IT4! Historisches Viertel lässt Boston jubeln

SPOX
31. Dezember 201612:50
Isaiah Thomas war nicht zu stoppengetty
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Isaiah Thomas hat seine Boston Celtics mit einer historischen Leistung zum Sieg über die Miami Heat geführt. Dennis Schröder und die Atlanta Hawks kommen immer mehr in die Erfolgsspur zurück - im Gegensatz zu den New York Knicks. Die Rockets-Offensive ist außer Rand und Band, während bei den Clippers Vater und Sohn suspendiert werden. Die Spurs gewinnen derweil locker.

Indiana Pacers (16-18) - Chicago Bulls (16-17) 111:101 (BOXSCORE)

Vier Spiele in Folge zu verlieren - das ist nicht schön. Was gegen die Frustration helfen könnte, sind Siege, und genau solch einen gab es für die Pacers gegen den Tabellennachbarn aus Chicago.

Die Hausherren starteten enorm motiviert und mit einem schnellen Ball, wovon sich die Bulls etwas überrumpeln ließen. So trafen Paul George und Co. ihre ersten 7 Würfe aus dem Feld. Die daraus resultierende Führung hielt nahezu das ganze Spiel über. Lediglich 5 Minuten vor dem Ende wurde es knifflig, als Michael Carter-Williams zum 95:95 ausglich. Doch die Schlussminuten gehörten dann wieder klar den Pacers, die das Ding so nach Hause brachten.

"Wir sind ein Team, das im Locker Room viel Spaß hat. Ich habe mein Team gebeten, das auch auf dem Court zu zeigen", erklärte ein zufriedener George. Mit 32 Punkten trug er seinen Teil dazu bei. Jeff Teague legte derweil starke 17 Assists auf und garnierte diese mit 7 Punkten.

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Bei den Bulls waren es Jimmy Butler (25 Punkte, 6 Rebounds) und Dwyane Wade (20 Punkte, 5 Assists), die sich am meisten gegen die Niederlage stemmten. Rajon Rondo verbrachte erneut die komplette zweite Halbzeit auf der Bank.

Washington Wizards (16-16) - Brooklyn Nets (8-24) 118:95 (BOXSCORE)

Dass die Wizards noch vor dem Jahreswechsel bei einer .500-Bilanz stehen würden, schien vor wenigen Wochen noch undenkbar. Doch dank einer plötzlich vorhandenen Heimstärke ist genau dies eingetreten - obwohl Bradley Beal mit leichten Knöchelbeschwerden passen musste.

Gut für die Hauptstadt, dass es Trey Burke gibt. Er kam zwar "nur" von der Bank, übernahm aber trotzdem einen Großteil der Minuten von Beal (30). Dabei machte er seine Sache mehr als ordentlich: Er stellte einen optimalen Partner für John Wall dar und legte 27 Punkte bei perfekter Ausbeute von Downtown auf (5/5 3FG).

"Wir brauchten jemanden, der einspringt. Das hat Trey heute sensationell gemacht", zeigte sich Coach Scott Brooks zufrieden, der schon im ersten Viertel mit ansehen durfte, wie sich sein Team Stück für Stück absetzte und einen nie gefährdeten Sieg einfuhr. Den einzigen Rückstand gab es beim 0:5 in der Anfangsphase.

Wall selber war auch gut drauf und legte sein fast schon obligatorisches Double-Double auf (19 Punkte, 14 Assists). Für Brooklyn teilten sich Rondae Hollis-Jefferson und Trevor Booker die Rolle des Topscorers mit jeweils 16 Zählern.

Boston Celtics (20-14) - Miami Heat (10-24) 117:114 (BOXSCORE)

Vieles deutete auf ein normales Spiel hin, als die Celtics mit einer knappen 82:78-Führung in das letzte Viertel starteten. Isaiah Thomas hatte zu diesem Zeitpunkt 23 Punkte gesammelt - was sehr gut war, aber halt nicht außergewöhnlich.

12 Spielminuten später stand es nach einem offensiven Schlagabtausch 117:114 für sein Team und hinter Thomas' Namen waren im Boxscore 52 Punkte vermerkt (Career High!). Mathematiker werden nun schnell herausgefunden haben, dass er 29 Punkte (9/13 FG) im letzten Viertel erzielt hat - Franchise-Rekord! Darunter waren 6 Dreier, die IT4 so viel Selbstvertrauen verschafften, dass bei ihm quasi alles funktionierte.

Wenn er an der Freiwurflinie stand, hallte es entsprechend "MVP"-Sprechchöre aus den Mündern der euphorisierten Fans des TD Gardens. "Man, in der NBA zu spielen und von den Leuten in der Halle als MVP gefeiert zu werden - davon habe ich als Kind geträumt", erklärte Thomas hinterher. "Es fühlt sich immer noch nicht echt an. So etwas allein im letzten Viertel? Das habe ich noch nie geschafft."

"Das war eine unglaublich willensstarke Performance von ihm", erkannte auch Head Coach Brad Stevens. "Und die haben wir auch gebraucht." Recht hatte er: Die eigentlich eher harmlose Offense der Heat war an diesem Abend gut drauf und nutzte eine schlampige Celtics-Defense für eine 54-prozentige Trefferquote. James Johnson war mit 19 Punkten Topscorer der Gäste vom South Beach.

New Orleans Pelicans (14-21) - New York Knicks (16-16) 104:92 (BOXSCORE)

Vier Siege in Folge? Für die New Orleans Pelicans? Ganz genau. Das Team von Head Coach Alvin Gentry scheint so langsam seinen Flow gefunden zu haben.

In der ersten Halbzeit sah noch alles nach einem ausgeglichenen Spiel aus, doch dann verpennte New York den Start nach dem Pausentee. Dies nutzten die Pels für einen 13:0-Run, während dem die Knicks 11 Feldwürfe in Folge daneben setzten. Die daraus resultierende 68:53-Führung schrumpfte zwar in der Folgezeit noch einmal auf 7 Zähler, doch für mehr reichte es bei den Gästen nicht mehr.

Anthony Davis rockte mal wieder die Zone und legte mit 23 Punkte und 18 Rebounds ein beeindruckendes Double-Double auf. Sein Supporting Cast war an diesem Abend vielseitig: Insgesamt punkteten sechs Pels-Akteure zweistellig. Darunter war auch Tyreke Evans mit 16 Zählern - nach sechs absolvierten Spielen sein Season High (einen Großteil der Saison musste er wegen eines Blutgerinnsels aussetzen).

Bei den Knicks wehrte sich das Trio Carmelo Anthony (26 Punkte, 13 Rebounds), Derrick Rose (20 Punkte) und Kristaps Porzingis (21 Punkte, 12 Rebounds) erfolglos gegen die Niederlage.

Houston Rockets (25-9) - Los Angeles Clippers (22-13) 140:116 (BOXSCORE)

"Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm", heißt es in einem bekannten Sprichwort. Beim Gastspiel der Clippers in Texas war es allerdings eher umgekehrt, sofern ein Stamm überhaupt von einem Apfel fallen kann.

Wie dem auch sei: Mitte des zweiten Viertels ging Point Guard und Coach-Sohn Austin Rivers einen der drei Refs an und wurde der Halle verwiesen. Hinterher betonte er, dass er nicht absichtlich den Körperkontakt gesucht habe. Deshalb war er über die Ejection so erbost, dass er von der Security in die Kabine eskortiert werden musste. Kurze Zeit später trat dann sein Vater Doc Rivers auf den Plan und schrie in einer Timeout gleich alle drei Schiedsrichter auf einmal an - die keine Gnade zeigten und ihn ebenfalls suspendierten. Es stand wohl ein wichtiges Familientreffen auf dem Programm.

Nebenbei wurde natürlich munter Basketball gespielt, und das ziemlich unterhaltsam. Die Offensiv-Maschine der Rockets lief wie geschmiert und kam zu einer 56-prozentigen Wurfquote. Dabei nahmen sie stolze 40 Mal von Downtown Maß und trafen davon immerhin 14. James Harden erzielte sein siebtes Triple-Double der Saison mit 30 Punkten, 13 Rebounds und 10 Assists.

Bei den Clips wurde Chris Paul schmerzlich vermisst, der mit Oberschenkel-Problemen pausierte. Für ihn sprang Raymond Felton in die Bresche und legte ein Season High von 26 Punkten auf. Auch DeAndre Jordan war gut drauf (20 Punkte, 13 Rebounds).

Minnesota Timberwolves (11-22) - Milwaukee Bucks (15-16) 116:99 (BOXSCORE)

Auch wenn die Saison der Wolves noch nicht so verläuft, wie es sich die Optimisten erhofft hatten, blitzt ihr Potenzial doch immer wieder auf. Darunter mussten diesmal die Bucks leiden, die am eigenen Leib erfuhren, wozu das wohl talentierteste Trio der Liga in der Lage ist.

Zach LaVine (24 Punkte) zeigte erneut, dass aus ihm ein mehr als solider Shooter geworden ist: Mit 6 Dreiern (bei 9 Versuchen) sorgte er für das nötige Spacing. Andrew Wiggins dagegen überzeugte mit seinen Drives und seinem Midrange Game, wodurch er auf stolze 31 Punkte kam (10/18 FG, 5 Rebounds, 6 Assists). Karl-Anthony Towns dagegen erlebte zwar keine Scoring-Explosion (18 Punkte), schloss aber effizient ab (7/12 FG) und holte 16 Boards.

So bahnte sich schon im ersten Viertel an (34:21), dass das Duell der Jungspunde an die Timberwolves gehen würde. Zwar konnten die Gäste aus Milwaukee den Rückstand noch vor der Pause auf ein erträgliches Maß reduzieren, doch da das dritte Viertel wieder den Hausherren gehörte, war die Messe gelesen.

Für die Bucks legte Giannis Antetokounmpo 25 Punkte (11/14 FG), 7 Rebounds und 5 Assists auf, Jabari Parker kam auf 20 Zähler.

Atlanta Hawks (17-16) - Detroit Pistons (15-20) 105:98 (BOXSCORE)

Dass die Hawks nicht mehr viel mit den Hawks zu tun haben, die vor wenigen Wochen sieben Spiele in Folge verloren hatten, zeigte diese Partie besonders deutlich. Vor ziemlich genau einem Monat war Motor City schon einmal in der Philips Arena zu Gast und siegte mit 121:85. Von dieser Dominanz war an diesem Abend aber nichts mehr zu spüren.

Ein Grund dafür war Paul Millsap, der bei besagtem "Hinspiel" noch zugeschaut hatte. Dieses Mal streifte er seine Arbeitskleidung über und beeinflusste das Spiel mit 26 Punkten, 6 Rebounds und 5 Assists entscheidend. "Wir haben den Ball heute sehr gut bewegt. Das macht uns auch aus: Wir sind ein aktives Team, das gilt besonders für die Defense", analysierte er die Lage.

Dennis Schröder war derweil in die Vorentscheidung involviert. Als Detroits Reggie Jackson 4:17 Minuten vor Schluss auf 88:92 verkürzte, spielte DS17 einen schönen Alley-oop auf Dwight Howard, der mit Foul abschloss und sogar den Extra-Freiwurf versenkte. Schröder hatte am Ende 17 Punkte (6/14 FG) und 7 Assists auf dem Konto, leistete sich aber auch 4 Ballverluste.

Kyle Korver scorte einen Season High von 22 Punkten, für Detroit legte Jackson 20 Punkte auf, Jon Leuer 22.

San Antonio Spurs (27-6) - Portland Trail Blazers (14-21) 110:94 (BOXSCORE)

Man hat es schon öfter in der laufenden Saison gesehen, dass die Spurs - auch gegen unterklassige Teams - eine eher schwache erste Halbzeit spielen, nach dem Seitenwechsel aber umso stärker aufspielen. So auch diesmal. Die Blazers nahmen eine 5-Punkte-Führung mit in die Kabine, hatten anschließend aber nicht mehr wirklich eine Chance.

Denn plötzlich traf San Antonio 58 Prozent aus dem Feld und ebenso hochprozentig von Downtown. Das 63:42 in den Vierteln zwei und drei war dadurch nur noch Formsache. Besonders Tony Parker und Jonathon Simmons waren in dieser Phase gut drauf. "Wenn wir wüssten, woran es liegt, würden wir es sicherlich ändern", erklärte der Franzose anschließend auf die Frage, wieso die Leistung seines Teams so eklatant schwanken würde.

Parker kam insgesamt auf 18 Zähler und 5 Assists, Danny Green traf 6 seiner 8 Dreier für 18 Punkte. Simmons wurde Topscorer der Spurs (19 Punkte). Bei Portland setzte Damian Lillard das zweite Spiel in Folge aus (Knöchelprobleme). Deshalb musste C.J. McCollum ein Großteil des Scorings übernehmen (29 Punkte, 10/19 FG).

Denver Nuggets (14-19) - Philadelphia 76ers (8-24) 122:124 (BOXSCORE)

Mit den Nuggets und den Sixers trafen zwei Teams aufeinander, die in dieser Saison dafür berüchtigt sind, im vierten Viertel eine zuvor gute Leistung kurzerhand in den Müll zu werfen. Die Frage war also: Wer würde nach den ausgeglichenen, ersten drei Vierteln am wenigsten stark einbrechen?

Die Antwort: Niemand. Denn der Schlussabschnitt, der mit 35:33 an Denver ging, war vor allem offensiv hochklassig anzusehen. Am Ende herrschte gar Playoff-Atmosphäre - und Sixers-Shootingstar Joel Embiid sorgte für die Entscheidung von der Freiwurflinie. Nachdem er am Vortag in Utah ausgesetzt hatte, war er mit 23 Punkten, 6 Rebounds und 5 Assists wieder gut dabei.

Das galt auch für Ersan Ilyasova, der mit 23 Punkten und 13 Rebounds eines seiner besten Spiele der Karriere machte. Robert Covington steuerte 19 Zähler bei, für die Nuggets überzeugten Nikola Jokic (25 Punkte, 7 Rebounds) und Emmanuel Mudiay (22 Punkte, 5 Assists).

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