James Harden hat sich mit einer Monster-Vorstellung erneut in die Geschichtsbücher eingetragen. Gegen die Hornets legte er wieder ein Triple-Double auf. Dennis Schröder gab sich beim Haws-Sieg in Brooklyn mit einem Double-Double zufrieden, während Toronto im Verfolger-Duell gegen Boston die Oberhand behielt.
Washington Wizards (19-18) - Chicago Bulls (19-20) 101:99 (BOXSCORE)
Kein Dwyane Wade (Pause), kein Jimmy Butler und kein Nikola Mirotic (beide krank) und doch hätten die Bulls die zuletzt vor allem zuhause starken Wizards beinahe überrascht. Allerdings scheint John Wall kein Freund von Überraschungen zu sein. Der Star der Wizards versenkte fünf Sekunden vor dem Ende den entscheidenden Jumper über Robin Lopez und sicherte seinen Farben den Sieg.
Doug McDermott, der über das komplette Spiel eiskalt blieb (2/11 FG, 0/5 3FG), vergab den letzten Wurf für die Bulls. Zuvor roch es über weite Strecken nach einem Sieg der Bulls, bei denen Rajon Rondo (12 Punkte, 6 Assists) als Sixth Man sein Comeback in der Rotation gab. Der zuletzt Verbannte wusste durchaus zu gefallen und war der Hauptgrund, wieso Chicago mit einer 12-Punkte-Führung in die Pause ging.
Die Bulls trafen in ersten 24 Minuten 8 ihrer 10 Dreier und im Verizon Center rieb man sich verwundert die Augen: War dies nicht das Team, das die schlechteste Dreierquote vorzuweisen hatte? Doch die Reservisten der Bulls um Denzel Valentine (19 Punkte, 5/11 Dreier) überzeugten in größeren Rollen.
Am Ende hatten jedoch die Wizards den längeren Atem, da Wall aufdrehte (26 Punkte, 14 Assists). Zuvor blieb der Point Guard im ersten Viertel ohne einen einzigen Wurfversuch, doch in der zweiten Hälfte riss er das Spiel an sich und gewann es letztlich mit seinem Jumper. Neben Wall punkteten alle Starter zweistellig, was auch notwendig war, da wie so oft die Bank kaum produzierte (lediglich 16 Punkte, Bulls: 48).
Toronto Raptors (25-13) - Boston Celtics (23-15) 114:106 (BOXSCORE)
Das Duell der Cavs-Jäger hielt, was es versprach. Lange Zeit sah es so aus, als ob die Celtics einen Sieg aus Kanada entführen könnten, doch ein 19:4-Run der Raptors ließ das Pendel doch noch Richtung Toronto schwingen. DeMar DeRozan versenkte 30 Sekunden vor dem Ende den vorentscheidenden Wurf, der Toronto eine Vier-Punkte-Führung bescherte.
Doch nicht nur in der Crunchtime zeigte DeRozan das, was ihn in dieser Saison ausgezeichnet hatte. Der Shooting Guard beendete das Spiel mit 41 Punkten (16/29 FG) und 13 Rebounds. Es war bereits sein drittes 35-Punkte-Spiel in Serie. Auch Jonas Valanciunas hatte großen Anteil am Erfolg. Der Litauer griff sich bärenstarke 23 Rebounds (darunter zehn am offensiven Brett) und steuerte auch noch 18 Zähler bei.
Dies war auch das größte Problem der Celtics - die Reboundarbeit. 17 Offensiv-Rebounds ließ das Team von Brad Stevens zu. Das Duell an den Brettern ging entsprechend mit 50:33 klar verloren. Al Horford war der einzige in Grün, der mehr als 5 Bretter griff (9).
Bitter war auch, dass Avery Bradley erneut wegen Achillessehnenproblemen aussetzen musste. So fehlte ein weiterer Stopper für das wie entfesselt spielende Duo DeRozan und Lowry (24 Punkte, 9 Assists). Isaiah Thomas war dagegen fit wie eh und je und verzauberte die Massen erneut mit einigen spektakulären Aktionen (unter anderen ein Dreier fast von der Mittellinie mit Foul). IT beendete das Spiel mit 27 Punkten und 7 Assists.
Brooklyn Nets (8-29) - Atlanta Hawks (22-16) 97:117 (BOXSCORE)
"Wir haben als Team super funktioniert. Es war ein guter Sieg für uns." Den Worten von Dennis Schröder nach der Partie kann man nur zustimmen. Beim Schlusslicht der Eastern Conference hatten die Hawks leichtes Spiel und sicherten sich so den siebten Sieg in Serie.
Schröder verbuchte ein geschmeidiges Double-Double (19 Punkte, 10 Assists) und blieb vor allem ohne einen einzigen Turnover. Da war es zu verkraften, dass Paul Millsap zunächst überhaupt nicht ins Spiel fand. Seine ersten fünf Würfe fanden nicht das Ziel und auch an der Freiwurflinie setzte er gleich zwei Versuche daneben. Am Ende standen dennoch 14 Zähler und 8 Bretter.
Freiwürfe waren grundsätzlich ein Problem für Atlanta. Dwight Howard verwarf gar 6 von 8, kam am aber auch auf ein starkes Double-Double (14 Punkte, 16 Rebounds). Als Team trafen die Hawks nur 58 Prozent von der Charity Stripe (22/38). Dies war aber nicht weiter tragisch, da die Nets über 48 Minuten einen schweren Stand hatten. 17 Turnover und nur 40 Prozent aus dem Feld sind klare Indizien dafür.
Topscorer der Nets war Brook Lopez mit 20 Zählern (8/14 FG), doch ansonsten bekam der Center wenig Unterstützung. Bojan Bogdanovic traf immerhin drei seiner fünf Triples für 16 Punkte, aber viel mehr gelang Brooklyn nicht.
Houston Rockets (31-9) - Charlotte Hornets (20-19) 121:114 (BOXSCORE)
Heiß, heißer, Rockets. Dabei war man sich im Schlussabschnitt ein wenig zu sicher. Mit 96:79 ging es in die letzten zwölf Minuten, doch dann klopfte Charlotte noch einmal an, obwohl Nicolas Batum erneut wegen Knieproblemen fehlte. Doch ein furioser 21:2-Lauf der Hornets dank 11 Punkten von Frank Kaminsky brachte den Gästen auf einmal zwei Minuten vor dem Ende die Führung.
Doch Houston hat eben einen Spieler in ihren Reihen, der für solche Momente lebt: James Harden. Der Bart versenkte letztlich zwei wichtige Layups und der neunte Sieg in Serie war perfekt. Ganz nebenbei legte Harden sein zweites Triple-Double am Stück auf (40 Punkte, 15 Rebounds, 10 Assists, 7/14 Dreier). 40-10-10 in zwei Spielen nacheinander? Nur drei anderen Spielern war dieses Kunstwerk bereits gelungen - Michael Jordan, Pete Maravich und Russell Westbrook.
"Es gibt keine Worte, die beschreiben, was der Junge da gerade anstellt", musste auch Marvin Williams nach der Partie anerkennend feststellen.
Williams traf selbst drei Distanzwürfe und zeigte sich wie das komplette Team der Hornets heiß von Downtown. 19 Triples versenkte Charlotte, zwei mehr als Houston. Das war den Rockets in dieser Saison eher selten passiert. Doch am Ende war dies alles Makulatur, wie auch das Double-Double von Kemba Walker (25 Zähler, 10 Assists), welches wegen Harden letztlich nicht genug war.
San Antonio Spurs (30-8) - Milwaukee Bucks (19-18) 107:109 (BOXSCORE)
Direkt vor den Rockets stehen in der Tabelle weiter die Spurs. Die mussten gegen Milwaukee aber eine überraschende Pleite einstecken. Vermutlich noch überraschender war dabei die Leistung von Michael Beasley, der dem Team von Gregg Popovich satte 28 Punkte (Saisonbestleistung) einschenkte.
Alleine 22 davon kamen in der zweiten Halbzeit, in der Giannis Antetokounmpo gar nicht mehr auf dem Feld stand. Der Grieche ging leicht krank in die Partie und spielte letztlich auch nur neun Minuten im ersten Durchgang. Stattdessen sprang neben Beasley Jabari Parker mit 21 Punkten in die Bresche. Auch Thon Maker konnte sich über 13 Minuten Spielzeit freuen. Der spielentscheidende Korb war aber Rookie Malcolm Brogdon vorbehalten, der von Downtown traf.
Den Spurs ging dagegen gegen Ende die Puste gegen die athletischen Bucks aus. Ohne LaMarcus Aldridge (Virus) fehlte San Antonio neben dem gewohnt starken Kawhi Leonard (30 Punkte, 10/16 FG) eine weitere verlässliche Scoringoption. So kam unter anderen Davis Bertans bereits im ersten Viertel zum Einsatz. Der Lette machte aber einen guten Job mit 11 Punkten in 19 Minuten.
Eher enttäuschend war der Auftritt von Pau Gasol. Der Routinier griff sich zwar 11 Bretter, blieb im Angriff aber sehr farblos (3/9 FG). Danny Green scheint dagegen sein Mojo in diesem Jahr wiedergefunden zu haben. Der Shooting Guard versenkte vier Dreier und scorte nun bereits in 14 Spielen am Stück von Downtown.
Los Angeles Lakers (15-27) - Portland Trail Blazers (17-23) 87:108 (BOXSCORE)
Es war nicht unbedingt der Abend von Damian Lillard. Die ersten acht Versuche von Dame verfehlten alle ihr Ziel - am Ende hatte der Point Guard immerhin 21 Punkte (7/21 FG) und 8 Rebounds im Boxscore stehen. Dass es dennoch eine solch klare Angelegenheit war, lag auch an CJ McCollum.
Der kongeniale Partner von Lillard hat weiterhin ein heißes Händchen und scorte diesmal 25 Zähler (10/18 FG). Neben dem Backcourt überzeugte bei den Blazers vor allem die Arbeit an den Brettern. Mit 50:38 ging dieses Duell an Portland. Al-Farouq Aminu glänzte dabei mit 15 Rebounds.
Die Lakers führten zur Pause noch mit zwei Zählern, doch im dritten Viertel folgte der Einbruch. 21,7 Prozent warf man aus dem Feld in eigener Halle, wodurch die renommierte Franchise nur magere 12 Pünktchen erzielte. Über das gesamte Spiel lag die Wurfquote auch bei lediglich 38,6 Prozent.
D'Angelo Russell (9 Punkte, 8 Rebounds) setzte dabei gleich jeden seiner sieben Dreierversuche auf den Ring. Kein einziger Lakers-Spieler knackte 15 Punkte, wobei Loul Deng (14) dem noch am nächsten kam. Des Weiteren kamen noch Brandon Ingram (11) und Lou Williams (10) als Reservisten auf eine zweistellige Ausbeute. Es war einfach ein rundum gebrauchter Tag für L.A., wenn man bedenkt, dass de Trail Blazers als eines der schlechtesten Defensivteams ins Staples Center kamen.
Golden State Warriors (33-6) - Miami Heat (11-29) 107:95 (BOXSCORE)
Mehr Probleme als erwartet hatten die Warriors mit den Heat und das hatte einen Grund. Hassan Whiteside lieferte für sein Team eine absolute Traum-Vorstellung und beendete das Spiel mit 28 Punkten und 20 Rebounds (13/17 FG). So hielt er Miami lange im Spiel, doch ein Dreier von Ian Clark rund sechs Minuten vor dem Ende war dann so etwas wie der Dagger.
Die Dubs verzichteten dabei auf Klay Thompson, der eine Pause bekam. Stattdessen startete Patrick McCaw, der aber überfordert war (3 Punkte, 1/3 FG, 4 Fouls). Dies ließ sich aber verschmerzen, da sowohl Kevin Durant (28 Punkte, 8 Rebounds) als auch Stephen Curry (24 Punkte, 8 Rebounds, 9 Assists) ihr Pensum abspulten.
Dennoch war das Fehlen von Klay zu spüren. Die Offense wirkte nicht so flüssig wie gewohnt. 28 Assists sind für Warriors-Verhältnisse schon eher wenig. Auch 45 Prozent aus dem Feld waren mehr Durchschnitt als Glanzleistung. Curry scheiterte derweil daran, seine Serie von drei 30-Punkte-Spiele auszubauen, was unter anderem daran lag, dass er lediglich vier seiner elf Würfe von Downtown versenkte.
Sacramento Kings (16-22) - Detroit Pistons (18-22) 100:94 (BOXSCORE)
Detroit führte bereits mit 18 Punkten im dritten Viertel, auch dank sechs Dreier von Kentavious Caldwell-Pope - doch zum Sieg reichte das nicht. Im letzten Viertel brachen die Pistons zusammen wie ein Kartenhaus und wurden mit 17:32 überrollt. Die Kings lagen fast das komplette Spiel zurück, doch bogen sie die Partie mit einem 11:2-Run noch spät um.
Zwei Dreier von Garrett Temple und DeMarcus Cousins brachten die Kings erstmals seit dem ersten Viertel mit 98:94 in Front. Das Duell der Center ging dabei an Boogie. Andre Drummond zeigte in der Offense mit 9 Punkten recht wenig, überzeugte aber mit 12 Rebounds und starken 7 Blocks. Cousins präsentierte derweil mal wieder sein komplettes All-Around-Game.
24 Punkte (8/14 FG, 4/5 Dreier), 13 Rebounds und 6 Assists - Boogie war einfach überall zu finden und fand die richtige Mischung aus eigenem Abschluss und dem Pass für den Mitspieler. So traf Sac-Town starke 54 Prozent (13/24) vom Perimeter und damit kurioserweise deutlich besser als aus dem Zweierbereich (nur 38 Prozent).