Die Dallas Mavericks müssen spontan auf Dirk Nowitzki verzichten, fahren bei den L.A. Lakers aber trotzdem einen Sieg ein. Ein wütender Russell Westbrook fliegt gegen die Memphis Grizzlies aus der Halle und kann somit eine herbe OKC-Klatsche nicht verhindern. Die Raptors enttäuschen in Phoenix und die Hornets schlagen Miami.
Charlotte Hornets (19-14) - Miami Heat (10-23) 91:82 (BOXSCORE)
"Wir waren einfach ziemlich gut", erklärte Hornets-Alleskönner Nicolas Batum nach dem Pflichtsieg über die Gäste aus Miami - und meinte damit das dritte Viertel. Dieses ging nämlich mit 31:17 an sein Team und markierte die Vorentscheidung in einer zuvor ausgeglichenen Angelegenheit.
Eine Bitte an sich und den Rest des Teams hatte der Franzose dennoch: "Wenn wir ein Spiel auch so anfangen würden, wie wir es im dritten Viertel tun, wäre das großartig." Denn: Es ist nicht das erste Mal, dass die Hornissen ein Spiel im dritten Viertel entscheiden oder umbiegen, nachdem die erste Halbzeit eher semi-gut verläuft. Warum das so ist? "Keine Ahnung", analysierte Head Coach Steve Clifford.
Letztendlich kann es ihm egal sein, solange der Gegner so harmlos daher kommt wie Miami. Die Jungspunde Josh Richardson (20 Punkte) und Tyler Johnson (18 Punkte, 5 Assists) waren die einzigen Lichtblicke in einer offensiv ansonsten traurigen Vorstellung. Hassan Whiteside (8 Punkte, 10 Rebounds) blieb genauso blass wie der mit Rückenproblemen ins Spiel gestartete Goran Dragic (5 Punkte, 8 Assists).
Auf der anderen Seite überzeugte Batum mit 16 Punkten, 13 Rebounds und 8 Assists, Kemba Walker war standesgemäß der Topscorer seines Teams mit 22 Zählern nebst 4 Vorlagen.
Memphis Grizzlies (21-14) - Oklahoma City Thunder (20-13) 114:80 (BOXSCORE)
Normalerweise ist es ein schlechtes Zeichen für jeden Gegner, wenn Russell Westbrook wütend wird - denn dann haut er einem Triple-Doubles en masse um die Ohren. Für die Grizzlies lief es an diesem Abend aber anders: Mitte des dritten Viertels echauffierte sich Russ so sehr über die Refs, dass er von diesen mit zwei Technischen Fouls in Folge kurzerhand zum Duschen geschickt wurde. Zu diesem Zeitpunkt lag Memphis bereits komfortabel vorne.
"Ich werde nicht auf die gleiche Art von den Refs bewertet wie andere Leute. Darüber bin ich nicht erfreut", meckerte Westbrook hinterher. Er beendete das Spiel mit 21 Punkten, 5 Rebounds und keinem einzigen Assist. Da war es kein Wunder, dass die Thunder-Offense stotterte. Lediglich 33,8 Prozent der Feldwürfe flutschten durch die Reuse, Enes Kanter (19 Punkte) war dabei noch am besten aufgelegt.
Bei den Grizzlies, die zwischenzeitlich mit 37 Punkten führten, überzeugte Marc Gasol mit 25 Punkten und 8 Rebounds. Zach Randolph (21 Punkte, 8 Rebounds) und Troy Daniels (22 Punkte) führten eine starke Second Unit an.
Utah Jazz (20-13) - Philadelphia 76ers (7-24) 100:83 (BOXSCORE)
Dafür, dass Joel Embiid eine Pause bekam, war Liga-Schlusslicht Philly drei Viertel lang wirklich gut dabei und gestaltete das Spiel eng. Blöd für sie: Ein Basketball-Spiel hat halt vier Viertel. Und in diesem wurden sie von den Jazz vorgeführt.
Die Defense der Hausherren war in diesem Zeitraum phänomenal und ließ nur noch vier erfolgreiche Abschlüsse zu (bei 23 Versuchen). Und da sie selbst fast 60 Prozent trafen, ging der Durchgang mit 30:9 an die Jazz, sodass der dritte Sieg in Folge letztlich souverän eingetütet wurde.
Besonders erfreulich war das Comeback von George Hill, der die vergangenen 13 Spiele aufgrund einer Zehenverletzung aussetzen musste. Mit 21 Punkten lebte er sich gut und schnell wieder ein. Gordon Hayward und Rodney Hood (4/6 3 FG) legten jeweils 20 Zähler auf. Bei den Sixers avancierte Ersan Ilyaosva mit 16 Punkten und 12 Boards zum besten Mann.
Phoenix Suns (10-23) - Toronto Raptors (22-10) 99:91 (BOXSCORE)
Wenn in einem Spiel beide Teams Back-to-Back ranmüssen und am Vortag noch ein Auswärtsspiel bestreiten, dann kann es passieren, dass die Favoritenrolle praktisch nicht zum Tragen kommt. So auch diesmal: Den haushoch favorisierten Kanadiern waren die schweren Beine anzusehen. Gerade in der Offensive kamen sie selten in einen Flow.
So gelang es den Suns, die sich auch einen Haufen Fehler erlaubten (20 TO), eine 14-Punkte-Führung herauszuspielen. Dank eines Kraftakts kamen die Gäste aber noch einmal zurück ins Spiel und verkürzten 3:25 Minuten vor Schluss auf 85:90. Doch anders als in vielen vorangegangenen Spielen blieben die Jungs aus Arizona diesmal cool und brachten den Sieg nach Hause.
Devin Booker zeigte Closer-Fähigkeiten und legte 9 seiner insgesamt 19 Punkte im letzten Viertel auf. Eric Bledsoe überzeugte mit einem Double-Double aus Punkten (22) und Assists (10). Auf der anderen Seite kamen DeMar DeRozan (8/18 FG) und Kyle Lowry (7/15 FG) auf jeweils 24 Zähler. Insgesamt spielte das Team von Head Coach Dwane Casey nur 10 Assists bei 30 Field Goals (20/37 bei den Suns).
Los Angeles Lakers (12-24) - Dallas Mavericks (10-23) 89:101 (BOXSCORE)
Dirk Nowitzki war krank - und musste deshalb beim Gastspiel bei den Lakers passen. Nach zuletzt wieder zwei Niederlagen in Folge waren die Vorzeichen für die Mavs also alles andere als gut. Dieser Eindruck bestätigte sich dann auch in der ersten Halbzeit, die Tinseltown mit 57:50 für sich entschied.
Nach dem Seitenwechsel zeigte sich aber ein komplett anderes Bild. Dallas hat seine neue Identität bekanntlich in der Defense gefunden und erinnerte sich im Gegensatz zur ersten Hälfte nun auch daran. Fast 5 Minuten lang gelang es den Lakers nicht, einen Feldkorb zu erzielen, während Dallas mit einem 13:0-Run enteilte.
Im Anschluss flammte nur noch vereinzelt Hoffnung im Staples Center auf, dass den Lila-Goldenen hier ein Comeback gelingen würde. Jede Menge offene Dreier von Wesley Matthews (20 Punkte, 4/9 3FG), Dorian Finney-Smith (12 Punkte, 3/7 3FG) oder Devin Harris (14 Punkte, 3/5 3FG) verhinderten jedoch ein solches. Harrison Barnes scorte dagegen eher im Zweipunktbereich und von der Freiwurflinie (17 Punkte, 9 Rebounds).
Bei L.A. stachen Julius Randle (18 Punkte) und Nick Young (17) heraus.