SPOX: Paul, bei unserem letzten Gespräch kurz nach dem Draft wussten Sie noch überhaupt nicht, was in der NBA auf Sie zukommt. Nun sind Sie Starter in Chicago. Eine krasse Entwicklung, oder?
Paul Zipser: Ja, das kann man wohl sagen! (lacht) Am Anfang der Saison war alles neu, aber ich hatte Zeit, an vielen Dingen zu arbeiten und habe mich im Laufe des Jahres auch weiterentwickelt. Daher habe ich nun das Vertrauen des Coaches bekommen. Dass ich nun mehr und mehr Spielzeit erhalte, freut mich natürlich sehr. Und mit jeder Minute wächst mein Selbstvertrauen.
SPOX: Nach einem guten Start hatten Sie als Team ein wenig Probleme, aktuell liegen die Bulls knapp außerhalb der Playoff-Plätze. Wie würden Sie den Saisonverlauf beschreiben?
Zipser: Ein bisschen holprig trifft es wohl am ehesten. Wir hatten gute Phasen und schlechte Phasen, die Konstanz hat gefehlt. Da muss jedes Team durch, aber ich hätte mir gewünscht, dass wir als Mannschaft ein bisschen mehr zusammenstehen. Das war leider nicht immer der Fall, ist aber nun besser geworden.
SPOX: Aktuell liegt Chicago auf Rang neun, der Abstand auf Platz fünf beträgt allerdings nur drei Siege. Wie gehen Sie den Kampf um die Playoffs an?
Zipser: Unsere Playoffs laufen schon. Jedes Spiel ist nun ungemein wichtig, da es im Osten so eng zugeht. Ich denke, dass man gesehen hat, dass wir nach unserer Niederlagenserie einen Schritt nach vorn gemacht haben. Wir müssen jetzt richtig loslegen, um jeden Ball kämpfen. Vor allem die nächste Woche wird sehr, sehr wichtig.
SPOX: Bei Ihnen persönlich ist Ende Januar der Knoten geplatzt. Wie haben Sie reagiert, als Sie erfahren haben, dass Sie zum ersten Mal starten dürfen?
Zipser: Beim ersten Mal war es schon eine ganz schöne Überraschung und klar, ich habe mich riesig gefreut. Es war für mich das erste Spiel im Madison Square Garden - eine beeindruckende Arena. Und dann gleich als Starter? Das war ziemlich cool.
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SPOX: Wenig später zählte Coach Fred Hoiberg auch in der Crunchtime auf Sie. Ist man da besonders nervös oder ist jede Minute gleich?
Zipser: Klar, am Ende des Spiels zählt es besonders. Man möchte Aktionen zeigen, Plays initiieren. Schließlich steht man ja auf dem Feld, um dabei mitzuhelfen, den Sieg zu holen. Wenn man auf der Bank sitzt, ist das natürlich ein bisschen schwieriger. (lacht) Gerade als Rookie hatte ich natürlich nicht damit gerechnet, dass ich schon in der Schlussphase ran darf. Aber ich glaube, dass ich in vielen Spielen geholfen habe, sie zu gewinnen. Das bleibt natürlich im Gedächtnis.
SPOX: Wie verändert sich Ihre Situation durch die Ellenbogen-Verletzung von Dwyane Wade?
Zipser: Das ist natürlich ein harter Schlag für uns, weil Dwyane eine enorme Stütze des Teams ist. Wir haben zwar schon ein paar Spiele ohne ihn gemacht, aber dass er bis zum Ende der Saison ausfällt, ist echt bitter. Für uns andere Flügelspieler bedeutet das, dass es mehr Möglichkeiten und Minuten geben wird, aber auch, dass einige Spieler mehr Verantwortung übernehmen müssen. Davon kann ich einer sein.
SPOX: Zuletzt wechselte Ihre Rolle oft, mal Starter, dann wieder mal nur drei Minuten oder auch ein DNP-CD. Wie wird das vom Team kommuniziert und wie gehen Sie damit um?