Trotz einer starken Leistung von Donovan Mitchell kassieren die Utah Jazz eine knappe Niederlage bei den Miami Heat. Die Entscheidung fiel erst mit der Schlusssirene. Die Oklahoma City Thunder kassieren eine überraschende Niederlage bei den Phoenix Suns, während die Los Angeles Lakers gegen die Atlanta Hawks trotz eines starken Dennis Schröder wieder ein Erfolgserlebnis verbuchen.
Miami Heat (22-17) - Utah Jazz (16-24) 103:102 (BOXSCORE)
Es brauchte eine frühe Auszeit von Quin Snyder, eher die Jazz ihre Schläfrigkeit aus den Knochen bekamen und sich im Spiel anmeldeten. So konnten sie einen frühen Heat-Vorsprung zumindest klein halten. Dass es nicht für mehr reichte, lag auch daran, dass Shootingstar Donovan Mitchell (1/7 FG im ersten Viertel) noch keinen Rhythmus hatte.
Im zweiten Viertel ereignete sich ähnliches: Miami zog dank kluger Plays, an deren Ende häufig einfache Leger oder Dunks heraussprangen, auf 9 Punkte davon. Doch wieder war es eine Gäste-Auszeit, die das Pendel umschwingen ließ. Und da nun auch Mitchell seine Würfe traf, lagen die Jazz zum Pausentee nur mit 47:49 hinten.
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Nach dem Seitenwechsel hatte dann Mitchell endgültig Feuer gefangen. Er erzielte nicht nur 9 schnelle Jazz-Punkte in Folge, sondern war mit insgesamt 13 Punkten im dritten Viertel - darunter ein schwieriger, einhändiger Alley-oop - der Garant dafür, dass Utah in dieser Phase die Kontrolle übernahm. Doch die Hausherren blieben ihrerseits ruhig und spielten unaufgeregt ihren Stiefel runter, sodass es mit einem 74:75 in den Schlussabschnitt ging.
Dort ging es nach einem Jazz-Zwischenlauf in der Crunchtime sehr eng zu. 59 Sekunden vor Schluss stellte Dragic von der Freiwurflinie auf 99:100 aus Sicht der Heat. Mitchell konterte mit einem tollen Layup, Olynyk traf zwei Freebies. Auf der anderen Seite verwarf Hood, sodass die Heat die Chance auf den Sieg hatten. Coach Spoelstra malte in einer Auszeit ein schlaues Play auf, an dessen Ende Josh Richardson per Layup traf. 5,1 Sekunden vor Schluss führte sein Team also mit einem Punkt. Beim letzten Angriff der Jazz ging es über Mitchell, doch dessen Verzweiflungswurf verfehlte sein Ziel.
Trotzdem beendete er den Abend mit 27 Punkten, Hood kam von der Bank kommend auf 17 Zähler. Für die Heat punkteten sechs Spieler zweistellig, darunter Dragic (16), Tyler Johnson (16) und Hassan Whiteside (14, 10 Rebounds), der die Crunchtime erneut von der Bank verfolgen musste.
Phoenix Suns (16-26) - Oklahoma City Thunder (22-18) 114:100 (BOXSCORE)
Das hatten die Thunder wohl als sicheren Sieg eingeplant, doch das OKC-Schiff erlitt Schiffbruch in Arizona. Grund war die starke Bank der Suns. Sowohl Dragan Bender (20 Punkte, 7/9 FG) als auch Josh Jackson (20, 10) machten wohl die besten Spiele in ihrer bisherigen Karriere und bescherten den Gastgebern einen unerwarteten Sieg.
Die Suns kontrollierten früh das Geschehen und setzten sich bis zur Pause ein wenig ab. Angeführt von Russell Westbrook (26, 10 Rebounds, 11 Assists, 6 Turnover) verkürzte OKC wieder auf einen Zähler Mitte des dritten Viertels, doch dann schlug die Stunde der Suns-Reservisten. Bender traf einen seiner sechs Dreier und machte den Auftakt für einen 14:4-Lauf der Gastgeber. Auch Jackson ließ es von draußen regnen. Phoenix traf im gesamten Spiel starke 17 Dreier bei 39 Versuchen.
OKC gab sich nicht geschlagen und Carmelo Anthony (14, 6/14 FG) machte es mit einem Dreipunkt-Spiel wieder spannender, doch Bender ließ zwei weitere Dreier folgen und auch Tyler Ulis (7) versenkte von Downtown, wodurch die Führung bei noch 6:42 Minuten zu spielen satte 22 Zähler betrug (107:89). Was folgte, war eine ausgedehnte Garbage Time, in der die Thunder noch ein wenig Ergebniskosmetik betrieben.
Allerdings kam von den Rollenspielern der Thunder viel zu wenig. Paul George (19) und Steven Adams (18) punkteten noch zweistellig, doch ansonsten fand OKC wenig Scoring. Das war bei Phoenix natürlich ganz anders. Neben der starken Bank überzeugten zudem Devin Booker (26, 5/10 Dreier) und T.J. Warren (23), der wie gewohnt unter dem Korb und aus der Mitteldistanz operierte.
Portland Trail Blazers (21-18) - San Antonio Spurs (27-14) 111:110 (BOXSCORE)
Spannendes Finish in Portland mit dem besseren Ende für die Gastgeber. Nachdem die Spurs die meiste Zeit des Spiels in Führung waren, drehten die Blazers spät auf und führten 30 Sekunden vor dem Ende mit einem Zähler. Danach verteidigte Portland eigentlich gut. Patty Mills bekam einen halbwegs offenen Wurf aus der Mitteldistanz, doch beim Sprung entschied sich Mills anders und versuchte Kyle Anderson anzuspielen. Der Pass war schlecht, dennoch schaffte es der Forward irgendwie das Foul zu ziehen. Es gab Freiwürfe.
Anderson, der das Statsheet mit 8 Punkten, 6 Rebounds und 5 Assists ordentlich füllte, blieb cool und sorgte für die erneute Spurs-Führung. Portland musste derweil erneut auf Damian Lillard verzichten und so war eigentlich klar, dass C.J. McCollum (25, 11/24 FG, 7 Assists) die Verantwortung bekommen würde. Und der Shooting Guard lieferte. Mit noch 6 Sekunden auf der Uhr zog C.J. in die Zone und schloss mit einem schweren Runner ab. Der Spalding tänzelte ein wenig auf dem Ring, ging dann aber doch in den Korb.
San Antonio hatte aber noch eine Chance und suchte nach der Auszeit ebenfalls ihren besten Akteur. Der hieß LaMarcus Aldridge (30, 14 Rebounds), der gegen sein altes Team eine weitere Gala zeigte. Der Power Forward wurde an der Birne isoliert, bekam aber keinen offenen Wurf, da er stark von Jusuf Nurkic (17, 13 Rebounds) verteidigt wurde. So resultierte aus dem LMA-Jumper lediglich ein Airball - die Blazers gewannen.
Neben Nurkic und McCollum überzeugten bei Portland Shabazz Napier (15, 7 Assists) und Maurice Harkless (19, 7/10 FG). Auch Rookie Zach Collins (9) zeigte erneut gute Ansätze. Bei den Spurs setzte Tony Parker aus. Dafür glänzte mit Manu Ginobili (26, 9/16 FG, 6/9 Dreier) ein anderer Oldie. Pau Gasol steuerte weitere 15 Punkte und 9 Rebounds bei.
Los Angeles Lakers (12-27) - Atlanta Hawks (10-29) 132:119 (BOXSCORE)
Kellerduell im Staples Center. Die beiden schlechtesten Teams der jeweiligen Conferences trafen sich im direkten Duell. Dennoch war es eine deutliche Angelegenheit. Die Lakers zeigten nach den Unruhen von den Aussagen von LaVar Ball ("Walton hat die Mannschaft verloren") eine echte Trotzreaktion und machten das beste Spiel seit einiger Zeit. Sie beendeten damit die Niederlagen-Serie von neun Spielen.
Atlanta machte es der Walton-Truppe aber auch sehr leicht. Die Transition-Defense der Hawks war eigentlich nicht existent. Die 17 Punkte der Lakers im Fast Break sind da noch sehr geschönt, da L.A. Atlanta immer wieder angriff, als diese sich in der Defense noch nicht sortiert hatten. Vor allem der umsichtige Lonzo Ball (13, 10 Rebounds, 6 Assists) drückte immer wieder aufs Tempo und spielte einige seiner berüchtigten schnellen Outlet-Pässe.
Bei Atlanta bereitete die schwache Bank Sorgen. Während die Starter um den starken Dennis Schröder (27 Punkte, 10/23 FG, 5 Assists) noch Schritt halten konnten, hatten die Reservisten nichts entgegenzusetzen. So setzten sich die Lakers Anfang des zweiten Viertels erstmals ab und bauten die Führung nach ausgeglichenen Start auf knapp 20 Zähler aus. Auch nach dem Wechsel liefen die Lakers nie Gefahr, die Führung zu verspielen und gewannen ungefährdet.
Dabei erzielten gleich sieben Spieler mindestens 13 Zähler. Brandon Ingram (20, 6/7 FG, 7 Assists) war mit einer effizienten Vorstellung der Topscorer der Gastgeber. Auch Jordan Clarkson (18) gefiel als Sixth Man von der Bank kommend. Bei Atlanta konnten lediglich Kent Bazemore (15) und John Collins (15, 5/7 FG) Schröder offensiv ausreichend entlasten.