Der Sieg von den Boston Celtics über die Los Angeles Clippers rückte in den Hintergrund, da der letzte Auftritt von Paul Pierce in Boston alles überstrahlte. Am Ende gab es nur Sieger. Die Toronto Raptors haben zurück in die Erfolgsspur gefunden - dank Kyle Lowry, der allen Umständen trotzte.
Brooklyn Nets (9-42) - Toronto Raptors (31)21 95:103 (BOXSCORE)
Man hätte meinen können, dass dies nicht der Abend von Kyle Lowry werden würde. Zunächst stand sein Einsatz komplett auf der Kippe, da er sich krank fühlte. Als er dann doch antrat, wurde es nicht besser: Er kollidierte mit einem Kameramann und zog sich eine Wunde am Arm zu, die mit vier Stichen genäht werden musste.
Da sein Team nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge dringend einen Sieg benötigte und obendrein DeMar DeRozan erneut mit Knöchelproblemen ausfiel, biss Lowry die Zähne zusammen und schritt als Anführer voran. Mit 15 Punkten, 11 Rebounds und 11 Assists legte er das neunte Triple-Double seiner Karriere auf und bewahrte sein Team vor einer Blamage beim schlechtesten Team der Liga.
Denn die Nets spielten besonders in der ersten Halbzeit gut mit und lagen immer wieder vorne. Und auch, als sich die Kanadier in der zweiten Halbzeit eine 17-Punkte-Führung erspielten, gaben die New Yorker nicht auf und verkürzten noch einmal auf 4 Zähler. Dann übernahm allerdings wieder Lowry das Zepter und machte mit zwei Assists und eigenen Freiwürfen den Deckel auf diese Partie.
Neben Lowry überzeugte Center Jonas Valanciunas mit 22 Punkten und 5 Rebounds. Auf der anderen Seite war Brook Lopez der auffälligste Mann (20 Punkte, 7 Rebounds), während Sean Kilpatrick das Bankspiel belebte (18 Punkte, 5 Rebounds).
Boston Celtics (33-18) - Los Angeles Clippers (31-20) 107:102 (BOXSCORE)
Dieses Aufeinandertreffen stand im Zeichen von Paul Pierce. The Truth, der am Ende dieser Saison seine Karriere beenden wird, kehrte letztmalig an seine alte Wirkungsstätte zurück - eine emotionale Angelegenheit für den 39-Jährigen. Denn er wurde schon bei der Spielervorstellung lautstark von den Celtics-Fans gefeiert und durfte anschließend sogar starten und den ersten Wurf des Spiels nehmen (der allerdings nicht durch die Reuse wollte).
Dann jedoch kam es zum Geschäftlichen. Nachdem Pierce wieder auf der Bank Platz nahm, feuerten die Kobold-Fans ihr eigenes Team an und sahen eine ansprechende Vorstellung. Die Grünen übernahmen mit ihrem ersten Wurf die Führung und gaben diese nicht mehr ab, was natürlich an Isaiah Thomas lag.
Hatte er vor dem Tip-Off noch artig für Pierce geklatscht, stahl er ihm nun die Show und war mit 28 Punkten und 8 Assists der Star des Abends. Auch Al Horford war gut drauf und erzielte ein Double-Double (13 Punkte, 15 Rebounds), zudem traf er in der Crunchtime zwei enorm wichtige Dreier aus dem Pick-and-Pop.
Der letzte Auftritt gehörte dann aber Celtics-Legende Pierce: Als das Spiel schon entschieden war, kehrte er aufs Parkett zurück und durfte unbedrängt den letzten Wurf des Spiels nehmen - drin! Der TD Garden stand Kopf und am Ende gab es glückliche Gesichter auf beiden Seiten.
"Ich habe jeden Moment hier genossen. Die Fans sind unfassbar hier und ich weiß das sehr zu schätzen, was sie mir heute geboten haben. Ich liebe die Fans und die Franchise und es war sehr emotional für mich, ein letztes Mal als Spieler zurückzukehren", so der "Celtic For Life".