Dirk Nowitzki hat im Spiel seiner Dallas Mavericks (19-43) gegen die Oklahoma City Thunder (36-27) die Schallmauer von 31.000 Punkten durchbrochen. Das war bei diesem Krimi mit Verlängerung aber letztlich nur ein Randaspekt. Die Thunder gewinnen mit 111:110 (BOXSCORE), weil Russell Westbrook spät noch einmal aufwacht, nachdem Dwight Powell das Spiel mit dem Buzzer in die Overtime geschickt hatte.
Dallas feuerte zu Beginn aus allen Rohren und versenkte die ersten drei Distanzwürfe der Partie. Dies überdeckte aber ein wenig, dass OKC starke Defense spielte und es mit guten Rotationen den Mavs unglaublich schwer machte. Nach nur fünf Minuten feierte dann auch schon Nerlens Noel sein Comeback. Der Center war zwar aktiv, doch hatte große Probleme, den Spalding vernünftig zu fangen. Russell Westbrook und Paul George waren dagegen früh heiß und trafen ihre Jumper für 19 der 32 Thunder-Punkte im ersten Viertel.
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Für die Mavs war Dwight Powell die beste Option in der Offense, da er stets aktiv war und ständig im Pick-and-Roll gesucht wurde. Bei noch acht Minuten im zweiten Viertel verbuchte Dirk Nowitzki dann den nächsten Meilenstein. Sein 31.000. Punkt kam standesgemäß mit einem einbeinigen Fadeaway vom rechten Block. Das war es dann aber zunächst auch mit der Herrlichkeit der Mavs. Die Thunder kontrollierten das Geschehen, ohne wirklich zu überzeugen. Es reichten einige Sprungwürfe von Westbrook, um eine zweistellige Führung mit in die Pause zu nehmen.
OKC kam dann aber sehr schläfrig aus der Kabine und Dallas verkürzte den Rückstand schnell. Nach einem Dreier von Wesley Matthews waren die Gastgeber wieder auf 2 Zähler dran, wenig später glich der starke Harrison Barnes von Downtown aus. Wo war nun die Defense der Thunder? Dallas scorte dank viel Bewegung und kreativen Plays nach Belieben. Bei OKC wachte zumindest wieder PG-13 auf, der mit einem Jumper OKC die knappe Führung vor dem vierten Viertel bescherte (77:76).
Dwight Powell schickt Partie in die Verlängerung
Es blieb weiter eng, auch wenn die Mavs gegen die Reservisten der Thunder leichte Vorteile hatten. Mitte des Viertels netzte Nowitzki seinen zweiten Dreier des Spiels, doch Raymond Felton konterte umgehend. Später konnten beide Teams über Minuten nicht scoren, bis Carmelo Anthony (12, 5/14 FG) nach drei OKC-Offensiv-Rebounds Smith Jr. auf den Rücken nahm und scorte (100:98). Powell wurde im Gegenzug gefoult, vergab aber eine Minute vor dem Ende beide Freiwürfe. Er machte es aber wieder gut, nachdem Westbrook vergab und der Big nach einer wilden Sequenz mit der Sirene den Ball in den Korb tippte und damit die Overtime erzwang.
Auch diese war wieder hart umkämpft. Smith übernahm nun und war für die ersten 8 Punkte der Mavs in der OT verantwortlich, darunter ein Dreier ins Gesicht von Melo. Dann war aber wieder Russ-Time. Der MVP zog diesmal explosiv zum Korb und vollendete gegen Powell das Dreipunktspiel zum 111:110. Dies hatte bis zum letzten Ballbesitz für Dallas Bestand, da Barnes und Russ Offensiv-Fouls gepfiffen bekamen. Barea zog zum Korb und kickte nach draußen zu Smith, der aber von George gut verteidigt wurde. Der Wurf war deutlich zu lang, weswegen die Thunder überlebten.
Topscorer der Mavs war Barnes mit 26 Punkten, dazu machten auch Powell (21, 10/13 FG, 8 Rebounds), J.J. Barea (12, 7 Assists) und Smith (17, 6 Dimes) ansprechende Spiele. Dirk Nowitzki erzielte 12 Zähler und garnierte dies in knapp 24 Minuten mit 5 Rebounds und 4 Assists. Maxi Kleber kam erneut nicht zum Einsatz. Für OKC punkteten Westbrook (30, 11 Rebounds, 7 Assists, 9 Turnover) und George (23) am besten.
Dallas Mavericks vs. OKC Thunder: Die wichtigsten Statistiken
- Es war keine Überraschung, dass die Mavs jede Menge Probleme mit Steven Adams haben würden, da half es auch nicht, dass Noel wieder zur Verfügung stand. Der Rückkehrer versuchte zwar so gut es ging, dagegen zu halten, war aber ähnlich machtlos wie Powell. Immerhin zeigte Noel einige Ansätze, unter anderem als er Westbrook im Fastbreak abräumen konnte. OKC dominierte dennoch die Boards. Bitter wurde es für Dallas im vierten Viertel, als die Thunder (vor allem Adams) gleich 8 Offensiv-Rebounds griffen. Mit 56:36 holten die Thunder dieses Duell.
- Dallas war vor dem Spiel das Team, das am besten auf den Ball aufpasste (12,6 Prozent Turnoverrate). Davon war zu Beginn nichts zu sehen, weil die Thunder enormen Druck auf den Ballführenden ausübten. Schon zur Pause hatten die Mavs 10 Ballverluste auf dem Konto. Verkehrte Welt dann im dritten Viertel, welches Dallas mit 33:23 für sich entschied. OKC traf zwar mehr als die Hälfte der Würfe, doch gleich 7 Ballverluste brachten die Mavs (2 TO) wieder ins Spiel, die gleich 13 FGA mehr nahmen in dieser Phase. Dallas machte dazu einen exzellenten Job und verlor nach dem Wechsel in 29 Minuten nur noch sechsmal den Ball.
- Ein interessanter Fakt war, dass die Thunder dank Felton und Jerami Grant sogar mehr Produktion von den Reservisten bekamen (31:23). Dies war wichtig, denn die Mavs pushten auch diesmal mit der Second Unit sowie Nowitzki und Powell auf dem Feld. Vor allem Felton überzeugte mit einigen wichtigen Würfe und durfte darum auch in der Crunchtime ran.
- Was für ein komisches Spiel von Westbrook. In der ersten Halbzeit war der MVP unglaublich heiß und verwandelte 8 seiner 14 Würfe für 20 Punkte, um nach dem Wechsel alle seine acht Würfe zu vergeben. In der Overtime war aber wieder Russ-Time, alle seine drei Versuche waren drin - inklusive Gamewinner.
Mavs vs. Thunder: Hier geht's zum BOXSCORE!
Dallas Mavericks vs. OKC Thunder: Die Stimmen zum Spiel
Russell Westbrook (Thunder): "Es ist egal, ob ich Würfe treffe oder verfehle: Meine Mentalität bleibt immer die gleiche. Ich werde immer weiter attackieren und habe immer das Gefühl, dass ich mit meinen Plays das Spiel beeinflussen kann."
Dennis Smith Jr. (Mavs) über seinen möglichen Gamewinner: "Er war sehr schwer, aber ich denke, ich hätte ihn versenken können. Ich werde aber davon lernen."
Der Star des Spiels
Steven Adams. Er rettete den Thunder den Abend mit seiner Dominanz unter den Brettern. Wie er die Bricks seiner Mitspieler trotz schlechter Position einsammelte, war wieder einmal sehenswert. Dass die Thunder überhaupt Overtime spielen durften, hatte viel mit dem Neuseeländer zu tun, auch wenn 9 Punkte und 12 Rebounds (9 offensiv) nicht sexy aussehen.
Der Flop des Spiels
Wesley Matthews. Eigentlich fiel außer Noel (Welpenschutz!) niemand wirklich ab in einem homogenen Mavs-Team, doch von Matthews hätte schon ein wenig mehr kommen können. Er sollte sich um Paul George kümmern, doch gegen die Länge des Thunder-Stars sah der Iron Man teilweise richtig alt aus. Dazu nahm Matthews wieder teils überhastete Dreier, die er dann auch nicht traf. Eine Quote von 4/14 ist dabei wenig berauschend.
Coaching Move des Spiels
Der fünfte Mann der Thunder ist nach dem Ausfall von Andre Roberson ein großes Problem. Zuletzt durfte sich Josh Huestis versuchen, so auch gegen Dallas. Rick Carlilse versuchte dies natürlich auszunutzen und stationierte Nowitzki in der Ecke. Huestis machte seine Sache aber sehr solide und versenkte immerhin zwei offene Dreier, womit er Alex Abrines, einer weiteren Option, etwas voraus hatte. Billy Donovan versuchte es im vierten Viertel noch einmal mit dem Spanier, setzte dann aber auf Felton als zweiten Spielmacher und Schützen neben Westbrook.