NBA Power Ranking im Februar: Warriors verlieren den Top Seed, Cavaliers klettern

Thorben Rybarczik
26. Februar 201810:49
Kevin Durant im Duell mit Russell Westbrook.getty
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Während sich die Teams im Ligakeller um die schlechteste Bilanz kloppen, hat sich an der Spitze einiges getan. Die Warriors verlieren ihren Platz auf dem Thron und rutschen auf Rang 3, die Cavaliers etablieren sich wieder in der Spitze und die Spurs sowie Thunder erleiden Rückschlage. Und was ist eigentlich mit den Jazz und Sixers los? Das Power Ranking im Februar.

Von 28 auf 30: Phoenix Suns (18-43, 0-9). Im äußerst spannenden Tanking-Rennen nehmen die Suns Fahrt auf. Wenn doch mal ein Sieg möglich ist, folgen einfachste Fehler (#fivesecondviolation) und die Defense nimmt immer beängstigendere Züge an (Ehrensache: Platz 30 im Ranking). In den letzten 24 Spielen blieb der Gegner bloß einmal unter 100 Punkten. Dezente Leistungssteigerungen gibt es bei Jackson und Bender zu beobachten.

Von 24 auf 29: Brooklyn Nets (19-41, 0-8 ). Langsam aber sicher bewegen sich die Nets in den Regionen, in denen man sie vor der Saison erwartet hat. Die Atkinson-Pace schafft es nicht mehr, das mangelnde (beziehungsweise noch nicht entwickelte) Talent zu kompensieren. Zuletzt gab es acht Niederlagen in Folge, die Cavs freuen sich über jede Einzelne davon.

Von 22 auf 28: Memphis Grizzlies (18-40, 0-8). Evans und Gasol können einem schon leidtun. Im neuen Jahr gab es noch kein Auswärtssieg, doch die sind wohl eh nicht erwünscht. Die temporäre Rückkehr von Parsons sollte die Chancen im Lottery-Rennen nicht verkleinern. Hoffnung auf die Zukunft macht Andrew Harrison, dem zuletzt einige gute Auftritte gelungen waren.

Von 27 auf 27: Dallas Mavericks (18-42, 2-6). Die Mavs gehören zur absoluten Liga-Elite wenn es darum geht, drohende Siege durch abenteuerliche Lineups und Fehler in der Crunchtime wieder wegzuwerfen. Mark Cuban wurde hart dafür bestraft, Tanking zugegeben zu haben. Durch die Enthüllungen rund um den Ex-Präsidenten der Mavs rumort es innerhalb der Franchise, wodurch das Sportliche in den Hintergrund rückt. Dirk ist eine Blockmaschine.

Von 29 auf 26: Sacramento Kings (18-41, 2-7). Noch eines der Teams, die 18 Siege auf dem Konto haben und im besten Fall keinen weiteren mehr haben wollen. Coach Joerger ist es inzwischen gelungen, die Touches in Richtung der Talente umzuverteilen. Bogdanovic profitiert und entwickelt sich prächtig, auch Hield zeigt gute Ansätze, vor allem im Catch-and-Shoot. Blöd für die Tanking-Pläne: Kaum ein Team hat im Saison-Endspurt mehr Heimspiele.

Von 23 auf 25: New York Knicks (24-37, 1-8). Der Kreuzbandriss von Porzingis hat die Saison der New Yorker praktisch beendet. Unvorteilhaft: Sie haben inzwischen zu viele Siege, um in der Lottery eine Rolle zu spielen. Und Hoffnung auf positive Momente im Garden sollte sich auch keiner machen: Es warten noch zwei Roadtrips, vorher kommen aber netterweise noch die Warriors vorbei. Mudiay darf inzwischen starten.

Von 26 auf 24: Atlanta Hawks (18-42, 3-6).Schröder hat nach wie vor Ausreißer nach oben und unten. Den Hawks ist es egal, denn ein Blick auf ihre Bilanz zeigt (jo, auch 18 Siege), dass andere Dinge Priorität haben. Wer positive Nachrichten braucht, kann sich auf die Entwicklung von John Collins und Taurean Prince berufen.

Von 30 auf 23: Orlando Magic (18-41, 3-6). Eine gar nicht mal so üble Offense sorgt immer wieder für Überraschungssiege, die Rückkehr von Aaron Gordon sollte dies noch verstärken. Seit dem Abgang von Payton schmeißen D.J. Augustin und Shelvin Mack den Laden auf der Eins und machen dies durchaus ordentlich. Nun gilt es, den jungen Spielern etwas Defense beizubringen.

Von 21 auf 22: Chicago Bulls (20-39, 2-6). Durch den Trade von Nikola Mirotic zu den Pels wurde die Gefahr gebannt, ungeplant erfolgreich zu sein. Trotzdem lässt sich das sportlich ganz gut anschauen, was die Windy City auf dem Court veranstaltet. LaVines Athletik scheint nicht wirklich gelitten zu haben, Bobby Portis entwickelt sich zum tollen Backup-Center in einem kleinen Lineup und Paul Zipser scheint seine schlimmste Krise überstanden zu haben. Lauri Markkanen hingegen hat sich etwas beruhigt.

Von 19 auf 21: Charlotte Hornets (27-33, 6-4). Seit der Rückkehr von Head Coach Steve Clifford geht es moderat aufwärts, doch an die Playoffs glaubt niemand so richtig. Kemba Walker wurde trotz Gerüchten nicht getradet und soll weiterhin das Gesicht der Franchise sein. Nur: Wohin geht die Reise? Das Team ist recht alt und es gibt kaum Cap Space oder auslaufende Verträge. Vertrackte Situation.

Von 14 auf 20: Los Angeles Lakers (25-34, 6-3). Mit Jordan Clarkson und Larry Nance gingen zwei Spieler von Bord - damit war zu rechnen. Nun richtet sich der Fokus auf die Free Agencies der nächsten Jahre, doch es sollte nicht verheimlicht werden, dass auch das aktuelle Roster zu anständigem Basketball in der Lage ist. Julius Randle - ebenfalls als Trade-Kandidat gehandelt - ist immer für ein Triple-Double gut, Lonzo Ball und Neuzugang Isaiah Thomas (der eher keine Zukunft in Tinseltown hat) könnten sich gut ergänzen. Kyle Kuzmas Leistungen erleben derzeit einen Dämpfer.

Von 7 auf 19: Miami Heat (31-29, 2-7). D-Wades Rückkehr nach Miami war die Feel-Good-Story rund um die Trade Deadline. Doch die Integration ist nicht so einfach, schließlich lebten die Heatles zuvor von ihrer Ausgeglichenheit. Die Stärke, enge Spiele für sich zu entscheiden, hat auch etwas abgenommen, sodass die Playoff-Teilnahme inzwischen nicht mehr selbstverständlich ist. Nun sind 6 der nächsten 7 Spiele am South Beach - das sollte man dringend ausnutzen!

Von 10 auf 18: San Antonio Spurs (36-25, 2-6). In San Antonio ist es ungewohnt unruhig. Die Verletzung Leonards gibt weiterhin Rätsel auf. Das "Go" der Ärzte hat die Klaue eigentlich, doch er will trotzdem noch nicht spielen. Coach Pop spricht sogar über ein mögliches Saison-Aus. Fest steht: Ohne Kawhi sind sogar die Playoffs in Gefahr, was im Zusammenhang mit den Spurs ziemlich komisch klingt. Doch auch die guten Leistungen von LaMarcus Aldridge ändern an dieser Tatsache nichts. Immerhin gab es in Cleveland mal wieder einen Sieg gegen ein Playoff-Team.

Von 25 auf 17: Detroit Pistons (28-31, 5-5). Der tolle Einstand von Blake Griffin in Motor City verblasst so langsam. Es setzte Niederlagen gegen Teams wie die Hawks und die Pels und der restliche Schedule ist von Auswärtsspielen durchtränkt - eins davon in Miami, was ein Schlüsselspiel im Kampf um die Postseason sein dürfte. Ein paar mehr erfolgreiche Dreier (35 Prozent im Februar) wären hilfreich.

Von 13 auf 16: New Orleans Pelicans (33-26, 6-3). Die Pels haben sich halbwegs vom Schock der Cousins-Verletzung erholt und haben weiterhin das klare Ziel vor Augen, in die Playoffs zu kommen. Der jüngste Aufwärtstrend darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass jeder Sieg sehr harte Arbeit ist und nicht selten eine außerirdische Statline von Davis benötigt wird. Mirotic hilft der Second Unit weiter.

Von 15 auf 15: Washington Wizards (35-25, 7-3). Seit John Wall wegen seines Knies zum Zuschauen verdammt ist, haben die Hauptstädter neun von zwölf Spielen gewonnen. Es tut ihnen offenbar gut, die Verantwortung umzuverteilen, das Ball Movement ist verbessert, die Assist-Zahlen gestiegen. Neben Bradley Beal macht Tomas Satoransky einen tollen Job als Starter und das kleine Lineup mit Kelly Oubre Jr. statt Marcin Gortat sorgt für frischen Wind.

Von 11 auf 14: Indiana Pacers (34-25, 5-2). Die Pacers haben im neuen Jahr etwas die Pace aus ihrem Spiel genommen - was für Coach McMillan ungewöhnlich ist. Vielleicht will er sein Team aber auch nur im Halbfeldspiel prüfen, denn dort muss man in den Playoffs stark sein. Und es bleibt die Erkenntnis: Bis jetzt funktioniert das ganz ordentlich, auch wenn Victor Oladipo von Downtown etwas abgekühlt ist. Myles Turner taut langsam auf.

Von 8 auf 13: Portland Trail Blazers (34-26, 5-4). Mit fünf Siegen aus den letzten sechs Spielen hat sich RIP City wieder nach vorne gearbeitet. Damian Lillard spielt einen bärenstarken Monat (32 Punkte, 6,1 Assists) und präsentiert sich in der Crunchtime gewohnt abgebrüht. Bedenklich: Kein Team der Liga spielt weniger Assists. Sind die Blazers also zu ausrechenbar, um für Höheres berufen zu sein? Gut: Man darf in der nahen Zukunft oft zuhause ran.

Von 18 auf 12: Milwaukee Bucks (33-26, 6-4). Seit der Entlassung von Coach Kidd haben die Bucks die zweitbeste Defense der Liga - in dieser Hinsicht hat sich der Wechsel an der Seitenlinie also ausgezahlt. Mit Giannis, Eric Bledsoe und Khris Middleton stehen drei Scorer im Team, die in Clutch-Situationen übernehmen können und mit Rückkehrer Jabari Parker wartet noch ein weiterer Faktor darauf, Stück für Stück mehr Verantwortung zu übernehmen. Der jüngste Sieg im Krimi gegen die Raptors hat gezeigt: Mit der Bierstadt sollte man rechnen!

Von 3 auf 11: Oklahoma City Thunder (34-27, 4-6). Der Januar war ein toller Monat für OKC, doch es folgte direkt etwas Ernüchterung. Defensiv schmerzt der Ausfall Andre Robersons wie befürchtet (Defensiv-Rating: Platz 20 im Februar), offensiv darf vor allem von Carmelo Anthony ab und zu mal mehr kommen. Das Playoff-Rennen im Westen ist sehr eng und wenn sich der Trend mit sechs Niederlagen aus den letzten zehn Spielen nicht umkehrt, kann es ganz schnell haarig werden.

Von 5 auf 10: Minnesota Timberwolves (37-26, 5-4).Die Knieverletzung von Jimmy Butler hätte durchaus schlimmer ausfallen können, auch wenn er wohl mindestens vier Wochen fehlen wird. Zur Erinnerung: Platz neun hat nur eine Niederlage mehr als die Wolves auf Platz drei, sodass Negativ-Läufe sehr schnell verheerende Auswirkungen haben können. Und: Ohne Butler auf dem Feld kassiert die ohnehin schwache Defense auf 100 Ballbesitze hochgerechnet 11,1 (!) mehr Punkte als mit ihm.

Von 16 auf 9: Los Angeles Clippers (31-27, 6-2). Mit dem Trade von Griffin wollten sich die Clippers laut Steve Ballmer modernisieren. Auf dem Court ist das ganz gut gelungen, da es nun mehr potente Schützen gibt und die Pace etwas gestiegen ist. Allerdings plagen sich diverse Spieler immer wieder mit Wehwehchen herum, wodurch es schwierig wird, einen Run zu starten. Trotzdem hat der konstante Erfolg wieder Einzug ins Staples Center gehalten sodass die Postseason wieder realistisch ist.

Von 12 auf 8: Denver Nuggets (33-27, 7-2). Durch den aktuellen Lauf der Nuggets wird oft vergessen, dass mit Paul Millsap nach wie vor der wohl beste Spieler am Fuße der Rocky Mountains fehlt. Dass dies nicht wirklich ins Gewicht fällt, liegt vor allem an Nikola Jokic, der als Dreh- und Angelpunkt der zweitbesten Offense im Februar agiert. Laut Coach Malone sollte der Serbe sogar in der MVP-Diskussion auftauchen. Ach ja: Millsap hat inzwischen wieder voll mit dem Team trainiert!

Von 9 auf 7: Boston Celtics (42-19, 5-4). Vor dem All-Star Break waren die Celtics ein kleines Sorgenkind, da ihre Offense zu berechenbar war und die Defense nicht in jedem Spiel die gefürchtete Stärke hatte. So gab es deutliche Klatschen gegen die Cavs, Raptors oder Clippers. Der Top Seed ist aber inzwischen wieder in Reichweite, da das Team stabilisiert aus der Pause kam. Und: Daniel Theis zauberte eine Career-Night aufs Parkett!

Von 17 auf 6: Cleveland Cavaliers (35-24, 5-4). Der Radikal-Umbau in Cleveland war bitter nötig und trägt nach ersten Erkenntnissen Früchte. Die Auswärtssiege in Boston und OKC vor dem Break waren beeindruckend, mehr Dreier und eine höhere Pace dank der Neuzugänge vorhanden. Das Team von LeBron ist ohne Zweifel besser als zuvor - doch gehört es noch auf den Ost-Thron? Es wartet noch ein langer Auswärtstrip im März, der Aufschluss über Konstanz und Teamchemie geben sollte.

Von 6 auf 5: Philadelphia 76ers (32-26. 8-2). Die zweitbeste Defense der NBA im Jahre 2018? Ganz genau, die kommt aus Philadelphia! Seit den Global Games in London leistet sich das Team kaum noch Aussetzer, auch die Ballverluste wurden dezent reduziert. Dass sich mit Belinelli ein Buyout-Spieler für die Stadt der brüderlichen Liebe entschied, ist ein Zeichen dafür, dass Philly hip ist. Doch Obacht: Es kommen noch viele Auswärtsspiele.

Von 20 auf 4: Utah Jazz (31-29, 9-1). Eine Serie von 11 Siegen in Folge (auch Top-Teams mussten dran glauben!) katapultierte die Jazz zurück ins Playoff-Rennen - wovon viele überrascht waren. Ricky Rubio wirkt phasenweise wie ein Splash-Brother, Rudy Goberts Rückkehr stabilisierte die Defense und Donovan Mitchell schickt sich an, das Rennen um den Rookie of the Year doch spannend zu machen. Die Abgänge von Rodney Hood und Joe Johnson sind gut zu kompensieren. Achtung: Zum Saisonendspurt warten noch viele harte Brocken, viele davon auswärts.

Von 1 auf 3: Golden State Warriors (46-14, 6-3). Die Warriors haben sich den All-Star Break öffentlich herbeigesehnt und tatsächlich davon profitiert. Bei den Siegen gegen OKC und die Clippers wirkten sie viel frischer als zuletzt, auch die Defense war fokussierter. Durch die Hereinnahme von JaVale McGee in die Starting Five versucht Coach Steve Kerr - Stand jetzt mit Erfolg - etwas an den schwachen Spielbeginnen seiner Jungs zu ändern. Der Restspielplan ist für den Champ übrigens recht freundlich.

Von 4 auf 2: Toronto Raptors (41-17, 7-2). Während die Konkurrenz im Osten immer wieder Schwächephasen durchmachen muss, bleiben die Raptors konstant. Das liegt vor allem an einer überraschend starken Bank, die die Second Units dieser Welt meistens verprügelt. Auch Jakob Pöltl ist Teil dieser Macht, während Starting Center Jonas Valanciunas offenbar doch noch einen weiteren Schritt nach vorne macht. Die Kanadier sind for real!

Von 2 auf 1: Houston Rockets (46-13, 10-0). 12 Siege in Folge, Top Seed klargemacht, Tiebreaker gegen die Warriors in der Tasche - es läuft wie am Schnürchen in Houston. Das Starting Lineup mit P.J. Tucker und Luc Mbah a Moute auf den Forward-Positionen war überraschend stark, nun ist allerdings Trevor Ariza zurück und Luc wieder ein Bankspieler. Wirklich schaden wird es nicht. Neuzugang Johnson hat sich auch schon produktiv eingebracht. Es wird nicht leicht, die Texaner noch abzufangen!