Auf ein solches Spiel hatten vor dem Beginn der Finals alle gehofft. Zum ersten Mal in dieser Serie schafften es die Warriors nicht, sich frühzeitig abzusetzen - im Gegenteil. Nachdem sie in den ersten beiden Spielen jeweils das dritte Viertel dominiert hatten, waren es diesmal die Cavs, die mit einer 5-Punkte-Führung in den letzten Durchgang gingen. Und es blieb bis zur Schlussminute spannend, ehe Kevin Durant (31 Punkte, 8 Rebounds) das Spiel mit 7 Punkten in Serie entschied.
Bis dahin hatte das Spiel eigentlich LeBron James (39 Punkte, 11 Rebounds, 9 Assists) und Kyrie Irving (38 Punkte, 6 Rebounds) gehört, doch auch sie konnten die Niederlage in den letzten Minuten gegen starke Warriors-Defense nicht mehr abwenden. Durant hatte durch Klay Thompson (30 Punkte) und Stephen Curry (26, dazu 13 Rebounds und 6 Assists) abermals mehr Unterstützung auf seiner Seite.
Die Warriors haben damit alle ihre 15 Playoff-Spiele gewonnen und in der Nacht auf Samstag die Chance, als erstes Team in der Geschichte der NBA eine perfekte Postseason hinzulegen. Eine 3-0-Führung hat in den Finals noch nie ein Team verspielt.
Die Reaktionen:
Kevin Durant (Warriors) über seinen Dreier: "Ich habe nur in Richtung Netz geblickt. Ich habe schon mein ganzes Leben an genau diesem Wurf gearbeitet. Es war befreiend, zu sehen, wie er reingegangen ist. Wir müssen noch ein Spiel gewinnen."
Draymond Green (Warriors): "Ich lief Ende des dritten Viertels an LeBron vorbei und man konnte es ihm einfach ansehen, dass er völlig ausgepowert war."
LeBron James (Cavaliers): "Ich habe alles gegeben, was ich hatte, mental und physisch. Sie haben einige Plays mehr gemacht als wir."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Keine Änderungen bei den Starting Lineups: Die Cavs begannen mit Irving, Smith, James, Love und Thompson, bei den Warriors starteten wie gewohnt Curry, Thompson, Durant, Green und Pachulia.
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1. Viertel: Vor frenetischem Publikum gab Smith endlich erste Lebenszeichen mit zwei schnellen Dreiern, KD tat es ihm auf der Gegenseite indes gleich. Dann tauschten LeBron und Klay bei absurdem Tempo Buckets. Nach sechs Minuten kollidierte James mit Teammate Thompson und blieb zunächst liegen, er konnte aber weitermachen und dunkte schon Minuten später über McGee. Ende des Viertels ging James bei 1-Punkt-Führung auf die Bank - und die Dubs zogen umgehend auf 39:31 davon.
2. Viertel: Dank LeBron meldeten sich die Cavs umgehend zurück, abgesehen vom King traf jedoch zunächst kein einziger Spieler den Korb. Daher blieben die Warriors stets vorne, die Cavs ließen sich aber nicht abhängen, weil Kyrie endlich ein wenig Unterstützung bot. Green holte sich Foul Nummer drei und ein Technical ab - und trotzdem ballerten Klay und Steph die Dubs zur 8-Punkte-Führung, bevor Kyrie mit einem absurden Layup mit dem Buzzer auf 61:67 verkürzte.
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3. Viertel: Kyrie und Smith verkürzten auf 1 Punkt, während Green sich nach zwei Minuten sein viertes Foul abholte. Ein Love-Dreier beim nächsten Ballbesitz bedeutete die erste Cavs-Führung seit dem ersten Viertel und nun ging es hin und her, vor allem Curry und Irving schaukelten sich gegenseitig hoch. Dann der Schocker: Golden State traf tatsächlich nicht mehr, während sich die Cavs in einen Rausch spielten - 94:89 für die Cavs nach drei!
4. Viertel: LeBron und Kyrie blieben im Angriffsmodus, während sich Green mit Foul Nummer fünf schnell wieder auf die Bank verabschiedete. Durant, Curry und Klay hielten Golden State in Schlagdistanz, aber die Cavs blieben mit monströser Energie knapp vorne. 75 Sekunden vor Schluss verkürzte KD auf 2, im nächsten Angriff holte er per Dreier die Führung - unfassbar! Kyrie verfehlte, dann warteten die Cavs viel zu lange, um zu foulen - bei 12 Sekunden auf der Uhr traf Durant beide Freiwürfe zur 3-Punkte-Führung. Timeout Cavs, Einwurf auf James - und Steal Iguodala! Zwei Freiwürfe von Curry später war das Spiel entschieden. Bitterer konnte es für die Cavaliers nicht laufen.
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Der Star des Spiels: Kevin Durant. Nun, genau das ist der Unterschied zwischen den Warriors der letzten Saison. Als sein Team in Not war, übernahm KD am Ende das Scoring und stellte den Spielverlauf mit 7 Punkten in Folge auf den Kopf. Sein Dreier aus dem Dribbling zur Führung war nichts anderes als kaltblütig. Er stellte die grandiosen Leistungen von James und Irving in den Schatten.
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Der Flop des Spiels: Tristan Thompson. Man kann wohl festhalten: Es ist nicht die Serie des Kanadiers. In 23 Minuten brachte er 0 Punkte und 3 Rebounds zustande, wenigstens 2 Blocks kamen diesmal noch dazu. Dass allerdings ein Stephen Curry 10 Rebounds mehr holt als Thompson, ist ziemlich peinlich.
Das fiel auf:
- Viel war im Vorfeld spekuliert worden, ob die Pace weiter dermaßen hoch bleiben würde - das blieb sie zu Beginn. Am Anfang hatten die Cavs dabei Vorteile, weil sie fast alle Würfe im Korb unterbrachten und die Dubs sich in den ersten fünf Minuten 4 Ballverluste leisteten. Es zeigte sich jedoch schnell, dass die Cavs in Transition weiterhin zu oft die Shooter aus den Augen verloren - und Golden State traf nahezu jeden Dreier. In Halbzeit zwei drosselten die Cavs endlich ein wenig das Tempo.
- Sobald die Warriors klein spielten, brachen für sie alle Dämme - zumal Pachulia und vor allem McGee von LeBron bei jeder Gelegenheit attackiert (und düpiert) wurden. Ohne ihre Center gab es diese Schwachstellen im Dubs-Roster nicht mehr und offensiv hatten sie so ohnehin mehr Dynamik im Spiel. Etwas überraschend, dass Kerr dennoch immer wieder einen seiner Center brachte.
- Die erhoffte Steigerung der Rollenspieler der Cavs blieb in der ersten Halbzeit aus: LeBron hätte kaum besser spielen können, seine Mitspieler trafen jedoch auch die offensten Würfe nicht. Zur Pause stand er bei 11/14 FG (27 Punkte), Kyrie bei 7/13 (17 Punkte) und die restlichen Cavs bei 3/14 FG - so hat man gegen die Warriors einfach keine Chance. Das besserte sich nach der Pause jedoch: Zwar trafen nur Smith und Korver ein paar Würfe, aber das gesamte Team spielte mit mehr Energie und ließ sich gerade defensiv und am offensiven Brett von Kyrie und LeBron mitreißen.
- Bei den Warriors sah das wieder einmal etwas anders aus. Auch ihr Scoring war Star-lastig, aber mit Iguodala, Livingston und West bekamen sie zumindest etwas Entlastung von der Bank - und vor allem Extra-Playmaking. In Halbzeit eins gingen den 23 Field Goals der Warriors stolze 21 Assists voraus (Cavs: 21 FG, 6 Assists), immer wieder wurde der offene Mann gesucht und gefunden. So fielen bei ihren großartigen Quoten auch die 18 Turnover nicht so stark ins Gewicht. In Halbzeit zwei gingen sie mehr auf Isolationen - aber das können sie dank Durant nun eben auch.