Ein nahezu rekordverdächtiges erstes Viertel der Houston Rockets (34-12) legte den Grundstein für einen letztendlich absolut ungefährdeten 104:97-Sieg bei den Dallas Mavericks (16-32). Ein kurzzeitiges Aufbäumen der Mavs reichte am Ende nicht aus.
Houston überrannte Dallas im ersten Viertel. Maxi Kleber und Dirk Nowitzki wurden immer wieder in ein Mismatch gegen die Rockets-Guards involviert, die aus der hilflosen Verteidigung Schweizer Käse machten und bei nahezu jedem Spielzug einen Dreierschützen oder Clint Capela fanden. Nach knapp sechs Minuten verwarf Ryan Anderson als Erster für die Rockets, die insgesamt zehn Dreier im ersten Viertel trafen und erstaunlicherweise "nur" 38:28 führten.
Dass Houston diese wahnwitzige Quote von draußen nicht weiter halten würde, war offensichtlich - dennoch waren die Fans im American Airlines Center mit Sicherheit überrascht, wie schnell die Rockets abkühlten (13 Punkte im zweiten Viertel) und den Mavs die Chance gaben, sich in das Spiel zurückzukämpfen. Die Dallas-Offensive war zwar nur unwesentlich effektiver, konnte die Rockets-Führung aber auf 51:45 verringern.
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Nach der Halbzeitpause wirkten die Gäste wieder deutlich konzentrierter. Abgesehen davon, dass der Dreier im Vergleich zum vorherigen Viertel wieder häufiger fiel, erinnerten sich die Rockets auch erfolgreich daran, dass es die Option gibt, zum Korb zu ziehen und bauten die Führung auf 85:67 aus. Eric Gordon führte sein Team mit 11 Punkten im Viertel an. Yogi Ferrell erzielte 8 der 22 Mavs-Punkte.
Wesley Matthews (29 Punkte, 7/14 3FG), der über das komplette Spiel der beste Maverick war, stemmte sich nochmal gegen die Niederlage - die Luft war dann aber doch schnell raus und die Rockets-Starter durften den Regenerationsprozess frühzeitig einleiten. Die Mavs verübten in der Garbage-Time lediglich ein wenig Ergebniskosmetik.
James Harden beendete die Partie mit 25 Punkten (9/16 FG) und 13 Assists, Eric Gordon (17 Punkte, 4/7 3FG) brachte gewohnte Energie und Trevor Ariza (23 Punkte) zeigte sich mit 14 Versuchen von draußen (5/14 3FG) in besonderer Wurflaune. Die Rockets trafen insgesamt 21 ihrer 51 Dreierversuche.
Dirk Nowitzki verbuchte in 15 Minuten auf dem Platz 7 Punkte (2/7 FG), Kleber stand nur 9 Minuten auf dem Parkett und erzielte 2 Punkte.
Dallas Mavericks vs. Houston Rockets: Die wichtigsten Statistiken
Mit ihren zehn Dreiern im ersten Viertel verpassten die Rockets nur knapp einen NBA-Rekord, den die Milwaukee Bucks einst aufgestellt hatten. Die Bucks um Toni Kukoc und Michael Redd trafen 2006 elf Dreier in einem Viertel. Vier Jahre später wurde der Rekord von den Cleveland Cavaliers um LeBron James eingestellt.
Zum sechsten Mal während der laufenden Saison trafen die Rockets mindestens 20 Dreier in einem Spiel. Jedes dieser Spiele gewannen sie. Nur die Cleveland Cavaliers und die Dallas Mavericks haben überhaupt erst eine Partie mit mindestens 20 Dreiern beenden können.
Dallas muss sich den Vorwurf machen lassen, dass sie zu wenig Druck am Ball ausgeübt haben. Mit nur 9 Turnovern blieben die Rockets deutlich unter ihrem bisherigen Saisonschnitt (14,9) und leisteten sich erst zum vierten Mal in dieser Saison weniger als 10 Ballverluste.
Mavericks vs. Rockets: Hier geht's zum BOXSCORE!
Dallas Mavericks vs. Houston Rockets: Die Stimmen zum Spiel
Rick Carlisle (Mavs-Coach): "Es war ein schwieriges Spiel - wir mussten die ganze Zeit einem Rückstand hinterherrennen. Es sah am Anfang eigentlich recht vielversprechend aus, doch dann machte es einfach peng, peng, peng."
James Harden (Rockets, über Chris Pauls All-Star-Snub): "Was belohnen wir hier eigentlich? Wir gewinnen und er legt die richtigen Zahlen auf - das sollte eigentlich überhaupt keine Frage sein."
Der Star des Spiels
James Harden. Es war eine verhältnismäßig unauffällige Leistung vom MVP-Kandidaten - sein Effekt auf das Spiel war aber nicht zu übersehen. Harden kontrollierte das Spiel bravourös und leistete sich dabei nur einen Ballverlust. Das Abkühlen der Rockets-Offensive stand auch im direkten Zusammenhang mit Hardens Pause auf der Bank.
Der Flop des Spiels
Das große Lineup um Kleber und Nowitzki war gegen die Rockets absolut nicht spielbar. Rick Carlisle reagierte zwar darauf, hätte in diesem Matchup, in dem gutes Switchen absolut elementar ist, direkt auf eine beweglichere erste Fünf setzten sollen.
Coaching Move des Spiels
In der Halbzeitpause nutzte Mike D'Antoni anscheinend die Chance, seinem Team nochmal mit Nachdruck zu zeigen, warum er so wenig Mitteldistanzwürfe wie möglich in seiner Offensive sehen will. Nur einen ihrer acht Versuche hatten die Rockets getroffen. Harden, Paul und Co. zeigten Gehorsam und nahmen im dritten Viertel nur einen Midranger.