Die Spurs sichern sich mit ihrer wahrscheinlich besten Saisonleistung den völlig ungefährdeten fünften Sieg in Serie. Kawhi Leonard war dabei der überragende Spieler auf Seiten der Texaner mit 30 Punkten, 6 Rebounds und 6 Assists. Gerade im direkten Duell mit LeBron James sorgte The Klaw für einige Highlights und wurde an der Freiwurflinie kontinuierlich mit MVP-Sprechchören gefeiert.
Besonders stark präsentierte sich beim Team von Greg Popovich auch die Bank um Manu Ginobili (12 Punkte), Pau Gasol (14 Punkte) und Patty Mills (9 Punkte und 7 Assists). Gegen den kreativen Mehrwert der Veteranen hatte die eindimensionale Bank der Cavs nichts entgegenzusetzen.
Beim Meister zeigte lediglich LeBron James mit 17 Punkten, 8 Rebounds und 8 Assists einigermaßen Gegenwehr. Doch James zog klar den Kürzeren gegen Kawhi Leonard und konnte nicht verhindern, dass die Cavs hinter die Boston Celtics auf Rang 2 im Osten fallen. Kyrie Irving und Kevin Love erwischten beide einen furchtbaren Abend und warfen zusammen 8/25 aus dem Feld für 17 Punkte.
Die Reaktionen:
LeBron James (Cleveland Cavaliers): "Mir geht es soweit gut. Ich habe einen Ellenbogen von hinten in die Nackengegend bekommen, aber ich werde Donnerstag spielen können. So wie wir im moment spielen, sind die Spurs das letzte Team gegen das wir spielen sollten. Es wird eine Zeit geben, in der ich etwas sagen werde, aber wir müssen uns vor allem auf dem Platz zusammenreißen. Es ist eine schwierige Zeit im Moment. Viele Leute sprechen über unsere Probleme."
Tyron Lue (Cleveland Cavaliers, Coach): "Sie sahen einfach so viel schneller aus als wir. Sie waren besser aus dem Dribbling und in Transition. Sie waren einfach überall schneller."
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Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Die Spurs starteten mit Parker, Green, Leonard, Aldridge und Dedmon. Tyron Lue schickte bei den Cavs James, Iving, Love, J.R. Smith und Thompson auf das Parkett.
1. Viertel: Schleppender Beginn zunächst in San Antonio, doch dann bekam Kawhi seine Schaufeln an den Ball und forcierte den Turnover LeBrons, leitete den Fastbreak ein und legte für einen Parker-Layup auf - 11:8 Spurs. Zweites Highlight im direkten Duell: Nach Spin-Move von LBJ räumte Kawhi ihn ab und auf der anderen Seite traf Ginobili für drei. Mit dem zweiten Gasol-Dreier des Abends schlossen die Spurs ein starkes Viertel ab. 28:18.
2. Viertel: Damn! LeBron kam mit einer klaren Ansage aus der Viertelpause und stopfte nach nur 15 Sekunden ins Gesicht von Pau. Die Cavs-Defense fand weiterhin nicht statt und nachdem LeBron zwei Pfiffe nicht bekam, ließ er es zum zweiten Mal im Viertel krachen. Doch dann drehte die Spurs-Defense auf. Leonard nahm James abermals den Ball ab und Kyle Anderson ließ Kyrie zweimal schlecht aussehen. Kawhi schloss den Run der Spurs mit Dunk zum 52:34 ab. Ginobili sorgte mit einem Reverse-Alley-Oop-Layup für ein echtes Highlight und Leonard krönte das Ganze per Buzzerbeater zum Ende des Viertels. 64:40.
3. Viertel: Cleveland schaffte es die Intensität in der Defensive hochzuschrauben, doch in der Offensive war weiterhin der Wurm drin. LeBron wurde zum dritten Mal am Abend von Kawhi und Green im Verbund abgeräumt und musste auf der anderen Seite den Layup Leonards zum 68:45 zulassen. Hässliches Spiel jetzt im At&T Center. Beide Mannschaften konnten keinen Rhythmus in die Offensive bringen. Zum Ende des Viertels gab es dann noch die Schrecksekunde für den Meister. Nachdem David Lee LeBron in der Nackengegend mit dem Ellbogen traf, sank dieser noch auf dem Feld zusammen. Sah eigentlich alles halb so wild aus, doch LeBron verabschiedete sich in den Locker Room. 81:58.
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4. Viertel: Ohne die Big Three schickte Lue seine Mannschaft ins vierte Viertel und nach zwei schnellen Steals und dem Zwischenstand von 89:58 war auch für den überragenden Leonard schon Schluss. Der Rest des vierten Viertels glich eher einem Auslaufen als einem Spitzenspiel. Beide Trainer ließen die Bankspieler ran - Endstand 103:74.
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Der Star des Spiels:
Kawhi Leonard. The Klaw sendete ein letztes beeindruckendes Bewerbungsschreiben für den MVP-Award ein. Dominierte mit LeBron den wohl besten Spieler der Welt über die gesamte Spieldauer und gönnte sich keine Pausen. Sein Dreier fiel zwar nicht, aber er schaffte es immer wieder erfolgreich zu penetrieren und war auch aus dem Midrange sicher. Kam schlussendlich auf 25 Punkte, 6 Assists, 6 Rebounds, 3 Steals, 1 Block und ein Plus-Minus von +30 bei nur 30 gespielten Minuten .
Der Flop des Spiels:
Kyrie Irving. Schaffte es nur im ersten Viertel, ansatzweise Gefahr auszustrahlen und fand danach überhaupt nicht mehr statt. Konnte sich weder gegen Danny Green noch gegen Patty Mills durchsetzen und leistete sich 3 Turnover bei nur 2 Assists. Kam lediglich auf 8 Punkte bei 4/13 aus dem Feld und traf weder Freiwurf noch Dreier.
Das fiel auf:
- Der Gameplan der Spurs gegen Kyrie wurde schnell deutlich. Der Point Guard sollte durch einen absinkenden Big Man aus der Zone gehalten werden und zum Midrange-Jumper gezwungen werden. Die Guards der Spurs versuchten ihn derweil durch harte Closeouts von der Dreierlinie zu halten. Irvings erste Halbzeit war eventuell die schlechteste der Saison.
- Mit Gasol auf dem Feld hatten die Spurs in der Anfangsphase enorme Probleme in der Pick-and-Roll-Verteidigung. Immer wieder war der Spanier zu langsam, um Thompson zu checken und ließ auch Kyrie zu leichten Floatern kommen. Auf der anderen Seite hebt der Veteran die Sporen durch seinen mittlerweile starken Dreier und sein starkes Auge auf ein deutlich höheres Level als mit Dedmon auf dem Feld.
- Schwarzer Abend für die Bench Unit der Cavaliers. Zur Halbzeit standen für die Reservespieler des Meisters 0 Punkte auf dem Konto. Die Spurs-Bank hatte zu diesem Zeitpunkt schon für 28 gesorgt und vor allem mit Gasol und Ginobili Aspekte ins Spiel gebracht, die so in der Starting Five nicht zu finden waren. Auch Mills verteidigte deutlich effektiver gegen Irving und so schafften es die Spurs, vor allem im zweiten Viertel immer wieder Turnover zu forcieren.
- Die Cavaliers sind derzeit das 8-schlechteste Team beim Defensive Rating in der gesamten NBA. Außer den 2001-Lakers wurde kein Team Meister, dass nicht unter den Top-12 in dieser Kategorie war. In den Small-Ball-Lineups fehlte ihnen die Aggressivität und das Engagement um die Größennachteile wett zu machen und auch im Allgemeinen wird zu wenig kommuniziert.