Mit einem monströsen Triple-Double hat Ben Simmons seine Enttäuschung über die fehlende All-Star-Nominierung kompensiert. Ähnliches hatte Andre Drummond auch vor - wütete aber umsonst. Damian Lillard demontierte die Timberwolves und Schröder blieb gegen die Raptors ohne Chance.
Charlotte Hornets (19-27) - New Orleans Pelicans (26-21) 96:101 (BOXSCORE)
Auch Dwight Howard hatte von der historischen Nacht von DeMarcus Cousins gegen die Bulls gehört und wollte eine ähnliche Leistung gegen seine Hornets mit allen Mitteln verhindern. Als Cousins also merkte, dass Dwight kaum von seiner Seite rückte, wusste er, dass er ein gewisses Maß an Verantwortung an seine Mitspieler abgeben musste.
Da Howard Cousins bis zur Dreierlinie verteidigte und seinen Posten als Zonenverteidiger verlassen musste, sah Cousins Möglichkeiten für seine Guards: "Ich habe Jrue (Holiday) gesagt, dass die Zone komplett frei ist. Er ist ein großer Guard und niemand in der Liga kann ihn Eins-gegen-Eins verteidigen - also habe ich ihm einfach gesagt, dass er das ausnutzen soll."
Holiday (19 Punkte, 8/15 FG) nahm den Ratschlag seines Centers an und sorgte mit zwei aufeinanderfolgenden Drives zum Korb in der Schlussphase für die 96:92-Führung, die sich die Pelicans nicht mehr nehmen ließen.
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Zumindest von der Statline her stach Howard (22 Punkte, 16 Rebounds, 3 Blocks) Cousins (16 Punkte, 5/10 FG, 13 Rebounds) aus und hatte ebenfalls Anteil an den 8 Turnovers von Boogie. Kemba Walker steuerte 20 Punkte (8/21 FG) bei, Anthony Davis (19 Punkte, 7/16 FG) teilte sich mit Holiday den Topscorer-Status.
Detroit Pistons (22-24) - Utah Jazz (98-95) 95:98 OT (BOXSCORE)
Nachdem Andre Drummond seine Pistons mit noch 11 Sekunden zu spielen mit 89:87 in Führung brachte, blickten die Utah Jazz zu ihrem Rookie, der in den letzten Wochen immer wieder die Verantwortung in solchen Situationen trug.
Der erste Versuch von Donovan Mitchell wurde aber mit Nachdruck von Andre Drummond in die erste Reihe der Zuschauer befördert. Bei dem darauffolgenden Einwurf blickte Ricky Rubio erneut zu Mitchell, spielte dann aber einen feinen Pass zum cuttenden Joe Ingles, der per Korbleger den Ausgleich zur Verlängerung brachte. Ingles war dann auch mit zwei aufeinanderfolgenden Dreiern in der Verlängerung der Held des Spiels.
In einer sehr ausgeglichenen Teamleistung war Mitchell (15 Punkte, 6/21 FG) gemeinsam mit Rückkehrer Rudy Gobert (15 Punkte, 8 Rebounds, 4 Blocks) Topscorer der Jazz. Rubio zeigte dazu mit 11 Punkten (4/8 FG), 10 Rebounds und 5 Assists eine überzeugende Leistung.
Somit versauten die Jazz das Statement von Andre Drummond, der mit 30 Punkten (11/17 FG), 24 Rebounds, 3 Steals und 4 Blocks den NBA-Coaches mitteilen wollte, dass sie einen großen Fehler gemacht haben, ihn nicht als All-Star auszuwählen. Drummond hatte zuvor schon seinen Unmut bei Twitter geäußert.
Indiana Pacers (26-22) - Phoenix Suns (17-31) 116:101 (BOXSCORE)
Bereits im ersten Viertel stellten die Pacers die Weichen für einen ungefährdeten Sieg gegen die von einem Vier-Spiele-Roadtrip gezeichneten Phoenix Suns. Wirkliche Gegenwehr zeigten die Suns erst, als Indiana im Schlussviertel bereits ihre Spieler schonte.
All-Star-Debütant Victor Oladipo (21 Punkte, 6/11 FG) zeigte sich entsprechend gut aufgelegt auf dem Court und bedankte sich bei seinen Mitspielern mit 9 Assists. "Ich habe viel Aufmerksamkeit auf mich gezogen und dann waren meine Jungs offen", erklärte ein glücklicher Oladipo. "Wenn wir als Einheit an beiden Enden des Courts spielen, sind wir sehr effektiv."
Bei den Pacers startete erstmalig Joe Young (6 Punkte, 2 Assists) auf der Eins für Darren Collison, der aus bisher unbekannten Gründen die Partie verpasste. Thaddeus Young steuerte effiziente 22 Punkte bei (10/13 FG) und Domantas Sabonis, der erneut für den verletzten Myles Turner begann, zeigte ebenfalls eine starke Leistung mit 19 Punkten (8/12 FG) und 8 Rebounds.
Die Starter der Suns waren mehr oder weniger ein Totalausfall. So nützte es auch nichts, dass von der Bank Greg Monroe mit 16 Punkten (7/11 FG) und 17 Rebounds ein sattes Double-Double auflegte und Rookie Josh Jackson (20 Punkte, 7/11 FG) eine seiner besseren Wurfnächte in seiner jungen NBA-Karriere hatte.
Philadelphia 76ers (23-21) - Chicago Bulls (18-30) 115:101 (BOXSCORE)
Nach nur einer Halbzeit fehlten Ben Simmons lediglich 2 Assists für ein Triple-Double. Mit 19 Punkten (6/15 FG), 17 Rebounds und 14 Vorlagen führte er letztendlich sein Team zum Sieg und verbuchte das fünfte Triple-Double in seiner Rookie-Saison.
Diese Leistung stand wohl im direkten Zusammenhang mit der Enttäuschung, dass er von den 30 NBA-Coaches nicht zum All-Star ausgewählt wurde. "Ich wünschte, ich wäre dabei", gab Simmons nach dem Spiel zu. "Aber hoffentlich wird es noch viele weitere Jahre für mich geben."
Bull-Coach Fred Hoiberg sah einen Zusammenhang zwischen dieser relativ leblosen Leistung seiner Mannschaft und der bitteren Overtime-Niederlage gegen die Pelicans, in der sie eine 15-Punkte-Führung abgaben: "Wahrscheinlich hatten wir einen kleinen Kater von diesem Spiel - man darf sich davon aber nicht so beeinflussen lassen. Ich hatte das Gefühl, dass wir ohne Energie und Kampf in das Spiel gegangen sind."
Hoiberg bemängelte ebenfalls die egoistische und schlechte Wurfauswahl seiner Mannschaft, bei der Bobby Portis (22 Punkte, 8/12) noch als effizientester Mann herausstach. Dazu hatte Zach LaVine mit 21 Punkten (8/15 FG) und 7 Rebounds sein effektivstes Spiel seit seiner Rückkehr von der langwierigen Knieverletzung. Paul Zipser durfte Minuten auf dem Parkett verbringen und blieb ohne Punkte.
Atlanta Hawks (14-33) - Toronto Raptors (32-14) 93:108 (BOXSCORE)
Toronto dominierte von Anfang an und stellte früh die Weichen für einen Blowout-Sieg gegen die Hawks. DeMar DeRozan (14 Punkte, 4/12 FG) und Kyle Lowry (9 Punkte, 3/10) blieben ausnahmsweise blass, konnten sich aber auf starke Leistungen ihrer Mitspieler verlassen, bei denen Jonas Valanciunas mit 16 Punkten (7/14), 13 Rebounds und 3 Blocks am meisten herausstach. Der Österreicher Jakob Pöltl steuerte sechs Punkte, fünf Rebounds und zwei Blocks bei.
So durften sich die Starter der Raptors auch früh in Richtung Bank verabschieden - alle Toronto-Spieler blieben unter der 30-Minuten-Marke. Coach Dwane Casey ist aber ein zielstrebiger Mann und fand so in der Garbage-Time noch einen Grund zum Meckern nach dem Spiel: "Ich war enttäuscht von unseren jungen Spielern. Ich hab ihnen gesagt, dass es um Gewohnheiten geht und in solchen Situationen entstehen dann schlechte Gewohnheiten."
Diese Probleme hätte Hawks-Coach Mike Budenholzer sicher gerne. Gegen das bessere Kollektiv der Raptors waren die Hawks schlichtweg chancenlos, dennoch gab es in den letzten Spielen einen Aufwärtstrend zu erkennen - Atlanta hatte vor dem Spiel vier der letzten sechs Spiele gewonnen.
Dennis Schröder führte seine Mannschaft wie so oft mit 20 Punkten (8/19 FG) an und John Collins (13 Punkte, 5/13 FG) konnte mit 16 Rebounds ein neues Career-High verzeichnen.
Memphis Grizzlies (17-30) - San Antonio Spurs (32-18) 85:108 (BOXSCORE)
Die Spurs mussten ohnehin schon auf die langzeitverletzten Kawhi Leonard, Manu Ginobili und Rudy Gay verzichten - gegen Memphis wurde nun auch noch LaMarcus Aldridge geschont. Was für die meisten anderen Teams aber eine absolute Katastrophe bedeuten würde, entwickelte sich zu einem ganz entspannten Abend für San Antonio.
Ganze acht Spieler der Spurs hatten am Ende zweistellig gepunktet und profitierten von großartiger Ballbewegung. "Wenn Aldridge nicht dabei ist, brauchen wir mehr Bewegung und insgesamt eine flüssigere und ausbalancierte Offense", erklärte Patty Mills, der mit 15 Punkten (5/10 FG) Topscorer seiner Mannschaft war. Deutlich mehr Verantwortung übernahm aber auch Pau Gasol, der mit 14 Punkten, 15 Rebounds und 9 Assists am Triple-Double kratzte.
Im Bruder-Duell liegt Marc Gasol (18 Punkte, 7 Rebounds, 6/13 FG) mit 10-17 hinten und musste sich auch im individuellen Vergleich gegen seinen älteren Bruder geschlagen geben. Mit Dillon Brooks (10 Punkte, 5/10 FG) und Deyonta Davis (12 Punkte, 6/10 FG) konnten nur zwei weitere Spieler einen zweistelligen Wert aufbieten.
Portland Trail Blazers (26-22) - Minnesota Timberwolves (31-19) 123:114 (BOXSCORE)
Damian Lillard ist einfach glücklich, dass er dieses Mal nicht als Ersatz eines verletzen Spielers, sondern tatsächlich mal als von den Coaches gewählter Spieler zum All-Star-Game fahren darf. Mit 31 Punkten (9/17 FG), 6 Assists, 4 Rebounds und ohne Ballverlust zeigte Dame eine überragende Leistung.
Ähnlich fröhlich, aber weniger erfolgreich lief das erste Spiel als frischgebackener All-Star für Karl-Anthony Towns, der mit 16 Punkten (6/9 FG) und 9 Rebounds zu den besseren Spielern der Wolves gehörte, dem Spiel aber nicht seinen Stempel aufdrücken konnte.
Minnesota musste zum dritten Mal in Folge auf Jimmy Butler (Knieprobleme) verzichten - hatten die beiden vorherigen Spiele aber auch ohne ihren Anführer gewonnen. Für Butler stand erneut Nemanja Bjelica (9 Punkte, 4/11 FG) in der Startaufstellung. Andrew Wiggins (24 Punkte, 11/17 FG) ging mit der größeren Verantwortung in der Offensive gut um, insgesamt fehlte den Wolves aber Butlers Playmaking.
Aus den letzten zwölf Heimspielen gegen die Timberwolves haben die Blazers elf gewonnen und konnten sich bei diesem Mal neben Lillard vor allem bei einem starken CJ McCollum bedanken (28 Punkte, 12/20 FG).
Los Angeles Clippers (23-24) - Boston Celtics (35-14) 102:113 (BOXSCORE)
Slump überwunden, Niederlagenserie beendet! Nachdem die Celtics drei Spiele in Folge verloren hatten - zuletzt am Vortag am selben Ort gegen die Lakers - gelang ihnen nun ein wichtiger Erfolg, um wieder in die Spur zu kommen.
Dabei mussten sie kurzfristig auf Marcus Smart verzichten, der im Teamhotel ein Glas zerbrochen und sich an diesem geschnitten hatte - er musste an der Hand genäht werden. Die Franchise untersucht diesen Vorfall.
Defensiv war seine Abwesenheit kaum zu kompensieren, doch in der Offense lief es besser als zuletzt - ohne dass man abhängig von Kyrie Irving (20 Punkte, 8 Rebound, 7 Assists) gewesen wäre. Fünf Spieler punkteten zweistellig, darunter Jason Tatum (18) und Terry Rozier. Daniel Theis kam auf 8 Punkte und 8 Rebounds. Und eine weitere gute Nachricht: Gordon Hayward war beim Shootaround vor dem Spiel dabei und nahm ein paar Würfe.
Die Entscheidung in diesem Duell fiel im dritten Viertel. Die Gäste hatten ohnehin schon einen 62:55-Vorsprung mit in die Kabine genommen und legten direkt nach dem Seitenwechsel mit einem 6:0-Run nach. Die Clippers führten anschließend kein einziges Mal mehr. Ihr Topscorer war Blake Griffin mit 23 Zählern, Lou Williams kam auf 20.