nachdem Milwaukees Giannis Antetokounmpo einen möglichen Gamewinner vergeben hatte. In den fünf Extra-Minuten erzielten die Bucks dann nur noch einen einzigen Punkt.
Der Greek Freak blieb mit 11 Punkten und 2 Assists ungewöhnlich unauffällig. Jabari Parker (16 Punkte, 7 Rebounds) machte es etwas besser, tauchte in der zweiten Halbzeit aber ab.
Auf der anderen Seite überragte Harrison Barnes mit 34 Punkten (Career-High), 8 Rebounds und 2 Assists. Unterstützung erhielt er vor allem von J.J. Barea, der 21 Punkte erzielte. Andrew Bogut kam zwar nur auf 2 Zähler, sammelte aber 16 Rebounds ein.
Die Reaktionen:
Harrison Barnes (Mavs): "Meine Teammates haben mir vertraut. Als ich in einen guten Rhythmus kam, wurde der Korb immer größer."
Jabari Parker (Bucks): "Ich hätte lieber eine starke zweite und eine schlechte erste Halbzeit gehabt anstatt umgekeht."
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Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Bei den Mavs fehlten Nowitzki (Achillessehne) und Williams (Wade). Dafür war Bogut wieder mit von der Partie und startete zusammen mit Barnes, Anderson, Matthews und Barea. Die Gäste aus Milwaukee schickten Dellavedova, Snell, Parker, Antetokounmpo und Plumlee zu Beginn aufs Parkett.
1. Viertel: In den Anfangsminuten bahnte sich Böses an für die Texaner. Sie hatten enorme Probleme, sich freie Würfe zu erarbeiten und starteten mit 0/6 von Downtown. Auf der anderen Seite erwischte Parker einen Start nach Maß und hatte schnell 5 Treffer aus dem Feld auf dem Konto. Ein Dreier von Snell führte dann schon zum 6:19 - und Giannis spielte noch im Schongang. Dann brandete Applaus auf, als Jason Terry eingewechselt wurde. Er war aber zunächst kein Faktor. Nach erfolgreichen Drives von Anderson und Curry war der Mavs-Rückstand wieder einstellig: 19:26.
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2. Viertel: Mit Parker auf der Bank war die Dominanz der Gäste nicht mehr so erdrückend. Durch gute Plays von Mejri und Barnes kamen die Mavs endgültig im Spiel an. Finney-Smith erzielte seine ersten NBA-Punkte von Downtown (33:35), Barnes hatte einen guten Rhythmus und schon 16 Zähler gesammelt. Sein starker Kickout-Pass zu Barea, der von draußen einnetzte, brachte gar die erste Führung des Spiels. Das war aber nicht das Ende der Fahnenstange: Ein Alley-oop von Bogut war der Höhepunkt eines 14:0-Laufs, der für eine 47:39 zur Halbzeit sorgte.
3. Viertel: Barea und Barnes fungierten weiterhin als Antrieb der Mavs-Offense und kreierten die Punkte. Die Bucks blieben aber in Schlagdistanz, da der Greek Freak langsam auftaute und seine Athletik ausspielte (53:47). Darunter hatte auch Mejri zu leiden, der übel abgeräumt wurde. Kurze Zeit später beendete er allerdings per Dunk einen 7:0-Lauf der Bucks und hielt sein Team in Front. Viele Turnover auf beiden Seiten sorgten für eine sehr zerfahrene Phase, an dessen Ende Dallas eine knappe Führung in den Schlussabschnitt rettete: 59:56.
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4. Viertel: Barnes setzte einen Dunk auf den Ring und bekam dafür die Quittung in Form eines Teletovic-Dreiers. Die Bucks lagen somit wieder mit 2 Zählern in Front. Es blieb dabei, dass auf beiden Seiten offensiv nicht viel los war, sodass die Crunchtime mit einem Score eingeläutet wurde, der fast schon an ein Habzeit-Ergebnis erinnerte (65:68). Eine Minute vor Schluss glich Barea mit einem Dreipuntkspiel aus, Giannis antwortete per Dunk. Im Gegenzug schloss Barnes seinen Drive ab - 74:74 bei noch 13 verbleibenden Sekunden. Den letzten Wurf der regulären Spielzeit vergab Antetokounmpo von draußen.
Overtime: Barnes übernahm weiterhin Verantwortung und traf mit dem ersten OT-Wurf aus der Halbdistanz. Nach zwei Minuten ohne Punkte auf beiden Seiten traf Barea vom Parkplatz zum 79:74. Die Bucks trafen innerhalb von 4 Minuten lediglich einen Freiwurf, weshalb ein Dreier von Matthews aus der Ecke zum 84:75 die Entscheidung brachte.
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Der Star des Spiels: Harrison Barnes. In Abwesenheit von Dirk und D-Will blieb ihm gar nichts anderes übrig, als Verantwortung zu übernehmen. Diese Aufgabe nahm der Ex-Warrior mit Bravour an und lieferte eine offensive Show ab. Ob gegen Parket, Antetokounmpo oder Snell - er war im Eins-gegen-Eins nicht zu halten und traf aus allen Lagen. Am Ende hatte er 34 Punkte (13/26 FG), 8 Rebounds und 2 Assists auf dem Konto.
Der Flop des Spiels: Matthew Dellavedova. Die Bucks leisteten sich 27 Ballverluste, was sicherlich nicht allein am Australier lag. Doch der Point Guard schaffe es nicht, Struktur in die Bucks-Offensive zu bringen und blieb obendrein komplett ungefährlich im Abschluss. 2 Punkte, 6 Assists und 5 Turnover sind für 33 Minuten Spielzeit zu wenig.
Das fiel auf:
- Die Bucks suchten in der Anfangsphase immer wieder Jabari Parker, da die Mavs kein Matchup bieten konnten, das ihn vom Punkten abhielt. Über Matthews und Anderson warf er einfach drüber, gegen Barnes ging er den Weg in den Post. Überhaupt suchten das Team von Head Caoch Jason Kidd vermehrt das direkte Eins-gegen-Eins. Denn durch die meist kleine Aufstellung der Mavs war irgendwo immer ein Mismatch.
- Die Bucks setzten bei der Pick-and-Roll-Verteidigung zumeist auf ihre bewährten Double-Teams. Die abrollenden Mavs-Bigs wurden von ihrem direkten Verteidiger dabei komplett ignoriert, bekamen es aber mit der aggressiven Helpside zu tun. Die Pässe auf die zwingend frei werdenden, nicht involvierten Mavs-Akteure waren aufgrund der Längenvorteile Mikwaukees nicht so einfach, wie sie aussahen.
- Da die Texaner damit zu kämpfen hatten, stellten sie ihr Spiel vor allem zum Ende er ersten Halbzeit um und verzichteten aufs Blocken und Abrollen. Stattdessen griffen auch sie gerne auf Iso-Plays zurück, woraus vor allem Harrison Barnes sehr effizient agierte. Durch die Abwesenheit von Dirk absolvierte er viele Minuten auf der Vier, wo er sich augenscheinlich recht wohl fühlte.
- Der ungedraftete Rookie Dorian Finney-Smith durfte - auch mangels Alternativen - 32 Minuten ran. Diese nutzte er ausgezeichnet, auch wenn er statistisch kaum auffiel (5 Punkte, 3 Rebounds). Er verteidigte auf sehr hohem Niveau, sicherte seinem Team viele Possessions (3 Steals, 2 Offensivrebounds, 1 Block) und verhinderte als Sahnehäubchen den Gamewinner von Giannis, indem er ihn nicht zum Korb ließ.
- Dass ein Endstand von 86:75 einem Spiel mit Verlängerung entspringt, ist eigentlich schwer zu glauben. Bei den Mavs lag das vor allem an unterirdischen Trefferquoten aus der Distanz (23,7 Prozent 3FG), bei den Bucks an zahlreichen Fehlern (27 Ballverluste). Bei den Gästen darf aber als Ausrede gelten, dass sie am Vortag bereits bei den Sacramento Kings antreten mussten. Was das Low Scoring Game ebenfalls begünstigte, waren fehlende Fastbreaks - es gab insgesamt nur 18 Zähler aus Schnellangriffen.