In seinem ersten Spiel im Trikot der Detroit Pistons führt Blake Griffin sein neues Team gleich zum Sieg gegen Memphis. Derweil verlieren die Oklahoma City Thunder in einem unglaublichen Finish gegen die Denver Nuggets - trotz Monster-Aufholjagd von OKC! Washington gewinnt dank einer Explosion von Bradley Beal im vierten Viertel gegen Toronto und die Timberwolves feiern den nächsten Heimsieg gegen Milwaukee.
Detroit Pistons (24-26) - Memphis Grizzlies (18-33) 104:102 (BOXSCORE)
Schon vor dem eigentlichen Tip-Off war die Stimmung in Detroits Little Caesars Arena prächtig. Die Verkündung der Starting Lineup des Heimteams entwickelte sich zum ersten Highlight des Abends: Unter dem lautstarken Jubel der Fans betrat Blake Griffin zum ersten Mal in seiner Karriere das Parkett im Trikot der Pistons. Wenige Stunden später feierten Fans und Griffin zudem den knappen Sieg gegen die Grizzlies - Debüt geglückt!
"Ich wollte einfach raus kommen und hart spielen, denn ich wusste ja noch ziemlich wenig über unsere Offense", sagte Griffin im Anschluss an die Partie. Dieses simple Motto schien sich bezahlt zu machen. Der Power Forward führte sein neues Team mit 24 Punkten (6/12 FG, 11/13 FT), 10 Rebounds und 5 Assists zum Erfolg. Auf das erste Lob seines neuen Head Coaches musste er also gar nicht lange warten.
"Wir waren +23 mit ihm auf dem Feld in 35 Minuten, wir waren in diesen Abschnitten also recht dominant", zeigte sich Stan Van Gundy einerseits äußerst zufrieden, andererseits aber auch etwas überrascht: "Ich weiß nicht, wie wir das in der einen Stunde und 15 Minuten, die wir bisher zusammen hatten, geschafft haben, aber wir haben unser Spacing wirklich gut hinbekommen und haben verstanden, wo jeder sein musste."
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Dennoch war natürlich nicht alles Gold, was glänzte. Die fehlende Abstimmung unter den neu formierten Pistons war wenig überraschend in einigen Situationen deutlich zu sehen und so musste Detroit auch bis in die Schlusssekunden um den Sieg zittern. Erst ein Sprungball 10,4 Sekunden vor dem Ende brachte die Entscheidung, nachdem sich Detroit den Spalding sicherte. Die Pistons tüteten den Sieg schließlich von der Freiwurflinie ein.
Neben Griffin wussten dabei auch Reggie Bullock (15 Punkte), Stanley Johnson (14) und vor allem Frontcourt-Partner Andre Drummond (14 Punkte, 15 Rebounds) zu überzeugen. Auf Seiten der Grizzlies war Marc Gasol mit 19 Zählern sowie 14 Rebounds bester Scorer, der Spanier hatte allerdings gewaltige Probleme mit seinem Wurf (6/21 FG, 1/8 Dreier).
Washington Wizards (29-22) - Toronto Raptors (34-16) 112:119 (BOXSCORE)
Ohne den am Knie verletzten John Wall ist ganz klar Bradley Beal der tonangebende Star der Wizards - immerhin wurde der Shooting Guard in dieser Spielzeit erstmals ins All-Star Game gewählt. Über die ersten 36 Minuten war von diesem Bradley Beal allerdings wenig bis gar nichts zu sehen. Der 24-Jährige hatte nach den ersten drei Vierteln gerade einmal 2 mickrige Pünktchen auf dem Konto, nur um anschließend im Schlussabschnitt nochmal so richtig zu explodieren.
Am Ende standen für Beal 27 Zähler im Boxscore (dazu 6 Rebounds, 6 Assists), doch auch seine Teamkollegen hatten einen großen Anteil am dritten Sieg in Folge für die Hauptstädter: Gleich acht Wizards-Akteure kamen auf eine zweistellige Punkteausbeute, neben Beal waren besonders Otto Porter Jr. (16 Punkte, 11 Rebounds, 6 Assists) und Markieff Morris (15 Punkte, 7 Rebounds) stark.
Letzterer war es auch, der einem 9:0-Lauf der Gastgeber mit 5 Zählern in Folge die Krone aufsetzte. Damit lag Washington mit 115:110 in Front, die Führung sollten sie anschließend nicht mehr aus der Hand geben. Die Wizards versenkten 7 der 8 letzten Freiwürfe und sicherten sich so den Erfolg.
Da half auch die starke Vorstellung von Kyle Lowry nicht, der ebenso wie Beal im Schlussabschnitt Feuer fing. 17 seiner insgesamt 29 Punkte erzielte der Point Guard im vierten Viertel, DeMar DeRozan steuerte 23, Serge Ibaka 16 Punkte bei. Ein Dreierversuch des gebürtigen Kongolesen zum möglichen Ausgleich tanzte in den Schlusssekunden noch auf dem Ring, fiel aber nicht durch die Reuse. Jakob Pöltl setzte mit 8 Punkten (3/5 FG) sowie 5 Rebounds in gerade einmal 16 Minuten Einsatzzeit einige starke Akzente.
Minnesota Timberwolves (33-22) - Milwaukee Bucks (27-33) 108:89 (BOXSCORE)
In der eigenen Arena scheinen die Timberwolves ein anderes Team zu sein als auswärts. Nach vier Niederlagen (alle in fremder Halle) aus den vergangenen fünf Spielen antwortete Minnesota mit einem Blowout-Sieg im heimischen Target Center. Angeführt von Jimmy Butler ließen die Timberwolves zu keinem Zeitpunkt etwas anbrennen, bereits zur Halbzeit lagen die Hausherren mit 60:39 in Front.
Den Bucks fehlte nach zuvor vier Erfolgen in Serie schlicht die Firepower: Aus dem Feld traf Milwaukee gerade einmal 37,6 Prozent, von der Dreierlinie waren es schwache 20,7 Prozent (6/29 Dreier). Zudem leisteten sich die Gäste 15 Ballverluste. Bester Werfer war Khris Middleton mit 21 Punkten, 6 Rebounds, 4 Assists sowie 4 Steals. Giannis Antetokounmpo kam auf 17 Zähler, 15 Rebounds und 6 Assists.
Im Gegensatz zu den Bucks präsentierten sich die Timberwolves extrem effizient. Mit einer Feldwurfquote von 53,8 Prozent überrollten sie die Gäste, neben Butler (28 Punkte, 6 Assists), zeigte vor allem auch Karl-Anthony Towns mit 24 Zählern (10/13 FG) und 11 Rebounds einen starken Auftritt.
Mit 21 Siegen in eigener Halle sind die Timberwolves damit hinter den Spurs (22 Heimsiege) das stärkste Heimteam der Association. "Das liegt vor allem an unserer Disziplin, unserer Einsatzbereitschaft und unserem Stolz", erklärte Towns, und Butler ergänzte: "Wir wollen es dem Gegner schwer machen, hier zu spielen und hier zu gewinnen. Das gelingt uns in letzter Zeit ziemlich gut."
Denver Nuggets (27-25) - Oklahoma City Thunder (30-22) 127:124 (BOXSCORE)
Was für ein Offensiv-Feuerwerk der Nuggets, was für ein Comeback der Thunder und was für ein unglaubliches Finish! Es war ein Spiel von zwei Hälften in Denver, die unterschiedlicher fast nicht hätten sein können. Zu Beginn der Partie schossen die Nuggets noch alle Lichter aus, die Thunder schienen defensiv ein ums andere mal komplett überfordert zu sein - und Denver gelang gleichzeitig einfach alles.
Da wäre zum einen ein spektakulärer Stepback-Dreier von Jamal Murray, mit dem er Steven Adams Knoten in die Beine spielte. Zum anderen hämmerten die Hausherren bereits in den ersten etwa 18 Minuten 9 Dreier durch die Reuse. So viele gegnerische Punkte wie in der ersten Halbzeit (72) ließen die Thunder in dieser Saison noch nie zu. Doch trotz eines zwischenzeitlichen 20-Punkte-Rückstands sollte es das noch lange nicht gewesen sein.
Angeführt von Russell Westbrook und Paul George startete Oklahoma City die Aufholjagd, gerade PG-13 drehte in der zweiten Hälfte ordentlich auf. Der 27-Jährige brachte sein Team mit insgesamt 43 Punkten (19/26 FG, 5/8 Dreier) Schritt für Schritt näher an die Nuggets heran. Hilfreiche Unterstützung bot Westbrook, der mit bärenstarken 20 Zählern, 21 Assists und 9 Rebounds nur haarscharf an einem Triple-Double vorbeischrammte.
Wenig überraschend nahm das Duo in der Crunchtime das Schicksal der Thunder quasi allein in die Hände. Westbrook und Gerorge erzielten die letzten 24 Punkte ihres Teams und machten damit die wilde Schlussphase überhaupt erst möglich: Zwei Sekunden vor Schluss versenkte George dann einen starken Stepback-Dreier zum 124:124-Ausgleich.
Dann schlug jedoch die große Stunde von Gary Harris. Mit dem Ablauf der Game-Clock hämmerte er den Thunder einen weiteren Dreier (einer von insgesamt 15 der Nuggets bei 38 Versuchen; 39,5 Prozent von Downtown) um die Ohren und sorgte damit für Jubelstürme bei den Fans und den Teamkollegen.
Harris erzielte insgesamt 25 Punkte, Topscorer seines Teams war aber Murray, der auf 33 Zähler (14/23 FG) kam. Bester Mann auf Seiten der Nuggets war dennoch ein anderer: Nikola Jokic dominierte phasenweise das Geschehen und beendete die Partie mit 29 Punkten, 13 Rebounds sowie 14 Assists - das dritte Triple-Double der Saison für den Serben! Auch der Pass zum Gamewinner kam wenig überraschend vom Joker.